Welche Ziele und Interessen verfolgt die Bundesrepublik Deutschland und damit die deutsche Regierung mit der Umsetzung der North-Stream-Pipeline und inwiefern entsprechen die Ziele dem Rollenkonzept der Zivilmacht und inwiefern dem Konzept der Wirtschaftsmacht?
Aus diesen übergeordneten Fragestellungen ergibt sich auch die eigentliche Zielsetzung der Arbeit. So ist das Ziel, die deutsche Politik im Kontext der North-Stream-Pipeline zu untersuchen. Das heißt grundlegend, welche Interessen sowohl innenpolitisch, aber auch außenpolitisch mit dem Projekt in Verbindung stehen und diese in Bezug zu den unterschiedlichen Rahmenbedingungen auf russischer, aber vor allem auf deutscher Seite zu setzen. Abschließend werden die Ziele und Interessen in Bezug zu den an außenpolitischen Rollenkonzepten gesetzt und auf welches der Rollenkonzepte diese nun eher zutreffen.
Entsprechend ist die Arbeit in 5 grundlegende Kapitel gegliedert. Im ersten Kapitel werden zunächst die beiden für die Untersuchung wichtigen außenpolitischen Rollen der Zivilmacht und der Wirtschaftsmacht erläutert. Dabei werden vor allem die wichtigen Charakteristiken für das jeweilige Rollenkonzept genannt und erklärt, da diese später für die abschließende Beantwortung der Frage, ob Deutschland als Zivil- oder Wirtschaftsmacht agiert, von größerer Bedeutung sind, als die theoretische Grundlage, die den Konzepten zu Grunde liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die außenpolitischen Rollenkonzepte
- Das Zivilmachtkonzept
- Basis des Zivilmachtkonzepts
- Die idealtypische Zivilmacht
- Wirtschaftsmacht
- Das Zivilmachtkonzept
- Grundlagen der deutsch-russischen Energiebeziehungen
- Die Energiepolitik der Europäischen Union
- Transeuropäische Netze
- Der Energiecharta-Vertrag
- Der Energiebinnenmarkt
- Die EU-Energiestrategie
- Die deutsche Energiesituation
- Die Entwicklung des Primärenergieverbrauch
- Primärenergiegewinnung und Energieimport
- Das Problem der Energiesicherheit
- Die russische Energiewirtschaft
- Reserven von Energierohstoffen
- Verbrauch und Förderung
- Export der Energierohstoffe
- Gazprom und das Erdgasmonopol
- Die Energiepolitik der Europäischen Union
- Die Nord Stream Pipeline als „gemeinsames Projekt“
- Grundlegendes zum Projekt
- Zahlen und Fakten
- Vorgeschichte, Planung und Bau
- Die deutsche Energiepolitik
- Interessen der „rot-grünen“ Regierung
- Von Schröder zu Merkel
- BRD: Zivilmacht oder Wirtschaftsmacht?
- Grundlegendes zum Projekt
- Perspektive zu Nord Stream II
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Zielen und Interessen der deutschen Außenpolitik im Kontext des Nord Stream Projektes und untersucht, ob dieses Projekt eher Ausdruck von Zivilmacht oder Wirtschaftsmacht ist. Die Forschungsfragen konzentrieren sich auf die Motive der deutschen Regierung bei der Umsetzung der Nord Stream Pipeline und deren Übereinstimmung mit den Rollenkonzepten der Zivilmacht und der Wirtschaftsmacht.
- Analyse der Ziele und Interessen der deutschen Regierung im Rahmen des Nord Stream Projekts.
- Beurteilung der Übereinstimmung dieser Ziele mit dem Rollenkonzept der Zivilmacht.
- Bewertung der Übereinstimmung dieser Ziele mit dem Rollenkonzept der Wirtschaftsmacht.
- Untersuchung der Rahmenbedingungen der deutsch-russischen Energiebeziehungen.
- Bewertung der Rolle der Nord Stream Pipeline im Kontext der deutschen und europäischen Energiepolitik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfragen und die Zielsetzung der Arbeit vor und führt in die Thematik ein. Das erste Kapitel erläutert die beiden wichtigen außenpolitischen Rollenkonzepte der Zivilmacht und der Wirtschaftsmacht und beschreibt deren Charakteristiken. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Rahmenbedingungen der deutsch-russischen Energiebeziehungen, einschließlich der europäischen Energiepolitik, der deutschen Energiesituation und der russischen Energiewirtschaft. Das dritte Kapitel analysiert das Nord Stream Projekt und die deutsche Energiepolitik im Kontext des Projekts, einschließlich der Interessen der „rot-grünen“ Regierung und der Regierungswechsel von Schröder zu Merkel. Das vierte Kapitel beleuchtet die Perspektive für Nord Stream II.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die deutsche Außenpolitik, die Nord Stream Pipeline, die Zivilmacht, die Wirtschaftsmacht, die deutsch-russischen Energiebeziehungen, die europäische Energiepolitik, die deutsche Energiesituation, die russische Energiewirtschaft und die Rolle von Gazprom.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Das Nord Stream Projekt. Ziele und Interessen der deutschen Außenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/987091