Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszufinden, welche Ausgangslage FinTech-Unternehmen im bestehenden Finanzsektor vorfinden bzw. welche Rahmenbedingungen die Entstehung der neuen Wettbewerber begünstigt haben. Außerdem soll überprüft werden, welche rechtlichen Rahmenbedingungen Fintech-Unternehmen zu beachten haben und welche Möglichkeiten es gibt, mit den rechtlichen Anforderungen umzugehen.
Die Finanzbranche galt in den letzten Jahren nicht als Vorreiter, wenn es um die Digitalisierung von Geschäftsprozessen ging. Die Konsequenz daraus ist, dass sich neue Marktakteure in kürzester Zeit auf dem Finanzmarkt etablieren konnten. Mit modernen Technologien werden die Finanzprodukte und Dienstleistungen von traditionellen Banken den Kunden schneller und effizienter zur Verfügung gestellt. Neben der Digitalisierung haben Geldinstitute mit der anhaltenden Niedrigzinsphase, neuen Regulierungsanforderungen und veränderten Kundenbedürfnissen zu kämpfen. Eine neue Kundengeneration, die sogenannten Digital Natives, sind mit dem Internet aufgewachsen und daher mit digitalen Technologien vertraut. Dies führt zu neuen Erwartungshaltungen an den Finanzsektor, welche die Branche vor große Herausforderungen stellen. Problematisch für die etablierte Finanzbranche ist dabei, dass neue Wettbewerber, zum Teil branchenfremde Anbieter, die Kundenbedürfnisse der Digital Natives erkennen und Lösungen kostengünstiger umsetzen können. Nachdem zunächst Direktbanken als Konkurrenz für etablierte Banken auf dem Markt erschienen sind, versuchen nun auch Internetgiganten, wie bspw. Apple oder Google, auf den Finanzmarkt einzuwirken. Diese Arbeit betrachtet jedoch eine weitere Kategorie von Wettbewerbern, nämlich junge Finanztechnologie-Unternehmen, nachfolgend auch FinTechs genannt. Als FinTechs bezeichnet man Unternehmen, die außerhalb der klassischen Kreditwirtschaft mit Hilfe neuartiger Technologien Finanzdienstleistungen anbieten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Digitalisierung im deutschen Finanzsektor
- 2.1 Definition Digitalisierung
- 2.2 Das deutsche Bankensystem
- 2.3 Auswirkungen der Digitalisierung auf den deutschen Bankensektor
- 2.3.1 Veränderung des Kundenverhaltens
- 2.3.2 Ausgangslage für neue Marktteilnehmer
- 3 FinTech-Markt in Deutschland
- 3.1 Definition FinTech
- 3.2 Segmente der FinTech-Branche
- 3.2.1 Zahlungsverkehr
- 3.2.2 Finanzierung
- 3.2.3 Vermögensmanagement
- 3.3 Vormarsch der FinTechs in Deutschland
- 3.4 Prognose des FinTech-Marktes in Deutschland
- 3.5 Zwischenfazit
- 4 Rechtliche Rahmenbedingungen von FinTechs in Deutschland
- 4.1 Rechtliche Grundlagen der Kreditwirtschaft
- 4.2 Deutsches System der Finanzaufsicht
- 4.3 Rechtliche Rahmenbedingungen von FinTech-Unternehmen
- 4.3.1 Erlaubnispflicht nach dem KWG
- 4.3.1.1 Erlaubnispflicht im Segment Finanzierung
- 4.3.1.2 Erlaubnispflicht im Segment Vermögensmanagement
- 4.3.2 Erlaubnispflicht nach dem ZAG
- 4.3.2.1 Erlaubnispflicht im Segment Zahlungsverkehr
- 4.4 Antragsverfahren zur Erlangung einer aufsichtsrechtlichen Lizenz
- 4.5 Wesentliche EU-Regulierung
- 4.5.1 Payment Services Directive 2
- 4.5.2 Umsetzung der PSD2-Richtlinie in nationales Recht
- 4.6 FinTech-Aktionsplan der EU-Kommission
- 5 Umgangsmöglichkeiten der FinTechs mit rechtlichen Anforderungen
- 5.1 Gesetzlicher Ausnahmetatbestand
- 5.2 Kooperation mit Banken
- 5.3 Erwerb einer eigenen Banklizenz
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Finanzsektor und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für FinTechs. Die Arbeit analysiert den rechtlichen Rahmen, in dem FinTechs operieren, und beleuchtet verschiedene Strategien der Unternehmen zur Bewältigung der regulatorischen Anforderungen.
- Digitalisierung des deutschen Bankensektors und Veränderungen im Kundenverhalten
- Definition und Segmentierung des FinTech-Marktes in Deutschland
- Rechtliche Rahmenbedingungen für FinTechs (KWG, ZAG, PSD2)
- Strategien von FinTechs im Umgang mit rechtlichen Anforderungen
- Auswirkungen der EU-Regulierung auf den FinTech-Markt
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses einführende Kapitel beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die den Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Finanzsektor und die daraus resultierenden Herausforderungen und Chancen für FinTech-Unternehmen beleuchtet. Es skizziert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Untersuchung und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Die Problemstellung verdeutlicht die Notwendigkeit einer Analyse des rechtlichen Rahmens, der die Entwicklung und den Erfolg von FinTechs maßgeblich beeinflusst.
2 Digitalisierung im deutschen Finanzsektor: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Digitalisierung im Kontext des Finanzsektors und beschreibt das deutsche Bankensystem als Ausgangspunkt. Es analysiert die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Bankensektor, wobei insbesondere die Veränderungen im Kundenverhalten und die Entstehung neuer Marktchancen für FinTechs im Fokus stehen. Der Abschnitt beleuchtet, wie die Digitalisierung traditionelle Geschäftsmodelle herausfordert und neue Möglichkeiten für Innovation und Wettbewerb schafft.
3 FinTech-Markt in Deutschland: Das Kapitel liefert eine umfassende Definition von FinTechs und gliedert den Markt in verschiedene Segmente (Zahlungsverkehr, Finanzierung, Vermögensmanagement). Es analysiert den Vormarsch von FinTechs in Deutschland, beleuchtet deren Erfolgsfaktoren und bietet eine Prognose für die zukünftige Marktentwicklung. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der dynamischen Entwicklung des FinTech-Sektors und der Analyse seiner strukturellen Eigenschaften.
4 Rechtliche Rahmenbedingungen von FinTechs in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die rechtlichen Grundlagen der Kreditwirtschaft und das deutsche System der Finanzaufsicht. Es analysiert die spezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen für FinTech-Unternehmen, die sich aus Gesetzen wie dem Kreditwesengesetz (KWG) und dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) ergeben. Besonders detailliert wird die Erlaubnispflicht für verschiedene FinTech-Segmente sowie die Relevanz der PSD2 und des EU-FinTech-Aktionsplans beleuchtet. Der Abschnitt betont die regulatorischen Herausforderungen für FinTechs und die Bedeutung der Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften.
5 Umgangsmöglichkeiten der FinTechs mit rechtlichen Anforderungen: Das Kapitel untersucht verschiedene Strategien, mit denen FinTechs mit den rechtlichen Anforderungen umgehen. Es werden Möglichkeiten wie der gesetzliche Ausnahmetatbestand, Kooperationen mit etablierten Banken und der Erwerb einer eigenen Banklizenz analysiert. Die Darstellung verschiedener Strategien verdeutlicht die Vielfältigkeit der Handlungsmöglichkeiten für FinTechs im Umgang mit der Regulierung.
Schlüsselwörter
FinTechs, Digitalisierung, Finanzsektor, Rechtliche Rahmenbedingungen, Kreditwesengesetz (KWG), Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG), PSD2, EU-Regulierung, Bankaufsicht, Innovation, Wettbewerb, Kundenverhalten, Finanzierung, Zahlungsverkehr, Vermögensmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: "Der Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Finanzsektor und die Herausforderungen und Chancen für FinTechs"
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht den Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Finanzsektor und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für FinTech-Unternehmen. Sie analysiert den rechtlichen Rahmen für FinTechs und beleuchtet Strategien zur Bewältigung regulatorischer Anforderungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Digitalisierung des deutschen Bankensektors und Veränderungen im Kundenverhalten; Definition und Segmentierung des FinTech-Marktes in Deutschland; Rechtliche Rahmenbedingungen für FinTechs (KWG, ZAG, PSD2); Strategien von FinTechs im Umgang mit rechtlichen Anforderungen; Auswirkungen der EU-Regulierung auf den FinTech-Markt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus sechs Kapiteln: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Methodik); Digitalisierung im deutschen Finanzsektor (Definition, Auswirkungen auf das Bankensystem und Kundenverhalten); FinTech-Markt in Deutschland (Definition, Segmentierung, Marktentwicklung); Rechtliche Rahmenbedingungen von FinTechs in Deutschland (KWG, ZAG, PSD2, EU-Regulierung); Umgangsmöglichkeiten der FinTechs mit rechtlichen Anforderungen (Ausnahmetatbestände, Kooperation mit Banken, Banklizenz); Fazit.
Welche rechtlichen Rahmenbedingungen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für FinTechs in Deutschland, insbesondere das Kreditwesengesetz (KWG), das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) und die Payment Services Directive 2 (PSD2). Sie beleuchtet die Erlaubnispflichten für verschiedene FinTech-Segmente (Zahlungsverkehr, Finanzierung, Vermögensmanagement) und die Bedeutung der EU-Regulierung.
Welche Strategien von FinTechs im Umgang mit rechtlichen Anforderungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Strategien von FinTechs zur Bewältigung rechtlicher Anforderungen, darunter die Nutzung gesetzlicher Ausnahmetatbestände, Kooperationen mit etablierten Banken und den Erwerb einer eigenen Banklizenz.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: FinTechs, Digitalisierung, Finanzsektor, Rechtliche Rahmenbedingungen, Kreditwesengesetz (KWG), Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG), PSD2, EU-Regulierung, Bankaufsicht, Innovation, Wettbewerb, Kundenverhalten, Finanzierung, Zahlungsverkehr, Vermögensmanagement.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Finanzsektor und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für FinTechs zu untersuchen und zu analysieren, wie FinTechs mit den rechtlichen Anforderungen umgehen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Digitalisierung im Finanzsektor. Rechtliche Rahmenbedingungen von FinTech-Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/987530