Referat:_Kunsttherapie Jugendlichen
Was versteht man unter Kunsttherapie?
- DIE Kunsttherapie gibt es nicht = verschiedene Arten!
- Soll nonverbalen Hauptteil enthalten
- Kreative Materialien um Menschen zu fördern
- „innere Bilder“, Gefühle, „Spiegel“ für bewußte und unbewußte Prozesse, sowie abgespaltene Seiten der eigenen Persönlichkeit können wieder wahrgenommen werden
- Bilder & Objekte drücken seelischen Zustand des P. aus = durch Werk in Dialog mit sich selbst und T. treten
- Identitätsgefühl & Selbstwertgefühl können gesteigert werden
- Alternative oder sinnvolle Ergänzung zu Psychotherapie
Aufgabe des Kunsttherapeuten
- Arbeiten kann frei oder nach Themen sein
- T. schafft Rahmen & begleitet P. im Gestaltungsprozeß
- Läßt sich von Wissen über therapeutische Qualitäten der verschiedenen Materialien leiten und beobachtet P. bei Gestaltung (Beziehung P. - Objekt)
- T. entwickelt auch eigene Thesen über Bedeutung, doch Deutung der Objekte nur gemeinsam mit P. sinnvoll entschlüsselt werden - P. entscheidet ob er Interpretation zuläßt
- Materialien: gesamtes Spektrum an künstlerischen Materialien; Kreiden, Stifte, Ton, Gips, Stein, Pappmache, Naturmaterialien
Für wen ist die Kunsttherapie geeignet?
- für jedes Alter
- Einzel-, Gruppen-, Paar- oder Familientherapie
- Bewährt bei: KB oder GB
- In psychischen Krisen oder belastenden Lebenssituationen
- Persönliche Entwicklung fördern, so wie Selbstwahrnehmung
- Entspannung & Streß
- Menschen mit Eingrenzung der sprachlichen Fähigkeit (stottern)
- Nach Verlust intellektueller Fähigkeiten
Die Bedeutung der Kunst für die Menschen:
- Zeichnungen & andere Formen künstlerischen Ausdrucks, allen Zeiten fester Bestandteil des menschlichen Lebens
- Frühzeit: Menschen versuchten auf Stein & andere Materialien Gefühle & Aktivitäten bildlich darzustellen
- Zuerst wahrscheinlich mehr funktionelle als ästhetische Zwecke von visuellen Kunstformen, um kommunikativen Äußerungen Dauer zu verleihen (KEIN Schrift!)
- Gesellschaftliche Entwicklung nachvollziehen = Kunstwerke oft hinzugezogen, Beispiele dafür wie Menschen in Frühzeit versuchten Ideen & Emotionen auszudrücken
- Zeichnungen Grundlage für die elementare Kommunikation
Entwicklung der Kunsttherapie
- Einflüsse u.a. aus Bereichen der Psychologie, Psychiatrie und Pädagogik Psychiatrie:
- Europa, Beginn des 19. Jhd Behandlung von psy, Kranken in sog. Heilanstalten mehr & mehr auf ihre Bedürfnisse abgestimmt
- Musische Betätigungen unter therapeutischen Gesichtspunkten eingesetzt - frühes 20. Jhd Eröffnung erster Malateliers, konnten von P. zu freien Malen genutzt werden Psychologie:
- an therapeutischen Schulen wurde Kunst als diagnostisches & therapeutisches Hilfsmittel eingesetzt
- nach 2. Weltkrieg gingen in Europa & USA kunsttherapeutische Modelle hervor
- Pioniere: Margaret Naumburg & Edith Kramer - deren kunsttherapeutische Ansätze stark von Psychoanalyse geprägt aber dennoch sehr unterschiedlich
Margaret Naumburg
- verwendet seit 1941 den Begriff „Kunsttherapie“
- nutzt Kunst zu diagnostischen & projektiven Zwecken
- entwickelte die „dynamisch orientierte Kunsttherapie“, übertrug psychoanalytische
Vorgehensweisen auf Einsatz von kreativen Mitteln, Patienten sollen zu ihren spontanen Gestaltungen frei assoziieren
- Gestaltung als „Tor“ zum Unbewußten & Skribbletechnik
Ziele der Kunsttherapie
- Die Förderung des kreativ - spontanen Ausdrucks:
- Kinder malen & gestalten unbeschwerter als Erwachsene
- für sie nicht wichtig Umwelt naturgetreu wiederzugeben
- wollen Umwelt so wiedergeben wie sie diese erleben
- Kreativität soll gefördert werden
- Nicht versuchen besonders schön zu gestalten, sondern so wie man sie erlebt
- Die Entlastung durch das Gestalten
- voll und ganz dem Gestalten hingeben, alles um sich herum vergessen
- nicht daran denken, dass man z.B. „nicht malen kann“
- Mensch soll lernen, nicht auf die Ästhetik des Endprodukts bedacht zu sein
- Der Weg ist das Ziel
- Die emotionale Neuordnung
- Mensch verbindet mit besonderen Erlebnissen oder Worten (z.B. Trauer) Bilder
- Versuchen diese darzustellen = kommen dem viel näher als was der P. damit verbindet, wenn er es in Worte faßt
- P. muß Ordnung schaffen, da nur begrenzte Anzahl an Materialien & bestimmten Zeitraum hat
- Ordnet Emotionen um sie in seinem gegebenen Rahmen auszuleben - besserer Umgang mit den entsprechenden Gefühlen
- Das aktive Produzieren des Menschen
- P. wird aktiv & muß Verantwortung seiner Selbst übernehmen
- Symbolisieren der Gefühle zeigt, dass es auch die jeweils andere Seite (positiv oder negativ) der Gefühle gibt
- Die Bedeutung des Bildes
- das Bild soll sozusagen als weiterer Dialogpartner dienen
- symbolisieren trägt Gefühle nach außen die nicht artikuliert werden können
- Das gegenwärtige Prozeßerleben des Patienten
- um gestalten zu können muß sich P. mit dem Geschehenen auseinandersetzen
- vergegenwärtigt sich nochmal die Gesamtsituation um die es in der Therapie geht - Hilfe zum Bewältigen von Problemen
Verschiedene Techniken die in der Kunsttherapie verwendet werden können:
- dies sind nur einige Möglichkeiten es gibt noch viele weitere!
a) Therapiestrukturen die Kunstwerke verwenden:
- RATCLIFF: P. nicht emotional mit Künstler verbunden, trotzdem wirken Bilder auf ihn - 2000 Postkarten mit Kunstwerken werden vorgelegt
- 20 die extrem positiv oder negativ auf P. wirken heraussuchen
- so zusammenstellen, dass sie das Selbst des Patienten widerspiegeln - P. kommt in Kontakt mit seinem Unbewußten
- Gelangt zu Aha - Erlebnissen
- Vorteil: keine bildnerische Aktivität nötig, gut für P. die ihren Gestaltungen gegenüber sehr selbstkritisch sind
b) Arbeiten nach verschiedenen Themenvorgaben:
Lebensgeschichtlich bedeutungsvolle Themen:
- z.B: Selbstbildnis, Kindheit = Zugang zu Emotionen und privaten Welt des P.
Angstbesetzte Themen:
- Gestalten von angsteinflößenden Dingen
- Sind im Gestalteten weniger dramatisch als sie empfunden wurden
- Wiederholtes Zeichnen mindert Angst
Symnolzeichnen:
- Symbol wird vorgegeben & soll gezeichnet werden
- Umgang mit Symbolen kann helfen Konflikte zu bewältigen ohne das der Konflikt bewußt verarbeitet werden muß
- Bsp: Psychatrie;
geometrische & symmetrische Figuren zeichnen, weil sie gleichförmig sind und dem wahrnehmungsgestörten Menschen keine Freiräume lassen durch schwingendes Zeichnen ( = zentrieren und lösen) wird der P. sich seines eigenen Rhythmus bewußt
Märchen zeichnen:
- Szene aus Märchen soll gezeichnet werden - wecken Kindheitserinnerungen
- Vom P. gewählte Szene spiegelt oft sehr genau seine derzeitige Lebenssituation
Traumzeichnen:
- wiederkehrende Albträume zeichnen bis zu dem Punkt wo man immer wach wird
- anderes Ende ausdenken und selbst zeichnen - oft sind diese Träume nach einer Therapie nicht wiedergekehrt
- Tagträume nach einer Phantasiereise zeichnen
Gefühlszeichnen:
- bestimmtes Gefühl zeichnen und so damit umgehen lernen, durch bildliche Darstellung davon ist dies einfacher
c) Gemeinsames Malen von Patient und Therapeut
- T. kann Dinge anregen zu zeichnen, mit denen der P. nie alleine anfangen würde (weniger Möglichkeit unangenehme Dinge auszusparen)
- T. kann P. beibringen sich z.B. nicht nur auf die Bilmitte zu beschränken und so P. für die Therapie zugänglich machen
- Nonverbale Kommunikation (gemaltes Gespräch)
d) Fototherapie
- gemeinsames Analysieren mit bereits bestehenden Fotos ( Beziehungen innerhalb der Familie gedeutet werden können)
- Selbst fotografieren, Selbstbildnis kann verbessert werden
e) Gruppentherapie
Häufig gestellte Fragen zu Kunsttherapie Jugendlichen
Was versteht man unter Kunsttherapie?
Kunsttherapie ist ein Oberbegriff für verschiedene Therapiearten, die nonverbale Elemente beinhalten. Sie nutzt kreative Materialien, um Menschen zu fördern und ihnen zu helfen, "innere Bilder", Gefühle und abgespaltene Persönlichkeitsanteile wahrzunehmen. Bilder und Objekte dienen als Ausdruck des seelischen Zustands und ermöglichen einen Dialog mit sich selbst und dem Therapeuten. Kunsttherapie kann das Identitätsgefühl und Selbstwertgefühl steigern und dient als Alternative oder Ergänzung zur Psychotherapie.
Was ist die Aufgabe des Kunsttherapeuten?
Der Therapeut schafft einen Rahmen und begleitet den Patienten im Gestaltungsprozess, der frei oder themenbezogen sein kann. Er lässt sich vom Wissen über therapeutische Qualitäten der Materialien leiten und beobachtet die Beziehung zwischen Patient und Objekt. Die Deutung der Objekte erfolgt gemeinsam mit dem Patienten, der entscheidet, ob er eine Interpretation zulässt. Es werden vielfältige künstlerische Materialien wie Kreiden, Stifte, Ton, Gips, Stein, Pappmaché und Naturmaterialien eingesetzt.
Für wen ist Kunsttherapie geeignet?
Kunsttherapie ist für jedes Alter geeignet und kann als Einzel-, Gruppen-, Paar- oder Familientherapie angewendet werden. Sie hat sich bewährt bei Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen, in psychischen Krisen, belastenden Lebenssituationen, zur Förderung der persönlichen Entwicklung und Selbstwahrnehmung, bei Entspannung und Stressbewältigung, bei Menschen mit sprachlichen Einschränkungen und nach Verlust intellektueller Fähigkeiten.
Welche Bedeutung hat die Kunst für die Menschen?
Künstlerischer Ausdruck ist seit jeher ein fester Bestandteil des menschlichen Lebens. In der Frühzeit dienten Zeichnungen und andere Formen visueller Kunst dazu, Gefühle und Aktivitäten darzustellen und kommunikativen Äußerungen Dauer zu verleihen. Kunstwerke können zur Nachvollziehung gesellschaftlicher Entwicklungen hinzugezogen werden und zeigen, wie Menschen in früheren Zeiten versuchten, Ideen und Emotionen auszudrücken.
Wie hat sich die Kunsttherapie entwickelt?
Die Kunsttherapie hat Einflüsse aus den Bereichen Psychologie, Psychiatrie und Pädagogik. Im 19. Jahrhundert wurden in Europa musische Betätigungen unter therapeutischen Gesichtspunkten eingesetzt, und im frühen 20. Jahrhundert wurden erste Malateliers in psychiatrischen Einrichtungen eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Europa und den USA kunsttherapeutische Modelle, wobei Pioniere wie Margaret Naumburg und Edith Kramer psychoanalytisch geprägte Ansätze entwickelten.
Was sind die Ziele der Kunsttherapie?
Zu den Zielen der Kunsttherapie gehören die Förderung des kreativ-spontanen Ausdrucks, die Entlastung durch das Gestalten, die emotionale Neuordnung, das aktive Produzieren des Menschen, die Bedeutung des Bildes als Dialogpartner und das gegenwärtige Prozeßerleben des Patienten. Sie soll den Patienten helfen, sich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen, Probleme zu bewältigen und einen besseren Umgang mit seinen Gefühlen zu finden.
Welche Techniken können in der Kunsttherapie verwendet werden?
Es gibt verschiedene Techniken, die in der Kunsttherapie eingesetzt werden können, darunter die Verwendung von Kunstwerken (z.B. nach Ratcliff), das Arbeiten nach Themenvorgaben (lebensgeschichtlich bedeutsame, angstbesetzte Themen, Symbolzeichnen, Märchen- oder Traumzeichnen, Gefühlszeichnen), das gemeinsame Malen von Patient und Therapeut, die Fototherapie und die Gruppentherapie.
- Citation du texte
- E. Szymanski (Auteur), 2000, Kunsttherapie mit Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98605