Im Rahmen dieser Arbeit mit dem Thema: "Aneignung aggressiven Verhaltens als eine Form des Lernens bei Kindern in Grundschulen" soll sich mit folgender Fragestellung auseinander gesetzt werden:
"Inwieweit wird aggressives Verhalten von Kindern in Grundschulen erlernt?"
Nachdem in letzter Zeit immer wieder über gewalttätige bzw. aggressive Jugendliche in den Medien berichtet wurde, fragt man sich, ob der Grundstein für dieses Verhalten nicht schon im Kindesalter gelegt wird. Neben dem Elternhaus gilt hier die Schule als wichtigster Sozialisationsfaktor, der Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung nimmt. Trotz der Tatsache, dass in Literatur und Öffentlichkeit höheren Schulen und der Familie mehr Beachtung als Lernort für Verhaltensweisen geschenkt wird, sollte man auch den Lernort „Grundschule“ nicht außer Acht lassen.
Beginnend mit einigen Begriffsdefinitionen soll dem Leser, die in der Fragestellung verwendeten Begriffe erläutert werden, so dass ein Grundverständnis der Worte ,,Aggression" (besonders in Abgrenzung zum Gewaltbegriff), ,,Lernen" (unter Berücksichtigung verschiedener Lernformen) und ,,Grundschule" für den weiteren Verlauf der Arbeit vorausgesetzt werden kann.
Neben der Erläuterung der verschiedenen Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens, wobei hier eine Einteilung zwischen „äußerlich-formaler“ und „inhaltlich-motivationaler“ Aggression erfolgt, wird auch auf die bekanntesten Theorien zur Erklärung aggressiven Verhaltens (z.B. Triebtheorie, Frustrations-Aggressions-Theorie, verschiedenste Lerntheorien) eingegangen. Besonderes Augenmerk erhalten die Theorien, die Aufschluss über das Lernen von Aggression geben, konkret auf die Situation an Grundschulen übertragen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsdefinitionen
2.1. Aggression
2.2. Abgrenzung der Begriffe „Aggression“ und „Gewalt“
2.3. Lernen
2.3.1. Lernen durch Gewohnheit
2.3.2. Lernen aus Erfahrung
2.3.3 Lernen durch Einsicht (kognitives Lernen)
2.4. Grundschule
3. Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens
3.1. Äußerlich-formale Einteilung
3.1.1. Verbale versus non- verbale Aggression
3.1.2. Direkte versus indirekte Aggression
3.2. Inhaltlich-motivationale Einteilung
3.2.1. Positive (legitime) versus negative (illegitime) Aggression
3.2.2. Expressive versus feindselige versus instrumentelle Aggression
4. Theorien zur Erklärung aggressiven Verhaltens
4.1. Triebtheorien
4.2. Frustrations-Aggressions-Theorie
4.3. Lerntheorien
4.3.1. Klassisches Konditionieren
4.3.2. Instrumentelle / operante Konditionierung
4.3.3. Modell – bzw. Beobachtungslernen
5. Übertragung lernpsychologischer Modell auf das Erlernen aggressiven Verhaltens in Grundschulen
5.1. Klassisches Konditionieren im Kontext von aggressivem Verhalten in Grundschulen
5.2. Operantes bzw. instrumentelles Konditionieren im Kontext von aggressivem Verhalten in Grundschulen
5.3. Modellernen aggressiven Verhaltens in Grundschulen
6. Aggressionsfördernde Bedingungen
6.1. Zwischenmenschliche Beziehungen
6.2. Räumliche Gegebenheiten
6.3. Externe Einflussfaktoren
7. Fazit
8. Persönliche Stellungnahme
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
(Tobias Krejtschi; In: Schubarth/Ackermann, 2000, S.120)
Im Rahmen dieser Hausarbeit mit dem Thema: "Aneignung aggressiven Verhaltens als eine Form des Lernens bei Kindern in Grundschulen" möchten wir uns mit folgender Fragestellung auseinandersetzen:
"Inwieweit wird aggressives Verhalten von Kindern in Grundschulen erlernt?"
Nachdem in letzter Zeit immer wieder über gewalttätige bzw. aggressive Jugendliche in den Medien berichtet wurde, fragen wir uns nun, ob der Grundstein für dieses Verhalten nicht schon im Kindesalter gelegt wird. Neben dem Elternhaus gilt hier die Schule als wichtigster Sozialisationsfaktor, der Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung nimmt. Trotz der Tatsache, dass in Literatur und Öffentlichkeit höheren Schulen und der Familie mehr Beachtung als Lernort für Verhaltensweisen geschenkt wird, haben wir uns aus persönlichem Interesse für die Grundschule entschieden. Uns ist bewusst, dass wir aufgrund der speziellen Themenwahl auf einige Probleme bezüglich mangelnder Literatur stoßen könnten.
Beginnen werden wir mit einigen Begriffsdefinitionen. Wir möchten dem Leser die in der Fragestellung verwendeten Begriffe erläutern, um so ein Grundverständnis der Worte „Aggression“ (besonders in Abgrenzung zum Gewaltbegriff), „Lernen“ (unter Berücksichtigung verschiedener Lernformen) und „Grundschule“ für den weiteren Verlauf der Arbeit voraussetzen zu können.
Im dritten Punkt werden wir die verschiedenen Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens näher beleuchten, wobei wir eine Einteilung zwischen „äußerlich-formaler“ und „inhaltlich-motivationaler“ Aggression vornehmen möchten. Dies erscheint uns wichtig, um die in Grundschulen auftretenden Formen der Aggression besser erkennen und einordnen zu können.
Der vierte Punkt soll kurz auf die bekanntesten Theorien zur Erklärung von (aggressivem) Verhalten eingehen. Neben Triebtheorien möchten wir auch die Frustrations-Aggressions-Theorie, sowie die Lerntheorien ansprechen. Wir wollen erkunden, welche dieser Theorien Erklärungsansätze für das Erlernen aggressiven Verhaltens in Grundschulen bieten.
Im fünften Punkt möchten wir dann die Theorie(n), die Aufschluss über das Lernen von Aggression geben, konkret auf die Situation an Grundschulen übertragen.
Abschließend soll noch auf aggressionsfördernde Bedingungen eingegangen werden, wie sie z.B. aus zwischenmenschlichen Beziehungen resultieren können. Ebenso wichtig erscheint uns in diesem Kontext die Rolle der räumlichen Gegebenheiten und die externer Einflussfaktoren, wie beispielsweise die der Familie oder die der Medien.
Im Fazit wollen wir dann die in den einzelnen Schritten gewonnenen Erkenntnisse zu einer abschließenden Aussage zusammenfassen, um so auf unsere Fragestellung eine zufriedenstellende Antwort zu erhalten.
2. Begriffsdefinitionen
2.1. Aggression
Aggression wird auf der Verhaltensebene eingestuft und von Affekthandlungen, wie z.B. Wut und Ärger abgegrenzt. Übereinstimmende Merkmale unterschiedlicher Definitionen sind:
- Vollzogene bzw. versuchte Schädigung
- Intention und Gerichtetheit
- Unverhältnismäßigkeit und Abweichung von Normen
Aggressives Verhalten wird als aktive und zielgerichtete Schädigung von Objekten oder Individuen angesehen. Auch Schwächung oder Verängstigung von Subjekten zählen dazu.
„Aggressionen haben eindeutig feindseligen Charakter und geschehen oft in Folge von emotionaler Erregung. Sie unterliegen dann der kognitiven Steuerung, die entscheidet, in welchem Maß eine aggressive Reaktion auf eine erlittene Handlung geschieht. Ein Schüler kann beispielsweise aggressiv reagieren, wenn er vom Lehrer ermahnt wird (Kusche, 2000, S. 21).“
2.2. Abgrenzung der Begriffe „Aggression“ und „Gewalt“
„Nicht alle Aggression ist Gewalt, aber alle Gewalt ist Aggression (Hacker, 1971, S.15).“
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe Gewalt und Aggression häufig synonym gebraucht. Abgrenzen lassen sich beide Begriffe z.B. durch die Intensität ihrer Wirkungen: So wird schwere, besonders körperliche Schädigung als Gewalt definiert, während verbale oder indirekte Formen eher als aggressives Verhalten bezeichnet werden.
„Eine (...) Möglichkeit ist, den Aggressionsbegriff auf Formen impulsiver Aggression zu beschränken und Gewalt eher als nutzbringende Handlungsweise zu erklären (Kusche, 2000, S. 17).“
2.3. Lernen
Lernen ist eine Veränderung im Erleben und Verhalten eines Individuums, die durch wiederholte Erfahrungen in der Interaktion mit der Umwelt zustande kommen und nicht Ausdrucksformen vorübergehender Zustände des Organismus sind. Bower/Hilgard betrachten Lernen als eine Änderung des Verhaltens oder Verhaltensrepertoires eines Individuums in bestimmten Situationen, die auf wiederholte Erlebnisse eines Subjektes in dieser Situation zurückgeht (vgl. Gudjons, 1999, S. 215).
Lernvorgänge sind nicht unmittelbar beobachtbar, sondern können nur aus dem Vergleich der Reaktionen des Subjekts auf Umweltsituationen geschlossen werden. Veränderungen gelten als Indikator für das Lernen in sämtlichen Lerntheorien (vgl. Schaub/Zenke, 1999, S. 228).
2.3.1. Lernen durch Gewohnheit
Lernen durch Gewohnheit beschreibt die wohl einfachste Form der Aneignung von Verhaltensweisen. „Die Logik eines Lernens durch Gewohnheit besteht in der Wiederholung von bestimmten Differenzerfahrungen, die auf ein bestimmtes Muster des damit Umgehens geprägt wird (Treml, 2000, S.95).“
2.3.2. Lernen aus Erfahrung
Lernen aus Erfahrung bezeichnet zunächst alle aus einer Interaktion mit der Umwelt gewonnen Verhaltensweisen. Es ist sozusagen eine Form nicht-genetischen Lernens. Treml nennt als erste und wohl bedeutenste Form des Lernens aus Erfahrung die Prägung. „Eine Bandbreite von Varianten Möglichkeiten wird durch eine bestimmte Erfahrung in und mit einer Umwelt eingeschränkt und auf eine konkrete Möglichkeit, sich Verhalten zu können, beschränkt – sprich: gelernt (Krüger-Herlsper, 2000, S. 95).“
2.3.3 Lernen durch Einsicht (kognitives Lernen)
Der Mensch lernt dann über Einsicht, wenn er in der Lage ist, eine bestimmte Erfahrung in Beziehung zu einer Regel zu setzten. „Eine Einsicht gewinnen umschreibt also eine anspruchsvolle Lernform, die weitgehend mit dem Denken zusammenfällt, und durch die kognitive Einrückung von einer Erfahrung in einen größeren Zusammenhang charakterisierbar ist (Treml, 2000, S.99).“
Im Laufe der Ontogenese lernt jeder Mensch eigene aggressive Verhaltensschemata durch das abstrakte Verbinden von Erfahrungen und Regeln bzw. Begriffen.
2.4. Grundschule
Die Grundschule ist eine Schulart im Primarbereich des allgemeinbildenden Schulsystems in Deutschland. Der Schulbesuch ist in der Regel für alle Kinder, die bis zum 30. Juni eines Jahres sechs Jahre alt geworden sind, verpflichtend. Auch Kinder, welche erst in der zweiten Hälfte des Jahres dieses Alter erreichen, können unter bestimmten Bedingungen eingeschult werden. Alle Kinder müssen bei den zuständigen Grundschulen vorgestellt werden, damit sie als schultauglich eingestuft werden können.
Man findet allerdings einen großen Widerspruch zwischen dem Selbstverständnis der Grundschule und seiner gesellschaftlichen Funktion. "Sie steht nämlich im Konflikt, einerseits allen Kindern Lebens- und Erfahrungsraum zu sein und anderseits zugleich besondere Kinder für das Gymnasium auszulesen und auf dessen besondere Anforderungen vorzubereiten (Gudjons 1999, S. 302)." Die Wünsche der Eltern eines höheren Bildungsweges ihrer Kinder hat sicherlich auch eine nachteilige Auswirkung auf die Inhalte des Grundschulunterrichtes. So kann es z.B. zu einer erhöhten Bedeutung für Rechtschreibung, Grammatik und Allgemeinwissen kommen. Zensuren, kognitive Fähigkeiten und gymnasiale Ansprüche von Seiten der Eltern erhöhen weiterhin den Leistungsdruck auf die Schüler. Um diesem entgegen zu wirken, wurde mit der Grundschulreform in den 80er Jahren ein Konzept entwickelt, was den "Erstuntericht" beinhaltet. Dieser unterstützt den Übergang in das erste Schuljahr mit einer geringen Wochenstundenzahl. Des weiteren wurde auch die Relation zwischen Lehrer und Schüler gesenkt. Damit wurde erreicht, dass auch Schüler mit Lerndefiziten, durch gezielte Förderung innerhalb des Unterrichtes, das Klassenziel erreichen.
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