Untersucht wird die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung und der Tageszeitung über den Libanonkrieg 2006 mit medienwissenschaftlichen Methoden. Dabei zeigt sich, dass die Süddeutsche Zeitung eindeutig Stellung zur Kriegsschuldfrage bezog, und ihre Informationen überwiegend von Pressagenturen und dem israelischen Militär bezog. Die Tageszeitung legte dagegen den Fokus auf neutrale Information und bemühte sich, unterschiedliche Quellen zu berücksichtigen und ausgewogen zu berichten. Gerade vor dem Hintergrund der einseitigen Berichterstattung der deutschen Medienlandschaft über den Krieg in Syrien seit 2012, sind die gewonnen Erkenntnisse aus dieser Arbeit hochaktuell.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
1.1 Der Libanonkrieg
1.1.Forschungsstand zum Nahostkonflikt in der deutschen Presse
2. Methode
2.1 Typen der Inhaltsanalyse
2.2 Untersuchungsdesign
2.2.1 Auswahl der Zeitungen
2.2.2 Untersuchungszeitraum und Stichprobe
2.2.3 Kategorien und Kodierung
3. Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse über die Berichterstattung von SZ und taz während des Libanonkrieges 2006
3.1 Textgattungen.
3.2 Informationsquellen
3.3 Berichtsort
3.4 Informationsquellen und Textgattungen
3.4.1 Analyse eines Agenturberichts in der taz
3.4.2 Analyse eines Agenturberichts in der SZ
3.5 Thematisierung
3.5.1 Militär
3.5.2 Politik
3.5.3 Gesellschaftliche Organisationen und Bevölkerung
3.6 Thematisierung und Textgattungen.
3.7 Kriegsursache
3.7.1 Implizite und explizite Bewertungen zur Kriegsursache in berichtenden Tex- ten und Kommentaren
3.7.2 Textanalyse von Korrespondentenberichten in der SZ.
3.7.3 Textanalyse von Kommentaren in der SZ
3.7.4 Textanalyse von Korrespondentenberichten in der taz.
3.7.5 Textanalyse von Kommentaren in der taz
3.8 Feindbilder
3.8.1 Zentrale Begriffe
3.8.2 Auswertung
3.8.3 Metaphernanalyse in Kommentaren der SZ
3.8.4 Stereotypenanalyse in berichtenden Texten der SZ.
4. Schluss
Anhang
Textbeispiel 2: Korrespondentenbericht SZ, 13. Juli 2006, S.1
Textbeispiel 3: Korrespondentenbericht SZ, 13. Juli 2006, S.2
Textbeispiel 4: Korrespondentenbericht SZ, 14. Juli, S.1
Textbeispiel 5: Kommentar SZ 13. Juli 2006, S.4
Textbeispiel 6: Kommentar SZ, 14. Juli 2006, S
Textbeispiel 7: Kommentar SZ 15. Juli 2006, S.
Textbeispiel 8: Korrespondentenbericht taz 13. Juli 2006, S.2
Textbeispiel 10 + 11: Kommentare taz 13 und 14. Juli, S. 1
Textbeispiel 12: Kommentar SZ 17. Juli 2006, S. 4.
Textbeispiel 14: Analysierender Beitrag SZ 17. Juli 2006, S.2
Textbeispiel 15: Analysierender Beitrag taz 17. Juli, S. 2
Textbeispiel 16: Agenturbericht SZ 31. Juli 2006, S.5
Textbeispiel 17: Reportage SZ 19. Juli 2006, S. 3
1. Einführung
„Israel greift an zwei Fronten an“, „Krieg an zwei Fronten“, „Krieg um Geiseln“, „Tage des Sturms“. So titelten die Süddeutsche Zeitung beziehungsweise die tages- zeitung am 13. Juli 2006. Als die deutsche Presse auf die militärische Eskalation im Libanon reagieren konnte, waren dort längst Tatsachen geschaffen:
Einen Tag zuvor hatte die schiitische Hisbollah („Partei Gottes“) zwei israeli- sche Soldaten im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel entführt. Die Antwort der israelischen Regierung dauerte nur wenige Stunden. Ministerprä- sident Ehud Olmert bezeichnete die Entführung der beiden Soldaten als Kriegs- akt und machte die libanesische Regierung für deren Schicksal verantwortlich:
„Dies ist kein Terrorakt, sondern die Aktion eines souveränen Staates, der Israel ohne Grund angreift.“ 1 Olmert kündigte eine „sehr schmerzhafte und weitreichende Ant- wort“ 2 an und befahl der Luftwaffe umgehend den Angriff auf den Libanon, die daraufhin den Beiruter Flughafen bombardierte, Straßen und Brücken zer- störte und vermutete Stellungen der Hisbollah im Süden des Landes angriff. Die Hisbollah wiederum beschoss den Norden Israels mit Raketen.
Soweit berichteten Süddeutsche und taz noch übereinstimmend über die Ereig- nisse des Vortags. Bei der Frage jedoch, was genau der Eskalation des Konflikts vorausging, machten beide Zeitungen unterschiedliche Angaben. Während der Israel-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Thorsten Schmitz, mehrfach schrieb, die beiden israelischen Soldaten seien „bei einem Überfall auf einen israe- lischen Grenzposten verschleppt“ 3 worden, legte sich die für die tageszeitung schrei- bende Korrespondentin, Susanne Knaul, in der Frage, ob die Entführung auf is- raelischem oder libanesischem Staatsgebiet geschah, nicht fest. Sie schrieb statt- dessen, die Hisbollah habe „gestern mehrere entlang der Grenze patrouillierende is- raelische Jeeps“ angegriffen und zwei Soldaten entführt.4 Unterschiedliche Aus- sagen machten die beiden Journalisten auch über die Zahl der israelischen Sol- daten, die die Hisbollah bei der Aktion tötete.5
Damit stellt sich die Frage, wie die Verfasser zu solch unterschiedlichen, sich widersprechenden Angaben kommen. Es muss angenommen werden, dass die beiden Korrespondenten ihre Informationen aus unterschiedlichen Quellen be- zogen. Das Problem ist nur, dass weder Susanne Knaul noch Thorsten Schmitz auf entsprechende Informationsquellen verweisen und so dem Leser jeweils den Eindruck vermitteln, bei ihrer Version der Ereignisse handele es sich um Tatsachen.
Dieser Befund macht stutzig. Was nämlich als objektive Berichterstattung daher kommt, erweist sich bei genauem Hinsehen als äußerst problematisch. Offenbar kursierten mehrere „Wahrheiten“ über den Vorfall vom 12. Juli im libanesisch- israelischen Grenzgebiet und über die Frage, auf welcher Seite der Grenze die Gefangennahme beziehungsweise Entführung6 der israelischen Soldaten durch die Hisbollah stattfand.
Im Folgenden soll aber nicht der Frage nachgegangen werden, welche der ver- schiedenen Versionen nun die eigentlich wahre ist; die Antwort darauf kann wohl nie abschließend gegeben werden. Über die Gründe der Korrespondenten nicht die Quelle ihrer jeweiligen Information anzugeben, kann ebenfalls nur spekuliert werden. Untersucht werden kann aber die Frage, ob und inwieweit sich die einmal getroffene Entscheidung für die Wiedergabe einer der beiden
„Wahrheiten“ über die Vorfälle des 12. Julis an der libanesisch-israelischen Grenze in der weiteren Berichterstattung fortsetzt und möglicherweise auch auf die Meinungsbildung der jeweiligen Redaktion niederschlägt. Dieses Vor- haben basiert auf der Vermutung, dass es den Redaktionen nicht primär um die Vermittlung objektiver Tatsachen geht, die dann ergänzend von Kommentato- ren erläutert und bewertet werden. Vielmehr besteht der prinzipielle Verdacht, dass solche Tatsachen beziehungsweise Wahrheiten erst durch die Berichter- stattung, sei es bewusst oder unbewusst, hergestellt werden, um hinterher in den Kommentaren dazu Stellung zu nehmen. Ein solches Verfahren kritisiert die Publizistin Renee Zucker in einem Artikel für die taz implizit als gängiges Mittel der Redaktionen zur Meinungsbildung:
„Dort [in die Redaktionen] scheint der Eingangsstutzen für Tatsachen und Wahrhei- ten hinzuführen. Dort sitzen dann emsige Sachbearbeiter, die sie wieder in die Welt hinaustrompeten. Gern auch jeden Tag eine andere. Wahrheiten über Hisbollahs, Isla- misten, und Israels, über Amerikas, Europas und UNOs – je mehr, desto besser, weil umso verwirrender. Und neue Wahrheiten schaffend.“ 7
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich das zentrale Anliegen dieser Arbeit: die Überprüfung der Hypothese, dass die Meinungen der Kommentare schon durch die Art der Berichterstattung vorbereitet werden und nicht etwa einen Bezug auf Tatsachen darstellen.
Dies wirft eine Reihe von Fragen auf, welche die nachfolgende Arbeit in Form einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse nachgeht.
Zunächst wird untersucht, aus welchen formalen Faktoren sich die Berichter- stattung der tagezeitung und der Süddeutschen Zeitung über den Libanonkrieg zusammensetzt, das heißt, welche Textgattungen beziehungsweise journalisti- schen Darstellungsformen zur Vermittlung von Information gewählt werden.
Weitere Fragen betreffen die Herkunft, die Verteilung und die Verarbeitung der Informationsquellen, aus denen sich die Berichterstattung zusammensetzt: Woher beziehen die Korrespondenten ihre Informationen? Nutzen sie bestimm- te Quellen häufiger als andere? Wie gehen die Redaktionen mit Agenturmateri- al um?
Außerdem wird nach der Thematisierung der Berichterstattung gefragt. Welche Themengebiete stehen im Mittelpunkt der Berichterstattung? Wird der Liban- onkrieg im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt behandelt? In welchem Maße wird auf die vom Krieg unmittelbar betroffene Zivilbevölkerung der ein- gegangen?
Nach der Bestimmung allgemeiner Faktoren, bei denen quantitative Elemente im Vordergrund stehen, wird dann die Hypothese einer Unterstützung der Kommentare durch die Art der Berichterstattung in qualitativer Hinsicht unter- sucht. Dabei konzentriert sich die Analyse zunächst auf die konkrete Frage, ob sich entsprechende Hinweise hinsichtlich der Beurteilung der Frage nach dem Verursacher des Krieges sowohl in berichtenden Texten als auch in Kommenta- ren beobachten lassen.
Schließlich wird nach der Verwendung beziehungsweise der Erzeugung mögli- cher Feindbilder in den Kommentaren gefragt und, entsprechend der Hypothe- se, auf mögliche vorbereitende Elemente in den berichtenden Texten unter- sucht.
Auf die Methode und Vorgehensweise zur Überprüfung der Hypothese einer Unterstützung von Kommentaren und Berichterstattung wird in Kapitel 2 (Me- thode, ab S.13) ausführlich eingegangen. Hier wird auch das Verfahren der quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse behandelt, das dieser Untersu- chung zugrunde liegt. Die Begründung zur Auswahl der tagezeitung und der Süddeutschen Zeitung als Untersuchungsgegenstand findet sich in Kapitel 2.2.1 (Auswahl der Zeitungen, S.15). Die Kategorienbildung, wo die eben aufgeworfe- nen Fragen noch einmal aufgegriffen, gegliedert und ausführlich erläutert wer- den, findet sich in Kapitel 2.2.3 (Kategorien und Kodierung, S. 18).
Zuvor soll aber zunächst ein kurzer Überblick über den Hintergrund und den Verlauf des 34 Tage andauernden Krieges sowie über den Forschungsstand zum Nahostkonflikt in der deutschen Presse gegeben werden.
1.1 Der Libanonkrieg 2006
Die militärischen und ethnischen Konflikte im Libanon sind mindestens so alt wie die Gründung des Staates Israel. Im Verlauf des ersten arabisch-israelischen Krieges, der nach dem Ende des britischen Mandats über Palästina im Mai 1948 ausbrach, flüchteten etwa 750.000 Araber aus Palästina nach Syrien, ins West- jordanland, nach Transjordanien, in den Gaza und in den Libanon.8 Dort kam es zu ethnischen Konflikten zwischen der im Exil gegründeten „Palästinensi- schen Befreiungsfront (PLO)“ und christlichen Milizen, die 1975 einen 15jähri- gen Bürgerkrieg auslösten.9
Im Juni 1982 griff Israel in den Konflikt ein und besetzte die Hauptstadt Beirut. Die PLO, die bis dahin vom Libanon aus den Widerstand gegen Israel organi- sierte, wurde aus dem Land vertrieben und verlegte ihre Verwaltung nach Tu- nesien. Noch im selben Jahr gründete sich die schiitische Hisbollah, die jetzt den Widerstand gegen die israelische Besatzung im Süden des Libanons leiste- te.
Im Jahr 2000 zog sich Israel schließlich aus dem Libanon zurück, hält aber noch bis heute die im Länderdreieck zwischen Syrien, Libanon und Israel liegenden Shebaa-Farmen besetzt. Seitdem kommt es in fast regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Monaten im israelisch-libanesischen Grenzgebiet zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee.
Die Entführung der zwei israelischen Soldaten am 12. Juli 2006 war dem Hin- tergrund dieses seit Jahrzehnten andauernden Konflikts nur ein Ereignis in ei- ner schier unendlichen Reihe von Zwischenfällen.
Die ersten internationalen Stellungnahmen fielen unterschiedlich aus. Die deut- sche Bundeskanzlerin Merkel schloss sich dem amerikanischen Präsidenten Bush an, der zu diesem Zeitpunkt auf Staatsbesuch in Stralsund war, und be- tonte das „Recht Israels auf Selbstverteidigung“, mahnte aber zugleich zur Zu- rückhaltung.10 Frankreichs Außenminister Douste-Blazy verurteilte Israels Ein- satz dagegen als „unverhältnismäßigen Kriegsakt“, der „weder zu verstehen noch zu rechtfertigen“ sei.11
Obwohl es bis dahin weder von der israelischen noch von der libanesischen Re- gierung gefragt wurde, begann in Deutschland bereits sechs Tage nach Aus- bruch des Krieges eine Debatte über eine mögliche Beteiligung an einer UN- Friedenstruppe, wie kurz zuvor der Generalsekretär der UNO, Kofi Annan, vorgeschlagen hatte. Der diplomatische Druck zur Beendigung des Krieges wuchs aber erst, nachdem am 25. Juli vier UN-Beobachter und am 30. Juli im südlibanesischen Kana mindestens 28 Menschen, darunter viele Kinder, durch israelische Luftangriffe ums Leben kamen.
In der ersten Augustwoche begannen Frankreich und die USA mit einem ge- meinsamen Resolutionsentwurf. Nach tagelangem Ringen um die endgültige Textfassung beschloss der Sicherheitsrat schließlich am 11. August die Resoluti- on 1701, welche im Wesentlichen die Stationierung libanesischer Truppen im südlichen Libanon und eine auf 15.000 Mann aufgestockte Mission der UNIFIL (United Nations Interim Force in Libanon) bestimmte. Außerdem wurde ein Waffenstillstand beschlossen, der am 14. August in Kraft trat und seitdem von beiden Seiten weitgehend eingehalten wird.
Nach offiziellen Angaben hatten bis zu diesem Zeitpunkt auf libanesischer Seite 1191, auf israelischer Seite 43 Zivilisten ihr Leben verloren.12
1.1. Forschungsstand zum Nahostkonflikt in der deutschen Presse
Zur Orientierung 13 über Vorgehensweise und Methode der vorliegenden Arbeit konnte auf eine Anzahl von Inhaltsanalysen zurückgegriffen werden, die das Verhältnis der deutschen Presse zum Nahostkonflikt untersucht haben. Der Schwerpunkt lag dabei häufig auf dem „speziellen Verhältnis“ Deutschlands zu Israel, das aus den Erfahrungen des Dritten Reiches und des Holocaust resul- tierte und für Jahrzehnte die Außenpolitik der Bundesrepublik bestimmte. Ken- neth M. Lewans Studie „Der Nahostkrieg in der westdeutschen Presse“ 14 basiert auf einer qualitativen Inhaltsanalyse vier überregionaler Tageszeitungen über den „Sechstagekrieg“ 1967 zwischen Israel und arabischen Staaten. Lewan stellte noch eine bedingungs- und kritiklose Solidarisierung der deutschen Presse mit Israel fest. Vor allem der Welt und der Süddeutschen Zeitung warf er vor, den Präventivangriff auf Ägypten und Syrien bewusst als Verteidigungskrieg um- zuinterpretieren: „(...) hier stößt man auf die bloße Behauptung, Israel sichere durch den Angriff seine Existenz.“ Und wenn Israel „womöglich“ zuerst angegriffen hät- te, „wäre es ein Fall von präventiver Selbstverteidigung gewesen.“ 15
Zu einer ähnlichen Beurteilung gelangt Sami Fayez Khalil Musallam, der eben- falls anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse das „Araberbild in der bundesrepu- blikanischen Presse am Beispiel des IV. Nahostkrieges“ 16 untersucht hat. Demnach befürworteten die untersuchten Zeitungen und Zeitschriften den Beginn des „Oktoberkrieges“ von 1973 gegen Ägypten und Syrien und teilten damit die Haltung der damaligen Bundesregierung:
„Israel wurde als das kleine, tapfere Land dargestellt, das seine Existenz gegen die Be- drohung durch die Araber verteidigt.(...)Der Widerstand gegen die israelische Besat- zung wurde verurteilt, der palästinensische Wiederstandskämpfer als Terrorist be- zeichnet.“ 17
Allerdings stellte Musallam auch Veränderungen im deutschen Medienbild von 1973 gegenüber 1967 fest. So hätten die anfänglichen Erfolge der arabischen Ar- meen zu einer Infragestellung vieler Stereotype des Araberbildes geführt (z.B. Unfähigkeit zur Organisation), die jedoch nach der späteren Niederlage der ara- bischen Staaten in die Presseberichterstattung zurückkehrten.18
Im Gegensatz zu Lewan und Musallam kommt Margot Sonnenberg, die „die Friedenspolitik des Staates Israels und ihre Darstellung in der überregionalen Presse der Bundesrepublik Deutschland“ 19 während der Amtsperiode des israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begins 1980/81 untersucht hat, zu einem ande- ren Schluss. Bei der politischen Beurteilung des Nahostkonflikts meint Sonnen- berg, eine „pro-arabische“ Haltung der untersuchten Zeitungen zu erkennen. So würde die Leistung Begins für das Zustandekommen des ägyptisch-israeli- schen Friedensabkommens von 1979 unterschätzt, die Gefahr der palästinensi- schen Befreiungsorganisation PLO verharmlost und die angeblich israelfeindli- che Haltung der UNO-Friedenstruppen erst gar nicht erwähnt. Lediglich der rechts-konservativen Welt attestiert Sonnenberg, ihre Leser umfassend und ob- jektiv zu informieren.20
In dem Buch „Das Image Israels in deutschen Medien“ 21 untersucht Astrid Hub die Berichterstattung der deutschen überregionalen Presse während des „Suez- krieges“ 1956, des „Sechstagekrieges“ 1967, des „Oktoberkrieges“ 1973 und des „Libanonkrieges“ 1982. In der Bewertung der Außen- und Nahostpolitik Israels beobachtet Hub in dieser Zeitspanne eine Veränderung der untersuchten Zei- tungen. Demnach vermittelte die deutsche Presse 1967 noch ein durchgehend positives Israelbild, während 1982, vor allem nach den Massakern in den Flüchtlingslagern von Sabra und Shatila im Libanon, zunehmend Kritik an der Politik Israels geäußert wurde.22
Im zweiten Band der breit angelegten Studie „Die politische Dimension der Aus- landsberichterstattung“ 23 fragt Kai Hafez unter anderem nach dem Einfluss, den die deutsche nationalsozialistische Vergangenheit auf die Berichterstattung über den Nahostkonflikt hat. Zur Beantwortung dieser Frage untersuchte Hafez im qualitativen Teil seiner Arbeit verschiedene Fallbeispiele der Jahre 1965 bis 1982. Er kam zu dem Ergebnis, dass der Sechstagekrieg den Höhepunkt der Verknüpfung der Themen Nahostkonflikt und Holocaust darstellte, „ zugleich jedoch auch einen Wendepunkt in Richtung auf die erneute Entkopplung der Themen.“ 24 Denn mit der schrittweisen Entwicklung Israels vom „vermeintlichen ‚David’“ zum „’Goliath’ einer Besatzungsmacht in der Westbank und dem Gazastreifen“, ent- fiel, so Hafez, „das entscheidende und auslösende Moment, (...) das in der deutschen Presse den Holocaust-Diskurs in den nahostpolitischen Diskurs hatte eindringen las- sen“: die Darstellung Israels als eines von den Arabern latent bedrohten Staates, welche spätestens seit der Libanoninvasion 1982 nicht mehr plausibel war.25
Die deutsche Berichterstattung über den Nahostkonflikt ist auch Gegenstand zahlreicher essayistischer Arbeiten, die teilweise sich diametral widersprechen- de Positionen beinhalten. Während Georg Poschinger der Ansicht ist, die deut- schen Medien seien generell „pro-israelisch“ eingestellt26, bewertet Martin W. Kloke insbesondere die Haltung der linken Printmedien als antizionistisch bis antisemitisch.27
Dass das Medienverhalten in Kriegen ein beliebtes Untersuchungsobjekt ist, zeigt auch die große Aufmerksamkeit der Wissenschaft gegenüber dem Golf- krieg von 1991. Der Fokus liegt dabei oft auf der Konstruktion von Feindbildern in deutschen Medien. Gemäß einer großangelegten Inhaltsanalyse von Christi- na Ohde entwarfen die Zeitungen Die Welt, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung ein Feindbild von Saddam Hussein als Fanatiker mit starken Ähnlichkeiten zu Adolf Hitler. Die Frankfurter Rundschau und die ta- geszeitung nahmen dagegen eine kritische Haltung zu beiden Kriegsparteien ein und neigten weniger zur Konstruktion von Feindbildern.28
Zum selben Thema analysierten Ute Palmbach und Wilhelm Kempf die deut- schen überregionalen Zeitungen.29 Sie zeigten, dass die irakischen Kriegsverbre- chen an den Kurden während des ersten Golfkrieges 1988 (Iran-Irak Krieg) sehr viel weniger Beachtung fanden als zwei Jahre später. Im zweiten Golfkrieg stell- ten sich die Zeitungen klar auf die Seite der Alliierten und leisteten einen we- sentlichen Beitrag zur vollständigen Dämonisierung Saddam Husseins:
„Es gibt keine Dimension, auf welcher er (Saddam Hussein) noch ein Rest von Sympathie erwecken oder Solidarität mobilisieren könnte. Zwei Jahre nach Ende des Golfkrieges ist Saddam Hussein exakt das, was man unter einem Feind ver- steht: ‚the person, to whom one has no social feeling’“ 30
Mit welchen sprachlichen Mitteln Feindbilder durch die Medien konstruiert und vermittelt werden, zeigt eine vergleichende Metaphernanalyse von Jutta Bernard, Claudia Gronauer und Natalie Kuczera31, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Wahrnehmungsmustern des Islams und des Kommunis- mus entdecken. Danach versinnbildlicht Peter Scholl-Latour eine angebliche Be- drohung des Islam in dem Buch zur gleichnamigen Sendereihe „ Das Schwert des Islam“ durch die Anwendung von Metaphern, die bestimmte Gefühle implizie- ren, „ wie z.B. ‚Nester des Widerstands’ oder ‚Brutstätten eines religiösen Antagonis- mus’. Diese beiden Metaphern suggerieren ein potentielles Wachstum, dem jetzt Ein- halt geboten werden muss, bevor das, was da ausgebrütet wird, nicht mehr kontrollier- bar ist.“ 32
Die bisher dargestellten Ergebnisse lassen eine Tendenz zur Polarisierung des publizistischen und wissenschaftlichen Meinungsbildes über die deutsche Be- richterstattung im Nahostkonflikt erkennen. Einige Arbeiten kommen zu dem Schluss, die deutsche Presse sei generell „pro-israelisch“ eingestellt und berich- te dementsprechend. Andere vertreten das Gegenteil und bemängeln eine über- trieben israelkritische Berichterstattung.
Differenzierter fallen die Analysen über die Stellung der deutschen Presse zum Golfkrieg aus. Sie beobachten eine Zweiteilung in eine distanziert-kritische lin- ke beziehungsweise linksliberale und eine ideologisch motivierte liberale und konservative Presse.
Da auch der Libanonkrieg im Jahr 2006 in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt steht, stellt sich die Frage, ob eine unterschiedlich motivier- te Berichterstattung auch in diesem Konflikt beobachtet werden kann oder nicht. Wenn dem so wäre, hätte die linksalternative tageszeitung eine deutlich differenziertere Haltung eingenommen als die liberale Süddeutsche Zeitung. Die Hypothese einer Unterstützung der Kommentare durch die Art der Berichter- stattung wird an dieser Stelle deshalb mit der Hypothese kombiniert, dass die Berichterstattung über den Libanonkrieg in der Süddeutschen Zeitung ideolo- gisch motivierter zugunsten Israels ausfiel als in der tagezeitung.
2. Methode
2.1 Typen der Inhaltsanalyse
Um empirische Daten über Form, Gehalt und Einstellungen der Aussagen in den ausgewählten Zeitungen zu gewinnen, bedient sich diese Studie der Aussa- gen- oder Inhaltsanalyse, einer Forschungsmethode, die vor allem in den Kom- munikations- und Sozialwissenschaften Anwendung findet. Hinter dieser Me- thode steht der Wunsch, ähnlich verlässliche Forschungsergebnisse, wie sie die Naturwissenschaften bieten, auch im Bereich des menschlichen Denkens und Handelns zu gewinnen. Über die Auseinandersetzungen um die Möglichkeiten und Grenzen dieses Vorhabens sind in den letzten fünfzig Jahren eine Unmen- ge an Abhandlungen erschienen, auf die hier nur kurz eingegangen werden kann.
Eine der ersten und oft zitierten Definitionen stammt von Bernhard Berelson, der „Content Analysis“ beschreibt als „a research technique for the objective, syste- matic and quantitative discription of the manifest content of communication.“ 33
Mit dieser Definition beschreibt Berelson die Eigenschaften „objektiv, systema- tisch und quantitativ“ als diejenigen Kriterien, die eine Inhaltsanalyse erfüllen muss, um ihre Aussagen verlässlich zu machen.“Objektiv“ meint in diesem Zu- sammenhang lediglich, dass die Kategorien, nach denen das Untersuchungsma- terial analysiert werden soll, unmissverständlich definiert werden müssen.“Ob- jektivität ist eine der Methoden der empirischen Sozialforschung und nicht des Er- forschten“, stellt Theodor Adorno dazu fest.34
„Systematisch“ meint, dass die Untersuchungsfrage präzise formuliert und die Vorgehensweise erläutert werden muss, nach der die Untersuchung ablaufen soll. Dies soll garantieren, dass eine Inhaltsanalyse unter gleichen Zuordnungs- bedingungen auf dasselbe Untersuchungsmaterial ein identisches Ergebnis her- vorbringt (Reliabilität).35
„Quantitativ“ meint vor allem die Häufigkeit bestimmter Text- ,beziehungswei- se Aussagenteile, die mit Hilfe der dafür entwickelten Kategorien ermittelt wird.
Eine quantitative Inhaltsanalyse strebt nach generalisierbaren Ergebnissen und versucht daher, große Datenmengen zu erfassen und zu messen. Ole Holsti be- gründet dieses Verfahren mit der Präzision der Ergebnisse. Angaben wie „zwei Drittel“ oder „12%“ sind aussagekräftiger als „fast immer“ oder „weniger als die Hälfte“.36
Holsti meint, dass erst auf der Grundlage repräsentativer Ergebnisse, welche die quantitative Analyse liefert, eine qualitative Analyse erfolgen kann, die sin- guläre Textinhalte untersucht.37 Dieser Annahme widersprechen einige Anhän- ger einer qualitativen Vorgehensweise. Philipp Mayring meint im Gegensatz zu Holsti, dass jede quantitative Untersuchung auf qualitativen Voraussetzungen basiert, da schon die Kategorienbildung und jeder Messvorgang von inhaltli- chen Annahmen ausgeht.38
Die Aufgaben einer qualitativen Inhaltsanalyse formuliert Heinz Pürer folgen- dermaßen:
„[Die qualitative Inhaltsanalyse] fragt [...] nach versteckten, latenten Aussagen in pu- blizistisch vermittelten Inhalten (‚Latenz’), nach dem Sinnzusammenhang der Aussa- gen und Aussagenteile (‚Kontext’), nach auffallend vereinzelt auftretenden (‚Singulari- tät’) sowie nach häufig vorfindbaren Aussageinhalten (‚Präsenz’) [...]. 39
Die Kritik, die Vertreter einer qualitativen Inhaltsanalyse an rein quantitativen Untersuchungen äußern, lässt sich dahin gehend zusammenfassen, dass die Jagd nach Mengen beziehungsweise Häufigkeiten, eine inhaltliche Auseinan- dersetzung mit Textaussagen unberücksichtigt lässt und damit am Gegenstand vorbeiläuft.40
Denn einzelne Texte oder Textelemente können gesellschaftlich wirkungs- und bedeutungsvoller sein, als Mengenphänomene. Manche gehen sogar soweit zu behaupten, dass „ein einzelnes Wort mehr gesellschaftlichen Gehalt in sich tragen (kann), als der Rest des ‚Materials’“. 41
Insgesamt scheint es sinnvoll, die empirische Messung vordefinierter Nachrich- tenfaktoren mit einer kritisch-hermeneutischen Untersuchung einzelner Textin- halte zu verbinden. Es wird dem Standpunkt von Holger Rust zugestimmt, nach dem „quantitative und qualitative Inhaltsanalysen keine Alternative, sondern komplementäre Verfahren darstellen.“ 42
Die Grenzen zwischen quantitativer und qualitativer Methode verlaufen in der folgenden Inhaltsanalyse fließend. Oft beinhalten textliche Aussagen sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte. Die Unterscheidung wird dann da- nach vorgenommen, welcher Teil überwiegt. Dennoch kann im Kern festgehal- ten werden, dass die Aufgabe des quantitativen Teils die Ermittlung von Häu- figkeitsmerkmalen bezüglich der thematischen Schwerpunkte, der journalisti- schen Darstellungsformen und der Informationsquellen sein wird.
Bei der Ermittlung der Schuldzuweisungen in der Kriegsschuldfrage bezie- hungsweise der Untersuchung, mit welchen sprachlichen Mitteln mögliche Feindbilder erzeugt werden, stehen dagegen qualitative Aspekte singulärer Textinhalte und Textteile im Vordergrund.
2.2 Untersuchungsdesign
2.2.1 Auswahl der Zeitungen
Ursprünglich sollten alle fünf überregionalen Tageszeitungen, nämlich die Welt, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rund- schau und die tageszeitung in die Untersuchung einbezogen werden. Die eben- falls überregional erscheinende BILD kam für diese Analyse nicht in Betracht, da sie sich als Boulevard-Zeitung fundamental von den anderen Zeitungen un- terscheidet und der Untersuchung eine völlig andere Erklärungsdimension ver- liehen hätte.
Wie die Bild gehört auch die rechts-konservative Welt zum Springer-Verlag, der sich in seinem Verlagsprogramm nach Ende des Zweiten Weltkrieges zur Soli- darität mit Israel verpflichtet hatte.43 Da wohl weder ein einzelner Redakteur noch eine einzelne Redaktion in der Lage sein dürften, diese Prämisse Springers in der Außenpolitik zu ignorieren44, kann von der Welt eine kritische Berichter- stattung über den Libanonkrieg von vornherein nicht erwartet werden. Deshalb kam sie für diese Analyse ebenfalls nicht Betracht.
Aus den verbliebenen vier Zeitungen mussten zwei ausgewählt werden, weil die zu verarbeitende Datenmenge sonst den zeitlichen und räumlichen Rahmen dieser Arbeit gesprengt hätte. Aus folgenden Überlegungen fiel die Wahl dabei auf die tageszeitung und die Süddeutsche Zeitung:
Wie gezeigt wurde, beobachteten Autoren über frühere militärische Auseinan- dersetzungen im Nahostkonflikt häufig eine Polarisierung des journalistischen Meinungsbildes. Im Kern lässt es sich als eine Zweiteilung in eine eher distan- ziert- kritische linke beziehungsweise linksliberale Berichterstattung und eine ideologisch motivierte liberale und konservative Presse beschreiben. Da auch der Libanonkrieg im Jahr 2006 in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt steht, stellt sich die Frage, ob eine unterschiedlich motivierte Be- richterstattung auch in diesem Konflikt beobachtet werden kann oder nicht.
Für eine Auswahl ist also vor allem die politische Grundrichtung der einzelnen Zeitungen ausschlaggebend. Während die Frankfurter Allgemeine mit grundsätz- licher Bindung an CDU/CSU45 als konservativ gilt46, entzieht sich die Süddeut- sche einer eindeutigen politischen Zuordnung und bezeichnet sich selbst als liberal: „Liberal ist eine Zeitung dann, wenn sie ständig gefragt wird, ob sie nun ‚rechts’ oder ‚links’ ist.“ 47
Der politische Standort der Frankfurter Rundschau wird zwar überwiegend als sozial- beziehungsweise links-liberal beschrieben48, jedoch nie ohne den Hin- weis „liberal“.
Als einzige überregionale deutsche Tageszeitung, die nach allgemeiner Auffas- sung eindeutig linke Positionen vertritt, bleibt somit nur die tageszeitung übrig, was immer auch unter der Chiffre „links“ verstanden werden mag.49
Für einen Vergleich mit der tageszeitung musste zwischen der Frankfurter Allge- meinen und der Süddeutschen entschieden werden. Die Wahl fiel dabei auf die Süddeutsche, weil sie dem formalen Aufbau der tageszeitung ähnlicher50 und dem Autor vertrauter ist als die FAZ.
2.2.2 Untersuchungszeitraum und Stichprobe
Untersucht werden alle Ausgaben der tageszeitung und der Süddeutschen, die während des 34 Tage andauernden Krieges erschienen sind. Zwischen dem 12. Juli (Beginn des Krieges) und dem 14. August (Waffenstillstand) waren dies je- weils 28 Ausgaben.
Berücksichtigung finden alle Artikel in Zusammenhang mit dem Krieg. Lokal- teile und Sport-Ressort bleiben unberücksichtigt, da die zu erwartende Zahl der Artikelfunde in keinem Verhältniss zum Bearbeitungsaufwand gestanden hätte. Diese Vermutung wurde anhand von Stichproben überprüft.
Von der tageszeitung fließen somit 271 (N1= 271), von der Süddeutschen 219 (N2 = 219) Artikel in die Untersuchung ein. Die Stichprobengröße besteht bei insge- samt 56 untersuchten Ausgaben also aus 490 Artikeln.
2.2.3 Kategorien und Kodierung
Für die folgende quantitative und qualitative Inhaltsanalyse werden insgesamt sechs Kategorien gebildet. Bei den Kategorien Textgattungen, Informationsquel- len, Thematisierung und Feindbilder stehen quantitative Faktoren im Vorder- grund. Deshalb werden hier alle Artikel der Stichprobe in die entsprechenden Untersuchungen einbezogen. Für die Kategorie Kriegsursache erwies es sich nicht als sinnvoll, alle Texte in die Untersuchung einzubeziehen, da anhand von Stichproben festgestellt wurde, dass mit zunehmender Kriegsdauer andere, ak- tuelle Themen in den Vordergrund der Berichterstattung rückten und die Frage nach der Kriegsursache zurückdrängten. Außerdem stehen bei dieser Katego- rie eindeutig qualitative Elemente im Vordergrund. Die Kategorie Berichtsort er- gab sich aus den Ergebnissen der Untersuchung zur Kategorie der Informations- quellen. Auch hier fließen nur die dafür relevanten Texte in die Untersuchung ein.
Die einzelnen Kategorien werden im Folgenden näher erläutert:
1. Textgattungen
Eine ausführliche Erläuterung erfordert zunächst die Frage nach den Textgat- tungen. Beim Versuch, die Darstellungsformen der Zeitungen zu definieren, unterscheidet die publizistische Fachliteratur oftmals zwischen informierenden und meinungsäußernden Textsorten.51 Die Polarisierung zwischen Nachricht und Meinung erscheint jedoch künstlich und zu undifferenziert. Auch mei- nungsäußernde Texte transportieren Informationen und schon die Auswahl der Nachrichten, die Entscheidung, wdn und welche nicht, setzt eine gewisse Haltung der verantwortli- chen Redakteure, also Meinung, voraus.52
Um Aussagen über die Qualität der Berichterstattung zu erhalten, bietet sich deshalb die differenziertere Unterscheidung zwischen referierenden, interpre- tierenden und kommentierenden Textgattungen an, wie dies Eckart Klaus Ro- loff empfiehlt.53
Zu den referierenden Textgattungen gehören vor allem diejenigen journalisti- schen Darstellungsformen, die keine expliziten Meinungsäußerungen des Ver- fassers enthalten und nur der Informationsvermittlung dienen sollen, nämlich die Meldung (oder Nachricht) (T1) und der Bericht (T2).
Die Nachricht definiert Walther von La Roche als eine „(...) um Objektivität be- mühte Mitteilung eines allgemein interesseiernden, aktuellen Sachverhalts in einem be- stimmten formalen Aufbau.“ 54 Sie bildet die kürzeste Form der Mitteilung, „die In- formation schlechthin“, und ist selten länger als zwanzig Zeilen.55
Auch für den Bericht gilt, dass er sachlich und prägnant geschrieben sein und keine kommentierenden Elemente enthalten sollte. Der Bericht ist allerdings länger als die Nachricht, vertieft die Informationen, ordnet sie ein, bringt Zu- sammenhänge und erweitert das gemeldete Ereignis um andere wichtige Aspekte.56
Zu den referierenden Textgattungen zählt auch das Interview (T3), weil es kei- ner journalistischen Bearbeitung (außer Kürzung) unterliegt und die Informa- tionen dem Rezipienten durch die Wiedergabe wörtlicher Rede direkt vermit- telt werden. Durch die Auswahl der Interviewpartner jedoch, die Entscheidung, welcher „Partei“ oder Interessengruppe eine Plattform zur Meinungsäußerung gegeben und wem diese vorenthalten wird , kann eine Redaktion auch indirekt ein bestimmtes Meinungsbild in der Öffentlichkeit fördern. Da dasselbe auch für die Auswahl von Nachrichten und den Aufbau von Berichten gilt, können die referierenden Textgattungen keineswegs als Subsumierung meinungsfreier journalistischer Darstellungsformen verstanden werden, sondern lediglich als solche, die auf explizite Interpretationen, Analysen und Meinungsäußerungen verzichten.
Dagegen zielen die interpretierenden Darstellungsformen „durch Analyse von Kausalzusammenhängen auf Erklärung.“ 57 Für Struktur und Aufbau dieser Text- gattungen ist die Sichtweise des Verfassers von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen dieser Untersuchung ist hier besonders auf den Korrespondentenbe- richt (T4) hinzuweisen. Dabei handelt es sich meistens um mehr als einen reinen Bericht. Aufgrund seiner Sachkenntnis stellt der Korrespondent die gelieferten Nachrichten in einen größeren Zusammenhang und bietet Erklärungen an, das heißt, er interpretiert und analysiert. Gleiches trifft auf den analysierenden Bei- trag (T5) zu. Darunter werden Berichte verstanden, die hauptsächlich von Fachjournalisten in der Hausredaktion einer Zeitung geschrieben werden und dem Leser Hintergründe vermitteln sollen. Sowohl im Korrespondentenbericht als auch im analysierenden Beitrag kann sich die subjektive Sicht des Autors bis zur kommentierenden Stellungnahme ausdehnen. Walter von La Roche sieht in diesem Fall die Gefahr, „dass die Grenze zwischen Information und Stellungnahme verwischt wird.“ 58
Eine interpretierende Textsorte, bei der die Subjektivität des Autors besonders deutlich wird, ist die Reportage (T6). Um bestimmte Ereignisse oder Sachlagen für den Leser anschaulich zu machen, schildert der Verfasser, was er persönlich erfährt: (...) er muss schauen und riechen, hören und schmecken.“ 59 Interpretierend wirkt eine Reportage deshalb, weil der Autor auch größere Zusammenhänge und abstrakte Sachverhalte anhand konkreter Einzelfälle zu veranschaulichen versucht.
Eine weitere interpretierende Textsorte ist das Porträt (T7).
Als kommentierende Textgattungen werden Meinungsbeiträge verstanden, in denen der Autor Ereignisse oder Entwicklungen interpretiert und bewertet.
Darunter fällt vor allem der Kommentar (T8), der „ legitime Platz aller Meinungs- bildung“ 60 Hier nimmt der Autor ausdrücklich Stellung, sagt seine Meinung und will den Leser überzeugen. In der Presse formen die Kommentare das poli- tische Profil einer Zeitung. Deshalb kommt dieser Textgattung im qualitativen Teil dieser Arbeit besondere Bedeutung zu.
2. Informationsquellen
Nach den Verfasserangaben zu Beginn eines Artikels werden die Texte in zu- nächst in Agenturtexte (I1), zeitungseigene Texte und Gastautoren (I4) unter- schieden. Die zeitungseigenen Texte fallen entweder unter die Kategorie Zei- tungskorrespondent (I2) oder Zeitungsredakteur (I3).
Mit dieser Unterscheidung lassen sich zum einen die redaktionellen Eigenleis- tungen der Zeitungen messen. Zum anderen bekommt man Aufschluss über das Verhältnis von Korrespondentenberichten zu Beiträgen, die aus der Distanz in den deutschen Heimatredaktionen der Zeitungen verfasst wurden.
Die Agenturtexte werden dann in einem weiteren Analyseschritt auf den relati- ven Anteil der einzelnen Nachrichtenagenturen befragt. Die Kategorie Zei- tungskorrespondent wird ebenfalls weiter spezifiziert, um Erkenntnisse über die Frage zu bekommen, wie präsent die beiden Zeitungen durch Korrespon- denten im Kriegsgebiet waren.
3. Berichtsort
Die Beiträge der Zeitungskorrespondenten aus dem Kriegsgebiet werden au- ßerdem nach ihrem jeweiligen Standort befragt, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, inwieweit die Journalisten über Kriegsereignisse vor Ort berichteten, oder überwiegend aus der Distanz ihrer jeweiligen Korrespondentenbüros.
4. Thematisierung
Mit der Befragung aller Artikel auf ihre schwerpunktmäßigen Themeninhalte können Rückschlüsse auf eine unterschiedliche Auswahl und Gewichtung von Nachrichten gezogen werden. Besonders interessant erscheint dabei die Frage, inwieweit die redaktionelle Linie von taz und SZ auf die Thematisierung Ein- fluss nehmen, das heißt, ob bestimmte Themen bevorzugt und andere vernach- lässigt werden.
Der anfängliche Plan, die Artikel der Stichprobe zur Erfassung ihres Inhalts in vorab definierte Kategorien einzuordnen, erwies sich dafür allerdings als wenig sinnvoll. Meistens werden mehrere Themen in einem Artikel behandelt, die sich einer eindeutigen Klassifizierung entziehen. Unterscheidet man z.B. vorab die Kategorien Politik und Militär, steht man schnell vor einem Gewichtungs- problem, da militärischen Aktionen immer politische Entscheidungen vorange- hen, über die im selben Artikel auch oft ausführlich informiert wird. Aussage- kräftiger ist es deshalb, die Texte nach ihrem jeweiligen thematischen Schwer- punkt zu befragen, der sich oft aus der Schlagzeile und, falls vorhanden, aus Dach- beziehungsweise Unterzeile ergibt. Das Hauptthema eines Artikels wird dann mit einem Stichwort versehen, das bei Texten gleichen thematischen Schwerpunktes wiederholt wird. Dieses Vorgehen hat den entscheidenden Vor- teil, dass die thematischen Schwerpunkte differenzierter herausgearbeitet wer- den können, weil es die Möglichkeit zur Aufnahme von Kategorien offen lässt, mit denen vorab möglicherweise nicht gerechnet wurde.
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, dass sich eine Vielzahl von Kategori- en ergibt. Um die Ergebnisse übersichtlicher zu gestalten und einen Vergleich der thematischen Schwerpunkte von taz und SZ zu erleichtern, werden ihnen deshalb in einem zweiten Schritt Oberkategorien zugeordnet. Berichte über Flüchtlinge fallen beispielsweise ebenso unter der Kategorie Bevölkerung, wie Reportagen über die Lage der Zivilbevölkerung in Beirut oder Haifa.
5. Kriegsursache
Dienen die bisherigen Kategorien vor allem zur Gewinnung empirischer Daten, mit Hilfe derer sich Erkenntnisse und mögliche Unterschiede hinsichtlich der Art der Berichterstattung der beiden untersuchten Zeitungen gewinnen lassen, liegt der Schwerpunkt dieses Kapitels auf der qualitativen Untersuchung singu- lärer Textinhalte zur Überprüfung der Hypothese, dass die Meinungsbildung der Journalisten in der Textgattung Kommentar von berichtenden Texten vor- bereitet wird. Sollte sich diese Annahme bestätigen, wären bestimmte mei- nungsäußernde Elemente, deren Gestalt später ausführlich besprochen wird, sowohl in Kommentaren als auch in referierenden und interpretierenden Tex- ten zu erwarten. Als Gegenstand dieser Untersuchung kämen verschiedene Faktoren in Betracht. Unter anderem wäre interessant, die entsprechenden Tex- te auf die Tendenz zur Personalisierung des Konflikts zu untersuchen. Im Fall der Berichterstattung über den Libanonkrieg ist jedoch die Entscheidung nahe- liegend, die Frage nach der Kriegsschuldfrage zu untersuchen, da diese von Be- ginn an unklar und umstritten war. Gerade weil die genauen Umstände der Vorfälle vom 12. Juli im libanesisch-israelischen Grenzgebiet ungeklärt sind und offenbar mehrere Versionen darüber existierten, ist die Untersuchung der Frage interessant, ob und auf welche Weise der Auslöser des Konflikts einer- seits in die Berichterstattung der beiden Zeitungen einfließt und andererseits in den Kommentaren bewertet wird.
[...]
1 Zitiert aus der tageszeitung (taz) vom 13. Juli 2006, S.2.
2 Zitiert aus der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 13. Juli 2006, S.1.
3 Ebenda
4 taz, 13. Juli, S.2.
5 Susanne Knaul erwähnte in der taz am 13. Juli drei, Thorsten Schmitz im Kommentar der SZ zwei Tage später acht getötete israelische Soldaten.
6 Die Nachrichtenagentur AFP meldete am 12. Juli um 10.03 Uhr: „Nach Angaben der libanesischen Po- lizei wurden die Soldaten im Gebiet von Aita el Schaab an der Grenze zu Israel entführt.“ Ein Blick auf die Landkarte zeigt eindeutig, dass der genannte Ort auf dem Staatsgebiet des Libanon liegt. Demnach könnte man die Aktion der Hisbollah aber nicht als „ Entführung“, sondern müsste sie als „Gefangennah- me“ bezeichnen, denn nach internationalem Recht, dürfen Soldaten, die auf fremdes Territorium vordrin- gen festgenommen werden.
7 Renee Zucker, world gone wrong, taz vom 27. Juli, S. 9.
8 Angaben über die Zahl der vertriebenen „Palästinenser“ aus: Ofteringer, Roland: Exkurs: Die Palästi- nensischen Flüchtlinge nach 1948 in: Ders. (Hrsg.): Palästinensische Flüchtlinge und der Friedensprozess. Palästinenser im Libanon, Berlin 1997, S. 93 – 104, hier S. 93.
9 Projekt für palästinensische Residenz- und Flüchtlingsrechte, Der Libanon Konflikt, in: Ofteringer, Ro- land: Palästinensische Flüchtlinge, S. 127 – 132., hier S. 129.
10 Zitiert aus der Süddeutschen Zeitung vom 15. Juli, S.1.
11 Zitiert aus der Süddeutschen Zeitung vom 14. Juli, S.1.
12 Die Zahlenangaben über Kriegsopfer wurden von der Internet-Enzyklopädie Wikipedia übernommen, die in entsprechenden Fußnoten auf offizielle Quellen verweist.
13 Beim folgenden Überblick handelt es sich um eine Auswahl, nicht um die Vollständigkeit des For- schungsstandes
14 Lewan, Kenneth M, Der Nahostkrieg in der westdeutschen Presse, Köln 1970.
15 Ebenda, S. 90.
16 Musallam, Sami Fayez Khalil,, Zum Araberbild in der bundesdeutschen Presse am Beispiel des IV Nahostkrieges, Diss. Bonn 1976.
17 Ebenda, S. 266.
18 Ebenda, S. 287f.
19 Sonnenberg, Margot: Die Friedenspolitik des Staates Israels und ihre Darstellung in der überregionalen Presse der Bundesrepublik Deutschland. Von der EG-Deklaration in Venedig, Juni 1980, bis Ende der Amtsperiode Ministerpräsident Begins am 30. Juni 1981, Diss. Aachen 1982.
20 Ebenda S. 406 ff.
21 Hub, Astrid: Das Image Israels in deutschen Medien. Zwischen 1956 und 1982, Frankfurt unter ande- rem 1998.
22 Ebenda S. 122 u. 146.
23 Hafez, Kai: Die politische Dimension der Auslandsberichterstatttung. Band 2: Das Nahost- und Islam- bild der deutschen überregionalen Presse, Baden-Baden 2002.
24 Ebenda S. 159.
25 Ebenda, S. 160.
26 Poschinger, Georg: Der Palästina-Konflikt, unsere Medien und wir, Frankfurt 1992.
27 Kloke, Martin W., Ressentiment und Heldenmythos. Das „Palästinenserbild“ in der deutschen Links- presse, in: Renger, Reinhard (Hrsg.): Die deutsche „Linke“ und der Staat Israel, Leipzig 1994, S. 47 – 76. 28 Ohde, Christina: Der Irre von Bagdad. Zur Konstruktion von Feindbildern in überregionalen deutschen Tageszeitungen während der Golfkrise 1990/91, Frankfurt unter anderem 1994., S. 221 – 226.
28 Ohde, Christina: Der Irre von Bagdad. Zur Konstruktion von Feindbildern in überregionalen deutschen Tageszeitungen während der Golfkrise 1990/91, Frankfurt unter anderem 1994., S. 221 – 226.
29 Palmbach, Ute/Kempf, Wilhelm: Die Konstruktion des Feindbildes Saddam, In: Kempf, Wilhelm (Hrsg.): Manipulierte Wirklichkeiten. Medienpsychologische Untersuchungen der bundsdeutschen Pres- seberichterstattung im Golfkrieg, Hamburg unter anderem 1994, S. 58 – 81.
30 Ebenda S. 81.
31 Bernard, Jutta/Gronauer, Claudia/Kuczera, Natalie: Auf der Suche nach einem neuen Feindbild. Eine vergleichende Metaphernanalyse zu Kommunismus und Islam, in: Medienprojekt Tübinger Religionswis- senschaft (Hrsg.): Der Islam in den Medien, Gütersloh 1994, S. 198 – 207.
32 Ebenda S. 202.
33 Berelson, Bernhard: Content Analysis, in: Gardener/Lindzey (Hrsg.): Handbook of Social Psychology. Reading, Mass. Addison Wesley, 1954, S. 488 – 522, hier: S. 489.
34 Adorno, Theodor: Soziologie und empirische Sozialforschung, in: Horkheimer, Max/Adorno, Theodor: Soziologica II: Reden und vorträge, Frankfurt a.M. 1973, S. 208.
35 Wersig, Gernot: Inhaltsanalyse. Einführung in ihre Systematik und Literatur, Berlin 1974, S. 10ff.
36 Holsti, Ole R.: Content Analysis for the Social Science and Humanities. Reading, Massachusetts 1969, S. 9.
37 Ebenda, S. 12 –13.
38 Mayring, Philipp: Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, 6. Aufl., Weinheim 1997, S. 17.
39 Pürer, Heinz: Einführung in die Publizistikwissenschaft. Fragestellungen. Theorieansätze. Forschungs- techniken, 3. Auflage, München 1986, S. 149.
40 Mayring, S. 19.
41 Sturm, Walter/Angerer, Roland/Bachinger, Hans: Lateinamerika in der Tagespresse. Eine ideologische Fallstudie, in: Die Dritte Welt in den Massenmedien, Institut für Publizistik- und Kommunikationsfor- schung der Universität Salzburg (Hrsg.), Salzburg 1985, S. 47.
42 Rust, Holger: Struktur und Bedeutung. Studien zur qualitativen Inhaltsanalyse, Berlin 1980, S. 8.
43 Hafez, Kai: Die politische Dimension der Auslandsberichterstattung, Band 1: Theoretische Grundlagen, Baden-Baden 2002, S. 102.
44 Ebenda.
45 Ohde, S. 125.
46 Vgl. unter anderem Korda, Rolf Martin: Für Bürgertum und Business. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, in: Wolf Thomas, Michael (Hrsg.): Porträts der deutschen Presse. Politik und Profit, Berlin 1980, S. 81 – 96; sowie Maaßen, Ludwig: Die Zeitung. Daten – Deutungen – Porträts. Presse in der Bun- desrepublik Deutschlnad, Heidelberg 1986, S. 83.
47 Werbung der Süddeutschen, zitiert nach Ohde, S. 126.
48 Unter anderem Maaßen, S. 99.
49 Die Auffassung von Christina Ohde, nach der die TAZ „Vertreterin extrem linker Positionen“ ist (vgl. Ohde, S.126.) scheint maßlos übertrieben, da die tageszeitung die politische Grundordnung der Demokratie nicht in Frage stellt.
50 Vergleichbar ist u.a. der zentrale Stellenwert der Seite drei, wo oft ausführliche Hintergrundberichte oder Reportagen zu aktuellen Themen gebracht werden.
51 Z. B La Roche, Walther von Einführung in den praktischen Journalismus, 14. Auflage, München 1995, S. 59ff.
52 Vgl. Steffens, Manfred: Das Geschäft mit der Nachricht. Agenturen. Redaktionen. Journalsiten, Hamburg 1969, S. 9 – 44.
53 Roloff, Eckart Klaus: Journalistische Textgattungen, München 1982, S. 6f.
54 La Roche, S. 64.
55 Ebenda
56 Ebenda, S. 131.
57 Von Roemeling-Kruthaup, Susanne: Politik, Wirtschaft und Geschichte Lateinamerikas in der bundes- deutschen Presse, Frankfurt a.M. 1991, S. 89.
58 La Roche, S. 152.
59 Schneider, Wolf/Raue, Paul-Josef (Hrsg.): Handbuch des Journalismus, Hamburg 1996, S. 104.
60 Ebenda, S. 137.
- Citation du texte
- Andreas Albrecht (Auteur), 2007, Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung und der Tageszeitung über den Libanonkrieg 2006, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/976940
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