Inhaltsverzeichnis
I. EINLEITUNG
II. HAUPTTEIL
1. Demografische Korrelationen
2. Erklärungsansätze
a) Austauschtheorie
b) Der ö konomische Ansatz (new home economics)
c) Balancetheorie
d) Stresstheoretischer Ansatz
e) Theorie der triadischen Balance
f) Strukturwandel der Ehe
g) Modernisierungsansatz
3. Kurzer Einblick in die Forschung
a) Untersuchung von Rosenkranz & Rost (1998)
b) Untersuchung von Scheller (1992)
4. Was passiert nach der Scheidung?
a) Wiederheirat
b) Scheidungsfolgen f ü r die Kinder
III. FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ANHANG
I. Einleitung
Vor etwas mehr als hundert Jahren fing die Scheidung an, ihren ,,Triumphfeldzug" in unsere Gesellschaft zu starten. Seit etwa 1890 gibt es einigermaßen zuverlässige Zahlen zu Ehescheidung. Und seitdem steigen sie an. Besonders dramatisch ist dieser Anstieg seit den 60er Jahren unseres Jahrhunderts. Wenn man dann auch noch sieht, dass die Eheschliessungen zurückgehen, kann man schnell zu der Annahme kommen, dass die lebenslange, verbindliche, rechtlich geregelte Partnerschaft, die Ehe, keinen oder nur noch einen verschwindend geringen Wert hat. Die Leute finden die Ehe nicht mehr gut, zeitgemäss, angebracht. Deswegen heiraten nicht mehr so viele und immer mehr lassen sich scheiden. Allgemein ist bekannt, dass etwa ein Drittel der Ehen geschieden werden. In einem Jahr werden tatsächlich nur dreimal soviel Ehen geschlossen wie geschieden. Grob gesagt halten es also 33% der Verheirateten nicht ein Leben lang mit ihrem Partner aus. Man kann aber auch optimistischer sein und sehen, dass zwei Drittel aller geschlossenen Ehen nicht mit Scheidung beendet werden.
Trotz allem stellt sich eigentlich jeder mal die Frage, warum sich heute so viele Ehepaare scheiden lassen. Manche sagen, das ist doch gut so. Man hat die Freiheit, mit dem aufzuhören, was nicht mehr schön ist. Das ist ja heute eh so. Was nicht gefällt, wird aufgegeben. Nicht so verstaubt wie vor hundert Jahren, wo man von der Gesellschaft bestimmt war und nicht von den eigenen Wünschen und Zielen. ,,Das ist eben so." Die Zeiten, wo diese Begründung ausreichte, sind vorbei. Warum also keine Scheidung?
Andere sagen, die Menschen wollen ihre Freiheit um jeden Preis. Der Preis für die Freiheit ist dann nun mal Einsamkeit. Wer so denkt, setzt Freiheit und Individualisierung mit Egoismus gleich. Sich individualisieren ist doch nur ein Euphemismus und bedeutet eigentlich, dass man mit gutem Gewissen nur den eigenen Wünschen frönen kann und dabei nicht auf andere achten muss. ,,Endlich. Endlich kann ich tun, was ich will." Ob mit oder ohne Ehepartner. Ah! Wie verwerflich. Und was ist mit den Kindern nach einer Scheidung. Oh weh!
Aber kann man ein so heisses Eisen wie Partnerschaft, Ehe und so einfach abhandeln. Wie ist es denn jetzt? Ist es gut, dass die Menschen endlich aus zahlreichen Zwängen befreit werden und sich auch scheiden lassen können? Oder ist es so, dass man nur das tun will, was man eben tun will; und wenn der Partner nicht mitmacht, trennt man sich eben? Purer Egoismus? Ist der Mensch schlechter, ichsüchtiger, untreuer geworden? Aber vielleicht ist der Mensch genau so schlecht oder gut wie immer und nur die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Den Anspruch, auf der Suche nach der grossen Wahrheit über den Menschen zu sein, stellt folgende Ausarbeitung nicht gerade. Fakt ist, dass sich vor allem seit den 60ern immer mehr Deutsche scheiden lassen. Diesem soziologischen Tatbestand sind in der Vergangenheit einige Wissenschaftler auf der Spur gewesen und sind es immer noch. Ein Teil ihrer Ergebnisse, Gedanken, Theorien, Erklärungen, Untersuchungen soll an dieser Stelle zusammengefasst dargestellt werden.
II. Hauptteil
1. Demografische Korrelationen
Ein erster einfachster Zusammenhang kann zwischen der Scheidungswahrscheinlichkeit und der Sozialstatistik hergestellt werden. Hieraus ergeben sich dann Korrelationen zwischen Ehestabilität und bestimmten demografischen Daten. So werden sogenannte Frühehen, in denen die Partner sehr jung geheiratet haben, öfter geschieden. Ein eher hoher sozialer Status der Eheleute wirkt sich positiv auf die Ehestabilität aus. Die Konfession spielt auch eine Rolle, es werden verhältnismäßig weniger katholische als evangelische oder konfessionslose Ehen geschieden. Zu erwähnen ist hier auch noch der Unterschied im Bildungsniveau zwischen Mann und Frau. Wenn sie höher gebildet ist als er, kommt es eher zur Scheidung. Eine hohe Altersdifferenz wirkt sich negativ auf die Ehestabilität aus. Positiv ist, wenn der Mann gleich alt ist oder bis zu fünf Jahre älter als die Frau. Ist die Frau berufstätig, ist die Scheidungswahrscheinlichkeit auch höher. Ehepartner, die schon eine Scheidung hinter sich haben, neigen eher dazu, sich wieder scheiden zu lassen.
Man könnte also vielleicht sagen, dass eine evangelische oder konfessionslose Ehe mit sehr jungen, sozial nicht gut gestellten Partnern, in der die Frau arbeitet, höher gebildet und älter ist als der Mann, sehr wahrscheinlich geschieden wird, da in ihr alle Nachteile vereinigt sind. Es ist jedoch schwierig, mit solchen Zusammenhängen umzugehen. Man sollte sie nur vorsichtig verwenden, da ein Schliessen von statistischen, demografischen Daten auf die Scheidungswahrscheinlichkeit nicht unbedingt richtig sein muss. Solche Analysen sind nicht ausreichend, um den Verlauf einer Ehe diesbezüglich zu prognostizieren. An dieser Stelle muss davor gewarnt werden, vorschnelle Aussagen zu machen. Denn diese Daten kratzen nur an der Oberfläche und verdecken die eigentlichen Hintergründe und Ursachen.
Ein weiterer vorschneller Schluss ist die häufig vertretene Meinung, die gestiegenen Scheidungszahlen seien die Auswirkungen des Bedeutungsverlustes, der die Ehe oder die Familie zur Zeit kennzeichnet. Es ,,muss betont werden, dass die zugenommenen Scheidungszahlen höchstens eine Abnahme des Verpflichtungs- und Verbindlichkeitscharakters der Ehe im Zeitablauf signalisieren könnten."1
2. Erklärungsansätze
Die Scheidungsforschung war in der Vergangenheit ein Stiefkind der Soziologie. Erst in den letzten Jahren wurde dieses Thema zunehmend behandelt. So gibt es im Moment viele einzelne Theorien, die jede für sich Teilaspekte erfassen. Integrative Ansätze jedoch, die sich darum bemühen, dem Phänomen Scheidung in seiner Gesamtheit gerecht zu werden, sind rar.
a) Austauschtheorie
Diese erstmals von Levinger entwickelte Auffassung führt die eheliche Zufriedenheit und Stabilität auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung zurück. Soziales Handeln ist ein ständiger Austausch von materiellen und vor allem immateriellen Gütern (Emotionalität). Dieser Austausch findet nur längerfristig statt, wenn er Vorteile für beide Partner bringt. Wenn also die Kosten, die entstehen, den Nutzen nicht übersteigen. So betrachtet sind Ehen Austauschbeziehungen, von denen sich die Verheirateten insgesamt und längerfristig einen gewissen ,,Gewinn" versprechen.
Nach Levinger ist eine Ehe ,,umso stabiler, a) je stärker die Attraktion zwischen den Partnern ist, b) je schwächer die Attraktion von Alternativen ist und c) je stärker die Barrieren sind"2. Einer Scheidung gehen in dieser Sichtweise also Überlegungen voraus, die abwägen, was einem der Partner ,,zu bieten hat", inwiefern man von der ehelichen Beziehung profitiert, was einem andere Möglichkeiten ausserhalb bzw. nach der Ehe bringen würden und wie schwierig eine evtl. Scheidung (aus gesellschaftlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen) wäre. So steigt das Ehescheidungsrisiko mit der Veränderung der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft: Frauen sind heute ebenso gut wie Männer gebildet und haben auch deswegen eher als früher Chancen auf Erwerbstätigkeit. Sie sind somit selbständig und können auch durchaus ohne Mann leben, im Gegensatz z.B. zur klassischen bürgerlich-urbanen Familie. Die Frau hat, vor allem durch die zugenommen Zahl der materiellen Alternativen, auch mehr soziale Alternativen zur Ehe.
b) Der ökonomische Ansatz (new home economics)
Von dieser Sichtweise aus ist die Familie eine Produktionsinstanz von vor allem immateriellen Gütern wie z.B. Kinder, Ansehen, Gesundheit. Sie werden mit Investitionen von anderen Gütern und Zeit und unter bestimmten Randbedingungen produziert. Diese sogenannten Commodities haben einen Preis, den Schattenpreis, der ihren Produktionskosten entspricht. Hier werden allgemein von jedem Individuum ideale Produktionsbedingungen angestrebt, damit eine Nutzenmaximierung, ähnlich wie bei der Austauschtheorie, stattfinden kann. Es ist kein familienspezifischer Ansatz. Er wird erst zu einem solchen, wenn man die Familie oder eher noch den Haushalt, einer Firma vergleichbar, als eine Produktionsgemeinschaft ansieht.
Die Scheidung wird dann zum Thema, wenn sich bestimmte Bedingungen der aktuellen Situation, der Ehe, negativ auf die Produktion auswirken. Solche ungünstigen Bedingungen sind zum Beispiel Partner, die aufgrund von manchen Eigenschaften nicht gut zusammen leben, produzieren können. Erhoffen sich die Partner, dass es ihnen nach der Trennung besser geht, die Produktionsbedingungen also günstiger sind, werden sie sich sehr wahrscheinlich scheiden lassen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die staatlichen und steuerlichen Regelungen und inwiefern sie Scheidungen erleichtern, indem sie z.B. alleinstehenden Müttern Sozialhilfe gewähren. Ob und wie leicht eine Frau Arbeit bekommt, wirkt sich auch direkt auf die Überlegungen der ökonomischen Nutzenmaximierung aus. Denn wenn sich eine alleinstehende Frau ohne Probleme durch ihren Beruf über Wasser halten kann und damit günstige Produktionsbedingungen hat, wird sie sich eher von ihrem Ehemann trennen als wenn sie finanziell von ihm abhängig wäre.
c) Balancetheorie
Diese Theorie bezieht mehr als die vorhergehenden die subjektive Perspektive ein. Sie besagt, dass nicht nur die empfundene Negativität der Ehe ausschlaggebend ist für deren scheidungsbezogenen Verlauf. Wichtig ist vielmehr die Balance zwischen Negativem und Positivem. Das Verhältnis der beiden Pole wird von verschiedenen Paaren unterschiedlich verarbeitet. Gottman3 fand heraus, dass eine Gewichtung von 5:1 (positives gegenüber negativem) eine hohe Partnerschaftsstabilität garantiert.
Eine Erklärung der Ursache für Scheidung bleibt aus. Diese Theorie kann aber mit folgendem Ansatz ergänzt werden:
d) Stresstheoretischer Ansatz
Hier liegt die Ursache für Scheidung in der Unfähigkeit, Stresssituationen angemessen zu verarbeiten. Im zunehmenden Alter und Dauer der Ehe steigen Belastungen an (Elternschaft, Beruf). Mit dem Anstieg der Belastungen verbindet sich meist ein Abnehmen der gemeinsamen Zeit. Es kann dazu kommen, dass die Interaktion zwischen den Partnern nicht mehr so reibungslos verläuft und es mehr Auseinandersetzungen gibt.
Ab diesem Punkt ist eine Entwicklung der Situation, wie sie in der nächsten Theorie behandelt wird, wahrscheinlich.
e) Theorie der triadischen Balance
Nach diesem Ansatz wirkt sich eine negative Partnerbeziehung auch negativ auf die Wahrnehmung aus. Es kommt dann zu einer ,,emotionalen Überschwemmung"4, die zu ,,zunehmend negativer Attribuierung von Partnerverhalten und in der Folge zu Rückzug, Distanzierung und Isolierung führen kann."5 Es kann dann dazu kommen, dass Dinge, die früher positiv gewertet wurden, nun eher für negativ befunden werden. In dieser Phase treten dann ernsthafte Gedanken an die Scheidung auf.
Dieses Modell scheint stimmig zu sein, lässt jedoch offen, warum es irgendwann zu einer Negativfärbung der Partnerinteraktion kommt.
f) Strukturwandel der Ehe
Dieser Ansatz wird oft mit dem Modernisierungsansatz verbunden. Als Ursache der gestiegenen Scheidungszahlen wird hier der Strukturwandel von Ehe und Familie gesehen. Er ist bedingt durch einen entsprechenden Wandel der Gesellschaft, ,,vor allem der Urbanisierungsgrad, die Zunahme der Bildungspartizipation der Bevölkerung sowie die gestiegene Berufstätigkeit verheirateter Frauen"6. Dieser Wandel bewirkte Veränderungen in der Funktion der Ehe, die jetzt vor allem emotionale Bedürfnisse befriedigen soll. Der Sinn der Ehe wird heute fast aus
schliesslich in der privaten, intimen Beziehung zwischen Mann und Frau gesehen. Es ist hier zu sehen, dass die Rolle der Ehe als Institution abgenommen hat. Sie hat weniger öffentliche und gesellschaftliche Funktionen. Der Ehe und damit auch der Familie werden immer mehr Aufgaben abgenommen, was ja eigentlich auch als Entlastung zu verstehen sein könnte. Vor diesem Hintergrund hat Roussel 7 ein Schema erstellt, das verschiedene Modelle von Ehe mit dem Aspekt des Institutionellen verbindet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Man kann an diesem Schema leicht erkennen, wie die Entwicklung der Ehe weg von der Institution verlaufen ist.
Anzunehmen ist, dass eine Ehe, wie andere Zusammenschlüsse von Menschen auch, von bestimmten Zielen lebt, ihre Kraft aus dem Willen zur Erfüllung von gemeinsamen Aufgaben schöpft. Unter diesem Gesichtspunkt ist dann auch ein möglicher Zusammenhang zwischen der geschilderten Entwicklung und der steigenden Häufigkeit der Scheidungen zu sehen. Der Sinn der Ehe ist es nicht mehr oder weniger, z.B. die Kinder selbständig und ,,überlebensfähig" zu machen, zu sozialisieren, sondern immer mehr die emotionale Bindung zwischen den Partnern. Es ist nicht mehr so sehr die gemeinsame Herausforderung an die Eheleute, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die sie besser oder sogar nur gemeinsam erfüllen können. Wenn Ehe nur noch eine Funktion hat, hängt ihr langfristiges Bestehen ausschliesslich von der Erfüllung dieser einen ab. Die Qualität der Ehe ist direkt von der - nach dem Leitbild romantischen - Zweierbeziehung abhängig. Wenn also die Liebe nicht mehr stimmt oder gar nicht mehr vorhanden ist, gibt es wenige Gründe, die Ehe zu erhalten.
g) Modernisierungsansatz
Diese These führt den Anstieg der Scheidungszahlen auf den abnehmenden Einfluss traditioneller Normierungen und Bindungen zurück. In den letzten Jahrzehnten wurden althergebrachte Richtlinien zunehmend hinterfragt. Zugleich nahm ihre Verbindlichkeit ab.
Dies bringt Chancen, aber auch Verpflichtungen und eine gestiegene Verantwortung mit sich. Jeder Mensch muss sich heute an vielen Stellen entscheiden, wie er sein Leben gestalten will. Dies ist nicht nur eine Möglichkeit, die mehr Freiheit für den einzelnen bedeutet, weil er jetzt die Wahl hat, zu tun, was er will. Er sieht sich auch mit der Notwendigkeit konfrontiert, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen und es zu planen. Je mehr Entscheidungen zu treffen sind, desto mehr Verantwortung liegt bei dem, der zwischen den Alternativen wählt.
Vor diesem Hintergrund kommen auch auf die Ehe als eine enge Lebensgemeinschaft zweier Menschen neue Probleme zu. Jeder Mensch hat, über sein ganzes Leben verteilt, vielfältige Wahlmöglichkeiten (oder Wahlverpflichtungen), dieses zu gestalten. Also stehen auch die Ehepartner ständig und immer wieder vor der Qual der Wahl. Nun ist es schon als einzelne Person schwierig genug, die richtige Entscheidung zu treffen. In der Ehe aber können zwei unterschiedliche Meinungen aufeinander prallen. Oft müssen dann Kompromisse gefunden werden. Diese ständige Situation der immer wiederkehrenden Entscheidungs- und Einigungsnotwendigkeit birgt sehr viele potentielle Konflikte. Zwei Menschen, die teils völlig unterschiedlicher Meinung sind, wollen weiterhin eng zusammen leben - sprich verheiratet bleiben. Jedoch bilden sich an dieser Stelle immer neue Aufgaben oder, optimistischer gesagt, immer neue Herausforderungen an ihre Liebe, Selbstlosigkeit und Kompromissbereitschaft. Dass eine Vereinbarung der Meinungen nicht immer perfekt klappt, muss wohl nicht weiter dargestellt werden.
An dieser Stelle kommt dann wieder die Individualisierung ins Spiel. Zu Zeiten des ,,ganzen Hauses" gab es weder für den Mann noch für die Frau Wahlmöglichkeiten der Lebensgestaltung. Was man z.B. beruflich tat, war nie eine Frage und eigentlich immer vorgegeben. So war dieser Punkt kein Konfliktherd für die Ehe.
Mit der Entstehung der bürgerlich-urbanen Kleinfamilie begann eine erste Phase der Individualisierung. Der Mann konnte nun mehr und mehr wählen. Beispielsweise wo und wie er sein Geld verdiente, wo er wohnte. In dieser Zeit konnte die Frau nur mit dem Kopf nicken und sich ihrem Ehemann anpassen. Ihre Aufgabenbereiche gingen nicht weit über das Haus hinaus, während ihr Mann sich in die ,,Welt" stürzen konnte. Hier gab es natürlich auch keine grösseren Probleme in der Entscheidungsfindung, da er ja immer für beide Ehepartner entschied (Er sagt: ,,Meine Frau und ich wollen..." Sie denkt: ,,Ach ja?") und die Frau sich zu fügen hatte.
Heute allerdings, in einer sich fortschreitend individualisierenden Gesellschaft, kann und will auch die Frau sagen und machen, was sie denkt. Es stehen sich also jetzt in der Ehe zwei gleichwertige Meinungen gegenüber.
In unserer modernen Gesellschaft fehlen auch die eindeutigen geschlechtsspezifischen Rollenzuschreibungen. Es ist nicht festgelegt wer was macht. Das birgt natürlich auch wieder das Risiko von Auseinandersetzungen. Wenn dann mit der Situation der ständig miteinander zu vereinbarenden Lebensplanung und Kompetenzkoordination zweier Menschen in letzter Zeit zunehmend Konflikte auftreten, ist es nicht verwunderlich, dass Scheidungszahlen steigen.
3. Kurzer Einblick in die Forschung
Die Verbindung von Erklärungsmodellen für Ehestabiltät und -instabilität mit Untersuchungsdaten ist nicht ohne Vorsicht zu geniessen. Nur dadurch, dass eine These leichter oder überhaupt empirisch zu belegen ist, hat sie nicht mehr Wahrheitsgehalt als eine andere, schwer zu überprüfende Behauptung.
a) Untersuchung von Rosenkranz & Rost (1998)
Bei dieser Erhebung wurden verheiratete und getrennte Paare befragt. Es wurde dann ein sogenannter Kontrastgruppenvergleich angestellt, d.h. zwischen beiden Gruppen wurden signifikante Unterschiede gesucht.
Als Ergebnisse kamen vor allem Faktoren heraus, die die Scheidungswahrscheinlichkeit bzw. die Ehestabilität beeinflussen. Die Dauer der Beziehung vor der Ehe wirkt sich nachhaltig auf die Ehestabilität aus. Immerhin ein Fünftel der Paare, die sich wieder getrennt hatten, kannten sich vor der Heirat nicht länger als ein Jahr. Unter den Paaren, die sich getrennt haben, waren signifikant mehr Partner aus Familien gekommen, die schon eine Scheidung oder andere Belastungen (Tod oder Krankheit) erlebt haben. In dieser Gruppe waren auch erheblich mehr Frauen, die eine berufliche Karriere als Ziel hatten. Religiöse Werte spielten keine so grosse Rolle. Weiterhin häuften sich hier die Partner, die sich schon früh von ihrem Elternhaus getrennt haben.
Man kann also sagen, dass sich folgende Faktoren ungünstig auf die Ehestabilität auswirken: kurze voreheliche Beziehung bzw. Bekanntschaft, Herkunft aus belasteter oder Scheidungsfamilie, Ehefrauen mit Karriereambitionen, Liberalität von religiösen Werten und eine frühe Trennung vom Elternhaus.
b) Untersuchung von Scheller (1992)
Hier wurden in qualitativen Interviews Paare befragt, die zwischen 1960 und 1983 geheiratet hatten. Zum Zeitpunkt der Erhebung waren nicht mehr alle Paare verheiratet. Die Daten wurden vor allem untersucht in Hinblick auf den Wertewandel der Befragten. Dabei war eine Erklärung des historischen Anstiegs der Scheidungszahlen das Ziel.
Die Ergebnisse bestätigten die Vermutung, dass der Wandel in den Ansprüchen an die Ehe eine Hauptbedingung für die sich häufenden Scheidungen ist.
Interessant war die Feststellung, dass sich diese Ansprüche fast ausschliesslich bei den Frauen geändert haben. Immerhin ist es ja auch die Rolle der Frau, die sich in unserer Gesellschaft in den letzten 50 Jahren stark verändert hat. Bei Männern war eine entsprechende Veränderung der Ansprüche kaum zu sehen.
So legten jüngere Frauen mehr als ältere Wert auf Gemeinsamkeit, Selbständigkeit und Mitbestimmung in der Ehe. Bei älteren Frauen kam der Erhaltung der Ehe noch höherer Wert zu, während die jüngeren Frauen eher vom Wunsch der Selbstentfaltung geprägt waren. Die Daten ,,unterstützen vielmehr die These, dass gerade die Verwirklichung der neu entwickelten eigenen Ansprüche an den Ehepartner den Menschen so wichtig wurde, dass sie eine Ehe verlassen, die dies nicht ermöglicht."8. Früher war es keine Frage, die Ehe, auch bei Unbefriedigung mancher Bedürfnisse, zu erhalten. Heute ist es unter den gleichen Umständen, vor allem für Frauen, keine Frage, über eine Scheidung zumindest nachzudenken. Wesentlich trägt hier auch bei, dass sich die Frau dem Mann nicht mehr bedingungslos unterordnen will.
Zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass auch diese Untersuchung bestätigte, dass sich berufstätige Frauen eher scheiden lassen
4. Was passiert nach der Scheidung?
a) Wiederheirat
Die Wiederheiratsbereitschaft Geschiedener nimmt in den letzten Jahren ab. Es sind öfter Frauen, die nicht wieder heiraten wollen. Manche lassen es bleiben, weil sie auch in der neuen Ehe die emotionale Unterstützung zu vermissen fürchten. Andere wollen die neu gewonnene oder neu entdeckte Selbständigkeit nicht aufgeben.
Gitta Scheller untersuchte das Phänomen Wiederheirat (Scheller 1992). Geschiedene wurden zu ihrer Einstellung in bezug auf eine Folgeehe befragt. Es ergab sich eine Einteilung in drei Gruppen: Geschiedene, die auf jeden Fall wieder heiraten wollten, die es noch nicht genau wussten und die entschieden dagegen waren.
Die Befragten der ersten Gruppe im Alter von 26 bis 39 Jahren hatten meist eine durchschnittliche Bildung, waren zwischen 3 und 7 Jahre verheiratet gewesen und hatten keine Kinder oder nur eins. Der Grund für die Wiederheirat war hier meistens ein Kinderwunsch. Die Ehe als Mittel zum Zweck. Die zukünftigen Eltern erhofften sich von einer ,,normalen" Familie, der direkten Umgebung, offensichtlich einen besseren Rahmen für die Erziehung bzw. für das Aufwachsen des Kindes.
Viele wollten auch wieder heiraten, weil die Familie ihnen eine stärkere Bindung und normative Regelung ihres Lebens geben sollte.
Manche sagten sich über ihre erste Ehe, dass sie einen Fehler begangen hätten. Sie hätten zu schnell geheiratet. Das wollten sie beim nächsten Mal besser machen.
Die zweite Gruppe stellte den grössten Teil der diesbezüglich Befragten dar. Es waren Männer und Frauen im Alter von 35 bis 45, die durchgehend ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen konnten und zwischen 2 und 17 Jahre verheiratet gewesen waren. Diese hatten keine Meinung zur Wiederheirat ,weil sie keinen direkten Sinn in Ehe sahen. Aber doch hatten die meisten Männer dieser Gruppe schon eine Freundin. Diese zu heiraten, hing in diesem Fall von eventuellen Begünstigungen der Ehe ab. Für Frauen dieser Gruppe, auch wenn sie in dem Moment der Datenerhebung noch keinen Partner hatten, war eine neue Beziehung sehr wichtig. Diese angestrebte neue Beziehung stellte für sie eine attraktive Alternative zu Ehe oder Alleinleben dar. Ansprüche, die traditionellerweise mit der Ehe verbunden werden, galten in diesem Fall für eine nichteheliche partnerschaftliche Beziehung.
Für viele Personen in der dritten Gruppe waren bestimmte ehebiografische Erlebnisse ein Grund, nie mehr heiraten zu wollen. Man könnte vielleicht sagen, dass sie von Ehe genug hatten. In dieser Gruppe waren auch viele Menschen über 60, die gerade wegen ihres hohen Alters nicht nochmal heiraten wollten. Frauen in diesem Alter erwähnten auch eine neugewonnene Selbständigkeit, die sie nicht aufgeben wollten. Interessant ist noch an dieser Stelle, dass geschiedene alte Männer eher wieder heiraten wollten. Sie traf der Partnerverlust härter, weil sie allein nicht gut zurechtkamen. Es wurde auch gesagt, dass die Ehe als Flexibilitätseinschränkung wahrgenommen wurde.
Die Wiederheirat ist somit am wahrscheinlichsten, wenn mit der Ehe bestimmte andere Ziele verwirklicht werden sollen (z.B. Kinderwunsch). Jedoch hat die Ehe eine gewisse Monopolstellung zur Erfüllung bestimmter Ansprüche verloren, so dass eine Wiederheirat nicht zwingend ist.
b) Scheidungsfolgen für die Kinder
In Deutschland ist etwa jedes zehnte minderjährige Kind von Scheidung betroffen. Reh (1998) stellt fest, dass es noch nie so viele Scheidungswaisen gab. 40% Prozent der Geschiedenen mit minderjährigen Kindern gehen eine Folgeehe ein.
Die Scheidung hat in vielerlei Hinsicht eine tiefgreifende Veränderung für die Kinder zur Folge. Ein Wohnungswechsel ist sicher, wahrscheinlich ist ein Wohnort- oder Schulwechsel. Ziemlich sicher wird, vor allem in der ersten Zeit nach der Scheidung, der Lebensstandard bei der Mehrheit sinken, der Erziehungsstil wird geändert. Meistens bleiben die Kinder bei der Mutter, der das Sorgerecht zugesprochen wird. Durchschnittlich haben Frauen ein niedrigeres Gehalt als Männer. Und mit diesem müssen sie sich selbst und ihr Kind durchbringen, ernähren und versorgen. Wo vor der Scheidung noch zwei Elternteile auf die konsequente Erziehung achten konnten, obliegt diese Aufgabe nunmehr einer Person, die wahrscheinlich vollzeitlich arbeiten muss. Es ist offensichtlich, dass die Geradlinigkeit in der Erziehung darunter leiden muss. Zu der verminderten gemeinsamen Zeit des Kindes und des sorgeberechtigten Elternteils kommt noch die Krise des Geschiedenen hinzu. Der Grund, warum das Kind nach der Scheidung mehr Unterstützung braucht, ist der selbe, aus dem der sorgeberechtigte Elternteil diese Unterstützung in der benötigten Intensität nicht leisten kann. Beide, das Kind und der Erwachsene, befinden sich in einer von der Trennung verursachten Krise, die das Leben nicht gerade erleichtert.
Die Kinder verarbeiten die Scheidung je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich. Wallerstein und Kelly 9 haben dies beschrieben:
- Kinder zwischen 3-5 Jahren reagieren mit erhöhter Ängstlichkeit, Verwirrtheit, Irritierbarkeit und Weinerlichkeit. Es können sowohl Aggressionshemmungen als auch -ausbrüche auftreten, sowie ein gesteigertes Bedürfnis nach Körperkontakt. Die Kinder glauben, die Zerrüttung der Ehe verursacht zu haben und erleben die Trennung der Eltern als einen gegen ihre Person gerichteten Akt. Sei befürchten, wie der eine Elternteil weggeschickt und ersetzt zu werden.
- Kinder zwischen 6-8 Jahren (frühe Latenzzeit) sehen die Scheidung eher als Kampf zwischen den Eltern, wobei der ,,Sieger" den ,,Verlierer" zwingt, das ,,Feld zu räumen". Die Kinder bewahren ihre Loyalität grundsätzlich beiden Eltern gegenüber, wagen aber nicht dies dem vermeintlichen Sieger gegenüber zu zeigen. Ihr Verhalten ist geprägt von einer tiefen, anhaltenden, sie überwältigenden Traurigkeit.
- Bei Kindern zwischen 9-12 Jahren (späte Latenzzeit) fällt das starke Bemühen um Affektkontrolle auf, sie sprechen nüchtern und klar über die Scheidung. Es treten vorwiegend Scham- und Zorngefühle auf: sie schämen sich über elterliche Verhaltensweisen, die mit ihrem Moralkodex konfligieren, und sie sind zornig auf die Eltern oder auf denjenigen Elternteil, der aus ihrer Sicht die ,,Schuld" trägt. Aus dieser Position neigen sie dazu, aktiv in den elterlichen Streit einzugreifen, und sich mit einem Elternteil dauerhaft gegen den ,,Schuldigen" zu verbünden.
- Jugendlichen (13-18 Jahre) zeigen heftige Reaktionen von Trauer, Schmerz, Scham und Zorn. Es herrscht das Gefühl vor, von den Eltern betrogen worden zu sein: sie empfinden, dass die Zeit des Erwachsenwerdens für sie aufgrund der Scheidung der Eltern verkürzt wird. Sie bemühen sich, nicht in den Ehekonflikt ihrer Eltern involviert zu werden.
Im Allgemeinen reagieren Jungen eher aggressiv, destruktiv und mit unsozialem Verhalten. Mädchen sind mehr überkontrolliert, überangepasst und introvertiert. Bei ihnen klingen die Verhaltensänderungen meist nach zwei Jahren ab, wozu es bei Jungen länger braucht. Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern sind aber nicht erst nach der Scheidung zu beobachten. Dies wird klar, wenn man weiss, dass ein belegter Zusammenhang zwischen dem Streit der Eltern und den Verhaltensstörungen der Kinder existiert. Vor diesem Hintergrund kann man die Scheidung auch als Chance, sozusagen als Notausgang bezeichnen. Denn wenn sich die (Ex-) Partner nicht mehr so oft sehen, kommt es gar nicht oder nur noch selten zu Auseinandersetzungen. Es ist dann zu bedenken, ob die Beendigung der Ehe für das Kind nicht der bessere Weg ist. Nach der Scheidung ist es sehr wichtig, dass zwischen den Getrennten gute Umgangsformen herrschen. Sie müssen zu einer Beziehung finden, die einen positiven Kontakt zu den Kindern zulässt. Nur so können die für das Kind ohnehin eigentlich überfordernden Veränderungen möglichst ertragbar gehalten werden.
III. Fazit
Warum werden immer mehr Ehen geschieden? Rosemarie Nave-Herz (1997) sagt es so: ,,So paradox es klingen mag, die Ergebnisse unserer eigenen Erhebung über verursachende Bedingungen von Ehescheidungen zeigen das Gegenteil: Die Zunahme der Ehescheidungen ist nicht die Folge eines gestiegenen Bedeutungsverlustes der Ehe; nicht die Zuschreibung der ,,Sinn"losigkeit von Ehen hat das Ehescheidungsrisiko erhöht und lässt Ehepartner heute ihren Eheentschluss eher revidieren, vielmehr ist der Anstieg der Ehescheidungen Folge gerade ihrer hohen psychischen Bedeutung und Wichtigkeit für den einzelnen, so dass die Partner unharmonische Beziehungen heute weniger als früher ertragen können und sie deshalb ihre Ehe schneller auflösen. Zuweilen in der Hoffnung auf eine spätere besser Partnerschaft." Mit der Bedeutungszunahme auf der emotionalen, intimen Seite geht ein Verlust verschiedener Funktionen der Ehe einher (z.B. Sozialisation, Versorgung). Solche Aufgaben haben die Familie und damit auch die Ehe getragen, ihr Halt gegeben. Die Institution der traditionellen Ehe mit dem Ziel, das Überleben der Individuen zu sichern, weicht dem privaten und lösbaren Vertrag der Partner-Ehe, der Gefährtenschaft, die jedem Partner möglichst viel Annehmlichkeiten verschaffen soll10. Die Alternativen zu Ehe nehmen zu. Vor allem für Frauen, deren Rolle sich seit dem 2. Weltkrieg stark gewandelt hat. Es ist leichter geworden, sich zu scheiden. Nicht nur rechtlich. Geschiedene werden nicht sozial diskriminiert oder vom Staat benachteiligt. Das Leben ausserhalb der Ehe ist durchaus möglich. Und in vielen Fällen anscheinend besser. Durch die Individualisierung unserer Gesellschaft wird die Ehe zu einer täglich neuen Herausforderung. Zwei Menschen wollen durch das Chaos der Lebenskreuzungen hindurch einen gemeinsamen Weg gehen. Und dieser Kompromiss des gemeinsamen Weges soll beiden gut gefallen. Besser als das Verwirklichen der eigenen Wünsche auf einem Weg des Alleinlebens.
Aber was ist mit den Kindern? Mit den minderjährigen Menschen, die auf Versorgung und Schutz angewiesen sind und ein Recht auf eine gute und liebevolle Erziehung haben? Während die Scheidungsforschung lange Jahre ohnehin schon ein Stiefkind der Soziologie war, wurde das waise Themengebiet der Folgen für die Kinder nicht einmal adoptiert und so kaum behandelt. Es gibt einige wenige
deskriptive Studien zu Verhaltensänderungen, aber den psychischen Hintergrund, die Erklärung dieser Verhaltensänderungen, hat noch kaum jemand befriedigend betrachtet.
Untersuchungen, die vorgeben, die Scheidung aus der Perspektive des Kindes zu betrachten, lassen jedoch oft nur die Eltern reden. Über ihre Kinder und wie sie das wohl sehen. Ein Erwachsener ist aber kein Kind.
Die Scheidung und auch schon der Streit der Eltern vorher stellt jedes betroffene Kind vor eine enorme psychische Belastung. Vieles verändert sich, manches Neue kommt hinzu. Probleme werden grösser, weil der Sorgeberechtigte selbst in der Krise steckt und oft nicht helfen kann. Es bleibt zu hoffen, dass Pädagogen, Soziologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter diese Schwierigkeiten sehen und sich ihrer annehmen.
In unserer Zeit ,,entstehen neue Chancen zu wirklicher Partnerschaft, aber offensichtlich auch viele Konflikte, mit entsprechender Konfrontation und Isolation der Geschlechter. Denn die Beziehung zwischen M ä nnern und Frauen ist jetzt unter ein zentrales Dilemma gestellt: Auf der einen Seite der Wunsch und der Zwang, ein eigenst ä ndiges Individuum zu sein; auf der anderen Seite das Bed ü rfnis nach dauerhafter Gemeinsamkeit anderen Menschen, die aber ihrerseits wieder den Vorgaben und Erwartungen des eigenen Lebens unterstehen. Dieses Dilemma schafft im Bewusstsein und Handeln der beteiligten Personen endlose Widerspr ü che, K ä mpfe, Komplikationen. Die entscheidende Frag ist, ob diese bleiben und sich weiter verst ä rken, bis am Ende nur noch die Therapeuten die Begleiter unserer Einsamkeit sind." 11
Literaturverzeichnis
Beck-Gernsheim, Elisabeth (1990). Von der Liebe zur Beziehung? In Beck, Ulrich & Beck- Gernsheim, Elisabeth. Das ganz normale Chaos der Liebe (S. 65 - 104). Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Bodenmann, Guy (1999). Scheidung: Was wissen wir heute zu ihren Ursachen? Zeitschrift für Familienforschung 2/1999, S. 5 - 27.
Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (1996). Scheidung nach langjähriger Ehe im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Expertise im Auftrag des BMFSFJ. Stuttgart: Kohlhammer.
Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (1999). Die Familie im Spiegel der amtlichen Statistik. Bonn.
Kopp, Johannes (1994). Scheidung in der Bundesrepublik. Zur Erklärung des langfristigen Anstiegs der Scheidungsraten. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag.
Nave-Herz, Rosemarie (1994). Familie heute. Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung. Darmstadt: Primus.
Reh, Gerd (1999). Ehescheidungen 1998. Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 6/99, S. 129 - 137.
Rosenkranz, Doris & Rost, Harald (1998). Welche Partnerschaften scheitern? Prädiktoren der Instabilität von Ehen. Zeitschrift für Familienforschung 1/1998, S. 47 - 69.
Rottleuthner-Lutter, Margret (1989). Ehescheidung. In Nave-Herz, Rosemarie & Markefka, Manfred (Hrsg.), Handbuch der Familien- und Jugendforschung. Band 1: Familienforschung (S. 607 - 623). Neuwied und Frankfurt: Luchterhand.
Scheller, Gitta (1992). Wertwandel und Anstieg des Ehescheidungsrisikos? Eine qualitative Studie über den Anspruchs- und Bedeutungswandel der Ehe und seine Konsequenzen für die Ehestabilität. Pfaffenweiler: Centaurus.
Anhang
[...]
1 Nave-Herz 1997, S. 117
2 Scheller 1992, S. 40
3 nach Bodenmann 1999, S. 16
4 Gottman nach Bodenmann 1999, S. 16
5 Bodenmann 1999, S. 16
6 Scheller 1992, S. 50
7 Roussel nach Scheller 1992, S. 52
8 Scheller 1992, S. 214
9 zitiert nach Rottleuthner-Lutter 1989, S. 616-617
10 vgl. Roussel nach Scheller 1992, S. 52
11 Beck-Gernsheim 1990, S. 103
- Citation du texte
- Jens Theden (Auteur), 2000, Versuch einer Zusammenschau über Theorien der Sozialisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97602
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