Die Einsendeaufgabe beleuchtet die Konzeption eines Pilates- und eines Wirbelsäulenkurses im gesundheitsorientierten Fitnessstudio. Neben den Trainingsinhalten werden auch die begleitenden Rahmenbedingungen unter wissenschaftlichen Aspekten analysiert und beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
1 OPTIMALER PHASENVERLAUF EINER KURSEINHEIT
1.1 Einleitung
1.2 Hauptteil
1.3 Schluss
2 BESUCH EINER KURSEINHEIT
2.1 Phasenverlauf des besuchten Kurses
2.2 Sportmototische Fähigkeiten des besuchten Kurses
2.3 Betrachtung des Kursleiterverhaltens
3 EXTERNE BEDINGUNGEN EINER KURSEINHEIT
3.1 Rahmenbedingungen
3.2 Zielgruppe
3.3 Zielsetzung
4 PLANUNG EINER WIRBELSÄULENGYMNASTIK
4.1 Zielgruppe
4.2 Ziele der Wirbelsäulengymnastik
4.3 Material
4.4 Stundenplanung
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
1 Optimaler Phasenverlauf einer Kurseinheit
Um den Verlauf einer Kurseinheit optimal zu planen, ist es hilfreich diesen in verschiedene, aufeinander aufbauende, Phasen einzuteilen.
Jede Trainingseinheit gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
1.1 Einleitung
Die Einleitung beginnt mit der Begrüßung durch den Kursleiter. Dieser hat hier die Gelegenheit sich eventuellen neuen Teilnehmern, kurz und persönlich vorzustellen, sowie diese einzuweisen. Ferner kann der Kursleiter hier auf jeweilige Schwerpunkte der Stunde und allgemeine technische Hinweise zu etwaigen Übungen hinweisen.
Daraufhin beginnt der praktische Teil durch das allgemeine Warm-Up. Ziel ist es hierbei, den Stoffwechsel anzuregen, den Körper auf „Betriebstemperatur“ einzustimmen, das Herz-Kreislauf-System vorzubereiten, sowie eine mentale Einstimmung auf den folgenden Kursinhalt.
Aufbauend folgt hier der letzte Baustein der Einleitung, das spezielle Warm-Up.
Ziel ist es, im Hauptteil geforderte Muskulatur gezielt zu erwärmen, sowie eine Gewöhnung an folgende Bewegungsabläufe, sowie eventuelle Trainingsgeräte.
1.2 Hauptteil
Nach dem Warm-Up folgt der Hauptteil.
Dieser hat je nach Kurs einen ausdauer-, kraft-, oder gesundheitsorientierten Schwerpunkt. Der Hauptteil, als größter Block der Kurseinheit, bestimmt ungefähr 3/5 der gesamten Einheit. Hier wird eine der drei erwähnten, motorischen Fähigkeiten fokussiert und trainiert.
1.3 Schluss
Die letzte Phase der Kursstunde wird bestimmt durch das Cool-Down.
Bei ausdauerorientierten Kursen findet zunächst das Cool-Down 1 statt.
Ziel ist es, Puls und Körpertemperatur zu senken, um auf das Cool-Down 2 vorzubereiten.
Im Cool-Down 2 wird die Regeneration des Körpers eingeleitet. Hier soll der Muskeltonus durch z.B. Dehnen, reduziert werden, sowie eine mentale Beruhigung der Teilnehmer für eine spätere Überleitung aus dem Kurs eingeleitet werden.
Abschließend verabschiedet sich der Kursleiter offiziell von den Teilnehmern. Hierbei kann sich der Kursleiter noch einmal zum Stundenverlauf äußern und ggf. Feedback von dern Teilnehmern einholen.
2 Besuch einer Kurseinheit
2.1 Phasenverlauf des besuchten Kurses
Der besuchte Kurs Pilates, ist ein kraftorientiertes Kursangebot welches „gleichzeitig die Muskulatur dehnt und kräftigt“ Eifler, C. & Reis, M. (2014).
Der Kurs startet durch das allgemeine Warm-Up, zu entspannter Musik mit 60-90 BPM. Übungen werden hier hauptsächlich aus der klassischen Aerobic verwendet, z.B. „Side to side“, „Knee Lift“, und „Leg Curl“. Dabei wurden auch die Arme eingesetzt, in linearer Progression, um dem Ziel des allgemeinen Warm-Up gerecht zu werden.
Angeschlossen daran wird das spezielle Warm-Up. Die Kursleiterin verwendet spezielle Atemtechniken, sowie Mobilisationen für alle im Hauptteil geforderten Gelenke (Knie, Hüfte, Schulter, Ellenbogen, etc.). Nach darauf folgend, kurzen Dehnungen für Nacken, seitliche Rumpf-, sowie Rückenstreckermuskulatur beginnt der Hauptteil.
Im Hauptteil werden einzelne funktionsgymnastische Übungen zu einem späteren „Flow“ verbunden. Die Methodik besticht durch ihre Mischung. Add-On-, Link-, sowie die Reduktionsmethode finden alle Beachtung. Der statische Unterarmstütz wird demnach durch das diagonale Arm- und Beinheben im Vierfüßlerstand erweitert. Wiederholungszahlen hingegen sind Rückläufig. Dieses Prinzip wird fortgesetzt bis am Ende jede Übung einmal ausgeführt wird, die Übungen untereinander jedoch in einer Choreographie harmonisch überleiten.
Auf das Cool-Down 1 wird in diesem Kurs verzichtet. Durch den hohen Kraft- und Gesundheitsfokus des Kurses entfällt eine langsame Runterregulierung des HerzKreislauf-Systems.
Das Cool-Down 2 hingegen, zeichnet sich durch erneute Dehnübungen aus, welche jedoch deutlich länger gehalten werden. Gedehnt werden u.a. die seitliche Rumpfmuskulatur, der Rückenstrecker, sowie die rückseitige Oberschenkelmuskulatur.
Im organisatorischen Ablauf der einstündigen Einheit finden sich einige Auffälligkeiten. Die Begrüßung der Teilnehmer ist sehr kurz, das gesamte Warm-Up im Anschluss beträgt 15 Minuten. Dem Hauptteil wird mit 40 Minuten der zeitlich größte Teil der gesamten Einheit zugesprochen. Das abschließende Cool-Down fällt demnach mit 5 Minuten bemerkenswert kurz aus, berücksichtigt man die Faustformel von 1/5 der jeweiligen Einheit für das Cool-Down.
Gründe dafür könnten in der durchweg sehr entspannten Atmosphäre sowie Übungsintensität liegen, welche in diesem Kurs praktiziert wurden. Die sehr kurze Begrüßung fundiert auf der Annahme, dass zwischen Teilnehmern und Kursleitung bereits ein sehr sicheres Verhältnis besteht, zumal im Verlauf der Einheit immer wieder Bezug zu vorherigen Einheiten genommen wird. Diese Tatsache bestärkt die Annahme ebenfalls.
2.2 Sportmototische Fähigkeiten des besuchten Kurses
In Anbetracht der im Kurs gewählten Übungen, sowie ihrer Anordnung und Intensität festigt sich der Eindruck dass die hauptsächlich angesprochenen Fähigkeiten tendenziell gesundheitsorientiert sind. Kräftigungs- und Dehnungsübungen stehen in regelmäßigem Wechsel zueinander. So wird eine Flexion der Wirbelsäule (Kraft) so weit geführt, bis sich der Oberkörper im Lot zum Boden befindet. Aus dieser dynamischen Kräftigungsübung für den M. rectus abdominis, folgt eine statische Dehnung im Sitzen für die rückseitige Oberschenkelmuskulatur (Beweglichkeit), dem „Toe Touch“.
Ferner werden alle Übungen kontrolliert ausgeführt, und sämtliche Gelenksbewegungen stets bewusst vollzogen, was diesem Kurs auch eine koordinative Komponente verleiht. Die Ausführungsgeschwindigkeit überlässt die Kursleiterin hier den Teilnehmern, „jeder in seinem eigenen Tempo“.
Darüber hinaus schulen die im Warm-Up genutzten Aerobic-Elemente auch die Ausdauer der Teilnehmer.
Da die Übungen stets langsam vollzogen werden um den Muskeln eine lange „Time under tension“ zu gewähren, wird die Schnelligkeit in diesem Kurs höchstens sekundär im Warm-Up berücksichtigt.
2.3 Betrachtung des Kursleiterverhaltens
Nach Eifler, C. & Reis, M. (2014), erfüllt der Kursleiter mehrere Funktionen gleichzeitig.
1) Dienstleister
Die Kursleiterin erscheint pünktlich, jedoch nur 5 Minuten vor Kursbeginn. Daher bleibt kaum Zeit für Schaffung guter äußerer Bedingungen. Der Raum ist nicht gelüftet und die Musikanlage bereitet technische Probleme, auf welche die Kursleiterin dezent gestresst reagiert. Ferner bleibt für die Einweisung neuer Mitglieder kaum Zeit.
2) Lehrer
Die Kursleiterin ist fachlich sehr kompetent. Übungen werden exakt vorgemacht und deutlich angewiesen. Ferner rechtfertigt sie jede Übung und stellt sie in einen Gesamtzusammenhang mit vorangegangenen Übungen und Kursstunden. Darüber hinaus korrigiert die Kursleiterin Übungen sehr präzise und effizient, auch Alternativen für Übungsintensitäten werden bei fast jeder Übung genannt.
3) Animateur
Die Kursleiterin bewegt sich aktiv im Raum und motiviert einzelne Teilnehmer besonders, jedoch nie aufdringlich oder übertrieben. Aufgrund der technischen Schwierigkeiten zu Beginn des Kurses startet die Kursleiterin mit einer durchaus strengen Mimik. Im Laufe der Stunde entspannt sich diese jedoch und eine freundliche Ausstrahlung manifestiert sich zunehmend.
4) Vorbild
Das Auftreten der Kursleiterin ist sehr sicher und sportlich, die Kleidung ist angemessen. Ferner hält die Kursleiterin während des gesamten Kurses die korrekte Körperhaltung, an der sich die Teilnehmer orientieren können. Darüber hinaus demonstriert sie eindrucksvoll mögliche Übungsvariationen, und wirkt dabei nie selbstdarstellerisch. Der Funktion als Vorbild wird die Kursleiterin daher in vollem Maße gerecht.
5) Teammitglied
Aus Sicht des Kursteilnehmers ist die Funktion als Teammitglied der Kursleiterin im Betrieb nur bedingt zu bewerten.
3 Externe Bedingungen einer Kurseinheit
Unabhängig von den Kompetenzen des Gruppentrainers wirken auf jeden Kurs externe Faktoren die über die Qualität des Kurses entscheiden.
3.1 Rahmenbedingungen
Die Räumlichkeiten in denen der Kurs stattfindet müssen den Anforderungen des Kurses gerecht werden. Der Raum muss so konzipiert sein, dass alle Teilnehmer den Kursleiter während den Übungen sehen können, um Übungen exakt ausführen zu können und eventuelle Schäden am Bewegungssystem zu vermeiden. Ferner muss der Kursraum ausreichend Platz für die Teilnehmer bieten, damit diese sich auch bei sehr dynamischen Kursen frei bewegen können.
Klima und Tageszeit sind ebenfalls entscheidend für die Gestaltung eines Kurses. Die Räumlichkeiten müssen sich beispielsweise im Sommer belüften, im Winter beheizen lassen.
3.2 Zielgruppe
Die Zielgruppe wird nach Art und Umfang der Teilnehmer bestimmt.
Limitierend auf die Auslastung des Kurses wirkt der jeweilige Inhalt. Visuell einfach zu kopierende Bewegungsmuster (z.B. Aerobic), können bei einer großen Teilnehmerzahl ausgeführt werden. Komplexere Übungsausführungen bedürfen jedoch auch der Kontrolle durch den Übungsleiter, was sich bei einer Wirbelsäulengymnastik für eine kleinere Teilnehmerzahl ausspricht.
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- Citation du texte
- Niko Mandic (Auteur), 2015, Konzeption eines Pilates- und eines Wirbelsäulenkurses im gesundheitsorientierten Fitnessstudio, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/994429
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