Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt hauptsächlich auf dem Vorgehen Konstantins zur dynastischen Legitimation seiner Herrschaft, wobei ebenfalls seine Bemühungen zur Legitimierung seiner Herrschaft im tetrarchischen Sinne berücksichtigt werden. Dazu soll zunächst der Aufbau des tetrarchischen Systems und die Legitimation der Tetrarchen innerhalb desselben dargestellt werden, um dadurch zu verdeutlichen, warum es Konstantin bei seiner Erhebung zum Kaiser im Jahr 306 eindeutig an Legitimität fehlte. Hierbei wird ebenfalls kurz ausgeführt, wie der amtierende senior Augustus Galerius den Usurpator Konstantin in die Tetrarchie integrierte und welchen Rang dieser innerhalb der sogenannten dritten Tetrarchie innehatte. Anschließend wird das Bündnis zwischen Konstantin und dem ehemaligen Tetrarchen Maximian aus dem Jahr 307 dahingehend untersucht, welche legitimatorischen Vorteile sowohl der ehemalige als auch der aktuelle Tetrarch aus dieser Verbindung zogen und was die Annahme des Bündnisses für Rückschlüsse über die Zugehörigkeit Konstantins zur Tetrarchie zulässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Aufbau des tetrarchischen Systems
- Die Herrschaftslegitimation der Tetrarchen
- Die Integration Konstantins in die dritte Tetrarchie
- Konstantins Bündnis mit Maximian im Jahr 307
- Die Aussagekraft der Annahme von Maximians Bündnisangebot über Konstantins Zugehörigkeit zur Tetrarchie
- Der legitimatorische Vorteil Konstantins aus der Verbindung mit dem ehemaligen Tetrarchen Maximian
- Der Verrat Maximians und das Ende von Konstantins tetrarchischer Herrschaftslegitimation
- Konstantins Berufung auf das blutsdynastische Prinzip seit dem Jahr 307
- Die Betonung der kaiserlichen Stellung von Konstantins Vater Constantius I.
- Die Kaiserkonferenz von Carnuntum im Jahr 308
- Die Ausweitung der dynastischen Herrschaftslegitimation: Konstantins fiktive Abstammung vom römischen Kaiser Claudius Gothicus
- Ausblick: Konstantins weiteres Vorgehen zur dynastischen Legitimation seiner Herrschaft nach 312
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Legitimation der Herrschaft des römischen Kaisers Konstantin I. in den Jahren 306 bis 312. Der Schwerpunkt liegt auf Konstantins Strategie, seine Herrschaft durch die Berufung auf das blutsdynastische Prinzip zu legitimieren, wobei seine Bemühungen um eine Legitimierung im Rahmen des tetrarchischen Systems ebenfalls berücksichtigt werden.
- Die Funktionsweise und die ideologische Ausgestaltung des tetrarchischen Systems
- Die Integration des Usurpators Konstantin in die Tetrarchie durch den senior Augustus Galerius
- Die Rolle des Bündnisses zwischen Konstantin und dem ehemaligen Tetrarchen Maximian für die Legitimation Konstantins
- Konstantins Bemühungen, seine Herrschaft durch die Betonung seiner Abstammung von seinem Vater Constantius I. zu legitimieren
- Die Ausweitung von Konstantins dynastischer Herrschaftslegitimation durch die fiktive Abstammung vom römischen Kaiser Claudius Gothicus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen, vor denen sich Konstantin nach seiner Ausrufung zum Kaiser im Jahr 306 sah, und stellt seine Legitimationsstrategie in den Kontext der Tetrarchie und des blutsdynastischen Prinzips.
Kapitel 2 beschreibt den Aufbau des tetrarchischen Systems unter Diokletian und Maximian, einschließlich der hierarchischen Struktur und der ideologiebasierten Legitimationsstrategie. Des Weiteren wird erläutert, wie Konstantin in die dritte Tetrarchie integriert wurde, obwohl ihm aufgrund seines Status als leiblicher Sohn eines Tetrarchen eigentlich keinerlei Anspruch auf den kaiserlichen Rang zustand.
Kapitel 3 behandelt das Bündnis zwischen Konstantin und Maximian im Jahr 307, beleuchtet die Gründe für Maximians Rückkehr in die Politik und die Vorteile, die Konstantin aus diesem Bündnis in legitimatorischer Hinsicht zog. Des Weiteren wird die Rolle des Bündnisses für Konstantins Zugehörigkeit zur Tetrarchie beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit Konstantins Berufung auf das blutsdynastische Prinzip, welches er nach dem Verrat Maximians im Jahr 310 konsequent forcierte. Dabei wird die Bedeutung, die dem Status seines Vaters Constantius I. zukam, sowie Konstantins fiktive Abstammung vom römischen Kaiser Claudius Gothicus analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Konstantins Herrschaft, tetrarchische Ordnung, blutsdynastische Herrschaftslegitimation, Usurpation, kaiserliche Familie, göttliche Abstammung, Panegyrici Latini, ideologische Legitimationsstrategien.
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- Julian Kroth (Autor), 2020, Ein Kaiser innerhalb oder außerhalb der Tetrarchie? Die dynastische Herrschaftslegitimation Konstantins des Großen (306-312), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/988563