Der vorliegenden Prüfungs- und Studienarbeit liegt die Forschungsfrage zu Grunde, welche Auswirkungen Führungsstile, insbesondere im Qualitätsmanagement des Gesundheitswesens, mit sich bringen können. Zunächst gilt es als vorrangig, sich im Gesundheitssektor von alten Hierarchien, wie die autoritäre Führung es praktiziert, zu lösen, um in einem interdisziplinär agierenden Team zu arbeiten, welches für das Qualitätsmanagement essenziell ist. Die potenziellen Auswirkungen eines Führungsstils sollten jedem Vorgesetzten bewusst sein, um frustrierte und unmotivierte Arbeitnehmer, sowie hohe Kosten zu meiden. Daher empfiehlt sich ein Führungskräfte-Feedback im Sinne einer Mitarbeiterbefragung und eine Prüfung mit Hilfe der DIN EN ISO 9001:2008, um die Wirksamkeit von Führungspraktiken zu ermitteln.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
1 Einleitung und Hintergrund
2 Theoretischer Rahmen
2.1 Klassische Führungen
2.1.1 Autoritäre Führung
2.1.2 Kooperative Führung
2.1.3 Situative Führung
2.1.4 Laisser-faire Führung
2.2 Moderne Führungen
2.2.1 Systemisches Führungsverständnis
2.2.2 Symbolisches Führungsverständnis
3 Methodisches Vorgehen
4 Ergebnisse
5 Bezug zum eigenen Arbeitskontext
6 Lösungsansätze und persönliches Fazit
7 Literaturverzeichnis
Zusammenfassung
Der vorliegenden Prüfungs- und Studienarbeit liegt die Forschungsfrage zu Grunde, welche Auswirkungen Führungsstile, insbesondere im Qualitätsmanagement des Gesundheitswesens, mit sich bringen können. Zunächst gilt es als vorrangig, sich im Gesundheitssektor von alten Hierarchien, wie die autoritäre Führung es praktiziert, zu lösen, um in einem interdisziplinär agierenden Team zu arbeiten, welches für das Qualitätsmanagement essenziell ist (Conzen et al., 2016, S. 279; Schnödewind, 2017, S. 85). Die potenziellen Auswirkungen eines Führungsstils sollten jedem Vorgesetzten bewusst sein, um frustrierte und unmotivierte Arbeitnehmer, sowie hohe Kosten zu meiden (Conzen et al., 2016, S. 209). Daher empfiehlt sich ein Führungskräfte-Feedback im Sinne einer Mitarbeiter-Befragung und eine Prüfung mit Hilfe der DIN EN ISO 9001:2008, um die Wirksamkeit von Führungspraktiken zu ermitteln (Schnödewind, 2017, S. 87; Montano, 2016, S. 330).
1 Einleitung und Hintergrund
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, der voranschreitenden Globalisierung, des Fachkräftemangels und den damit verbundenen Herausforderungen gilt es für ein Unternehmen als essenziell ihr internes Qualitätsmanagement zu sichern. Der Mensch beeinflusst als Führungskraft direkt oder indirekt alle Objekte der Qualitätsbetrachtung und damit die Handlungsbereiche des Qualitätsmanagements (Neumann, 2015, S. 24). Demnach stellt sich mir die Frage, welche Auswirkungen Führungsstile insbesondere im Qualitätsmanagement des Gesundheitswesens haben können.
2 Theoretischer Rahmen
Um den Zusammenhang von Führungsstilen und dem Einfluss dessen auf das interne Qualitätsmanagement zu explorieren, ist zunächst die Definierung der verschiedenen Führungsarten vorrangig.
2.1 Klassische Führungen
2.1.1 Autoritäre Führung
Nach Mahlmann ist eine autoritäre, autokratische oder direktive Führung eindimensional und ergebnisorientiert, da hier die Sicherheit und Voraussagbarkeit oberste Priorität haben (Mahlmann, 2019, S. 18f). Deshalb werden die Arbeitnehmer zu Ausführenden von Arbeitsanweisungen, welche in einer präzisierten Zeit mit exakter Qualität vorher von der Führungskraft dargelegt wurden (Conzen et al., 2016). Dabei zwingt die direktive Führung dazu, Arbeitsprozesse und Arbeitende gleichsam lückenlos zu kontrollieren. Dies kann im psychologischen Sinn sowohl hochgradig belastend für die Führungskraft als auch für die Mitarbeiter sein (Mahlmann, 2019, S. 19f).
2.1.2 Kooperative Führung
Das Modell des kooperativen Führens fokussiert sich auf das Thema Arbeitsmotivation oder Mitarbeitermotivation. Dabei geht die Führungskraft gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter ein, gestaltet mit ihnen das Arbeitsumfeld und die Arbeitsaufgabe nach deren Präferenzen und Qualifikationen (Mahlmann, 2019, S. 32f). Dieser Führungsstil verlangt ein Miteinander und die Kompetenz der Arbeitnehmer, den vollen Verantwortungsbereich selbstständig zu tragen (Mahlmann, 2019, S. 39f).
2.1.3 Situative Führung
Zunächst richtet sich auch das situative Führen an die Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung. Jedoch führt das Modell zusätzlich die Dimension der Situation ein (Mahlmann, 2019, S. 49). Hierbei wird situationsspezifisch entschieden, wie der Mitarbeiter geführt werden muss. Folglich bedarf es der Führungskompetenz zu erkennen, wie die situativen Variablen aussehen, um sie auf Art und Inhalte der Führung abzustimmen (Conzen et al., 2016, S. 279f). Zur Hilfe dessen werden die Angestellten nach ihrem Reifegrad beurteilt, um das Modell für die Entwicklung von Arbeitnehmern zu nutzen und Führungspersönlichkeit zu erreichen (Mahlmann, 2019, S. 53f).
2.1.4 Laisser-faire Führung
Das Laisser-faire-Führen bildet die höchste Form der Selbstständigkeit, welche ein Mitarbeiter erreichen kann (Mahlmann, 2019, S. 65). Der Führungsperson ist hierbei bewusst, dass die Arbeitnehmer das wichtigste Kapital und die zentralen Erfolgsfaktoren im Unternehmen sind. Dabei liegt es an der Führungsperson, lernen zu lassen und den Lernprozess zu kanalisieren. Der Angestellte entscheidet komplett selbstständig um seine Arbeitsaufgaben, das Arbeitspensum, die Arbeitszeit und -geschwindigkeit (Conzen et al., 2016, S. 279).
2.2 Moderne Führungen
2.2.1 Systemisches Führungsverständnis
Im Hintergrund der systemischen Führungsform bildet der Ansatz von Systemtheorien ein neues Unternehmensverständnis (Mahlmann, 2019, S. 90). Dabei gilt das Unternehmen als organisches und soziales Gebilde, welches in ständiger Wechselwirkung mit seiner Umwelt steht. Zu dieser Umwelt gehören andere Marktteilnehmer und gesellschaftliche Bereiche wie Politik und Kultur. Eine Führungspersönlichkeit, die innerhalb eines komplexen Systems handelt, verfügt jedoch zu keinem Zeitpunkt über sämtliche relevante Informationen (Mahlmann, 2019, S. 92f). Sie muss mit Optionen und Wahrscheinlichkeiten operieren und sich damit abfinden, keine Entwicklung sequenziell und exakt planen zu können. Diese Art der Führung verlangt Angestellte, welche sich miteinander in Teams sehr gut selbst organisieren können (Mahlmann, 2019, S. 94).
2.2.2 Symbolisches Führungsverständnis
Bei der symbolischen Führung wird sich auf die Interaktion zwischen Mitarbeitern und Führungsperson bezogen. Die Arbeitnehmer achten auf das, was ihre Vorgesetzten tun und unterlassen, und sie interpretieren ihre Verhaltensweisen der Arbeitgeber vor einem Erwartungshorizont, der die Deutungen und damit verbundenen Bewertungen unabhängig macht von der physischen Anwesenheit. Mahlmann bekräftigt dies auch mit der These, dass dies für jede Führungskraft unausweichlich sei und somit in jeder Führungsart vorhanden wäre (Mahlmann, 2019, S. 123f).
3 Methodisches Vorgehen
Im Rahmen der Prüfungs- und Studienarbeit wurde eine systematische Literaturrecherche in der Datenbank PubMed.gov bzw. MEDLINE durchgeführt Mit Hilfe des Suchstrings ((((impact*[Title/Abstract]) OR (effect*[Title/Abstract])) OR (implication[Title/Abstract])) AND (leadership*[Title/Abstract])) AND (quality management[Title/Abstract]) ergaben sich 22 Ergebnisse, wovon sich zwei Reviews als relevant einstufen ließen. Darunter fielen zum Einen „How to Begin a Quality Improvement Project” von Silver et al und zum Anderen „Certifying leaders? high-quality management practices and healthy organisations: an ISO-9000 based standardisation approach” von Montano. Im Folgenden werden auf deren Grundlage, in Zusammenhang mit gegebener Buchliteratur, die Ergebnisse zur vorherrschenden Forschungsfrage, welche Auswirkungen Führungsstile auf das Qualitätsmanagement haben können, erzielt.
4 Ergebnisse
Zunächst wird von Silver et al. berichtet, dass zu jeder Qualitätsverbesserung ein interdisziplinär agierendes und funktionierendes Team erforderlich ist, damit die Erfolgsbasis eines internen Qualitätsmanagements geschaffen werden kann (Silver et al. 2016, S. 893f). Es bedarf einer Führungskraft, welche der Auswirkungen von Veränderungen durch das Qualitätsmanagement bewusst ist und dafür auch eine ausreichende Berechtigung für empfohlene Änderungen durch eine benannte Teamleitung und deren Experten aussprechen kann (Silver et al., 2016). Hierfür eignet sich ein eindimensionaler Führungsstil, wie die autoritäre Führung es ist, nicht, da keinerlei Handlungs- und Entscheidungsspielraum für die Arbeitnehmer geschaffen wird und grundsätzlich kaum im Team gearbeitet werden soll (Mahlmann, 2016, S. 21). Des Weiteren rät Schnödewind von einer reinen Laisser-faire-Führung ab, weil es durch bedingte Organisation durch die Führungsperson zu mangelnder Disziplin, Kompetenzstreitigkeiten und Unordnung der Mitarbeiter kommt (Schnödewind, 2017, S. 86) und daher ein Qualitätsprozess gestört werden kann. Die Kommunikations- und Informationsdichte, sowie die Teamzusammenarbeit ist in der kooperativen Führung sehr hoch und bietet daher ein ideales Klima zur interdisziplinären Arbeit (Mahlmann, 2016, S. 45). Die dem situativen Führungsstil gemäße Führungshaltung verfolgt das Ziel, ressourcenorientiert mit den Mitarbeitern umzugehen (Conzen et al., 2016, S. 280), hat daher positive Auswirkung auf die Vereinbarungs- und Vertrauenskultur (Mahlmann, 2016, S. 56) und schafft eine Basis für eine Organisationsqualität, welche den Weg zu umfassender Qualität bildet (Neumann, 2015, S. 17). Da die systemische Führung eine hohe Ambiguitätstoleranz des Arbeitnehmers abverlangt, ist eine sorgfältige Mitarbeiterauswahl für ein interdisziplinäres Team, wie es das Qualitätsmanagement abverlangt, erforderlich (Mahlmann, 2016, S. 101). Hingegen erfordert das symbolische Führen einen vorherrschenden Interaktions- und Interpretationscharakter (Mahlmann, 2016, S. 125) und schränkt, oder erweitert, deshalb die Verhaltensmöglichkeiten der Mitarbeiter gezielt ein, was für den gesamten Qualitätsprozess positiv sowie negativ gewertet werden kann. Abschließend berichtet Montana, dass das Führungsverhalten der wichtigste organisatorische Faktor für ein internes Qualitätsmanagement sei, welches zu prüfen als essenziell gilt, weil diverse Führungspraktiken Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit, die Stressakzeptanz und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer haben können (Montano, 2016, S. 326). Die Führung eines Unternehmens ist zielbezogen individuell so zu gestalten, dass jeder Mitarbeiter optimal eingesetzt wird und seine Fähigkeiten voll für das Unternehmen und das Qualitätsmanagement ausgeschöpft und weiterentwickelt werden (Neumann, 2015, S. 24).
5 Bezug zum eigenen Arbeitskontext
Auch im Gesundheitswesen ist es nur möglich eine gemeinsame Leistung zu erreichen, indem eine kooperative und interdisziplinäre Zusammenarbeit auf allen Ebenen vorliegt (Schnödewind, 2017, S. 85). Da der autoritäre Führungsstil im Gesundheitswesen eine lange Tradition aufweist, weil oft nach einer strengen Hierarchie gearbeitet wird, gilt es als vorrangig, sich davon zu lösen (Conzen et al., 2016, S. 279). Ebenso ist ein reiner Laisser- faire-Führungsstil ungeeignet und sollte daher vermieden werden (Conzen et al., 2016, S. 279). Die Auswirkungen, welche ein Führungsstil mit sich bringt (siehe 4. Ergebnisse), sollten dem Vorgesetzten transparent sein, damit dieser als Vorbildfunktion den Qualitätsprozess kompetent steuern kann (Conzen et al., 2016, S. 209). Insbesondere im Pflegemanagement findet die Mitarbeiterbeteiligung eine große Zugehörigkeit, da sonst von Auswirkungen, wie bspw. frustrierten und unmotivierten Arbeitnehmern, sowie hohen Kosten, auszugehen ist (Conzen et al., 2016, S. 209).
6 Lösungsansätze und persönliches Fazit
Mit Hilfe einer Mitarbeiterbefragung, im Sinne eines Führungskräfte-Feedbacks, welche die Fremdwahrnehmung des Führungsverhaltens durch die Mitarbeiter und die Selbstwahrnehmung des Führungsverhaltens durch die Führungskraft erfasst, lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Führungskompetenz im Allgemeinen und des werteorientieren Führungsverhaltens im Besonderen geben (Schnödewind, 2017, S. 87). Zudem ist es mit Einbezug der DIN EN ISO 9001:2008 möglich, Führungspraktiken und - verhalten auf deren Wirksamkeit und Verbesserung zu prüfen (Montano, 2016, S. 330). Auch aus persönlicher Sicht ist nicht von der Relevanz abzusehen, sich als Führungsperson der potenziellen Auswirkungen eines Führungsverhaltens auf das Qualitätsmanagement in der Pflege, bewusst zu sein, und demnach die Führungspolitik zu reflektieren und ggf. anzupassen.
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2021, Die Auswirkungen von Führungsstilen auf das Qualitätsmanagement in Bezug auf das Gesundheitswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/994985
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