Die vorliegende Arbeit behandelt die DDR-Autorin Christa Wolf und ihr Werk "Kassandra". Dabei liegt der Fokus vornehmlich auf der feministischen Ausrichtung der Autorin und darauf wie diese in ihrer Erzählung umgesetzt wird. Die gestellte Forschungsfrage lautet demnach: Welche feministischen Konzepte werden von Christa Wolf in ihrem Roman "Kassandra" aufgenommen und wie werden sie literarisch repräsentiert?
Die Annahme, dass es sich bei Kassandra um einen feministischen Roman handelt, beruht auf den folgenden Hypothesen:
Kassandra ist der feministischen Literatur zuzurechnen, aufgrund der zeitlichen Ansiedlung am Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat, der Frau als Objekt auf der Suche nach Autonomie, der Utopie einer alternativen Lebensform am Beispiel der Frauen des Skamandros und der Präsentation verschiedener Frauentypen und Beziehungsmodelle.
Desgleichen lassen sich sprachlich, d.h. auf syntaktisch-grammatischer Ebene, feministische Züge erkennen, indem häufige Wechsel zwischen Subjekt und Objekt erfolgen.
Die Vorgangsweise betreffend, wird im ersten Kapitel der Arbeit der Begriff „Frauenliteratur“ definiert und Christa Wolfs Entwicklung zur Vertreterin des Feminismus sowie die Rezeption ihrer Kollegin Ingeborg Bachmann thematisiert, da Kassandra nach Nachdenken über Christa T. einen weiteren Höhepunkt im feministischen Schreiben der Schriftstellerin darstellt. Das nächste Kapitel widmet sich der Beantwortung der Forschungsfrage und damit auch der Verifizierung bzw. Falsifizierung der Hypothesen. Es soll belegt werden, dass Christa Wolf prototypisch feministische Motive in ihrer Erzählung bearbeitet und es sich um mehr als eine bloße Umdeutung des historischen Mythos aus weiblicher Perspektive handelt. Nach eingehender Untersuchung wird in der Conclusio die Forschungsfrage beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Christa Wolf als feministische Autorin
- Der Begriff „Frauenliteratur“
- Christa Wolfs Weg zum Feminismus
- Christa Wolf und Ingeborg Bachmann
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Matriarchat - Patriarchat
- Frauen als Objekte – Subjektwerdung
- Liebesbeziehungen - Frauenmodelle
- Weibliche Sprache - weibliche Utopie
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Christa Wolfs Roman Kassandra und untersucht, wie die feministischen Ansichten der Autorin in ihrer Erzählung zum Ausdruck kommen. Die Forschungsfrage ist dabei: Welche feministischen Konzepte werden von Christa Wolf in ihrem Roman Kassandra aufgegriffen und wie werden sie literarisch dargestellt?
- Der Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat in Kassandra
- Die Darstellung der Frau als Objekt und ihr Streben nach Autonomie
- Die Utopie einer alternativen Lebensform im Roman
- Die Präsentation verschiedener Frauentypen und Beziehungsmodelle
- Die sprachliche Gestaltung von Subjekt und Objekt in Kassandra
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die zugrundeliegenden Hypothesen vor. Sie argumentiert, dass Kassandra aufgrund seiner thematischen und sprachlichen Elemente als feministischer Roman betrachtet werden kann.
Christa Wolf als feministische Autorin
Der Begriff „Frauenliteratur“
Dieser Abschnitt definiert den Begriff „Frauenliteratur“ und beleuchtet die Debatte um seine Legitimität und Bedeutung. Er diskutiert die unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff und die Entstehung spezifischer Frauenliteratur im Kontext der feministischen Bewegung.
Christa Wolfs Weg zum Feminismus
Dieser Abschnitt untersucht Christa Wolfs Entwicklung zur feministischen Autorin, beginnend mit ihrem Essay „Die zumutbare Wahrheit“. Er fokussiert auf ihre Kritik an der Entfremdung des Menschen durch den Fortschritt und ihre Forderung nach Selbstverwirklichung und Individualität, insbesondere für Frauen.
Beantwortung der Forschungsfrage
Dieser Abschnitt untersucht, wie Christa Wolf feministische Konzepte in Kassandra verarbeitet. Es werden die Themen Matriarchat/Patriarchat, die Frau als Objekt und Subjekt, verschiedene Frauentypen und Beziehungsmodelle sowie die weibliche Sprache und Utopie behandelt.
Schlüsselwörter
Wichtige Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind feministische Literatur, Christa Wolf, Kassandra, Matriarchat, Patriarchat, Frauen als Objekte und Subjekte, weibliche Sprache, Utopie, Geschlechterverhältnisse, Frauenbewegung, Emanzipation, Subjektwerdung, Selbstentfremdung.
- Citation du texte
- Marion Koppenberger (Auteur), 2013, Zwischen Subjekt und Objekt. Feministische Motive in Christa Wolfs "Kassandra", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992504