Otto von Bismarck
Eine Biographie von Niclas Schöps
In dieser Biographie werde ich private und familiäre Ereignisse Bismarcks vor allem im Zeitraum vor seiner großen Amtszeit nur knapp behandeln, da seine innen- und außenpolitische Tätigkeiten wesentlich interessanter sind.
Persönlichkeit, Elternhaus und Jugend
Für seine Persönlichkeit, die sich später in seinen politischen Entscheidungen wiederspiegelt, sind natürlich seine Eltern, seine Kindheit sowie Jugendzeit mitverantwortlich.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der am 1. April 1815 in Schönhausen/Elbe geborene Otto von Bismarck verehrte seinen Vater sehr. Dieser, Ferdinand von Bismarck, war der Sproß eines alteingesessenen Adelsgeschlechts. Seine Mutter Wilhelmine Menken entstammte einer Familie von gelehrten und hohen Beamten. Man sagt, von Ihr habe Otto v. Bismarck den scharfen Verstand, die kühle Rationalität, gepaart mit sprachlicher Sensibilität. Von diesem ungleichen Elternpaar war sie diejenige, die aus ihrem Sohn ( neben fünf weiteren Geschwistern) einen großen Beamten machen wollte. Und so riß sie ihn aus seiner geliebten Umgebung, dem Kniephof der Familie und steckte ihn in die‚Plamatische Erziehungsanstalt Berlin . Dies war eine harte Zeit, in der er nichts mehr wollte, als zu seinem Hof zurückzukehren. Doch die Zeit wurde für ihn erträglicher, als er mit 12 Jahren auf das Gymnasium über wechselte. Nach einem erfreulichen Abiturzeugnis schrieb er sich am 10.05.1832 an der Georgia-Augusta Universität in Göttingen ein, wo er im Mai 1835 sein erstes Juristisches Staatsexamen ablegte. Nun brodelten zwei Feuer in ihm: Zum einen die Sehnsucht nach dem Lande, nach der junkerlichen Existenz; das väterliche Erbe, und zum Anderen der Wille der Mutter: Das Streben nach etwas Höherem, nach Entfaltung der in ihm schlummernden intellektuellen Kräfte. Nachdem er in April 1836 Prüfungsarbeiten über die „ Sparsamkeit im Staatshaushalte“ schrieb, wurde er zum Regierungsreferendar benannt. Im Jahre 1938 beschließt der großzügige und Luxus liebende 18 Jährige nach einer finanziellen Niederlage seinen einjährigen Militärdienst abzuleisten. Im Spätsommer 1838 fällt die Entscheidung, den Staatsdienst zu quittieren und er führt ein Leben als Landwirt am Kniephof. Nun folgen seelische Höhen und Tiefen, auf die ich aber nicht näher eingehen werde. 1846 wird er Deichhauptmann in seinem Geburtsort Schönhausen. Im Jahre 1847 heiratet er seine Frau Johanna von Puttkamer, von der man sagte, sie sei der ruhende Pol in Bismarcks Leben gewesen. Nachdem er endlich Halt in seinem Leben gefunden hatte, konnte er sich nun der Politik zu wenden; einem Thema, das ihn schon lange interessiert hatte.
Noch im selben Jahre wurde er Mitglied des Vereinigten Landtags. Dort begann er seine Laufbahn als Politiker am äußersten rechten Flügel (→ konservativ) des Landtages). Als 1848 eine Revolution in Deutschland ausbrach, versuchte er den König Friedrich Willhelm IV. für eine Gegenrevolution zu gewinnen. 1849 bis 1850 war er Mitglied der 2. Kammer des preußischen Landtags und des Erfurter Parlaments. 1851 bis 1859 wurde er preußischer Gesandter beim Bundestag in Frankfurt, danach bis 1862 Gesandter in Petersburg.
Nun folgt der interessante Teil; seine politischen Tätigkeiten, die vieles verändert haben, die prägend für Land und Geschichte waren...
Der Aufstieg Bismarcks zum Reichskanzler
a) Insgesamtes / Außenpolitisches 1/ 2 Deutschlands :
Aufgrund der angespannten politischen Lage im Jahre 1862 wurde Bismarck ein Aufstieg in die deutsche Politik ermöglicht.
Nachdem der damalige König(dessen Krönung war im Jahre 1861) von Preußen, Willhelm I. den Austritt Österreichs aus dem deutschen Bund forderte- da Österreich aufgrund seines starken politischen Einflusses auf Deutschland an wichtigen Entscheidungen mitwirken konnte, war Bismarck eine günstige Ausgangssituation geschaffen.
?? Bismarck setzte nun liberale Minister ein, um Sympathien im Reichstag zu gewinnen. Die Verfassung und das Parlament mußten dabei unter seiner Aufsicht bleiben.
?? Da Bismarck Preußen als Großmacht auch militärisch auf dem neuesten Stand halten wollte, leitete er eine Heeresform der preußischen Streitkräfte ein. Zunächst scheiterte dieses Vorhaben, da das Parlament keine Gelder für die Armee bereitstellen wollte. Viel mehr sollte dieses dem Volke für soziale Probleme zugute kommen.
Also entwickelte sich ein Konflikt zwischen Willhelm I. und dem Parlament, worauf es zu einer Staatskrise kam. Der König löste das Parlament auf. Und wollte seine Reform ohne Beachtung der Gesetze durchführen. Die Situation im Lande spitzte sich nun immer mehr zu; es drohte sogar ein Bürgerkrieg.
Nun wurde Bismarck dem König als Ministerpräsident vorgeschlagen, da er als guter Stratege bekannt war.( ab dem 23.9.1862: preuß. Ministerpr.) Bismarck nutzte nun die Gesetzeslücken in der Verfassung aus. Nun konnte Bismarck ohne eine Parlamentsentscheidung die Armee ganz legal aufrüsten.
?? So entspannte er die innenpolitische Lage und konnte sogar einen Bürgerkrieg verhindern, was ihm wiederum Ansehen verschaffte.
Jetzt hatte er zwei große Hauptziele, die er durchsetzen wollte:
1. Nun war es zum Einen sein Ziel, Österreich aus dem dt. Bund zu werfen, um die Macht des Alpenlandes über Deutschland zu minimieren.
Im Jahre 1864 kam es zum Deutsch-Dänischen Krieg, wobei Österreich und Preußen zusammen kämpften. Da Preußen und Österreich militärisch stark waren, wurde Dänemark rasch besiegt. Nun begannen die beiden Großmächte, Schleswig-Holstein untereinander aufzuteilen.( Deutschland erhielt Schleswig und Österreich Holstein.). Jetzt forderte er Preußische Stützpunkte in Holstein zu errichten. Nachdem er mit diesem Anliegen und noch weiteren bei Österreich auf Granit stieß. Die unter Druck gesetzten Österreicher reagierten mit einem Bruch des Bündnisses und einer Aufrüstung gegen Preußen. Darauf hatte Bismarck nur gewartet. Und er konnte gegen Österreich Krieg führen (1866: Deutsch- Österreichischer Krieg)
Nun forderte er den Austritt Österreichs aus dem deutschen Bund.
2. Sein zweites Ziel bestand darin, alle deutsche „Splitterstaaten“ zu einem deutschen Reich zusammen zuführen, um sich innen- sowie außenpolitisch abzusichern und die breite Masse auf seine Seite zu bringen.( Im Jahre 1867 gründete er den deutschen Bund, indem sich Preußen seine Vorherrschaft, nicht nur über Deutschland sondern auch über Europa sicherte. )
Sein Gedanke war nun, Bayern und Baden-Württemberg mit in den Bund ein zuziehen. Es war ihm ja bekannt, daß König Ludwig von Bayern ein wahrer Geldverschwender war. Als dieser wieder einmal finanzielle Probleme hatte, bot Bismarck ihm eine hohe Geldsumme an. Natürlich nur mit Gegenleistung: Bayern sollte ein Schutzbündnis mit Preußen abschließen und somit in den Bund beitreten. ( = militärische Absicherung dessen) Nachdem dies geschafft war, lag es auch nahe, das es 1867 zum Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes erklärt wurde.
- Seite 2 zu „ Der Aufstieg Bismarcks zum Reichskanzler“ -
Aufgrund der nun enormen Stärke Preußens bekamen viele europäische Länder Angst. Besonders dabei Österreich und Frankreich. Der Krieg stand also sozusagen schon vor der Türe, was Bismarck durchaus entgegen kam. Nach der geplanten Heirat zwischen dem Hause Habsburg und Hochzollern bekam es Napoleon III mit der Angst zu tun, das es zu einem Zweifrontenkrieg ausgehend von Spanien und Preußen kommen könnte, was für Frankreich von großer Gefahr gewesen wäre. Nach der Bitte Napoleons, diese Heirat zu vermeiden begann Bismarck Frankreich so zu provozieren( was er mit dem bekannten „Emser Depeche“ - Telegramm tat), daß dieses Land Preußen den Krieg erklärte. Darauf hatte er wieder gewartet (= Franz.- Deutscher Krieg, ab dem 19.07.1870.) , und bald wurden die franz. Truppen besiegt. Jedoch ließ er weiter nach Frankreich einwandern, was u.a. dazu führte, daß Elsass und Lothringen wieder dem dt. Reich angehörten.
[KARTE.:\\ins.:c:\N_Schoeps\Desktop\Eigene_Dateien\Bilder\Geschichte\Bismarck_K1871.jpeg.]
An dieser Stelle möchte ich vom Außenpolitischen Abstand nehmen, und mich dem Innenpolitischen zuwenden...
b) Innenpolitisches:
Einleitend werde ich noch einmal einen Einblick in die damalige Situation der Parteien bringen. Es gab zu jener Zeit drei Richtungen der Politik:
?? Zwischen dem rechten und linken Flügel im Bundestag gab es die sog. Mitte. Diese stellte die Mehrheit im dt. Reich dar. Diese Liberalen zeichneten sich dadurch aus, daß dem Volke vor dem Staat die größtmögliche Freiheit gegeben werden muß. Das „Zentrum“ vertrat auch die Interessen der Kirche ( katholisch), welche von Bismarck am meisten verhaßt wurde. ( Darauf werde ich jedoch noch zurück kommen). Diese Partei fand also Anhänger in allen Schichten der Katholiken; vom Bauer bis zum Großadel(= Volkspartei) ?? Die Partei des rechten Flügels, waren die Konservativen, die gegen den schnellen gesellschaftlichen Wandel waren und sich auf die Pflege alter Traditionen und Bräuche konzentrierten. Preußische Junker, der Adel und auch Bauern waren dessen Anhänger. ?? Die Partei der Arbeiterbewegungen war die durch August Bebel und Willhelm Liebknecht 1869 gegründete SDAP( = ab 1891 die heutige SPD, die Sozialdemokratische ArbeiterPartei Deutschlands ). Diese Schicht der Arbeiter wollten alle in der Gesellschaft gleichstellen, also eine klassenlose Gesellschaftsordnung anstreben. Um sich gegen die Bourgeoisie zu erheben, lag es im Sinne der Arbeiterpartei-Mitglieder, eine Weltrevolution anzustreben. Solch eine Revolution wäre ein rotes Tuch für Bismarck gewesen, da somit die Weltordnung nur gefährdet worden wäre.
Bismarck gehörte nie einer bestimmten Partei an, um somit unabhängige Entscheidungen zu treffen. Jedoch entwickelte er ab und zu gewisse Sympathien zu bestimmen Parteien ( z.B. zu der Mitte gegen die Kirche), um sich gegen Gefahren abzusichern, die seiner politischen Planung im Wege stehen könnten. Auch nutzte er Parteien aus, um seine politischen Interessen legal durchzusetzen und auch nicht als Diktator dazustehen.
- Seite 3 zu: „ Der Aufstieg Bismarcks zum Reichskanzler -
Nun läßt es sich auf die innenpolitischen Ziele Bismarcks fokussieren. Vorab muß man sagen, dass Bismarck hier nicht so viel Erfolg hatte, wie in der Außenpolitik.
Wie schon erwähnt, hatte er in diesem Sektor zwei große Feinde:
1. Die Kirche war einer davon. Sie hatte großen Einfluß auf die breite Masse und entwickelte sich allmählich mit Hilfe des Zentrums zur zweitstärksten Fraktion im Reichstag. Nun war es sein Ziel, die Kirche und Staat voneinander zu trennen.
Bismarck begann also den sog. Kulturkampf(= Kultur- und Kirchenpolitische Krise von 1872 bis 1879 ). 1871 begann Bismarck neue Gesetze durchzubringen, die dem Staat dienten, gegen die Kirche und deren Aktivitäten vorzugehen und sogar solche zu verbieten. Nun sah die Kirche die Gefahr, die sich ihr bot, und begann, sich mit der Mitte zu verbünden, um mehr Macht ausüben zu können. Dieses Bündnis verhinderte Bismarck, indem er begann, mit den Liberalen zu sympathisieren und mit ihnen Zweckbündnisse zu schließen. So gelang es ihm, Gesetze gegen die Kirche herauszubringen:
a) Der „Kanzelparagraph“ vom 10.12.1871, welcher es Pfarrern und Priestern verbot, sich in die Politik einzumischen.
b) Dann ließ er amtierende Lehrer beschatten, um sicherzugehen, daß diese nur im Interesse des Staates zu unterrichten.
c) Er stellte auch Gesetze auf, die es verboten, Jugendliche zu konfirmieren. Satt dessen sollte eine sog. Jugendweihe in Kraft treten.
d) Kirchliche Heirat, wie es zur damaligen Zeit meistens der Fall war, sollte ebenso verboten werden. Dafür sollte nur noch standesamtlich getraut werden.
e) Das sog. „Jesuitengesetz“ vom 04.07.1872 sollte diesem Orden verbieten, weitere Niederlassungen zu errichten und die bestehenden beizubehalten.
f) Am 31.05.1875 erließ er das sog. „Jesuitengesetz“. Hierbei sollten alle staatlichen Unterstützungen für die Kirche aufgehoben werden.
Jedoch kamen letztendlich nur die Beschlüsse durch, die die Zivilreihe und die staatliche Schulaufsicht und die Jugendweihe beinhalteten.
Auch standen zu viele Menschen hinter der Kirche, so daß er seine Vorstellungen nicht verwirklichen konnte.
Dieser Kulturkampf war also eine politische Niederlage für Bismarck.
2. Wie schon erwähnt, waren ihm die Sozialdemokraten ein weiterer Dorn im Auge. Sie lehnten ja die Einigung Deutschlands und die Verfassung ab. Als die Sozialisten, die ja viele Revolutionen und Aufstände provozierten, um sich gegen die Bourgeoisie zu erheben, zwei Attentate auf den Kaiser verübten, war dies die beste Möglichkeit, um gegen diese Partei vorzugehen, worauf er wieder Gesetze dagegen herausbrachte_:
Im Jahre 1871 erschienen die sog. „ Sozialistengesetzte“, womit er diese einschränken wollte. Auch entwickelte er eine sozusagen Mundpropaganda gegen die Sozialisten wie z.B.: Die Sozialisten reden nur, doch der Staat tut etwas Ebenso verbot er Arbeitergewerkschaften und offene Kundgebungen. Jedoch war es ihm wiederum wichtig, nicht als Tyrann dazustehen. Und somit betrieb er sogar Sozialpolitik. Dabei brachte er Gesetze heraus, welche es Arbeitern vorschrieben, Versicherungen abzuschließen. Diese waren:
a) Sozialhilfe
b) Krankenversicherung ( 1883)
c) Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
d) Unfallversicherung (1884)
e) Und eine Rente ab 70 Jahren sowie eine Invalidenrente ( 1889)
Mit diesem Verfahren konnte er also trotz seines Vorgehens gegen die Sozialdemokraten Ruhe im Lande bewahren und hat somit sogar Grundsteine für die Sozialpolitik, wie wir sie heute kennen, gelegt.
- Seite 4 zu: Der Aufstieg Bismarcks zum Reichskanzler -
Außenpolitik 2/2 Deutschlands im Jahre 1871 bis 1890:
Jetzt hatte Bismarck so einiges erfolgreich geschafft. Er hat Deutschland zu einem Deutschen Reich vereint, hat innere Ruhe in diesem Land geschaffen und hat es an die Spitze der Macht in Europa gebracht. Und inzwischen wurde Bismarck zum
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Reichskanzler
ernannt. Nun stellt sich seine Art, politisch zu handeln um, er weicht von der bisher gewohnten Aggressivität ab und führt ab sofort eine sog. Bündnispolitik.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darunter ist zu verstehen, daß er aufgrund der guten politischen Lage Deutschlands Wert darauf legt, Frieden in Europa zu erhalten. Er stellt sicher, daß Deutschland sein Land nicht weiter ausbauen wolle, also seine Grenzen von 1871 beibehalten wolle. Um einen langfristigen Frieden zu garantieren, erneuert er im Jahre 1873 das sog. „Drei Kaiser Abkommen“ zwischen Österreich, Russland und Deutschland. Nach Spannungen im Jahre 1878 auf dem Balkan zwischen England und Russland, beruft er beide Staaten zum Berliner Kongress ein, um diese Krise zu bewältigen. Nachdem hier u.a. entschieden wird, daß Zypern England zugeteilt wird, befürchtet Russland, dass Deutschland mit England sympathisiert...
?? 1879 schließt Deutschland mit Österreich/Ungarn einen Zweibund, in dem beide Staaten auf eventuelle gegenseitige Angriffe verzichten und stimmen einer Neutralität in einem Kriegsfall zu. Wieder fühlt sich Russland unterlaufen...
?? 1882 kommt es zu einem Dreibund zwischen Italien, Österreich und Deutschland, indem wiederum alle drei Länder auf gegenseitige Angriffe verzichten. Ein weiteres Ziel dieses Bundes ist es, die Monarchie in den Ländern aufrecht zu erhalten. ? ? 1887 kommt es zu einem recht wichtigen Vertrag, zwischen Russland und Deutschland.( =Rückversicherungsvertrag). Zum einen dient dieser wiederum der Neutralität zwischen den beiden Ländern, jedoch toleriert Deutschland nach einem geheimen Zusatzvertrag auch, daß Rußland den Balkan und die türkische Meeresenge angreift und die bulgarische Regierung diplomatisch unterstützt.
??1887 wird auch der sog. „ Orientdreibund“ zwischen Österreich, Großbritanien und Italien gegründet, um die aktuelle friedliche Situation im Mittelmeerraum aufrecht zu erhalten und die türkische Hoheit auf dem Balkan zu garantieren. Letzteres geschieht, damit Rußland dieses Gebiet nicht erobern kann. Deutschland gerät dabei aufgrund seiner Bündnisse mit Russland und den Staaten des Orientdreibundes in einen Interessenkonflikt und steht somit zwischen den Fronten.
Insgesamt betrachtet läßt sich nun erkennen, daß Bismarcks Wille, möglichst lange Frieden zu bewahren, geglückt ist. Auch ist zu beachten, daß ihm die Isolation Frankreichs gelungen ist, wie er es sich vorgestellt hatte. Dieses Land nämlich ist in keinem der Bündnisverträge enthalten.
Bismarcks Abdankung
In seiner langen Amtszeit hatte Bismarck vieles für das Deutsche Kaiserreich getan. Inzwischen ist der zweit wichtigste Staatsmann, bei dem mittlerweile alle politischen Stränge zusammen laufen, 74 Jahre alt; also nicht mehr das ideale Alter, ideenreiche und moderne Politik zu führen. Der Thronfolger Willheilm II war mit der Politik Bismarcks nicht zufrieden und so kam es zu einem großen Konflikt zwischen den beiden. Nachdem Willhelm II ihn sozusagen von sich lösen wollte, wehrte sich Bismarck natürlich. Aber dazu kommt es nicht, denn das Sozialistengesetz, das im Jahre 1890 aufs Neue verlängert werden mußte, wollte Willhelm II nicht durchbringen. Somit kommt es zu einem gewaltigen Streit zwischen den Staatsmännern, worauf Bismarck am 20.03.1890 entlassen wird. Nachdem er in den Ruhestand geht, stirbt er im Alter von 83 Jahren in Friedrichsruhe.
[C:\N_Schoeps\Dokumente\Der_Aufstieg_zum Reichskanzler.doc]
Kurze Zusammenfassung wichtiger biographischer Daten Bismarcks:
1.4.1815 Geburt von Otto Eduard Leopold von Bismarck in Schönhausen an der Elbe
1832 - 1835 Studium der Rechtswissenschaft in Göttingen und Berlin
1836 - 1839 Referendarzeit in Aachen und Potdam
1839 - 1847 Landwirt am Kniephof Kontakt zu pommerschen Pietistenkreisen und anschließende Hochzeit mit Johanna von Puttkamer, Reisen nach Frankreich, England und in die Schweiz
1847 - 1848 konservatives Mitg lied des preußischen Landtages
1849 Abgeordneter der 2. Kammer
1850 Abgeordneter im Erfurter Parlament seit 1851 preußischer Gesandte am Frankfurter Bundestag
1859 - 1862 Gesandter in Petersburg
1862 Gesandter in Paris
23.9.1862 Berufung zum preußischen Ministerpräsidenten
15.9.1865 Erhebung Bismarcks in den Grafenstand
7.5.1866 Attentat Cohen -Blins auf Bismarck
1867 Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes
1871 Reichskanzler des Deutschen Reiches
21.3.1871 Erhebung Bismarcks in den Fürstenstand
20.3.1890 Entlassung durch Kaiser Willhelm II. wegen persönlichen und sachlichen Differenzen
18.3.1890 Bismarck reicht Entlassungse rsuch ein
30.7.1898 Tod Bismarcks in Friedrichsruh
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Otto von Bismarck. Studie zum Krönungsbild von A.v. Menzel 1865 , Berlin, Nationalgalerie
Abschließendes / Fazit
... Nachdem, was Bismarck in dieser Zeit getan hat, kann man sicher sagen, dass er einer der größten deutschen sowie internationalen Staatsmänner gewesen ist. Ganz abgesehen davon, ob seine Entscheidungen und Vorgehensweisen immer politisch und gesellschaftlich korrekt waren - er hat immerhin Deutschland aus einem kurz vor dem Bürgerkrieg stehenden Splitterstaat zu einem blühenden Reich gemacht.
Was ganz deutlich zu sehen ist, ist, dass es errst nach seinerr Amtszeit mit Deutschland wieder Berg ab ging. ( Willhelm II , A.Hitler...)
Jedoch wäre er nicht so ein ausgezeichneter Stratege gewesen, wenn er seine Ziele nicht so skrupel - und rücksichtslos verfolgte. Seine Verbündeten hat er bis aufs Letzte ausgenützt, um, seine Feinde zu besiegen.
... Folgende Zitate Bismarcks g eben noch einmal einen kurzen Einblick in seine Persönlichkeit, und dem, wie wichtig es ihm war, Deutschland zu einem großen Reich zu bringen
,,Im Dienste des Vaterlandes verzehre ich mich."
,,Ruhig zusehen, dass das Deutsche Reich, welches ich mit Aufwand meiner Lebenskraft habe gründen helfen, zurückgeht, das vermag ich nicht."
,,So lange ein Faden an mir ist, will ich dem Vaterlande dienen."
,,Ich bin meinem Fürsten treu bis in die Waden, aber gegen alle Andere fühle ich in keinem Blutstropfen eine Spur von Verbindlichkeit, den Finger für sie aufzuheben." ,,Der Liberalismus gerät immer weiter, als seine Träger wollen."
Jedoch haben ihn Andere oft sehr kritisch beschrieben, was ihn aber recht gut trifft :
,,Sozialistenfresser",, Hamburger Abendblatt"
,,Eiserner Kanzler"
,,Toller Junker"
,,Prinzipienloser ... Politiker"
,,Erster Dämon der Deutschen"
Was mich persönlich am Meisten fasziniert, ist die
Tatsache, dass er es trotz seiner politischen Leistungen geschafft hat, Großes ohne Diktatur und großes Verbrechen an der Bevölkerung zu verrichten. Das zeigt also, dass er durchaus menschlich gedacht und gehandelt hat.
mail@schoeps-niclas.de
- Citar trabajo
- Mark Finruck (Autor), 2000, Bismarck Referat: Persönlichkeit, Innen- Außenpolitik, Veränderungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98499
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