Das Bühnenstück „Andorra“ von Max Frisch hat seit seiner Uraufführung in Zürich am 2., 3. und 4. November 1961 sehr unterschiedliche Reaktionen in der Presse hervorgerufen. „Andorra“ wird größtenteils bis heute als eines der wichtigsten deutschsprachigen Theaterstücke gefeiert.
Neben den überaus positiven Äußerungen existieren jedoch auch weitaus kritischere Standpunkte, die über den Vorwurf, mit „Andorra“ ein unverbindliches Bewältigungsdrama geliefert zu haben, bis hin zur Anklage Max Frischs als Antisemiten reichen.
Die hier vorliegende Arbeit untersucht an markanten Beispielen die Rezeption des Werkes, das seinerzeit von übertrieben positiv wirkenden Reaktionen bis hin zu scharfer Kritik und Bühnenverboten sehr gegensätzliche Äußerungen hervorgerufen hat. Neben großen und bekannten Redaktionen liefern vor allem die kleineren Verlage teilweise radikale Äußerungen über das Werk und seinen Autor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kritik aus der Rezension von Max Frischs „Andorra“
- Antisemitismus - geeignetes Thema für Max Frischs Modell?
- Der Vorwurf des Antisemitismus gegen Max Frisch
- Das Verhältnis von „,Andorra“ zum Dritten Reich ein lückenhaftes Modell
- „Andorra“ - ein „unverbindliches Bewältigungsdrama“
- Stellungnahmen aus der Rezension zu den genannten Kritikpunkten
- Fazit - persönliche Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rezeption von Max Frischs Stück „Andorra“ und beleuchtet die kontroversen Reaktionen auf das Werk. Die Analyse fokussiert auf die Kritikpunkte, die in der Rezension aufgekommen sind, und stellt die unterschiedlichen Interpretationen und Auffassungen gegenüber.
- Die Wahl des Antisemitismus als Thema und dessen Darstellung in „Andorra“
- Der Vorwurf des Antisemitismus gegen Max Frisch
- Die Rezeption des Stückes im Kontext des Dritten Reiches
- Die Frage nach der „Verarbeitung“ des Holocaust im Theater
- Die Modellhaftigkeit der Figuren und die Gefahr der Übertypisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Rezeption von „Andorra“ seit seiner Uraufführung vor. Kapitel 2.1 bis 2.4 analysieren die Kritikpunkte, die in der Rezension von „Andorra“ aufgekommen sind, und belegen diese mit Zitaten. Kapitel 3 geht auf verschiedene Stellungnahmen aus der Rezension zu den Kritikpunkten ein. Abschließend stellt das Fazit in Kapitel 4 die persönliche Meinung des Autors dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Aspekten der Rezeption von Max Frischs „Andorra“. Die Analyse beleuchtet den Vorwurf des Antisemitismus gegen den Autor, die Darstellung des Antisemitismus im Stück und die Frage, ob das Theater ein geeignetes Medium für die Aufarbeitung des Holocaust ist. Weitere Schwerpunkte sind die Modellhaftigkeit der Figuren und die Gefahr der Übertypisierung sowie die Interpretation des Stückes im Kontext des Dritten Reiches. Die Arbeit analysiert auch die verschiedenen Stellungnahmen zur Rezeption des Stücks, die in der Presse erschienen sind.
- Citar trabajo
- Jens Hasekamp (Autor), 1995, Zur Rezeption von Max Frischs Andorra - eine Darstellung wesentlicher Kritikpunkte aus der Rezension, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9807