Unser moderner Lebensstil ermöglicht es die Lebensspanne der Menschen stetig zu verlängern. Die Arbeit stellt daher die Frage, warum es jedoch nicht möglich ist, die Zunahme an Zivilisationskrankheiten zu stoppen? Dabei wird erst die gesundheitliche gesamtgesellschaftliche Ausganglage geschildert und anschließend ein Modellprojekt entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
1.2 Ableitung von Handlungsansätzen
2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im gewählten Setting
3 Recherche Modellprojekt
4 Literaturverzeichnis
5 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis
1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation
Die Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten spielt eine immer größer werdende Rolle in der heutigen Gesellschaft. Darum ist es wichtig, Gesundheitsförderung und Prävention in den Alltag zu integrieren und dort einzubringen, wo die Menschen ihren Alltag verbringen.
Im Folgenden wird das Setting Betrieb näher analysiert.
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
Unsere Gesellschaft und deren Arbeitswelt befinden sich in einem Wandel. Der Wandel führt zu einer Veränderung der Arbeitswelt, unter anderem zu veränderten Tätigkeiten, zu neuen Herausforderungen und veränderten Zeitmanagement sowie zu neuen gesundheitlichen Belastungen.
Es ist nicht davon auszugehen, dass Arbeit krank macht. Jedoch ist zu sagen, dass der Mangel an Bewegung in der Arbeitswelt krankmachende Mechanismen begünstigen. Die Digitalisierung mit der einhergehend modernen Technik führen dazu, dass nur noch 1% der Arbeit anhand von Muskelarbeit betrieben werden kann. 99% der Produktion werden anhand von Maschinen betrieben (Bödeker, Friedel, Röttger & Schröer, 2002).
In Bezug auf vor allem sitzende Tätigkeiten im Beruf gilt dies als Risikofaktor für die Entstehung von vielen Krankheiten (Booth, Roberts, & Laye, 2012; Engeroff & Füzeki, 2017; Weltgesundheitsorganisation, 2010). Durch langes Sitzen steigt das Risiko an Übergewicht oder am metabolischen Syndrom zu erkranken. Regelmäßiges zu langes sitzen kann auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Krebserkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Störungen begünstigen. Abbildung 1 zeigt, dass vor allem auf der Arbeit überwiegend viel in sitzender Tätigkeit gearbeitet wird, aber auch darüber hinaus, wird in der Freizeit viel in sitzender Tätigkeit verbracht. Zudem zeigt sich eine Differenzierung nach dem Bildungsgrad. So ist die Dauer des Sitzend bei Personen mit einem abgeschlossenen Abitur oder einem abgeschlossenen Studium länger, als bei Personen mit einem Hauptschulabschluss oder einer mittleren Reife.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Durschnittliche Dauer von sitzenden Tätigkeiten nach Bildungsgrad in Deutschland (Ergo Versicherungsgruppe, 2016)
Der Mangel an Bewegung im Arbeitsleben kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Es treten immer häufiger Zivilisationserkrankungen auf. Darunter fallen zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Dem ist es wichtig entgegenzuwirken, durch Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in Betrieben. Gerade die Gesundheit der Mitarbeiter ist entscheidend für den Erfolg und die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens (Decker & Decker, 2001). Die Maßnahmen sollen die Mitarbeitergesundheit, deren Wohlbefinden fördern und Fehlzeiten reduzieren. Bödeker, Friedel, Röttger & Schröer (2002) zeigten auf, dass ein Drittel der Ausfallzeiten auf der Arbeit durch berufliche Tätigkeiten verursacht werden und dadurch ein Schaden in Milliardenhöhe entstehe.
Betrachtet man die Fehlzeiten am Arbeitsplatz, so lässt sich sagen, dass Krankheiten des Atmungssystems und Muskel-Skelett-Erkrankungen dominieren. So machen diese ein Viertel der Arbeitsunfähigkeitstage aus. Zudem zeigt sich eine Zunahme der psychischen Erkrankungen. Diese machen 11% der Arbeitsunfähigkeitstage aus. Vor allem im mittleren Lebensalter zeigen sich psychische Erkrankungen häufiger.
Jedoch sind die körperlichen Belastungen der häufigste Untersuchte Bereich. Vor allem schwere körperliche Arbeit, unter anderem das Heben und Ziehen von Gegenständen verursacht Ausfälle durch Muskel-Skelett-Erkrankungen (Griefhahn & Golka, 2006; Schlick, Bruder & Luczak, 2010). Davon sind ca. ein Viertel der Erwerbstätigen betroffen. Diese sind unter schwere körperliche Arbeit, einseitige körperliche Belastungen und Arbeit in Zwangshaltung belastet (Robert-Koch-Institut, 2012; Zok, 2010). Eine Übertreibung kann zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, bis hin zu Frühverrentung, führen (Boedeker, Friedel, Friedichs & Röttger, 2008; Dragano, 2007).
So zeigt Abbildung 2, dass Berufe mit intensiver Belastung am häufigsten Beschwerden des Bewegungsapparates aufweisen und am häufigsten erschöpft und gestresst sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Umfrage zu körperlichen Beschwerden in Abhängigkeit vom Bewegungsgrad bei der Arbeit in Deutschland (TK-Bewegungsstudie, 2016)
Laut Barmer GEK (2012), BKK Bundesverband (2013), DAK-Gesundheit (2014) und Techniker Krankenkasse (2012) sind Muskel-Skelett-Erkrankungen für alle Arbeitsunfähigkeitstage in deutschen Betrieben verantwortlich. Dazu gehören beispielsweise chronische Schmerzen und der Verlust an Lebensqualität. Bei einer Befragung der AOK zu gesundheitlichen Problemen stellte sich heraus, dass über ein Drittel der Befragten Rückenschmerzen und Verspannungen aufweisen. Zudem wurde herausgefunden, dass die meisten gesundheitlichen Probleme im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz auftreten. Das macht deutlich, dass die meisten Probleme auf den Arbeitsplatz zurückzuführen sind und zeigt gleichzeitig auch die Wichtigkeit einer Maßnahme der Gesundheitsförderung und Prävention in Betrieben (Zok, 2010).
Hauptproblem stellen Rückenschmerzen dar, wo jedoch nur 20% eine Funktionsstörung, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall, nachgewiesen werden kann. Die anderen 80% können keiner Funktionsstörung nachgewiesen werden und lassen sich daher auf eine mangelnde Muskelaktivität zurückführen, da die Entstehung nicht eindeutig zu klären ist (Lühmann, Müller & Raspe, 2004). Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Bei Männern sind die Werte der Arbeitsunfähigkeitstage und Arbeitsunfähigkeitsfälle höher aufgrund Muskel-Skelett-Erkrankungen. Dies lässt sich daran erklären, dass Männer häufiger in handwerklichen oder körperlich beanspruchten Berufen arbeiten. Auch im Alter gibt es Unterschiede. Vermehrt ältere Beschäftigte erkranken häufiger und vor allem länger an Muskel-Skelett-Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Meyer, Mpairaktari & Glushanok, 2013).
Auch psychische Belastungen treten vermehrt auf. Mit zunehmenden Zeit- und Konkurrenzdruck und konstanten Angst, um den Erhalt des Arbeitsplatzes werden psychische Erkrankungen immer präsenter. Durch den strukturellen Wandel verändern sich die Arbeitsbedingungen, die, die Arbeitsaufgabe, Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation und den Arbeitsplatz beinhalten. Dies sind Einflussfaktoren, mit denen jeder individuell zurechtkommt. Sie können die psychische Gesundheit beeinträchtigen aber auch fördern. So kann eine psychische Belastung als Herausforderung angenommen werden, welches sich auch positiv auf die persönliche Weiterentwicklung und das Wohlbefinden äußert. Oder sie wird negativ erfahren und führt zu psychischen Gesundheitsproblemen.
Eine Umfrage der AOK (Abbildung 3) zur psychischen Belastung hat gezeigt, dass vor allem die Betroffenen an Erschöpfung leiden und Probleme haben in der Freizeit abschalten zu können. Auch Lustlosigkeit, das Gefühl ausgebrannt zu sein, Schlafstörungen und Wut zählen dazu und stellen ein erhebliches Risiko für psychische Störungen dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Umfrage zur psychischen Belastung in deutschen Betrieben im Jahr 2011 (WidO, Pressemitteilung vom 16.08.2012)
Arbeitsunfähigkeitstage durch psychische Erkrankungen haben laut DAK-Gesundheit (2013) von 1997-2012 um 165% zugenommen. Dies zeigt, wie wichtig und umfangreich das Thema ist. Psychische Erkrankungen gehören zu den Erkrankungen, die am häufigsten und am kostenintensivsten sind. Sie sind jedoch zu unterscheiden. Im Jahr 2012 waren ein Drittel der Fehltage auf depressive Erkrankungen zurückzuführen. Weitere 20% sind auf Anpassungsstörungen zurückzuführen und ein weiterer Teil gilt den somatoformen und neurotischen Störungen. Somatoforme Störungen sind keiner organischen oder orthopädischen Diagnosen zurückzuweisen. Darunter fallen zum Beispiel Symptome wie Rückenschmerzen, bei denen die Ursache völlig unklar ist, oder Symptome wie Müdigkeit, Magen-Darm und Herz-Kreislauf Beschwerden. Auch das Burnout-Syndrom gewinnt immer mehr an Präsenz (DAK-Gesundheit, 2013).
Laut einer AOK-Studie „Gesunde Unternehmen“ stellten sich zehn Hauptbelastungen von Mitarbeitern in verschiedenen Unternehmen. Sieben derer Belastungen waren den psychischen Belastungen zuzuordnen. Als weitere Hauptbelastung zählt vor allem ständiges Sitzen (Zok, 2010). Einen großen Unterschied zwischen den Tätigkeitsbereichen auf der Arbeit und deren Stresslevel gibt es nicht. In Abbildung 4 wird verdeutlicht, dass 27% der Personen, die schwer körperlich arbeiten, extrem gestresst sind und nur 8% der Personen, die eine sitzende Tätigkeit haben. So haben jedoch 42% der Personen mit einer sitzenden Tätigkeit mit „eher gestresst“ abgestimmt. Anhand von Abbildung 4 kann man sagen, dass Personen mit einer sitzenden Tätigkeit nicht vermehrt unter Stress sind, als Personen zum Beispiel mit schwer körperlicher Arbeit.
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