(1) Der Umgang mit Kommunikationsstörungen
(1.1) Der Kardinalsfehler der Kommunikation
Beziehungsstörungen werden auf der Sachebene ausgetragen. Wenn Sachgespräche durch Beziehungs-Stecknadeln gespickt sind, dann ist die Sachlichkeit bedroht. Es entsteht eine fortschreitende Verflochtenheit von Sach- und Beziehungsebene. Jede Sachauseinandersetzung ist bald von der Beziehungsproblematik durchdrungen.
(1.2) Die Lösung: Explizite Beziehungsklärung
Der Supervisor wird zum Entflechtungshelfer. Seine Aufgabe ist es:
- Ermutigung zu expliziten Beziehungsaussagen
- Hebamme für dahinterliegende ICH-Botschaften sein (z.B. durch Doppeln)
- Ermutigung zum Ausdrücken von Wünschen und offenen Appellen
Sachliche Zusammenarbeit ist nur möglich, wenn die Beziehungsebene stimmt!
(2) Funktionalisierung der Beziehungsebene
Unsere Erkenntnisse verführen uns. Ein manipuliertes Beziehungsgeschehen führt zu einer Leistungssteigerung. Führungskräfte werden in Human Relations Trainings dazu ausgebildet, ihre Mitarbeiter jederzeit optimal zu motivieren. Besonders der böse Birkenbihl hat mit seinem Buch dafür gesorgt, dass sich Psychologie in den Dienst der Manipulation stellt. Der böse Birkenbihl vermittelt folgende Grundhaltungen:
- Psychologisierung sachlicher und gesellschaftlicher Probleme
- Anleitung zu vulgärer Gesprächsdiagnostik
- Pathologisierung des Gesprächspartners
- Gesprächspartner als Behandlungsobjekt sehen
- Verlogene Funktionalisierung menschlicher Werte
Derartige „Sozialtechnologie“ funktioniert aber nicht. Die Mitarbeiter riechen den Braten und der Chef gerät in ein Fegefeuer persönlicher Krisen und Sinnverfehlungen.
(3) Fragen zum Thema im Skript
„Psychologie des Kommunizierens - LV2“