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Mussolini und Hitler
Adolf Hitler Benito Mussolini
Hitler ist ein „falscher Nachahmer”, „gefährlicher Träumer”; seine „unvorsichtigen und rassistischen Marotten sind grotesk”
Ÿ
* 29.7.1883
Ÿ Volksschullehrer, Mitglied der Sozialistischen Partei, Chefredakteur der soz. Zeitung „Avanti” in Mailand Ÿ 1914 Ausschluss aus der Soz. Partei, weil er den Eintritt Italiens in den 1. Weltkrieg forderte
Ÿ Tritt ins nationalistische Lager über, gründet Zeitung „Popolo d’Italia”
Ÿ Begründer und Führer („Duce”) des Faschismus Ÿ „Gewiefter Taktiker und raffinierter Stratege”, sehr zielstrebig, aber kompromißfähig, opportunistisch, lässt sich keiner polit. Richtung zuordnen
Italien nach dem 1. Weltkrieg
Ÿ Unzufriedenheit über Friedensvertrag von St.-Germain Ÿ Krise des Parlamentarismus da es in Italien keine demokratische Tradition gab
Ÿ Politische und wirtschaftliche Krise, Arbeitslosigkeit und Inflation aufgrund der späten Industrialisierung Ÿ Spannungen zwischen Kommunisten und Konservativen Ÿ Italien wird nicht als Großmacht in Europa anerkannt
1. Entstehung des Faschismus (1919-1922)
Ÿ Mussolini „Bald wird es ein und dasselbe sein: Faschismus und Italien.”
Ÿ 1919 Gründung der Kampforganisation „Fasci di
Combatimento” (Fascio = Rutenbündel der röm. Liktoren) mit ehemaligen Soldaten
Ziele: Vorherrschaft Italiens von den Alpen bis zum Adriatischen Meer, sozialistische Reformen (z.B. 8-Stunden-Tag und
Mindestlohn für Arbeiter, Verstaatlichung von Betrieben), Ausrichtung auf Kampf / Krieg
Ÿ Keine fundierte faschistische Theorie, „Allfeindschaft” gegen Sozialismus, Kapitalismus, Liberalismus und Konservatismus; Ablehnung der parlamentarischen Demokratie; offener Kampf gegen Linke
Ÿ Terrorregime der „Schwarzhemden” in Norditalien, Entstehung
einer „Nebenregierung”
Ÿ 1921 Kampfbewegung wird zur „Nationalen Faschistischen
Partei” (PNF)
Ÿ Unterstützung der Faschisten wächst v.a. in der Mittelschicht, aber auch bei Industriellen, Militär, Polizei und Justiz aus Angst vor Sozialismus
2. Machtergreifung (1922 - 1925)
Ÿ 28.10.1922 Mussolini organisiert Marsch auf Rom
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26 000 Schwarzhemden fordern, zur „Rettung der Monarchie” die Faschisten an der Regierung zu beteiligen è Nov. 1923
Ÿ Mussolini wird (durch Unterstützung des Königs) Regierungschef,
Ministerpräsident, Chef der Miliz und Außen- und Innenminister Ÿ Der „faschistische Großrat” trifft jetzt die wesentlichen Entscheidungen
Ÿ Ein Wahlgesetzt garantiert Mussolini die Mehrheit der Mandate
3. Machtkonsolidierung (1926 - 1935)
Innenpolitische Entwicklungen
Ÿ 1926 „Carta de Lavoro” (Arbeitsverfassung) teilt Arbeiter in Stände ein und bringt die Wirtschaft unter Kontrolle Ÿ Sondergerichte, Organisation der Jugend (Balilla), Abschaffung è Mai 1933
der Pressefreiheit, Bildung und Kultur gleichgeschaltet, Massenpropaganda, Führerkult
Ÿ erste Deportationen und Verbannungen der Oppositionspolitiker Ÿ Aber: noch kein Antisemitismus, Kirche behält einflussreiche Stellung (Lateranverträge), König regiert weiterhin und hat den Oberbefehl über das Militär, keine Massenverhaftungen und Ausrottung von Bevölkerungsgruppen, die Bevölkerung lässt sich nicht ohne weiteres gleichschalten è AUTORITÄRES, NICHT TOTALITÄRES REGIME
Ÿ Ab 1930 soziale und wirtschaftliche Stabilisierung Italiens durch
technische und sozialpolitische Modernisierung (massenwirksame Projekte wie Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe, Straßenbau)
Ÿ 1931 Übergabe der Gesetzgebungsgewalt an Mussolini = Beginn
der Diktatur Außenpolitik
Ÿ 1925-27 einzelne Bündnisse mit afrikanischen und adriatischen Staaten, um Expansion möglich zu machen (Angreifen des Status Quo ohne Großmacht als Bündnispartner nicht möglich) Ÿ Vermittlerrolle zwischen den Großmächten, Annäherung an
Frankreich
Ÿ
Juni 1934 1. Treffen von Hitler und Mussolini in Venedig
Ÿ
Aug.1934: Rede Mussolinis
„3000 Jahre Geschichte erlauben es
uns, mit souveränem Mitleid auf gewisse Ideen zu schauen, die jenseits der Alpen von Nachkommen einer Brut vertreten werden, die zu einer Zeit, da Rom einen Caesar, einen Vergil und einen Augustus besaß, wegen Unkenntnis der Schrift unfähig war, Zeugnisse ihrer Existenz zu hinterlassen.” è Ablehnung und Neid
Ÿ Gegenseitiges Misstrauen wegen gemeinsamen Interesse an Österreich und Adria und dem Hegemonialanspruch Deutschlands
4. Expansion und zunehmende Ideologisierung (1936 -1943)
Annäherung zwischen Deutschland und Italien
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Mussolini und Hitler
Ÿ Italien und Deutschland unterstützen Franco im Spanischen Bürgerkrieg („Rücken an Rücken gegen die Westmächte”) Ÿ Okt. 1936 Mussolini spricht von „Achse Berlin - Rom”, Italien darf Mittelmeerraum beanspruchen, Deutschland Osteuropa Ÿ Jan. 1937 Italien tritt „Antikominternpakt” (zw. Deutschland und Japan) bei
è Gemeinsamer hegemonialer Herrschaftsanspruch, gegen Demokratien und Kommunismus
Ÿ Sep.1938 Sudetenkrise, dank Mussolinis Vermittlung beim
Münchner Abkommen gelingt es Hitler, das Sudetenland zu besetzen
Ÿ Nov.1938 Antijüdisches Gesetzdekret, da Juden nicht genügend assimiliert seien, ausgenommen sind Kriegsteilnehmer und Faschisten - Entstehung von Ghettos Ÿ Mai 1939 Militärbündnis „Stahlpakt” zw. D und I Ÿ Sep.1940 „Dreimächte-Pakt” mit Japan
Expansionspolitik
Ÿ Ziel der Außenpolitik ist zunächst „nur” ein gleichberechtigter Status mit den anderen Großmächten; evt. Krieg soll erst dann entstehen, wenn Italien vollständig aufgerüstet hat (ca. 1942) und möglichst regional beschränkt bleiben Ÿ Jan. 1936 Annexion Abessiniens (Äthiopien) - wurde von F. Toleriert, war zwar Verletzung des Völkerrechts, wird aber nur mit wenigen Sanktionen bestraft Ÿ Apr.1939 Besetzung Albaniens
Ÿ Juni 1940 Kriegseintritt um eigene Machtansprüche zu erheben
5. Ende des Faschismus in Italien (1943 - 1945)
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Italiens Offensive in Griechenland scheitert, Militär ist mehr und mehr geschwächt, Duce verliert an Prestige
Ÿ
Juli 1943
Misstrauensvotum
gegen Mussolini, er wird gefangen
genommen aber kurz darauf von Deutschen Soldaten befreit Ÿ Errichtet in Norditalien die faschistische Republik von Salo, von Hitler völlig abhängig während Süditalien von Alliierten besetzt Ÿ wird
Ÿ Kurz nach der Kapitulation der dt. Front in Italien wird Mussolini am 26. 4. 1945 von Widerstandskämpfern erschossen
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Mussolini und Hitler
- Arbeit zitieren
- Teresa Hochmuth (Autor:in), 2000, Mussolini und Hitler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97942
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