Die Krisenjahre der Weimarer Republik von 1920 bis 1923
1. Situation vor Beginn der Krisenjahre
Ende des 1. Weltkrieges ⇒ Niederlage Deutschlands ⇒ außenpolitische Isolierung
Folgen:
1918 Novemberrevolution (Auseinandersetzung/Entscheidung wegen Räterepublik und Parlamentarisierung) ⇒Republik durch Weimarer Nationalversammlung
1919 Versailler Vertrag (Gebietsabtretung, Reparationsleistungen, militärische Bestimmungen, Strafbestimmungen)
große Niederlagen, Verluste, starke politische Auseinandersetzungen zwischen Radikalen von links und rechts ð starke Belastung für die junge Republik
2. Dolchstoßlegende (propagantistische Erklärung für die Niederlage Deutschlands)
Vertreter dieser Meinung (Hetzerei gegen Republik): politischen Rechten z.B. Hindenburg, Luddendorff Verbreitung der Ansicht in dt. bürgerl.-nationalen Kreisen 18. November 1919: Behauptung von Hindenburg vor parlamentarischen Untersuchungsausschuß:
„ im Felde unbesiegte “ Heer wurde von der Heimat (linksgerichtete Kreise) „ von hinten erdolcht “ , von der Heimat im Stich gelassen, Dolchsto ß in den Rücken des Heeres
⇒ Niederlage durch Sabotage, nicht wegen Erschöpfung oder wirtschaftl. Unterlegenheit ⇒ Attacke auf junge Demokratie als „Republik der Novemberverbrecher“
Die Krisenjahre der Weimarer Republik von 1920 bis 1923
1. Situation vor Beginn der Krisenjahre
Ende des 1. Weltkrieges ⇒ Niederlage Deutschlands ⇒ außenpolitische Isolierung
Folgen:
1918 Novemberrevolution (Auseinandersetzung/Entscheidung wegen Räterepublik und Parlamentarisierung) ⇒Republik durch Weimarer Nationalversammlung
1919 Versailler Vertrag (Gebietsabtretung, Reparationsleistungen, militärische Bestimmungen, Strafbestimmungen)
große Niederlagen, Verluste, starke politische Auseinandersetzungen zwischen Radikalen von links und rechts ð starke Belastung für die junge Republik
2. Dolchstoßlegende (propagantistische Erklärung für die Niederlage Deutschlands)
Vertreter dieser Meinung (Hetzerei gegen Republik): politischen Rechten z.B. Hindenburg, Luddendorff Verbreitung der Ansicht in dt. bürgerl.-nationalen Kreisen 18. November 1919: Behauptung von Hindenburg vor parlamentarischen Untersuchungsausschuß:
„ im Felde unbesiegte “ Heer wurde von der Heimat (linksgerichtete Kreise) „ von
hinten erdolcht “ , von der Heimat im Stich gelassen, Dolchsto ß in den Rücken des Heeres
⇒ Niederlage durch Sabotage, nicht wegen Erschöpfung oder wirtschaftl. Unterlegenheit ⇒ Attacke auf junge Demokratie als „Republik der Novemberverbrecher“
3. Kapp-Lüttwitz Putsch und die Rolle der Reichswehr
März 1920: antirepublikanischer Umsturzversuch/Widerstand rechtsradikaler Kräfte (gegen Versailler Vertrag) Versuch die Regierung zu stürzen Anführer: Wolfgang Kapp (ehemaliger Leiter der Vaterlandspartei)
W. von Lüttwitz (General)
13. März 1920: Besetzung des Berliner Reichsregierung durch Brigade Erhardt auf Befehl von Lüttwitz Putschversuch durch Besetzung mit 6000 Mann der Reichswehr
ð W. Kapp: Selbsternennung zum neue Reichskanzler einer provisorischen Regierung
Scheitern des Putschversuches durch: keine Mobilisierung des rechten Lagers
bis 20.03. Generalstreik, Aufruf durch Gewerkschaft/Arbeiterpartei Teilnahme eines Großteils der Bevölkerung
Verweigerung der Zusammenarbeit von Beamtenschaft mit Putschisten
Haltung der Reichswehr: von Sackt: „ Reichswehr schie ß t nicht auf Reichswehr “
kein militärisches Vorgehen gegen Putschisten
Reichswehr blieb neutral gegen rechts ( wegen Ebert-Gröner Bündnis, Eid an Verfassung) Teilnahme von Offiziere und Kommandanten am Putsch
17. März Rücktritt von Kapp
4. Partei und Regierung von 1920-23
6.Juni 1920 Reichstagswahlen ⇒ Stürtzung des dt. parlamentarischen Systems in schwere Krise
Weimarer Koalition (Zentrum, DDP, SPD): keine Mehrheit bis Ende Weimarer Republik Minderheitsregierung
USPD: Vervierfachung der Mandatszahl
Rechtsparteien: erheblicher Stimmengewinn
Juli 1920 Konferenzen zur Regelung der Reperationsfrage
1921 Beginn der „Erfüllungspolitik“ im Sinne des Versailler Vertrags ( unter erschwerten Bedingungen:
emotional geladene Öffentlichkeit)
April 1922 Rapallo-Vertrag ( von Rathenau) mit Rußland: vorläufiger Ausgleich und bedingt ein
Gegengewicht Schaffung eines neuen Spielraums
1. Handelsbeziehungen
2. Erlassung Reperationsschulden
3. Diplomatische Beziehungen
4. Geheime milit. Zusammenarbeit
1922 Republikschutzgesetz ( Strafe auf Verschwörung zum politischen Mord; Erlauben eines Verbots extremistischer Organisationen)
5. Politischer Terror
Prägung des politischen Klimas durch Hetzkampagnen und Attentate von rechtsradikalen Kräften gegen republikanische Politiker
Beispiele: Attentat auf Philipp Scheidemann (überlebt)
8. Oktober 1919: Mord an USPD-Politiker/ehemaliger Volksbeauftragter Hugo Haase
26. August 1921: Mord an Zentrumspolitiker Matthias Erzberger
24.Juni 1922: DDP-Politiker Walther Rathenau
Wirkung des Republikschutzgesetzes blieb aus
6. Das schwerste Krisenjahr der Weimarer Republik - 1923
6.1. Reperationsfrage und Ruhrkampf 1920-23
1920 Diskussion der Alliierten über Reperationsforderungen an Deutschland
29. Januar 1921 in Paris Entscheidung über Umfang, Zeitdauer, Zahlungsweise
1. Mai 1921 in London Festlegung des Betrages auf 132 Mrd. Mark (226, 138) - Annahme erzwungen durch Ultimatum
Ende 1921 Wunsch nach einer Reduzierung der Zahlungspflicht von Deutschland an Alliierte ð skeptische Beurteilung durch England
Vertrag von Rapallo zwischen Deutschland und Rußland ⇒ Verzicht auf Reparationen ð Betroffenheit des harten, kompromißlosen Frankreichs
ð Art.116 des Versailler Vertrages bedeutungslos geworden
Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Reparationen: Ruhrkampf
Ruhrkampf
1923 politisch- militärische Vorgänge im Ruhrgebiet
Januar 1923 Besetzungen des Ruhrgebiets von französischen und belgischen Truppen
⇒Durchsetzung Reparationsforderungen des Versailler Vertrages ( Deutschland war im Rückstand)
Aufruf der Reichsregierung Cuno zum passiven Widerstand ⇒ Befolgung durch Bevölkerung (140 Tote, 180000Ausweisunges)
Folge ⇒ durch Besetzung wirtschaftliche Mißerfolge
26. September 1923 Abbruch des Ruhrkampfes
(Grund: keine finanziellen und wirtschaftliche Hilfen für den Widerstand von Regierung mehr möglich)
August 1924 Londoner Konferenz: Beschluß zur Räumung des Ruhrgebietes August 1925 Beendung
6.2. Höhepunkt der Inflation
Inflation: (lat.) ⇒ Vermehrung der umlaufenden Geldmenge, die bei gleichbleibender Warenmenge zu einer
Lohn- und Preissteigung führt. Mehr Geld als Waren vorhanden.
Phasen:
a) Beginn mit Kriegsausbruch 1914 bis 1919:
Wertverringerung der Mark um 70%
b) galoppierende Inflation: Beschleunigung seit 1922 und während Ruhrkampf 1923:
c) Hyperinflation ab Juni 1923: Wertes
Wertvorstellung:
1923: 1 US$ = 4 Billionen Mark
Wertverringerung der Mark jeden 10-ten Tag um 90% des vorherigen (Oktober 1923)
Beispiel: Lebensmittel Zwei-Pfund-Brot: Anfang Januar 1923 163 Mark
Mitte November 1923 233 Milliarden Mark
Ursachen: drückendes Erbe der Kriegsfinanzierungspolitik des kaiserlichen Deutschlands
⇒ Ausgaben im Krieg: 160 Mrd. Mark nur 14% gedeckt durch Steuereinnahme
Lösung: der wachsende Staatsausgaben wie...
hohe Sozialausgaben ( Erwerbslosen- und Kriegsopferunterstützung) Entschädigungszahlung an Unternehmen
Rückzahlung von Auslandskrediten
Reparationslasten
⇒Finanzierung de Staatsausgaben durch Kredite der Reichsbank und Betätigung der Notenpresse
Folgen: Verlust der Funktion des Geldes als Tausch- und Wertaufbewahrung
statt Bargeld ⇒ Wertmittel: Naturalien (Lebensmittel, Zigaretten, Kohle)
Verlierer Gewinner
normale Versorger Bauern in Stadtnähe
Konsumenten Schuldner
Sparer Schwarzmarkthändler
Durchführung einer Währungsreform durch die Rentenmark von Hilterding ⇒ kurzfristige Besserung der Inflation
6.3. Hitlerputsch 1923
Herbst 1923 durch Krisensituation Gelegenheit zum Kampf gegen Republik
Oktober 1923 Bildung einer gemeinsamen Regierung durch die beiden Arbeiterparteien (SPD, KPD) Aufstellung einer bewaffneten Arbeitereinheit (sog. Proletarische Hundertschaften) durch Regierung
8./9. November 1923 Putschversuch von Hitler und Ludendorff
Maßnahmen: Marsch auf die Feldherrnhalle in München
Ausruf einer „Regierung der nationalen Revolution“ ⇒ Aufruf der Rechtskreise zum Handeln
Ziel: Sturz der bayrischen Regierung und Reichsregierung
Scheitern des Putsches nach Feuergefecht durch Reichsregierung und Polizei Verbot der NSDAP und Verhaftung Hitlers
7. Zusammenfassung: Die Bilanz der Krisenjahre 1920-23
...bewundernswert und erstaunlich wie die Weimarer Republik mit diesen vielfältigen Herausforderungen und diesen Notjahren mit diversen Umsturzversuchen fertig wurde und sie überstanden ohne an ihnen zu Grunde zu gehen. Das verdankte sie zwei Umständen: der fehlenden Koordinierung zwischen den verschiedenen Putschversuchen und die Standfestigkeit/ politischen Geschick Stresemann. So folgte nun ab 1924 eine ruhige Phase, in der die allmähliche Konsolidierung bei wirtschaftl. Aufschwung durch amerikan. Kredite folgte.
8. Quellennachweis
The Learning Company: Infopedia ,Lexikon auf CD-Rom, 1998
Bertelsmann: Bertelsmann Discovery. Bertelsmann Lexikon Verlag, München, 1995/96 Der Brockhaus in einem Band. F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig, 5. Auflage, 1993 Geschichtsbuch
Informationen zur politischen Bildung: Weimarer Republik Internet
Arbeitsmaterial : Die Krisenjahre der Weimarer Republik von 1920 bis 1923
1. Situation vor Beginn der Krisenjahre
2. Dolchstoßlegende ( )
: Behauptung von vor parlamentarischen Untersuchungsausschuß:
„ im Felde unbesiegte “ Heer wurde von der Heimat (linksgerichtete Kreise) „ von
hinten erdolcht “ , von der Heimat im Stich gelassen, Dolchsto ß in den Rücken des Heeres
3. Kapp-Lüttwitz Putsch und die Rolle der Reichswehr
: antirepublikanischer Umsturzversuch/Widerstand rechtsradikaler Kräfte Versuch die Regierung zu stürzen
Anführer: (ehemaliger Leiter der Vaterlandspartei)
(General)
13. März 1920: Besetzung des Berliner Reichsregierung durch auf Befehl von Lüttwitz
Putschversuch durch Besetzung mit der Reichswehr
Scheitern des Putschversuches durch: keine Mobilisierung des rechten Lagers
bis 20.03. Generalstreik , Aufruf durch Gewerkschaft/Arbeiterpartei Teilnahme eines Großteils der Bevölkerung
Verweigerung der Zusammenarbeit von Beamtenschaft mit Putschisten
Haltung der Reichswehr: von Sackt: „ Reichswehr schie ß t nicht auf Reichswehr “
17. März:
4. Partei und Regierung von 1920-23
Reichstagswahlen ⇒ Stürzen des dt. parlamentarischen Systems in schwere Krise
Weimarer Koalition (Zentrum, DDP, SPD):
USPD: der Mandatszahl
Rechtsparteien:
1921 Beginn der „ “ im Sinne des Versailler Vertrags)
April 1922: ( von ) mit Rußland
⇒ Grundlagen:
Republikschutzgesetz ( )
5. Politischer Terror
Prägung des politischen Klimas durch Hetzkampagnen und Attentate von rechtsradikalen Kräften gegen republikanische Politiker
Beispiele:
6. Das schwerste Krisenjahr der Weimarer Republik - 1923
6.1. Reperationsfrage und Ruhrkampf 1920-23
1920 Diskussion der Alliierten über Reparationsforderungen an Deutschland
in Paris Entscheidung über Umfang, Zeitdauer, Zahlungsweise in London Festlegung des Betrages auf 132 Mrd. Mark
Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Reparationen:
Ruhrkampf
von französischen und belgischen Truppen
⇒Durchsetzung Reparationsforderungen des Versailler Vertrages ( Deutschland war im Rückstand)
Aufruf der Reichsregierung Cuno zum passiven Widerstand
26. September 1923:
Londoner Konferenz: Beschluß zur Räumung des Ruhrgebietes
August 1925 Beendung
6.2. Höhepunkt der Inflation
Inflation: (lat.) = Vermehrung der umlaufenden Geldmenge, die bei gleichbleibender Warenmenge zu einer
Lohn- und Preissteigung führt. Mehr Geld als Waren vorhanden.
Phasen:
Wertvorstellung: 1923: 1 US$ = 4 Billionen Mark
Ursachen: drückendes Erbe der Kriegsfinanzierungspolitik des kaiserlichen Deutschlands
⇒ Ausgaben im Krieg:
Lösung: ⇒Finanzierung de Staatsausgaben durch Kredite der Reichsbank und Betätigung der Notenpresse
Folgen: Verlust der Funktion des Geldes als Tausch- und Wertaufbewahrung
statt Bargeld ⇒ Wertmittel: Naturalien (Lebensmittel, Zigaretten, Kohle) Verlierer und Gewinner
⇒ Durchführung einer durch die Rentenmark von Hilterding ⇒ kurzfristige Besserung der Inflation
6.3. Hitlerputsch 1923
Herbst 1923 durch Krisensituation Gelegenheit zum Kampf gegen Republik
durch die beiden Arbeiterparteien (SPD, KPD)
1923 Putschversuch von Hitler und Ludendorff
Maßnahmen: Marsch auf die Feldherrnhalle in München
Ausruf einer „Regierung der nationalen Revolution“ ⇒ Aufruf der Rechtskreise zum Handeln
Ziel:
Scheitern des Putsches nach Feuergefecht durch Reichsregierung und Polizei Verbot der NSDAP und Verhaftung Hitlers
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