In dieser Arbeit mit dem Thema "Hypothetik des wissenschaftlichen Wissens" möchte ich auf das erkenntnistheoretische Hauptwerk "Logik der Forschung" von Karl Popper (1935) eingehen. In seinem Hauptwerk vertritt er die Meinung, dass man in der Wissenschaft die Methode der Falsifizierung anwenden soll. Diese Aussage erweckte mein Interesse, da die Wissenschaft eher durch Induktion und nicht durch Falsifikation seine Theorien aufstellt.
Durch Karl Poppers Aussage: "Es findet ein Erkenntnisfortschritt statt, aber man gelangt nie zur absoluten Wahrheit", in seinem Text "das Abgrenzungsproblem" (1974) und dadurch, dass er im Grunde genommen den Vorgang der Wissenschaft durch Induktion in Frage stellt, ergab sich die Fragestellung dieser Arbeit: "Kann man zur absoluten Wahrheit gelangen?". Aber vor allem ergab sich die Frage "Kann man überhaupt unterscheiden was Wahr oder Falsch ist?", wenn man sich auf Karl Poppers Prinzip in seinem Werk "Logik der Forschung" bezieht.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Alltagswissen und Wissenschaft
III. Induktion und Falsifikation
IV. Das Problem der Induktion
V. Lösung dieses Problem von Karl Popper
VI. Die Grenzen des Falsifikationismus
VII. Kritik von Thomas S. Kuhn
VIII. Fazit
Literaturverzeichnis
I. Einleitung
In dieser Arbeit mit dem Thema „Hypothetik des wissenschaftlichen Wissens" möchte ich auf das erkenntnistheoretische Hauptwerk „Logik der Forschung" von Karl Popper (1935) eingehen. In seinem Hauptwerk vertritt er die Meinung, dass man in der Wissenschaft die Methode der Falsifizierung anwenden soll. Diese Aussage erweckte mein Interesse, da die Wissenschaft eher durch Induktion und nicht durch Falsifikation seine Theorien aufstellt. Durch Karl Poppers Aussage: „Es findet ein Erkenntnisfortschritt statt, aber man gelangt nie zur absoluten Wahrheit“, in seinem Text „das Abgrenzungsproblem" (1974) und dadurch, dass er im Grunde genommen den Vorgang der Wissenschaft durch Induktion in Frage stellt, ergab sich die Fragestellung für mich: „Kann man zur absoluten Wahrheit gelangen?". Aber vor allem ergab sich die Frage „Kann man überhaupt unterscheiden was Wahr oder Falsch ist?", wenn man sich auf Karl Poppers Prinzip in seinem Werk „Logik der Forschung" bezieht.
II. Alltagswissen und Wissenschaft
Um die angedeutete Fragestellung „Kann man zur absoluten Wahrheit gelangen?" zu beantworten, müssen wir uns zuerst vor Augen führen was Wissenschaft und Alltagswissen ist und die daraus schließenden Unterschiede deutlich stellen.
Wissenschaftliches Wissen besteht aus durchdachten Kriterien, die aus Gruppieren, Nachdenken, Nachforschungen und schriftliches Festhalten bestehen. Somit muss wissenschaftliches Wissen nachvollziehbar sein, aber auch belegbar, beziehungsweise widerlegbar sein, diese Eigenschaft kann man sehr gut an einer wissenschaftlichen Theorie darstellen. Jede Theorie soll belegbar sein, aber vor allem widerlegbar sein. Weitere Eigenschaften des wissenschaftlichen Wissens sind Struktur und Objektivität. Wissenschaftliches Wissen beruht meistens nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern auf dem Wissen was man aus Lehrbüchern und aus der Forschung ziehen kann. Dies erlaubt auch die Eigenschaft, dass man durch dieses Wissen nicht nur lernen, sondern auch lehren kann. Somit besteht wissenschaftliches Wissen auch daraus, dass man das weitergibt was man selber gelernt hat und dies den anderen deutlich veranschaulicht. (vgl. Otto Kruse,1994, S. 61-62)
Das Alltagswissen beruht im Gegenteil zum wissenschaftlichen Wissens auf Erfahrung die man im alltäglichen Leben erfährt, dies erlangt man durch die Schule und den alltäglichen Situationen, diese man tagtäglich durchlebt. Durch die Einprägung und Verarbeitung dieser Erfahrungen und die Fähigkeit diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzurufen und zu nutzen, gelangt man zu Alltagswissen. Im Gegensatz zu wissenschaftlichen Wissen ist Alltagswissen von Subjektivität und Individualität geprägt, dies führt dazu, dass Alltagwissen für andere oft nicht nachvollziehbar ist und vor allem nicht verallgemeinerbar ist, da jeder seine eigenen Erfahrungen macht und somit jeder zu unterschiedlichem Alltagswissen gelangt. (vgl. Otto Kruse,1994, S. 62-63)
Somit kann man deutliche Unterschiede in Alltagswissen und wissenschaftliches Wissen erkennen. Doch den größten Unterschied liegt darin, dass man durch Wissenschaftswissen den Alltag nicht erklären kann, somit kann man klar verdeutlichen, dass man ohne das wissenschaftliches Wissen in der Welt “überleben“ kann, jedoch nicht ohne das Alltagswissen.
III. Induktion und Falsifikation
Nach dem Erläutern was Wissenschaftswissen und Alltagswissen bedeutet, muss man sich noch den Unterschied der Induktion und Falsifikation vor Augen führen.
In der Wissenschaft wird oft nach dem Vorgang gehandelt, dass man viele Daten und Befunde sammelt und daraus ein allgemeines Gesetz schließt. Das bedeutet, dass man durch die gesammelten Ergebnisse zu einer Theorie schließt, dies kann man an dem Beispiel der Schwäne darstellen. Man sieht tausenden weiße Schwäne und somit schließt man aus dieser Erkenntnis, dass es nur weiße Schwäne gibt und erstellt damit ein allgemeines Gesetz, diesen Vorgang nennt man Induktion.
Doch nach Karl Popper gibt es nur einen richtigen Weg und das ist im Gegensatz zur Induktion, die Falsifizierung. Karl Popper sagt, dass man sich eine beliebige Theorie aussuchen kann und dann ist es die Aufgabe der Forschung diese Theorie durch Beobachtung zu falsifizieren, also zu wiederlegen. (vgl. Karl Popper, 1974, S.107)
IV. Das Problem der Induktion
Auch wenn man in der Forschung immer wieder auf Induktion zurückgreift, haben viele Philosophen die Induktion in Frage gestellt. Einer der ersten Philosophen der das Induktionsproblem ansprach war Hume, deswegen wird das Induktionsproblem auch das Hume Problem genannt. Er erwähnte in seinem Skeptizismus, dass man nicht durch die Beobachtungen der Vergangenheit auf die Zukunft schließen kann und war sich dessen bewusst, dass eine Theorie nicht aus der Erfahrung bestehen kann oder durch diese bestätigt werden kann, denn Beobachtungen beziehen sich auf die Vergangenheit und können sich nicht auf die Zukunft basieren. (vgl. Hume, 1739)
Hierzu kann man das Beispiel des Sonnenaufgangs erläutern, man beobachtet jeden Tag, dass die Sonne aufgeht, aber man kann dadurch nicht logisch daraus schließen, dass Morgen auch die Sonne aufgeht. Aber die Wissenschaft folgert genau aus diesen Beobachtungen und stellt darüber eine Theorie auf. Darin liegt ein Widerspruch die Wissenschaft gründet auf Beobachtungen kann aber nicht aus diesen Beobachtungen eine logische Theorie ableiten. Dies führt uns zur Karl Poppers Lösung der Falsifikation.
V. Lösung dieses Problem von Karl Popper
Karl Popper nennt zu dem Problem der Induktion wie oberen Kapitel schon erwähnt, die Falsifikation. Durch die Widerlegbarkeit einer Theorie sagt Karl Popper, dass man sich immer mehr der Wahrheit nähert aber sie nie erreichen wird. Somit erstellt man nicht wie bei der Induktion eine Theorie die man durch Ergebnisse erfahren hat, sondern man erstellt eine These. Diese These ist am Anfang noch nicht belegt und somit muss man immer wieder versuchen diese These mit einem Experiment zu wiederlegen und nicht zu bestätigen (vgl. Karl Popper, 1935). Nach Karl Popper gilt das Prinzip, je mehr man geforscht hat, desto mehr nähert man sich der Wahrheit
Dies bedeutet, dass eine Theorie falsifiziert ist, wenn sie durch Beobachtungen widerlegt werden kann. Somit soll der Falsifikationismus, empirische und nicht-empirischen Theorien voneinander unterscheiden. (vgl. Miller, 2007, S.27).
Eine empirische Theorie besteht, wenn mindestens eine Beobachtung existiert, die zu einem Widerspruch führt. Den Unterschied zwischen empirisch und nicht-empirischen Theorien kann man an einem Beispiel klar darstellen: „Morgen regnet es" diese Aussage kann deutlich falsifiziert werden, somit handelt es sich bei diesem Beispiel um eine empirische Theorie. Für eine nicht-empirische Theorie würde dieses Beispiel dann lauten: „Morgen regnet es oder es regnet nicht".
Durch dieses Phänomen der Falsifizierbarkeit, das vor allem von Karl Popper aufgestellt wurde, ergeben sich einige Probleme. Somit liegt in diesem Prinzip, dass Theorien nicht verifiziert werden sollen, sondern falsifiziert werden sollen, einen deutlichen Widerspruch.
Durch diesen Widerspruch, wird Karl Popper mit seinem Prinzip der Falsifikation auf einige Grenzen hingewiesen, die man sich näher veranschaulichen muss.
VI. Die Grenzen des Falsifikationismus
Der Falsifikationismus ist, wie im oberen Kapitel schon erwähnt, die Widerlegbarkeit einer Hypothese durch die Beobachtung, die das Gegenteil darlegt. Dies wurde durch das berühmte Beispiel der weißen Schwäne erzeugt, indem man durch die Beobachtung eines nicht weißen Schwanes die Hypothese widerlegt, dass alle Schwäne weiße sind und somit ist diese Hypothese falsifiziert.
Doch die Falsifikation ist somit sehr vereinfacht dargestellt, aber rein durch Beobachtung kann man die Schwierigkeit der wissenschaftlichen Theorien nicht erklären. Dies unterstrich auch der Wissenschaftstheoretiker Chalmers „In der Konsequenz sind einfache und überzeugende Falsifikationen von Theorien mittels Beobachtungen nicht erreichbar“ (Chalmers, 2001, S.71)
Ein weiterer Grund ist, dass eine Theorie aus verschiedenen Aussagen und Gedankenzusammenhänge besteht und eine Hypothese nur aus einer Aussage resultiert wird. Somit muss zur Überprüfung einer Theorie mit Hilfshypothesen gearbeitet werden, dabei entsteht erst die Komplexität einer Theorie und kann dadurch nicht nur mit Beobachtung überprüft werden.
Durch diese Hilfshypothesen kann es dazu führen, dass die Theorie sich als falsch erweist. Aber dann kann man nicht mehr daraus schließen, dass die ganze Theorie falsch ist, denn durch die Komplexität des Hypothesenkonstrukts reicht es aus, wenn nur eine dieser Hypothesen zu falschen Annahmen führt. Durch diese Erkenntnis kann man nicht daraus schließen, dass die Theorie falsifiziert ist, man kann nur daraus schlussfolgern, dass mindestens eine Voraussetzung falsch sein muss. Da es durch die verschiedenen Hypothesen unmöglich ist herauszufinden welche Voraussetzung falsch ist, kann man nicht mit Überzeugung sagen, dass die gesamte Theorie falsch ist. Dies hat Chalmers durch sein Zitat eindeutig gezeigt, dass einige Aspekte der komplexen Testsituation, nicht aber die untersuchte Theorie selbst, für eine irrtümliche Vorhersage verantwortlich sind.“ (Chalmers, 2001, S.74)
[...]
- Citation du texte
- Tammy Recht (Auteur), 2018, Die Hypothek des Wissens. Wahr oder Falsch nach Poppers "Logik der Forschung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991918
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.