Untersucht wird die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung und der Tageszeitung über den Libanonkrieg 2006 mit medienwissenschaftlichen Methoden. Dabei zeigt sich, dass die Süddeutsche Zeitung eindeutig Stellung zur Kriegsschuldfrage bezog, und ihre Informationen überwiegend von Pressagenturen und dem israelischen Militär bezog. Die Tageszeitung legte dagegen den Fokus auf neutrale Information und bemühte sich, unterschiedliche Quellen zu berücksichtigen und ausgewogen zu berichten. Gerade vor dem Hintergrund der einseitigen Berichterstattung der deutschen Medienlandschaft über den Krieg in Syrien seit 2012, sind die gewonnen Erkenntnisse aus dieser Arbeit hochaktuell.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Der Libanonkrieg 2006
- 1.1.1 Forschungsstand zum Nahostkonflikt in der deutschen Presse
- 2. Methode
- 2.1 Typen der Inhaltsanalyse
- 2.2 Untersuchungsdesign
- 2.2.1 Auswahl der Zeitungen
- 2.2.2 Untersuchungszeitraum und Stichprobe
- 2.2.3 Kategorien und Kodierung
- 3. Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse über die Berichterstattung von SZ und taz während des Libanonkrieges 2006
- 3.1 Textgattungen
- 3.2 Informationsquellen
- 3.3 Berichtsort
- 3.4 Informationsquellen und Textgattungen
- 3.4.1 Analyse eines Agenturberichts in der taz
- 3.4.2 Analyse eines Agenturberichts in der SZ
- 3.5 Thematisierung
- 3.5.1 Militär
- 3.5.2 Politik
- 3.5.3 Gesellschaftliche Organisationen und Bevölkerung
- 3.6 Thematisierung und Textgattungen
- 3.7 Kriegsursache
- 3.7.1 Implizite und explizite Bewertungen zur Kriegsursache in berichtenden Texten und Kommentaren
- 3.7.2 Textanalyse von Korrespondentenberichten in der SZ
- 3.7.3 Textanalyse von Kommentaren in der SZ
- 3.7.4 Textanalyse von Korrespondentenberichten in der taz
- 3.7.5 Textanalyse von Kommentaren in der taz
- 3.8 Feindbilder
- 3.8.1 Zentrale Begriffe
- 3.8.2 Auswertung
- 3.8.3 Metaphernanalyse in Kommentaren der SZ
- 3.8.4 Stereotypenanalyse in berichtenden Texten der SZ
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hypothese, dass die Meinungen in Kommentaren der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Tageszeitung (taz) zum Libanonkrieg 2006 bereits durch die Art der Berichterstattung vorbereitet werden und nicht auf objektiven Tatsachen beruhen. Die Studie analysiert, wie die Wahl von Textgattungen, Informationsquellen und die Thematisierung den Lesern eine bestimmte Sichtweise vermitteln.
- Analyse der Berichterstattung der SZ und taz zum Libanonkrieg 2006
- Untersuchung der verwendeten Textgattungen und Informationsquellen
- Analyse der Thematisierung von Krieg, Politik und Zivilbevölkerung
- Ermittlung impliziter und expliziter Bewertungen der Kriegsursache
- Analyse der Konstruktion von Feindbildern in Kommentaren und berichtenden Texten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt den Ausgangspunkt der Untersuchung: die unterschiedlichen Darstellungen des Beginns des Libanonkriegs 2006 in der SZ und der taz. Es wird der Fall der unterschiedlichen Berichterstattung über die Entführung israelischer Soldaten durch die Hisbollah analysiert, wobei die unterschiedlichen Quellen und die daraus resultierenden divergierenden Darstellungen der Ereignisse hervorgehoben werden. Die zentrale Forschungsfrage wird formuliert: Wird die Meinung der Kommentare durch die Art der Berichterstattung beeinflusst, oder basieren sie auf objektiven Tatsachen? Das Kapitel legt die Grundlage für die quantitative und qualitative Inhaltsanalyse, die in den folgenden Kapiteln durchgeführt wird, und skizziert die Methodik der Untersuchung.
2. Methode: Kapitel 2 beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es erläutert den gewählten Ansatz der quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse, inklusive der Auswahl der Zeitungen (SZ und taz), des Untersuchungszeitraums und der Stichprobe. Die detaillierte Beschreibung der Kategorien und der Kodierung bildet den methodischen Rahmen für die Analyse der Berichterstattung. Der Fokus liegt auf der systematischen Erfassung und Auswertung der Daten, um eine objektive und nachvollziehbare Untersuchung zu gewährleisten.
3. Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse über die Berichterstattung von SZ und taz während des Libanonkrieges 2006: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse. Es untersucht verschiedene Aspekte der Berichterstattung, darunter die verwendeten Textgattungen, die Informationsquellen, den Berichtsort und die Themenschwerpunkte. Die Analyse umfasst sowohl quantitative Aspekte (z.B. Häufigkeit bestimmter Textgattungen) als auch qualitative Aspekte (z.B. Analyse der Sprache und der Argumentation). Es werden detaillierte Analysen von Agenturberichten und Kommentaren beider Zeitungen durchgeführt, um die Unterschiede in der Berichterstattung aufzuzeigen und die Hypothese zu überprüfen, ob die Kommentare durch die Berichterstattung beeinflusst werden.
Schlüsselwörter
Libanonkrieg 2006, Inhaltsanalyse, Süddeutsche Zeitung (SZ), Tageszeitung (taz), Medienberichterstattung, Kriegsursache, Feindbilder, Informationsquellen, Textgattungen, Meinungsbildung, Qualitative Forschung, Quantitative Forschung, Nahostkonflikt, Hisbollah, Israel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Inhaltsanalyse der Berichterstattung von SZ und taz zum Libanonkrieg 2006
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Tageszeitung (taz) über den Libanonkrieg 2006. Im Fokus steht die Frage, ob die Meinungen in Kommentaren beider Zeitungen durch die Art der Berichterstattung (Wahl der Textgattungen, Informationsquellen, Thematisierung) beeinflusst werden und nicht auf objektiven Tatsachen beruhen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine kombinierte quantitative und qualitative Inhaltsanalyse. Es wurden die verwendeten Textgattungen, Informationsquellen, der Berichtsort und die Themenschwerpunkte analysiert. Die Analyse umfasst sowohl die Häufigkeit bestimmter Elemente (quantitativ) als auch die detaillierte Untersuchung der Sprache und Argumentation (qualitativ). Die Auswahl der Zeitungen, der Untersuchungszeitraum und die Stichprobe werden detailliert beschrieben.
Welche Zeitungen wurden untersucht und welcher Zeitraum wurde betrachtet?
Die Untersuchung konzentriert sich auf die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Tageszeitung (taz) während des Libanonkriegs 2006. Der genaue Untersuchungszeitraum wird in der Arbeit spezifiziert (siehe Kapitel 2: Methode).
Welche Aspekte der Berichterstattung wurden analysiert?
Die Analyse umfasst verschiedene Aspekte: die verwendeten Textgattungen (z.B. Nachrichten, Kommentare, Reportagen), die Informationsquellen (z.B. Agenturen, Korrespondenten), den Berichtsort, die Thematisierung (z.B. Militär, Politik, Zivilbevölkerung), die impliziten und expliziten Bewertungen der Kriegsursache und die Konstruktion von Feindbildern.
Wie wurde die Hypothese geprüft?
Die Hypothese, dass die Meinungen in Kommentaren durch die Art der Berichterstattung beeinflusst werden, wird durch die detaillierte Analyse der quantitativen und qualitativen Daten geprüft. Es werden Vergleiche zwischen den beiden Zeitungen angestellt, um Unterschiede in der Berichterstattung aufzuzeigen und die Hypothese zu überprüfen. Detaillierte Textanalysen von Agenturberichten und Kommentaren unterstützen diese Prüfung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Libanonkrieg 2006, Inhaltsanalyse, Süddeutsche Zeitung (SZ), Tageszeitung (taz), Medienberichterstattung, Kriegsursache, Feindbilder, Informationsquellen, Textgattungen, Meinungsbildung, Qualitative Forschung, Quantitative Forschung, Nahostkonflikt, Hisbollah, Israel.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einführung (mit Beschreibung des Forschungsstands und der Forschungsfrage), 2. Methode (mit detaillierter Beschreibung der methodischen Vorgehensweise), 3. Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse (mit den Ergebnissen der Analyse) und 4. Schluss (Zusammenfassung und Ausblick).
Wo wird der Fokus der Analyse gelegt?
Ein zentraler Fokus liegt auf dem Vergleich der Berichterstattung der SZ und der taz, um Unterschiede in der Darstellung des Libanonkriegs 2006 aufzuzeigen und die Wirkung der Berichterstattung auf die Meinungsbildung zu untersuchen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Analyse von Kommentaren und deren Relation zur berichtenden Darstellung gewidmet.
Welche zentrale Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wird die Meinung der Kommentare durch die Art der Berichterstattung beeinflusst, oder basieren sie auf objektiven Tatsachen?
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist übersichtlich strukturiert mit einem Inhaltsverzeichnis, einer Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, einer Zusammenfassung der Kapitel und einer Liste der Schlüsselwörter. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse sind detailliert in Kapitel 3 dargestellt.
- Citar trabajo
- Andreas Albrecht (Autor), 2007, Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung und der Tageszeitung über den Libanonkrieg 2006, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/976940