In der folgenden Arbeit wird die Frage nach der Bedeutung der Frau in der DDR geklärt. Wer war sie und was waren ihre Aufgaben?
Wieso den Fokus auf die Frau in der Deutschen Demokratischen Republik legen, wenn es da so viele verschiedene Bewegungen gab, so viele Probleme, ein anderes System, so viele wichtige Namen und Tage, die letztendlich zur Wiedervereinigung geführt haben? Die Antwort ist leicht: Weil die Frau in der Geschichte häufig untergeht. Viel zu selten werden wichtige Frauen erwähnt, noch seltener, die die ein eher passiver Teil der Geschichte waren. Im Zentrum dieser Arbeit stand dabei zu erfahren, wie es Frauen in der Zeit ging, welche Probleme sie im Alltag zu stemmen hatten, wodurch ihr Leben gekennzeichnet war, was es hieß, eine Frau in der Epoche und in dem Gebiet zu sein und, besonders, wie sie möglicherweise ihren Unmut äußerten.
Beim Lesen dieser Hausarbeit soll ein Gefühl dafür vermittelt werden, wie es war eine DDR-Frau zu sein und mit Hinblick auf die Frauenbewegung soll geschaut werden, wie viel konnten sie erreichen, welchen Beitrag leisteten sie zum Aufbruch, aber auch, welchen Beitrag haben sie zu der Geschichte der Frau geleistet und womit sind wir eventuell noch heute konfrontiert. Zunächst wird die Entstehung und das System der DDR grob skizziert, um einen Überblick zu verschaffen, wo wir uns zeitlich und gesellschaftlich befinden. Anschließend wird die Stellung der Frau untersucht, sprich, welche Rolle spielte sie, war sie eher Hausfrau, war sie emanzipiert oder unterdrückt und welche Aufgaben wurden ihr zu Teil. Aus ihrer Stellung heraus und den damit verbundenen Problemen gründete sich eine Frauenbewegung, eine, die alle kleinen Gruppierungen und Verbände vereinte, der Unabhängige Frauenverband. Dessen Forderungen und Ziele, so wie sein Aufbau werden erläutert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Rahmenbedingungen Leben in der DDR
2.1 Entstehung der DDR
2.2 politisches und wirtschaftliches System in der DDR
3. Die Stellung der Frau
3.1 Haushalt und Familie
3.2 Qualifikation und Beruf
3.3 politische Teilhabe
4. Frauenbewegungen
4.1 Der Unabhängige Frauenverband
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der folgenden Arbeit wird die Frage nach der Bedeutung der Frau in der DDR geklärt. Wer war sie und was waren ihre Aufgaben?
Wieso den Fokus auf die Frau in der Deutschen Demokratischen Republik legen, wenn es da so viele verschiedene Bewegungen gab, so viele Probleme, ein anderes System, so viele wichtige Namen und Tage, die letztendlich zur Wiedervereinigung geführt haben? Die Antwort ist leicht: Weil die Frau in der Geschichte häufig untergeht. Viel zu selten werden wichtige Frauen erwähnt, noch seltener, die die ein eher passiver Teil der Geschichte waren. Für mich war also bei der Arbeit an dieser Hausarbeit wichtig, zu erfahren, wie ging es Frauen in der Zeit, welche Probleme hatten sie im Alltag zu stemmen, wodurch war ihr Leben gekennzeichnet, was hieß es eine Frau in der Epoche und in dem Gebiet zu sein und, besonders, wie äußerten sie möglicherweise ihren Unmut.
Zunächst wollte ich einen Vergleich zur Bundesrepublik ziehen, dies wäre aber zu umfangreich geworden. Auch interessant waren für mich die Vorbilder und die mediale Darstellung der Frauen in der DDR, aber dazu war es schwer Literatur zu finden.
Dementsprechend hat sich mein endgültiger Titel, sowie die Gliederung erst während der Arbeit an der vorhandenen Literatur entwickelt.
Beim Lesen dieser Hausarbeit soll ein Gefühl dafür vermittelt werden, wie es war eine DDR-Frau zu sein und mit Hinblick auf die Frauenbewegung soll geschaut werden, wie viel konnten sie erreichen, welchen Beitrag leisteten sie zum Aufbruch, aber auch, welchen Beitrag haben sie zu der Geschichte der Frau geleistet und womit sind wir eventuell noch heute konfrontiert. Zunächst wird die Entstehung und das System der DDR grob skizziert, um einen Überblick zu verschaffen, wo wir uns zeitlich und gesellschaftlich befinden.
Anschließend wird die Stellung der Frau untersucht, sprich, welche Rolle spielte sie, war sie eher Hausfrau, war sie emanzipiert oder unterdrückt und welche Aufgaben wurden ihr zu Teil. Aus ihrer Stellung heraus und den damit verbundenen Problemen gründete sich eine Frauenbewegung, eine, die alle kleinen Gruppierungen und Verbände vereinte, der Unabhängige Frauenverband. Dessen Forderungen und Ziele, so wie sein Aufbau werden erläutert.
2. Rahmenbedingungen
2.1 Die Entstehung der Deutschen Demokratischen Republik
In diesem Kapitel wird der zeitliche Kontext der Entstehung, sowie der Ablauf zusammenfassend erläutert.
Ausgangspunkt der Entstehungsgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik, kurz DDR, ist das Ende des zweiten Weltkrieges 1945. Bereits während des Krieges verständigten sich die Alliertenmächte dahin gehend, dass Deutschland besetzt werden müsse, um nationalsozialistische Elemente endgültig zu entfernen. Somit wurde Deutschland mit Ende des Krieges in vier Besatzungszonen eingeteilt. Der Osten und somit das spätere DDR Gebiet befand sich in sowjetischer Obhut. Durch diverse Spannungen, Konflikte und eine 1947 veranstaltete Außenministerkonferenz der Allierten, die ohne Einigung der verschiedenen Mächte ausging, entstand eine klare Abgrenzung zwischen Ost und West. Innerhalb Ostdeutschlands kam es dann nach einiger Zeit zu einem Zusammenschluss der verschiedenen Parteien zu einer 'Einheitsfront der antifaschistisch-demokratischen Parteien'1 in der die Kommunistische Partei bereits übergeordnet und tonangebend war. Wenig später gründete sich dann aus den vorherrschenden Parteien die Sozialistische Einheitspartei, kurz SED, die letztenendes auch führende Partei in der DDR wurde und blieb. Die Deutsche Demokratische Republik gründete sich dann offiziell und endgültig im Jahr 1949.2
2.2 Das politische und wirtschaftliche System in der DDR
Im Nachfolgendem wird das System der Deutschen Demokratischen Republik grob erklärt. Es werden außerdem die Maßnahmen zur Errichtung eines sozialistischen Staats genannt. Die SED, leitende Partei der DDR, war eine sozialistische Partei.
Sozialismus ist die Vorstufe zum Kommunismus und versucht Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität in der Gemeinschaft zu erreichen3. Um diese Ziele zu erreichen wurden verschiedene Maßnahmen eingeführt. Dazu gehörte die Bodenreform, die Verstaatlichung von Privateigentum, bei der die Grundstücke der Einzelnen dem Staat zugeordnet worden oder an andere Bauern verteilt wurden. Des Weiteren wurden Preise, sowie Produktion und Dienstleistungen staatlich reguliert und gesteuert, um für möglichst gerechte Verhältnisse zu sorgen. Die Landwirtschaft wurde zunehmend kollektiviert. Die Bauern, die noch keiner Gruppierung, Gewerkschaft oder ähnlichem angehörten, wurden dazu bewegt beizutreten. Auch die mittelständischen Betriebe, wie Handwerk und Einzelhandel, sollten sich Produktionsgenossenschaften anschließen. Durch diese Maßnahmen wurden überall sozialistische Produktionsverhältnisse geschaffen.4.
Auch am Schulsystem wurde einiges geändert, wie beispielsweise die Einführung der Staatsbürgerkunde, zur Verinnerlichung sozialistischer Werte und der Geschichte und Entstehung des Staates und somit seiner Legitimität.
Ein wesentlicher Aspekt neben der Verteilung und der Wirtschaft war die politische Zentralisierung. Das bedeutete, dass die kommunalen Verwaltungen zunehmend aufgehoben wurden, um zukünftig alles einheitlich zu bearbeiten. Zudem wurde ein Staatsrat eingeführt5. Durch den Mauerbau wurde schlussendlich für innere Stabilisierung des sozialistischen Systems gesorgt6. All diese Schritte, die grob skizziert wurden, wie auch viele weitere Veränderungen, sorgten nicht nur für eine Stabilisierung des Systems, sondern wirkten für die DDR auch legitim zur Herstellung von Gerechtigkeit und Gleichheit.
3. Die Stellung der Frau
3.1 Haushalt und Familie
In diesem Teil der Arbeit wird sich mit der Stellung der Frau in ihrem häuslichen Umfeld beschäftigt.
Die Frau in der DDR war formal gleichberechtigt, so war es möglich ihren Namen als Familiennamen zu wählen. Ebenso verschriftlicht war, dass der Ehepartner dazu angehalten war auf die gesellschaftliche und berufliche Tätigkeit der Frau zu achten, sowie diese zu ermöglichen7. Außerdem sollten die Frau, wie auch ihr Gatte wechselseitig zur Förderung der Berufsausbildung oder der Weiterbildung des Anderen beitragen8.
Trotz ihrer beruflichen Tätigkeit, wurde der Frau immer noch die Aufgabe und die Verantwortung9. Somit war sie einer ständigen psychischen, wie physischen Mehrfachbelastung ausgesetzt10. Dennoch erwies sich die Bereitschaft der Männer zur Beteiligung an der Hausarbeit als sehr gering11. Währenddessen war die Bereitschaft der Frau, sich für die Familie aus dem Beruf zurückzuziehen immer noch hoch12. Zusätzlich war die Hausarbeit stärker belastend, als in der Bundesrepublik, da es an Dienstleistungsbetrieben mangelte, wie beispielsweise Wäschereien13.
Die Doppelbelastung führte letztendlich zu einer sinkenden Geburtenrate, viele Frauen blieben kinderlos und Familien mit ein oder zwei Kindern waren das überwiegende Familienmodell14. Neben der Formalia, die dafür sorgen sollten, dass Frauen problemlos ihrem Beruf nachkommen konnten, wurden auch andere Gesetze erlassen, die die Frau gleichstellen sollten und ihr Selbstbestimmung ermöglichten. Dazu gehörte die Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs, sowie die, durch Frauen beantragte, Ehescheidung und das obwohl sie keinen Unterhaltsanspruch erheben konnten15.
Diese Selbstständigkeit lässt sich auf die Berufstätigkeit zurückführen, da die Frau nicht mehr finanziell abhängig von ihrem Partner war.
Die Familie war somit nicht der einzige Aspekt im Leben einer Frau und viele konnten sich außerhalb des häuslichen Umfeldes beweisen, bilden und weiterentwickeln.
3.2 Qualifikation und Beruf
Im Folgenden wird die Stellung der Frau im Arbeitsumfeld beschrieben. Es werden neben den Gründen für ihre Berufstätigkeit auch viele Förderungsmaßnahmen vorgestellt. Außerdem werden bereits Probleme angeschnitten.
Durch die gegebenen Umstände, Ende des Krieges, gefallene Männer im arbeitsfähigen Alter und weiteres, musste man in der DDR auf die weibliche Arbeitskraft zurückgreifen16. Dementsprechend wurde die Berufstätigkeit der Frau vom Staat gefördert, mit dem Argument, der Ideologie der Gleichheit. Denn, so wurde argumentiert, nur durch die Stellung der Frau im Produktionsprozess werde die gesellschaftliche Ungleichheit bedingt, dementsprechend müsse die Frau durch ihre Teilnahme am Prozess, diese überwinden17.
Zudem kann sie sich durch die Arbeit selbst verwirklichen. Ihr wurden also nicht nur gleiche Rechte zugesprochen, sondern auch gleiche Pflichten18.
Doch dadurch, dass die meisten Frauen keine ausreichende Ausbildung genossen hatten, waren sie häufig tätig in Ungelernten- und Angelerntentätigkeiten. 'Mit Nachdruck wurde daher auf berufliche Qualifizierung gedrängt.'19. Sodass es sogar Teil der DDR Verfassung wurde, dass die Förderung der beruflichen Qualifikation einer Frau Aufgabe der Gesellschaft und des Staates sei20. Weitere Förderungsmaßnahmen waren die Ermöglichung der Ausbildung während der Arbeitszeit und die Facharbeiterprüfung für Frauen, die über vierzig waren und über Berufserfahrung verfügten. Ihnen wurden die Bedingungen dieser Prüfung erleichtert. Außerdem ermöglichten viele Schulen ein Direktstudium oder eine Kombination aus Studium und Lohnarbeit21.
Des Weiteren wurden diverse Einrichtungen der Kindererziehung ausgebaut. Besonders durch die Verpflichtung der Betriebe zur Mitwirkung. Durch den Ausbau von Kinderkrippen, Kindergärten und Schulhorten, konnten viele Frauen trotz Kinder weiterhin am Berufsleben teilnehmen22.
Zudem wurde auch der Mutterschutz ausgebaut. Es gab 26 Wochen Schwangerschaftsurlaub, ein Babyjahr und eine Geburtenbeihilfe von, anstatt 500, 1000 Mark.
Bei Krankheit des Kindes wurde die Mutter freigestellt und bei längerer Krankheit erhielt man Krankengeld23.
[...]
1 Rausch, H. (Hg), Broil, W etc.: DDR (1984), S.25
2 Ebd. S.22-32
3 Online verfügbar unter: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sozialismus-46338/version-269620 (zuletzt geöffnet 19.09.2019)
4 Ebd. S.40-42
5 Ebd. S.43f
6 Ebd. S.46f
7 Ebd. S.73
8 Ebd.
9 Schwarz, G.'.Aujbruch der Hexen (1990), S.58
10 Ebd.
11 Rausch, H. (Hg), Broil, W etc.: DDR (1984), S.75
12 Ebd.
13 Ebd.
14 Ebd. S.76
15 Ebd S.75
16 Ebd. S.73
17 Ebd
18 Ebd
19 Ebd
20 Ebd
21 Ebd S.74
22 Ebd
23 Ebd
- Quote paper
- Deniese Schulz (Author), 2019, Die vielseitige Frau. Bedeutung der DDR-Frau für Familie, Beruf und Aufbruch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/983548
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