Die Arbeit soll sich anhand von vier Betrachtungsweisen der Poetizität, als charakteristische literarische Sprachverwendung, widmen. Die Bestimmung gewisser Kriterien für den Literaturbegriff ist eng verknüpft mit dem Konzept der Poetizität bzw. Literarizität. Die Poetizität/Literarizität gilt als ein aus dem zwanzigsten Jahrhundert resultierendes Phänomen, welches die Selbstreferenzialität von Sprache betrachtet und in der literaturwissenschaftlichen Forschung hinsichtlich mehrerer Perspektiven zugänglich ist. Bis heute gelten Bezug nehmend darauf die Auslegungen von Roman Jakobsen als Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Beschäftigung damit.
Inhaltsverzeichnis
- Die Bestimmung gewisser Kriterien für den Literaturbegriff
- Poetizität als Abweichung von der Norm nicht-poetischer Texte
- Poetizität als kreative Dimension der Sprachverwendung
- Poetizität als Indikator für linguistische Phänomene
- Poetizität als Merkmal der Mehrdeutigkeit und Ambiguität
- Die Rolle von Konnektoren in poetischen Texten
- Der Konnektor „also“ als potentieller Poetizitätsindikator
- Vergleich des Gebrauchs von „also“ in literarischen und nicht-literarischen Texten
- Variabilitätsgrad als Merkmal poetischer Texte
- Konnektoren als Mechanismen poetischer Gestaltung
- Literarizität und Poetizität in der neueren literaturtheoretischen Diskussion
- Der Begriff der Poetizität nach Roman Jakobsen
- Die poetische Funktion als dominierender Bestandteil der Sprachfunktionen
- Entautomatisierung der Wahrnehmung als Merkmal poetischer Texte
- Äquivalenzbeziehungen und Mehrdeutigkeit als zentrale Elemente poetischer Texte
- Literarizitätskriterien nach Jakobsen
- Kritik an Jakobsens Auslegungen der Poetizität
- Kritik an der Äquivalenzstruktur als Charakteristikum der Sprache
- Kritik an der fehlenden Operationalisierbarkeit des poetischen Effekts
- Alternative Ansätze zur Poetizität
- Poetizität als semiotisch-linguistisches Modell
- Poetizität als funktionales Konzept
- Diskussionen der 1970er Jahre und die Suche nach sprachlichen Kriterien für Poetizität
- Die allgemeine sprachliche Ebene und die universalen Bedingungen für Sprache und Schreiben
- Paul de Mans neuere Definition des Literarischen
- Die gegenläufigen Auffassungen von Poetizität
- Die Rolle von individuellen, situativen und konventionellen Faktoren bei der Textverarbeitung
- Das Konzept der Poetizität als Abweichung von der Norm nicht-poetischer Texte
- Die Rolle von Konnektoren als sprachliche Indikatoren für Poetizität
- Die literaturwissenschaftliche Diskussion über die Kriterien für Literarizität und Poetizität
- Die Bedeutung von Mehrdeutigkeit und Ambiguität in poetischen Texten
- Die Frage nach dem literarischen Potenzial aller sprachlichen Äußerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Bestimmung von Kriterien für den Literaturbegriff und setzt dabei den Fokus auf das Konzept der Poetizität bzw. Literarizität. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Perspektiven und Ansätze, die zur Definition des Poetischen in der Literaturwissenschaft herangezogen werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Bestimmung des Literaturbegriffs und der eng damit verbundenen Konzepte von Poetizität und Literarizität. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die das Poetische in der Literaturwissenschaft definieren. Der Fokus liegt dabei auf der Betrachtung von Poetizität als Abweichung von der Norm nicht-poetischer Texte.
Im zweiten Kapitel wird der Konnektor „also“ als potentieller Poetizitätsindikator untersucht. Es erfolgt ein Vergleich des Gebrauchs von „also“ in literarischen und nicht-literarischen Texten, um Unterschiede in der Variabilität und Funktion des Konnektors aufzuzeigen. Die Ergebnisse belegen die Bedeutung von Konnektoren als Mechanismen poetischer Gestaltung.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der literaturwissenschaftlichen Diskussion über Literarizität und Poetizität, insbesondere im Kontext der Arbeiten von Roman Jakobsen. Es werden die wichtigsten Aspekte seiner Theorie vorgestellt, darunter die poetische Funktion, die Entautomatisierung der Wahrnehmung und die Rolle von Mehrdeutigkeit in poetischen Texten.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit dem Konzept der Poetizität und Literarizität, dem Vergleich von literarischen und nicht-literarischen Texten, den Konnektoren als Indikatoren für Poetizität, der Rolle von Mehrdeutigkeit und Ambiguität, den literaturwissenschaftlichen Ansätzen von Roman Jakobsen, Walter A. Koch, Paul de Man und anderen, sowie der Bedeutung von individuellen, situativen und konventionellen Faktoren bei der Textverarbeitung.
- Quote paper
- Helene Fraas (Author), 2020, Die Poetizität der Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/978222