Im Folgenden werde ich zunächst auf meine Praktikumsstelle eingehen sowie auf meine
jeweiligen Einsatzbereiche. Des Weiteren möchte ich auf die Ausstattung der
Praktikumsstelle eingehen und auf die Art und Qualität der Betreuung. Auch werde ich mich
zu den ausgeübten Tätigkeiten äußern, welche ich jeden Tag durchgeführt habe. Anschließend
möchte ich mein Praktikum hinsichtlich des im Studium Gelernten reflektieren und eine
allgemeine Bilanz zum Praktikum ziehen. Letztendlich möchte ich auch ein paar persönliche
Anregungen zum Praktikum mit in den Bericht fließen lassen.
Um den Bericht verständlich zu halten, werde ich beispielsweise für Studenten/ Studentinnen
oder Psychologe/ Psychologinnen jeweils immer nur die männliche Form verwenden. Jedoch
gemeint sind damit sowohl das männliche und das weibliche Geschlecht.
Inhaltsverzeichnis:
1. Bericht
1.1 Beschreibung der Praktikumseinrichtung
1.2 Beschreibung des Einsatzbereiches
1.3 Allgemeines zu den Räumlichkeiten und der Betreuung des Praktikums
1.4 Beschreibung der ausgeübten Tätigkeiten
2. Reflexion
3. Anregungen
1. Bericht
Im Folgenden werde ich zunächst auf meine Praktikumsstelle eingehen sowie auf meine jeweiligen Einsatzbereiche. Des Weiteren möchte ich auf die Ausstattung der Praktikumsstelle eingehen und auf die Art und Qualität der Betreuung. Auch werde ich mich zu den ausgeübten Tätigkeiten äußern, welche ich jeden Tag durchgeführt habe. Anschließend möchte ich mein Praktikum hinsichtlich des im Studium Gelernten reflektieren und eine allgemeine Bilanz zum Praktikum ziehen. Letztendlich möchte ich auch ein paar persönliche Anregungen zum Praktikum mit in den Bericht fließen lassen.
Um den Bericht verständlich zu halten, werde ich beispielsweise für Studenten/ Studentinnen oder Psychologe/ Psychologinnen jeweils immer nur die männliche Form verwenden. Jedoch gemeint sind damit sowohl das männliche und das weibliche Geschlecht.
1.1 Praktikumsstelle
Im Jahre 1995 wurde die Tumaini University, Iringa University College, gegründet. Diese Universität entstand ursprünglich als Iringa Lutheran College und Seminary. Seit 1997 bietet die Universität diverse Studiengänge mit dem Abschluss Diplom an.
Zirka achtzehn Jahre lang war die Tumaini University als College tätig und wurde auch als erste private Universität in Tansania ausgezeichnet.
Am 25. Oktober 2013 wurde die Tumaini Uiversity, Iringa University College, zu einer vollwertigen Universität ernannt. Ab sofort hieß das ehemalige College nun University of Iringa (UoI). Die Universität verfügt mittlerweile über sechs verschiedene Fakultäten, darunter Rechtswissenschaften und Psychologie. Die Universität bietet auch mehrere Studiengänge an, welche man mit verschiedenen Zertifikaten, dem Diplom oder auch dem Bachelor bis hin zum Master abschließen kann. Es ist mittlerweile auch möglich, einen Doktorgrad in einem der Studiengänge zu erlangen.
Die University of Iringa steht immer noch unter der Ägide der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania.
Die University of Iringa ist eine von zwei Universitäten in Tansania, an denen man Psychologie studieren kann. Trotzdem ist die Anzahl der Studierenden pro Semester sehr gering. Zirka zehn bis zwanzig Studenten pro Semester sind in den Studiengang Psychologie eingeschrieben.
Vor einigen Jahren wurde die psychologische Beratungsstelle an der Universität eröffnet. Diese Beratungsstelle ist eine Anlaufstelle für Studierende der University of Iringa und auch ebenso für Nicht-Studenten, welche eine Beratung brauchten.
Diese Beratungsstelle bietet Erstgespräche für Patienten an. Danach wird gemeinsam mit dem Patient besprochen, ob sich der Patient an eine andere Stelle wenden muss oder ob weitere Gespräche stattfinden werden.
Diese Beratungsstelle soll den Studenten der Psychologie die Möglichkeit geben, erste Kontakte zu Patienten zu bekommen und auch erste Beratungen und Therapiegespräche durchzuführen.
Im Gegensatz zu Deutschland hat man als Student der Universität in Iringa die Möglichkeit, bereits während des Bachelor-Studiums der Psychologie in Kontakt mit Patienten zu kommen und solche Erst- und Therapiegespräche mit den jeweiligen Patienten durchzuführen.
1.2 Aufgabenbereich
Ich habe mein Praktikum vom 11. Januar bis zum 15. Februar an der Universität in Iringa in der psychologischen Beratungsstelle absolviert.
Dort habe ich in der Beratungsstelle in mehreren psychologischen Bereichen gleichzeitig gearbeitet. Zum einen hatte ich die Möglichkeit, Einblicke in die klinische Psychologie zu erhalten. In Deutschland umfasst die klinische Psychologie ein weites Feld und beinhaltet auch unter anderem das Fach „Counselling Psychology“. In Tansania gehört die „Counselling Psychology“ zwar auch zur klinischen Psychologie, jedoch ist es ein großes und eigenständiges Fach.
An der Universität in Iringa bezeichnet die „Counselling Psychology“ verschiedene psychologische Maßnahmen und Tätigkeiten, die der Aufarbeitung und Überwindung von Konflikten dienen. Die Beratungsstelle der Universität von Iringa gibt den Patienten daher die Möglichkeit, zu einem Erstgespräch zu kommen und sich beraten zu lassen. Oder mehrmals zu beratenden Gesprächen zu erscheinen bis hinzu dem Durchführen einer Gesprächstherapie. Des Weiteren habe ich mich während des Praktikums auch im Bereich der „Industrial Psychology“ bewegt. Die „Industrial Psychology“ ist die Wissenschaft des menschlichen Verhaltens in Bezug auf die Arbeit und wendet psychologische Theorien und Prinzipien auf Organisationen an, auf die Arbeitsplatzumgebung und auf den einzelnen Arbeitnehmer. In Deutschland könnte man den Zweig der „Industrial Psychology“ der Arbeitspsychologie zuordnen.
In Tansania wird dieser Zweig der Psychologie sehr gerne genutzt, wenn hilfesuchende Personen den Wunsch haben, eine Organisation zu gründen, um in Tansania etwas zu verändern. Die Klienten brauchen Ratschläge, um die Organisation gründen zu können, Mitglieder dafür zu gewinnen und die Organisation bekannt zu machen. Da die Regierung in Tansania den Organisationsgründern den Start zur Veränderung im eigenen Land nicht immer sehr leicht macht, brauchen diese Klienten immer sehr viel Rat bei der Organisationsgründung und natürlich auch viel Zuspruch, um ihre Ziele weiterhin durchsetzen zu können.
1.3 Allgemeines
Die Beratungsstelle besteht aus vier Räumen, aus einem Vorzimmer, zwei Behandlungsräumen und einem Kontrollzimmer.
Das Vorzimmer besteht aus einer Anmeldung, an der regelmäßig ein Student sitzt und überwacht, ob Patienten kommen. Das Konzept soll nämlich sein, dass Patienten nicht allzu lange im Vorzimmer warten müssen. Vielen Patienten ist der Gang zur psychologischen Beratung sehr unangenehm und daher möchte man prinzipiell die Patienten nicht allzu lange im Vorzimmer sitzen lassen.
Im Vorzimmer hat man außerdem die Möglichkeit, Informationsmaterial über HIV, Aids oder auch psychischen Erkrankungen zu lesen.
Der erste Behandlungsraum ist hauptsächlich für Kinder oder Jugendliche gedacht. Es gibt dort sehr viel Spielzeug und eine Matte, um die Kinder spielen zu lassen oder auch, um diverse Tests durchzuführen wie beispielsweise die Reflexe.
Der zweite Behandlungsraum ist ausgelegt für Einzelgespräche oder Paartherapien. Oft wird er auch verwendet, um Seminare mit en Studierenden der Psychologie durchzuführen oder auch, um den Studenten Nachhilfe für ihr Studium zu geben.
Zwischen den beiden Behandlungsräumen befindet sich der sogenannte Kontrollraum. In diesem kann man über Spiegel beide Behandlungsräume kontrollieren.
Die Art und die Qualität der Betreuung waren sehr gut. Die anderen dort tätigen Studenten und ich wurden regelmäßig von dem Dekan der Psychologie besucht und kontrolliert. Des Weiteren waren regelmäßig Psychologen anwesend, welche selbst in den Räumlichkeiten ihre Patienten therapiert haben. Auch diese haben uns und unsere Tätigkeiten überwacht und kontrolliert.
1.4 Beschreibung der ausgeübten Tätigkeiten
Meine Tätigkeiten in der „Counselling Psychology“ an der University of Iringa waren sehr vielfältig.
Die meiste Zeit habe ich mit beratenden Tätigkeiten verbracht. Ich selbst durfte unter Aufsicht mit diversen Patienten ein Erstgespräch führen. Je nach Interesse des Patienten fanden danach weitere Gespräche statt. Unter meinen Patienten waren beispielsweise ein ehemals drogensüchtiger Patient, welcher sehr gerne abstinent von den Drogen bleiben wollte und geplant hat, nach mehreren Jahren wieder zurück an die Schule zu gehen, um seinen Abschluss nachzuholen. Weitere Patienten waren unter anderem Flüchtlinge aus Ruanda, welche speziell mit mir sprechen wollten, da sie nach ihrer Flucht von Ruanda nach Tansania mehrere Jahre in einem Flüchtlingslager in Tansania gelebt haben und dort misshandelt wurden. Aufgrund dessen war es diesen Patienten sehr unangenehm, mit einem Behandler aus Tansania über ihre Probleme oder Gefühle zu sprechen.
Ich war auch an der Planung und Vorbereitung von psychologischen Interventionen wie Beratung beteiligt. Viele Patienten haben sich beispielsweise vorher telefonisch angemeldet und schon kurz geschildert, weswegen sie kommen möchten. Ich habe dann mit den anderen Studenten und unseren Betreuern geplant, wie man am Besten diese Beratung durchführen kann oder welche Fragen an den Patienten besonders wichtig sind. Oder auch, ob es bei einem Erstgespräch bleibt und wir den Patienten an eine andere Stelle verweisen oder eventuell noch für mehrere Gespräche einladen.
Ich war ebenso an der Analyse und Interpretation von Ergebnissen der psychologischen Diagnostik beteiligt. Zum einen fand bei manchen Patienten, vor allem Kinder, psychologische Tests wie das Testen von Reflexen oder das Testen von Reaktionen auf bestimmte Reize statt. Diese Tests wurden dann von den Betreuern und von uns besprochen und interpretiert. Beispielsweise haben wir besprochen, ob sich ein sehr junger Patient ordnungsgemäß entwickelt oder in seiner Entwicklung etwas zurückliegt.
Mehrmals die Woche haben sich die Betreuer mit uns zusammengesetzt und wir haben die psychologischen Interventionen, welche wir zusammen mit den Betreuern oder nur die Betreuer durchgeführt haben, besprochen und evaluiert. Diese Ergebnisse wurden dann von den Betreuern interpretiert oder wir haben unsere Evaluation gegenseitig interpretiert.
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- Kristin Kautsch (Autor), 2019, Psychologische Beratung in Tansania. Ein Praktikumsbericht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/987177
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