Das Milgram-Experiment
Über den Zusammenhang zwischen Autorität, Gehorsam und Aggressivität
1. Biographische Daten von Stanley Milgram (1933-1984)
- Psychologiestudium
- Promotion in Sozialpsychologie an der Harvard University ?? Wechsel an Yale University
- 1964 sozialpsychologischer Preis für Obrigkeitsgehorsam-Untersuchung ?? Professor am Graduate Center der University of New York
2. Versuchsaufbau
- Im Labor der Yale University werden VP in Lehrer - Schüler unterteilt ?? Erlernen von Wortpaarreihen durch Schüler
- Lehrer soll bei falscher Antwort Stromstöße erteilen, um die Motivation des Schülers zu fördern
- Diese Stromstöße beginnen bei 15 V und steigen pro falscher Antwort um jeweils 15 V auf max. 450 V
- Versuchsleiter drängt den Lehrer auch bei Protesten des Schülers fortzufahren
3. Vorhersagen
- Großteil der Versuchspersonen würden bei erstem Protest des Schülers abbrechen ?? Nur 0,1 % der VP würden Strafreize von 450 V verabreichen
4. Ergebnisse beim Standardversuch
- Kein Probant brach das Experiment vor einer Stromstärke von 200 V ab ??
- Nur 1/3 der VP weigerte sich, den Versuch zu beenden
- 62,5% erteilten Stromstöße von 450 V
5. Varianten des Experiments
- Fernraum
- Berührungsnähe
- Abwesenheit des Versuchsleiters ?? Autoritätsperson als Opfer ?? Gleichrangiger erteilt die Schocks
6. Mögliche Erklärungsversuche
1. Vorbedingungen von Gehorsam
2. Notwendigkeit von Gehorsam
3. Kybernetik (welche Veränderungen treten auf, wenn das autonom handelnde Individuum in eine Sozialstruktur verankert wird)
4. Der Entspannungsprozess und Neudefinition der Bedeutung der Situation
5. Der Agens-Zustand und Schwund der Verantwortung
6. Spannungszustände
7. Gehorsam als Folge von Aggression?
7. Kritik am Milgram-Experiment
Quellen:
- Milgram, Stanley: Das Milgram-Experiment - Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität, Hamburg, 1982
- Maler-Sieber, Gisela: Das Verhalten des Menschen, Berlin 1976 ??
-Stichwort "Milgram-Experiment" im Internet
Milgram -Experiment
Einführung:
Bild von einem schießendem Soldaten, KZ-Lager, o.ä.
Im 2. WK starben viele Menschen in KZs, sie wurden von ganz normalen Menschen, so wie du und ich erschossen, gequält und brutal ermordet. Wie kann es dazu kommen, dass Alltagsmenschen, der Mann auf der Straße zu solchen Grausamkeiten bereit ist?
- Die Motivation für diese Experimentlareihe lieferten die Ereignisse des 2. Weltkrieges. Wieso waren unter dem NS-Regime so viel Menschen bereit, sich in den Dienst der Tötungsmachinerie der Nazis zu stellen? Lag es an einem grundsätzlichen Charakterfehler dieser (deutschen) Menschen oder gibt es Situationen und Umstände, unter denen möglicherweise jeder in der Lage wäre, andere Menschen zu quälen und zu tötem?
Offensichtlich liegt dies an der Neigung des Menschens gehorsam gegenüber Autoritäten zu sein. Dieses Phänomen untersuchte Stanley Millgram zu Beginn der 60er in seinem berühmt gewordenen Experiment, in dem er mehr über den Zusammenhang von Autorität, Gehorsam und Aggresivität erfahren wollte.
Bevor ich zu dem Versuchsaufbau an sich komme, möchte ich euch zuerst biographische Daten von S.M. nennen.
1. Biographische Daten
Stanley Millgram wurde 1933 in NY geboren.Er studierte Psychologie und promovierte anschließend 1960 an der Harvard University in Sozialpsychologie. Dort arbeitete er als Dozent, ehe er Anfang der 60er Jahre an die Yale University wechselte. Hier führte er das Experiment durch, das ich heute vorstelle. 1964 erhielt er den jährlichen sozialpsychologischen Preis der American Association for the Advamcement of Science für seine Obrigkeitsgehorsam-Untersuchung. 1984 wird er Professor am Graduate Center der University of NY. Er stirbt 1984.
2. Versuchsaufbau
Dieser Versuch fand im Labor für zwischenmenschliche Beziehungen in Yale statt, damit es seriös wirkt.
Man gewann freiwillige Versuchspersonen über Zeitungsannocen (Folie!).
2 Leute betreten nun gleichzeitig ein Psychologielabor, wo bereits der Versuchsleiter wartet (31 Jahre alt, leidenschaftslos, strenge Erscheinung, trug grauen Kittel) Angeblich wurde der Erinnnerungsvermögen und Lernfähigkeit und v.a. die Rolle der Bestrafung im Lernprozeß untersucht.
Jetzt wird einer zum Lehrer, der andere zum Schüler ernannt, angeblich wurde gelost, das Losverfahren war aber gefälscht. Der Schüler machte einen liebenswerten und netten Eindruck.
Die angebliche VP (die eigentlich eingeweiht war) wurde auf einem fixiert, an seinem Handgelenk wurde eine Elektrode befestigt.
Die Aufgabe ist, eine Wortpaarreihe zu lernen; bei jedem Fehler erhält der Schüler eine Bestrafung.
BSP: Die Wortpaarreihe lautete "Blau Schachtel, Schön Tag, Wild Vogel, ..." Dann wurde gefragt, welches Wort vorher mit Blau zusammen genannt war: Himmel Tinte Schachtel Lampe.
Für eine falsche Antwort erhielt die Versuchsperson angeblich Strafreize, die zwischen 15 und 450 V lagen, und pro Fehler um jeweils 15 V stiegen. diese Strafreize wurden von der eigentlichen VP erteilt, die dazu an einem Pult stand, wo diese Voltstärken zusätzlich noch beschriftet waren mit Bemerkungen wie "Leichter Schock", über "bedrohlicher Schock", bis hin zu "XXX" bei richtiger Antwort, nächste Frage, bei falscher Antwort Strafreiz, dessen Stärke sich bei jedem Fehler erhöht um die Konfliktsituation zu verdeutlichen, hört die VP den Schüler Unbehagen äußern, bis hin zur Bitte sofort aufzuhören, am Schluß qualvolles Schreien wenn der Lehrer zögert, bittet die Autoritätsperson fortzufahren, befiehlt nicht aufzuhören Ziel: wie weit wird der Lehrer, also die wahre VP gehen?
3. Vorhersagen
- Normalerweise nimmt man an, dass niemand einem anderen wissentlich Schmerz zufügt ?? Milgram führte zu diesem Experiment eine Befragung unter 40 Psychiatern einer führenden medizinischen Hochschule durch; dies sollten schätzen wieviel Prozent der Teilnehmer alle Elektroschocks verabreichen würden.
Vorhersagen:
- Masse der VP würde bei 150 V aufhören, bei erster Bitte des Schülers aufzuhören
- 4 % würde E-Schocks verabreichen, auch wenn Opfer nicht mehr auf Fragen reagiert ?? nur 0,1 % würde bis 450 V geben
Günter Bierbrauer zeigte Probanden Nachstellungen dieses Experiments und ließ sie dann Einschätzungen vornehmen:
- persönliche Disposition (also besondere Aggresivität oder Gehorsamswillen) war Auslöser für Verhalten, nicht die Situation;
- außerdem schätzten sie, dass sie selbst bei mäßigen Schocks aufhören würden
4. Ergebnisse des Standardexperiments
- alle VPs protestierten
- 65% gingen bis zur maximalen V-Stärke
- wenn das Opfer schrie, gingen immerhin noch 62% bis 450 V
- nur 1/3 der VP weigerten sich definitiv das Experiment zu Ende zu führen, allerdings erst zwischen 200 und 400 V
- Keine Versuchsperson verweigrte den Gehorsam vor 200 V
- Frauen: aus vorherigen Erkenntnissen nahm man an, dass Frauen gehorsamsbereiter wären, aber auch weniger aggressiv und einfühlsamer als Männer;
- Aber: Gehorsamsniveau beinahe identisch zu Männern; doch das Niveau der erlebten Konflikte war bei Frauen höher als bei Männern
Ergebnisse in Zahlen: n= 40; gegebender Maximalschock
4 bei 150 V
1 bei 165 V
2 bei 180 V
1 bei 210 V
2 bei 270 V
1 bei 300 V
2 bei 315 V
1 bei 330 V
26 bei 450 V
durchschnitllich gegebene Schockstufe: 24.73 Prozentsatz der gehorsamen VP: 65, 0 %
- Ergebnisse bei akkustischer Rückkopplung ( normales Experiment) n=40 ?? 1 bei 135
- 5 bei 150 ?? 1 bei 165 ?? 1 bei 180 ?? 1 bei 285 ?? 1 bei 300 ?? 3 bei 315 ?? 1 bei 345 ?? 1 bei 360
- 25 bei 450
- durchschntll. Geg. Maxschock: 24,53 ?? Prozentsatz gehorsamer VPs : 62,5 ??
- Aus dem Versuchsprotokoll ??
- Citar trabajo
- Annika Winter (Autor), 2000, Das Milgram-Experiment - Über den Zusammenhang zwischen Autorität, Gehorsam und Aggressivität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98883
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