In der Arbeit geht es um die Wirkung von Selbstmanagement-Programmen für Menschen mit chronischer Erkrankung am Beispiel der INSEA Gesund und aktiv leben-Kurse. Dabei werden folgende Fragen gestellt: Haben Selbstmanagementkurse eine langfristige (>1 Jahr) Wirkung auf Selbstwirksamkeit, Selbstmanagementfähigkeit, Lebensqualität und Gesundheitszustand? Zeigen sich für Subgruppen, die auf Grundlage von sozidemographischen und Persönlichkeitsmerkmalen gebildet werden, unterschiedliche Ergebnisse? Stehen diese Merkmale in Zusammenhang mit Veränderungen des Selbstmanagements und der Selbstwirksamkeit?
Die Prävalenz von chronischen Erkrankungen ist in den letzten Jahren angestiegen und gehört zu einer der größten Herausforderungen des Gesundheitssystems. Aufgrund der vermehrten Inanspruchnahme von medizinischen und pflegerischen Leistungen und den damit einhergehenden direkten und indirekten Kosten, haben sie eine große Bedeutung für die Gesellschaft. Menschen mit chronischen Erkrankungen und auch ihre Angehörigen sind mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert – dem Umgang mit der Erkrankung, Organisation von Arztbesuchen und Medikation, aber auch die Bewältigung des Alltags mit möglichen Einschränkungen. Die Fähigkeit zum Selbstmanagement und eine gute Selbstwirksamkeit können Menschen helfen, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Das Kursprogramm Gesund und aktiv leben von INSEA, das auf Basis des evidenz-basierten Konzepts CDSMP aus den USA durchgeführt wird, setzt an der Förderung dieser Kompetenzen an. Internationale Studien zu dem Konzept haben bereits gezeigt, dass Teilnehmende langfristig profitieren und auch Gesundheitskosten gesenkt werden können. Für Deutschland liegen ebenfalls positive Ergebnisse für den Zeitraum von 6 Monaten nach Kursabschluss, besonders bezogen auf die Selbstmanagementfähigkeiten, vor (t2). Die nach Abschluss des Kurses erzielten Verbesserungen der Selbstwirksamkeit hingegen bleiben im Verlauf der sechs Monate nach Kursabschluss nicht stabil, fallen jedoch auch nicht wieder auf das Niveau von Kursbeginn ab. Längerfristige Evaluationen fehlen bislang.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund
- Chronische Erkrankungen
- Patient*innenzentrierte Versorgung
- Empowerment
- Gesundheitskompetenz
- Selbstwirksamkeit
- Selbstmanagement
- Förderung des Selbstmanagements
- Patientenschulungen
- Selbsthilfe
- Selbstmanagementprogramme
- Persönlichkeit und Selbstmanagement
- Fragestellung
- Methode
- Studiendesign
- Studienpopulation
- Statistisches Vorgehen
- Ergebnisse
- Teilnehmende
- Veränderung der Outcomevariablen (t0-t3)
- Veränderung über den Zeitverlauf
- Zusammenhänge
- Diskussion
- Studienpopulation
- Outcomes
- Outcomes einzelner Gruppen
- Zusammenhänge
- Organisatorisches
- Limitationen
- Fazit/Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die langfristige Wirkung von Selbstmanagement-Programmen für Menschen mit chronischen Erkrankungen am Beispiel der INSEA Gesund und aktiv leben-Kurse. Sie beleuchtet, ob diese Kurse eine sinnvolle Ergänzung in der Versorgung chronisch Kranker darstellen, indem sie die Wirkung auf Selbstwirksamkeit, Selbstmanagementfähigkeit, Lebensqualität und Gesundheitszustand analysiert.
- Die langfristige Wirkung von Selbstmanagement-Programmen auf verschiedene Outcomes
- Die Unterschiede der Ergebnisse bei verschiedenen Subgruppen
- Zusammenhänge zwischen soziodemographischen und Persönlichkeitsmerkmalen und Veränderungen des Selbstmanagements und der Selbstwirksamkeit
- Die Bedeutung von Empowerment und Gesundheitskompetenz für die Bewältigung chronischer Erkrankungen
- Die Rolle des Selbstmanagements in der patient*innenzentrierten Versorgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema chronische Erkrankungen und die Bedeutung von Selbstmanagement in diesem Kontext. Anschließend werden wichtige Konzepte wie Empowerment, Gesundheitskompetenz, Selbstwirksamkeit und Selbstmanagement detailliert erläutert. Die Arbeit geht dann auf verschiedene Formen der Selbstmanagementförderung ein, darunter Patientenschulungen, Selbsthilfegruppen und Selbstmanagementprogramme, wobei das CDSMP als eines der wichtigsten Selbstmanagementprogramme im Detail vorgestellt wird. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der Inhalte und der Wirksamkeit des Programms. Das INSEA-Programm, die deutsche Adaption des CDSMP, wird ebenfalls vorgestellt. Die Arbeit beschreibt die Inhalte, die Organisationsstruktur und die ersten Erfahrungen mit den INSEA-Kursen. In der Methodenbeschreibung wird das Studiendesign sowie die Datenerhebung und das statistische Vorgehen vorgestellt. Anschließend werden die Ergebnisse der Evaluation der INSEA-Kurse dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Veränderung der Outcomevariablen Selbstwirksamkeit, Selbstmanagementfähigkeit, Lebensqualität und Gesundheitszustand bei verschiedenen Subgruppen, die sich durch Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss und Persönlichkeitsmerkmale unterscheiden. Die Arbeit endet mit einer Diskussion der Ergebnisse, wobei die Limitationen der Studie berücksichtigt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Interpretation der Ergebnisse und der Diskussion der Bedeutung für die weitere Forschung und Praxis. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage der Implementierung von Selbstmanagementkursen im deutschen Gesundheitssystem.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Wirkung von Selbstmanagement-Programmen für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen sind: Selbstmanagement, Selbstwirksamkeit, Gesundheitskompetenz, Empowerment, chronische Erkrankungen, patient*innenzentrierte Versorgung, INSEA, CDSMP, Health Literacy, Lebensqualität, Gesundheitszustand.
- Quote paper
- Lisa Macasero (Author), Marie-Luise Dierks (Series editor), Gabriele Seidel (Series editor), 2020, Wirkung von Selbstmanagement-Programmen für Menschen mit chronischer Erkrankung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993906