Der Schwerpunkt der folgenden Arbeit liegt darin, bekanntes Fachwissen mit den Alltagsvorstellungen der Lerner zu vergleichen, zu verknüpfen und daraus einen kreativen Unterrichtsentwurf zu konzipieren, der Lehr-Lern-Prozesse vereinfachen und zu einem gelungenem Ergebnis führen soll. Ein schülernaher Unterricht sollte sich nicht allein auf bestimmte Vorgaben beschränken, sondern auch die Alltagsvorstellungen der SuS berücksichtigen und authentisch gestaltet werden. Da eine authentische und reale Argumentation nicht wirklich geplant und organisiert werden kann, sondern in fachliches Lernen innerhalb der Schule unverfälscht integriert, spontan erkannt und produktiv genutzt werden muss, sollten die didaktisch rekonstruierten Ergebnisse zudem auf einer reflexiven Ebene stattfinden. Was ist gutes und sinnvolles Argumentieren und was ist überhaupt ein Argument?
Argumentieren ist eine sehr komplexe Form der Kommunikation und mit wenigen Worten schwierig zu fassen. Im Folgenden bezieht sich die Arbeit mit Rückgriff auf Wohlrapp und Kopperschmidt, da beide den Argumentationsbegriffs genauer beleuchten. Die Fragen Wann Argumentieren wir, Warum Argumentieren wir und Was möchten wir überhaupt damit erreichen, sind zentrale Punkte der Untersuchung. Argumentieren findet in der Gesellschaft vor allem verbal statt und impliziert häufig, metaphorisch gesprochen, ein Wortgefecht oder auch einen Kampf zwischen zwei oder mehreren Personen. Ganz selbstverständlich werden Metaphern wie schlagfertig, schwere Geschütze auffahren oder in die Schusslinie geraten, mit dem Wort Argument und einer Argumentation in Verbindung gebracht.
Die hier gewählten Metaphern implizieren vor allem Gewalt, doch hat ein Argument oder Argumentieren überhaupt etwas mit Gewalt zu tun? Für diesen konstruktivistischen Ansatz, wird sich in der vorliegenden Arbeit auf Johnson und Krippendorff bezogen. Die Gliederung der Arbeit erfolgt gemäß dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion. Im folgenden Kapitel wird das MDR genauer erläutert. Anschließend werden die Begriffe Argumentieren und Argument aus fachwissenschaftlicher Perspektive und nachfolgend anhand der Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler beleuchtet, sodass im abschließenden Teil, der Didaktischen Strukturierung, originelle, schülernahe und konstruktive Vermittlungsmöglichkeiten, für einen neuen und produktiven Zugang im Unterricht, entwickelt werden können.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das Modell der Didaktischen Rekonstruktion
2.1 Vorstellungen von der Vorstellung
3 Die Fachliche Klärung
3.1 Der Argument-Begriff
3.1.2 Historische Verortung des Arguments
3.2 Argumentieren als wechselseitige Handlung
4 Die Erfassung von Schülerperspektiven
4.1 Schülervorstellungen zu einem Argument
4.2 Schülervorstellungen zum Argumentieren
5 Didaktische Strukturierung
5.1 Die Metapher
5.3 Transkript
5.4 Schlagzeilen und „Fake News“
5.5 Eristische Dialektik nach Schopenhauer
5.6 Argumentationspuzzle
5.7 Schlussfolgerung
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
8 Anhang
- Citation du texte
- Pernilla Rösch (Auteur), 2019, Schülervorstellungen im Deutschunterricht. Verknüpfung von Alltagsvorstellungen und Fachwissen für einen positiven Lernerfolg und zur Verminderung von Lernhindernissen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/984780
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