Extrait
Kirchenbauten
Im Baustil der Kirchen spiegeln sich das jeweiligen Kirchen- und Gottesverständnis einer Epoche. Je ausgeprägter das Kirchenbild desto ausdrucksvoller war auch sein Ausdruck in Kirchenbau, Theologie, bildender Kunst und Literatur.
Von der Hauskirche zur Basilika
-Erste Kirchenräume um 250, vorher Gemeindeversammlungen in Privaträumen
-erste schmucklose Zweckgebäude zur Feier des Abendmahls
- nach 313 prächtige Kirchenbauten nach dem Vorbild der röm. Basilika
-3-5 schiffiger Saal, niedrige Seitenschiffe, Apsis am Ende, Ausrichtung auf verbindende Mitte des Altars
- Entstehung der Laterankirche, Vorbild der nächsten Jahrhunderte
Die romanische Kirche
-Einfügung eines Querschiffs zwischen Langhaus und Apsis
-Symbolik des Kreuzes und des menschl. Körpers
-West-Ost Ausrichtung : Christus als Licht der Welt
-symbol. Bedeutung des Kirchenschmucks, Kirche als Bild des Himmels
-Funktion der Wölbungen als Himmelssymbol, Einfügung des Chors
-Betonung der festen und starken Herrschaft der Kirche
-Hist. Hintergrund: Völkerwanderungszeit, Schutzbedürfnis, Kirche als Zufluchtsort bei Angriffen
-Kaiserdom zu Speyer
Die gotische Kathedrale
-Erfindung des Spitzbogens, Bedeutung des Lichts, transparente Architektur
-Anspruch auf eine unsichtbareWirklichkeit, weltflüchtige Sehnsucht des Mittelalters
-Türme: ,,Finger Gottes" frommer, ,,geistiger" Stil, Sehnsucht nach oben Symbol der Aufrichtigkeit, Erhebung nach oben, Giebel, Nebentürme
-Feier d. Menschwerdung Christi, Grundriss des Kreuzes, Betonung der Längsachse
-Besonderheit d. farbigen Lichts, Kirchenfenster, bibl. Geschichten in den Fenstern
-verborgene Zahlen und Maße, (Chartres, Reims, Köln, Strassburg)
-Kathedrale Gottes als Modell d. Ordnung d. Himmels
Der Kirchenbau der Renaissance
-,,Wiedergeburt" der griechischen und römischen Antike
-Denkweise, Lebensweise und Kunst der Antike verdeutlichen, daß das Leben auch anders verstehen werden kann als der Glaube vorgibt
-griech. Säulenhallen
-massige, himmelwärts strebende Kathedralen
-nun mehr ,,Kirche des Menschen" als ,,Kirche Gottes"
-Wahl des Kreises, da dieser als Vollkommenheit Gottes angesehen wurde
-Symmetrie in alle vier Himmelsrichtungen
-Gliederung durch klassische Säulenanordnungen
-Bekrönung des Ganzen mit einer halbrunden Kuppel
-St. Peter
Der barocke Thronsaal
-Spaltung der Christenheit in Katholiken und Protestanten
-protestantische Kirche nüchtern und schmucklos
-katholische dagegen nutzen das Natürlich-Sinnliche als Weg zum Geistig-Übernatürlichen
-Weisung des Menschen zur ewigen Wahrheit
-stoffliche Wirklichkeit in ihren vielfältigen Ausdrucksformen arrangiert
-Kirchenraum wird zur ,,Aula Dei" (,,Thronsaal Gottes")
-himmlischer Thron- und Konzertsaal der die Gemeinde einbezieht
Die Moderne
-neues theolog. Verständnis: ,,Gott wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind" Apg 17, 24
-Mensch als Tempel Gottes wesentlicher als das Gebäude
-schlichte, klar gegliederte Gebäude während der 20er und 30er
-nach 1945: Bedarf an neuen Kirchen
-Räume besitzen bewusst mehr Gemeinschaftsgefühl
-Altar gilt als Zentrum der gesamten Gemeinde
-kreisförmige, ovale oder quadratische Grundrisse prägen Moderne
-große Verwendung von Glas, Stahl, Ziegel oder Beton
-keine monumentalen Bauwerke hinsichtlich Machtanspruchs
-Nutzung der Nebenräume durch Freizeit- und Jugendgruppen
-sparsam eingesetzte darstellende Kunst
-nicht mehr Zentrum, sondern nötige Anpassung der Kirche in die Umgebung von Fabriken und Hochhäusern
-Kirche nun weniger eine Wandernde für Rastende, vielmehr eine Rastende für Wandernde
- Citation du texte
- David Silberberg (Auteur), 2000, Kirchenbaugeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98432
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Commentaires
Kirchenbaugeschichte.
Ganz Klasse. bin zufrieden eine gute Zusammenfassung, die ich sehr gebrauchen kann. Nur weiter so
Machs gut bis zum nächsten mal und toi,toi,toi für alles was vor Dir
liegt