Der Theologe, Schriftsteller und Theatertheoretiker Lessing wurde von seinen Zeitgenossen nicht selten als "Frankzosenhasser" benannt. Insbesondere gegen Corneille, Racine und Voltaire ging seine ausgiebige Kritik, die nicht zuletzt von seinem Bestreben das deutsche Theater zu kräftigen beeinflusst wurde. Seine theoretischen Abhandlung "Hamburgische Dramaturgie", die er während seiner Zeit am Hamburger Nationaltheater verfasste, benutzte er, um dieser Kritik eine geeignete Plattform zu geben. In dieser Arbeit soll einmal etwas näher beleuchtet werden, mit welchen Mitteln er dies vollzog. Insbesondere die Aristotelische Poetik bekommt hierbei eine besondere Bedeutung zugewiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Tragödie bei Aristoteles
- Die Tragödie bei Corneille
- Corneille und der französische Klassizismus
- Die Theorie der Tragödie nach Comeille
- Die Tragödie bei Lessing
- Die Theatersituation im 18. Jh.
- Lessings Auseinandersetzung mit Corneille
- Schluß
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kritik von Gotthold Ephraim Lessing an der französischen Dramentheorie, insbesondere in Bezug auf Pierre Corneille, und analysiert die "Hamburgische Dramaturgie" als Textgrundlage. Die Arbeit verfolgt die Zielsetzung, Lessings Kritik an Corneilles Tragödientheorie im Kontext der aristotelischen Poetik zu beleuchten und die unterschiedlichen Interpretationen der beiden Dichter zu vergleichen.
- Die Tragödientheorie des Aristoteles
- Die Auslegung der Tragödientheorie durch Corneille
- Lessings Kritik an Corneilles Interpretation der Tragödie
- Die Rolle des Genies in Lessings Dramentheorie
- Der Einfluss der französischen Klassik auf die deutsche Theatersituation im 18. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Fokus auf Lessings Kritik an Corneilles Dramentheorie in der "Hamburgischen Dramaturgie" dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die Tragödientheorie des Aristoteles, insbesondere die Konzepte von Mimesis, Katharsis, dem mittleren Charakter und den drei Einheiten, als Grundlage für das Verständnis der Theorien von Corneille und Lessing.
Das dritte Kapitel widmet sich Corneille und dem französischen Klassizismus. Es beschreibt die Theatersituation im 17. Jahrhundert in Frankreich und die verschiedenen dramatischen Gattungen, bevor es sich auf die Tragödie konzentriert. Im Unterkapitel 3.2 wird Corneilles Interpretation der aristotelischen Poetik erläutert, wobei die Schwerpunkte auf Furcht und Mitleid, Katharsis, dem mittleren Charakter und den drei Einheiten liegen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Lessings Tragödientheorie im Kontext der deutschen Theatersituation des 18. Jahrhunderts. Es beschreibt die Herausforderungen des deutschen Theaters und die Schwierigkeiten, die mit den Wandergruppen, der literarischen Ungebundenheit und der mangelnden einheitlichen Theaterkultur verbunden waren. Im Unterkapitel 4.2 wird Lessings Kritik an Corneille im Detail analysiert, wobei die Schwerpunkte auf Furcht und Mitleid, Katharsis, dem mittleren Charakter und den drei Einheiten liegen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Tragödientheorie, die "Hamburgische Dramaturgie", Gotthold Ephraim Lessing, Pierre Corneille, Aristoteles, die Poetik, Furcht und Mitleid, Katharsis, der mittlere Charakter, die drei Einheiten, der französische Klassizismus und die deutsche Theatersituation im 18. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Interpretationen der Tragödientheorie durch Aristoteles, Corneille und Lessing, wobei der Fokus auf Lessings Kritik an Corneilles Auslegung der aristotelischen Poetik liegt.
- Citation du texte
- MA Julia Mann (Auteur), 2000, Lessing und Corneille in der Hamburgischen Dramaturgie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9781
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