Christoph Kolumbus
Seine Kindheit und Jugend und erste Erfahrungen als Seemann Cristoforo Colombo, so der richtige Name von Christoph Kolumbus wurde 1451 als das Älteste von 5 Kindern in Genua geboren. Den genauen Geburtstermin von Christoph Kolumbus kennt man nicht, weil keine Geburtsurkunde von ihm existiert. Aber aus Dokumenten lässt sich ersehen, dass er 1451 zwischen Ende August und Ende Oktober geboren wurde. Sein Vater Domenico, nachdem er später die Stadt Santa Domingo, die heutige Hauptstadt der Dominikanischen Republik benannte, hatte eine kleine Weberei und eine Weinausschank, den sie jedoch nach ein paar Jahren aufgaben um in eine andere Stadt zu ziehen, weil in Genua Kämpfe zwischen den zwei größten Familien ausgebrochen waren. Er wurde wie sein Vater Tuchweber und segelte an Küsten entlang, um Wolle zu kaufen und fertige Stoffe zu verkaufen. Er ließ sich auch manchmal zu kleinen Handelschifffahrten anheuern, um etwas Geld zu verdienen, wenn das Tuchwebergeschäft in Schwierigkeiten steckte. So erlernte er den Beruf eines zur See fahrenden Händlers. Auch sein überragendes seemännisches Können und Wissen rührt aus dieser Zeit.
Nur zwei seiner früheren Seefahrten sind belegt: eine Fahrt zur griechischen Insel Chios und eine andere zum Golf von Tunis. Chios ist eine Insel vor der türkischen Küste, die seit dem frühen 14. Jahrhundert unter genuesischer Herrschaft stand. Dort wurde er in kriegerische Handlungen zwischen dem König von Frankreich und den Aragoniern verwickelt und sollte für den franzöischen König mehrere Anschläge verüben, was er jedoch ablehnte. Im Sommer 1476 wagte er sich zum ersten Mal auf den Ozean, da sich die Gelegenheit, das Mittelmeer zu verlassen, bei einer Handelsexpedition von fünf genuesischen Schiffen nach England ergab. Nach der Meerenge von Gibraltar, wurden die Handelsschiffe von einer Korsarenflotte unter der Leitung des französischen Vize-Admirals Guillaume Casenove angegriffen. Es kam zu einem erbitterten Krieg. Die Flotte aus Genua verlor drei Schiffe, die Korsaren vier oder fünf. Nur an ein Ruder geklammert, gelang es Kolumbus, die Küste von Lagos zu erreichen.
Auf diese Weise kam Kolumbus nach Portugal. Da Portugal zu diesem Zeitpunkt die größte Seemacht war, beschloss er seinen Wohnsitz nach Lissabon zu verlegen. Durch weitere Seefahrten eignete er sich immer mehr nautische Fähigkeiten an: In Lissabon heiratete er und zog mit seiner Frau Felipa Moniz Perestrello nach Porto Santo, einer Atlantikinsel.
Darauf folgte im Jahr 1478 eine Fahrt nach Madeira im Auftrag von Di Negro zum Ankauf von Zucker. In diesen Jahren segelte Kolumbus auch nach Guinea. Da in Guinea Gold entdeckt worden war, wurde im Jahre 1482 mit dem Bau einer Festung begonnen, und Kolumbus muss in diesem oder im darauffolgenden Jahr dort gewesen sein, um Gold zu kaufen. Vieles spricht dafür, dass Kolumbus vor 1492 auch die atlantischen Inseln besucht hatte. Sein nächstes großes Vorhaben war den Seeweg in westlicher Richtung nach Asien zu finden.
1482 ist Kolumbus auf die Idee gekommen Indien auf dem Westweg über den Ozean zu erreichen. Nicht nur der Warenaustausch, sondern auch der Hunger nach Gold und Reichtum, führte ihn zu dem Entschluss die Fahrt antreten zu wollen. Er konnte sich dabei nur auf seine seemännische Erfahrung verlassen, da er mit seinen sonstigen Vorstellungen noch tief im Mittelalter steckte. Trotzdem wurde er durch Aussagen des Florentiner Paolo del Pozzo Toscanelli, einen der damals bedeutendsten Wissenschaftler, bekräftigt.
1483 bittet Kolumbus den König von Portugal, der ein großer Förderer der Seefahrt war, um Schiffe für seine Fahrt nach Cipangu, dem heutigen Japan. Der König lehnt ab, vermutlich aus finanziellen Gründen.
1487 sollte er vor einer weiteren Kommission stehen. Das spanische Königspaar verwies ihn an die Gelehrten von Salamanca. Nach einiger Verzögerung lehnte auch diese Kommission den Plan ab, da Kolumbus von völlig falschen geographischen Verhältnissen ausgehe. Woher sein Entdeckersinn kam Sein Entdeckersinn wurde durch viele Erzählungen von Seefahrern und aus seinen Lektüren geweckt, denn es hieß, dass der größte Teil des östlichen Gebietes schon erforscht war, nur dieser Seeweg nach Indien noch nicht. Ein großer Anreiz für seine Reise, aber auch der größte Fehler Christoph Kolumbus war, dass er auf eine falsche Aussage bezüglich der Reisezeit vertraute. Diese Aussage stammte aus seinem Lieblingsbuch: der Bibel. Denn da heißt es, dass Gott sechs Siebtel der Erde trocken gelegt habe, was bedeuten musste, dass der Ozean zwischen Europa und Asien im Westen nur eine geringe Ausdehnung haben konnte. Andere überlieferten Informationen, die sagten, dass Indien so groß wie der Rest von Asien sei, erwiesen sich dann auch als falsch. Christoph Kolumbus holte sich auch von einem arabischen Geographen namens Alfragano, der den Erdumfang aber nur auf 56 arabische Seemeilen schätzte, Informationen. Durch Gespräche mit anderen Seefahrern, die Fahrten nach Westen gemacht hatten, erfuhr er von Entdeckungen, die ein Seefahrer gemacht hatte.
Dieser hatte nämlich ein fein bearbeitetes Stück Holz aus dem Meer gefischt, aber man konnte sehen, dass es nicht mit Metall bearbeitet worden war. Wassergefäße aus einer Art Bambus, den es in Europa nicht gab, wurden auch an die Küsten angespült. Es hieß auch, dass zwei Leichen angespült worden seinen, bei denen es sich nicht um Christen handeln könne. All diese Funde wurden nur bei Westwind gefunden und das bedeutete, dass es dort noch unentdeckte Inseln geben musste.
Am 17. April 1492 billigte das Königshaus die Finanzierung des Unternehmens und alle Forderungen von Kolumbus. Man stattete ihn mit Beglaubigungsschreiben und Schriftstücken aus, die ihm zu Schiffen, Verpflegung und Mannschaften verhelfen sollten. In Palos wurden Kriminelle und Strauchdiebe, denen man Straffreiheit versprach, als Mannschaft angeheuert. Aber auch wagemutige und draufgängerische Privatleute, die sich einen hohen Gewinn von der Reise versprachen, konnten angeworben werden. Als Flaggschiff charterte Kolumbus die Karavelle "Santa Maria". Zusätzlich wurden ihm die beiden Schiffe "Pinta" und "Nina" zur Verfügung gestellt. Nachdem die 90-köpfige Mannschaft, die Verpflegung und die Schiffe richtig ausgestattet waren, lichtete die kleine Flotte am 3. August 1492 die Anker und verließ den Hafen von Palos.
Das Ziel der drei Schiffe waren zunächst die Kanarischen Inseln, um die Seetüchtigkeit der Schiffe zu prüfen und dort nochmals frische Vorräte aufzufüllen. Bei der Überfahrt sprang bei der "Pinta" das Steuerruder aus der Halterung. Die Reparatur der "Pinta" und die Erneuerung der Takelage der "Nina" dauerten einen Monat. Kolumbus stach mit seiner Flotte am 6. September 1492 in See. Als das Land außer Sicht der Mannschaft kam, begann diese, aus Angst vor dem Ungewissen unruhig zu werden. Doch der Admiral sprach ihnen Trost zu, und bei gutem Wetter und gleichbleibendem Wind kamen sie gut voran. Als die Flotte immer weiter nach Westen vordrang, begannen die Männer, sich zu beklagen. Seit vier Wochen waren sie nun auf See, und die Stimmung sank von Tag zu Tag. Das Auftauchen von Seevögeln und im Wasser treibendem Holz deutete schließlich auf Land ganz in der Nähe. Kolumbus ließ die Schiffe auch in der Nacht unter vollen Segeln fahren. Er erinnerte seine Mannschaft an das Versprechen des Königs, demjenigen, der das erste Mal Land sah, eine jährliche Rente von 10.000,-- Maravedis zu zahlen.
Am 12. Oktober 1492 gegen 2.00 Uhr morgens wurde von der "Pinta" ein Kanonenschuß abgegeben, der die Nachricht verbreiten sollte, dass Land in Sicht sei. Kolumbus ließ die Segel streichen und wartete auf den Sonnenaufgang. In seinem Logbuch notierte er, dass er selbst derjenige gewesen sei, der zuerst das Land gesichtet habe. Er offenbarte in diesem Fall ein so egoistisches Verhalten, dass er jenem Matrosen der "Pinta" das Recht auf die Belohnung aberkannte und für sich selbst in Anspruch nahm.
Am Morgen des 12. Oktober ging der Admiral an Land, setzte die königliche Fahne und nahm
unter Zeugen das Land offiziell für Spanien in Besitz.
Kolumbus hatte die Insel San Salvador, von den Eingeborenen Guanahani genannt, erreicht. Die Inselbewohner, es waren Tainos, traten neugierig näher, und der Admiral, der sich in der Nähe Indiens glaubte, schrieb in sein Logbuch: "Die Indianer sind freundlich. Ich glaube, dass sie leicht zum Christentum übertreten können. Ihr Land ist zauberhaft, doch wo ist das Gold, und wo ist der Großkhan?"
Er verständigte sich durch Gesten mit den Eingeborenen und erfuhr, dass es noch weiteres Land in der Nähe gab. Deshalb fuhr er bereits zwei Tage später weiter. Die drei Segelschiffe entdeckten noch weitere kleinere Inseln, bevor sie Kuba erreichten. Kolumbus taufte diese Insel zu Ehren des Thronerben von Kastillien und Aragon auf den Namen "Juana". Sein wichtigstes Ziel bestand darin, die von Marco Polo beschriebenen Schätze Chinas zu finden, die seinem Rang als Vizekönig Indiens erst das nötige Gewicht verleihen würden. Er erkundete das Inland von Kuba und begann mit den Indianern Tauschgeschäfte. Sie tauschten die aus Gold hergestellten kleinen Schmuckstücke gegen die von den Spaniern mitgebrachten Glasperlen und kleinen Bronzeglöckchen. Der gesamte weitere Verlauf der ersten Amerikafahrt war durch die Suche nach Gold bestimmt.
Der Kapitän der "Pinta" widersetzte sich den Befehlen Kolumbus' und ging selbständig auf weitere Erkundungsfahrten. Die "Santa Maria" und die "Nina" segelten nun alleine weiter, immer noch in der Hoffnung, auf große Goldvorkommen zu stoßen. Kolumbus begann, Pläne für die Kolonialisierung zu entwickeln und landete auf Hispaniola, dem heutigen Haiti. Im Kontakt mit der Bevölkerung dieser Insel stellte sich schnell heraus, dass sie mehr Gold besaßen, als dies auf den anderen Inseln der Fall gewesen war. Kolumbus folgte einer Einladung, das Weihnachtsfest gemeinsam mit den Indianern zu feiern, als sein Schiff, die "Santa Maria", auf eine Sandbank lief und trotz Gewichtsverminderung und Hilfe der Indianer nicht mehr freizubekommen war. Kolumbus ließ alle Waren auf die "Nina" umladen. Aus dem Wrack der "Santa Maria" ließ er die erste Siedlung mit dem Namen "Villa de la Navidad" bauen. Die Gastfreundschaft der Eingeborenen mit dem Namen Guacanagaris ging soweit, dass Kolumbus immer neue Goldgeschenke überreicht bekam.
Zu Beginn des neuen Jahres konnte die "Nina" endlich die Heimreise antreten. In La Navidad wurden etwa 40 Männer zurückgelassen. Unter ihnen waren angesehene Kaufleute, aber auch Handwerker, die für den Aufbau einer Siedlung wichtig waren. Nachdem die "Nina" mit dem nötigen Proviant ausgestattet war, und auch die "Pinta" wieder zurückgekehrt war, stach der Admiral am 4. Januar 1493 in See.
Vor ihrer Abreise hatte es noch einen unschönen Vorfall gegeben. Einige Indianer waren gekommen und hatten die Besatzung der Schiffe angegriffen, doch die Matrosen konnten sie in die Flucht schlagen. Kolumbus war froh, dass die Inselbewohner von den Christen eingeschüchtert wurden.
Am 16. Januar begann die Rückreise. Der Admiral wählte einen Kurs nördlich der Passatwindzone. Bis zum 12. Februar, als sie sich südlich der Azoren befanden, war das Meer ruhig. Doch dann ging ein heftiger Sturmwind los, der die beiden Schiffe trennen sollte. Alles schien verloren. Kolumbus schrieb in aller Eile das Wichtigste über seine Entdeckungsfahrt auf, verstaute die Papiere in einem Fass und warf dieses über Bord. Am Abend des 15. Februar 1493 begann der Sturm, sich zu legen, und bald darauf konnte die "Nina" auf einer Azoreninsel vor Anker gehen. Ein Teil der Besatzung wurde gleich an Land von den Potugiesen gefangen genommen. Kolumbus berief sich auf seinen Rang als Admiral und Vizekönig der Indischen Lande und schaffte es, seine Leute wieder freizubekommen. Am 24. Februar konnte die Heimreise fortgesetzt werden. Die "Nina" geriet nochmals in ein schreckliches Unwetter und war gezwungen, am 4. März im Hafen von Lissabon Schutz zu suchen.
Nach einer Audienz beim portugiesischem König durfte Kolumbus die letzte Etappe, den Hafen von Palos ansteuern. Am 15. März, nur einige Stunden vor der "Pinta", legte Kolumbus im Hafen von Palos an.
Man überreichte Kolumbus eine Einladung des Königpaares. Mit einem farbenprächtigen Zug aus Indianern, Matrosen mit fremdländischen Pflanzen, Papageien und Gold reiste Kolumbus nach Barcelona. Es wurde ihm ein feierlicher Empfang bereitet. Kolumbus erhielt einen Adelstitel, war jetzt auch offiziell der Vizekönig und Gouverneur der Inseln und schon bald bat man ihn, eine zweite Reise vorzubereiten um Hispanola entgültig zu missionieren. Kolumbus erfüllte seinen Auftrag.
Nach mehreren Reisen für den König von Portugal und mehreren Fahrten nach Mittelamerika wollte Kolumbus 1506 trotz seines schlechten Gesundheitszustandes als Vizekönig und Gouverneur der Indischen Lande eingesetzt werden. Dies wurde abgelehnt, aber er bekam ein Zehntel des Fünftels, was der Krone aus den Handelsgeschäften mit den neuen Waren zustand. Er folgte schwerkrank dem Hof zuerst nach Salamanca, dann nach Valladolid, wo die Gicht ihn schließlich an das Krankenbett fesselte. Er starb am 21.05.1506.
Seine Flotte
Kolumbus besaß bei seiner Reise über den Atlantischen Ozean drei Schiffe. Das bekannteste der drei war wohl die Santa Maria, da auf ihr Kolumbus reiste. Die anderen zwei Schiffe hießen Nina und Pinta. Alle drei Schiffe waren von der Stadt Palos für Kolumbus gebaut worden. Die Einwohner dieser Stadt hatten sich gegen den König aufgelehnt, der ihnen deshalb als Strafe den Bau der Schiffe und die Sorge um das Proviant auferlegte. Man weiß nicht ganz genau, wie die drei Schiffe ausgesehen haben, doch wahrscheinlich waren es Karavellen. Das heißt, dass es kleine Schiffe mit drei Masten waren. Die Segel selbst waren handgefertigt und aus vielen kleinen Stofffetzen zusammengenäht. Außerdem war auf jedem Segel groß das Christenkreuz als Zeichen der Christianisierung gemalt. An den Masten waren die Flaggen mit den Zeichen Kastiliens (Löwe) und Leons (Schloß) befestigt, welche der Länder Ferdinands und Isabellas entsprachen. Die Schiffe waren über dem Wasserspiegel hell bemalt, unter dem Wasserspiegel mit Pech abgedichtet. Dieses sollte zum einen als Schutz für das Holz vor dem Wasser sein, zum anderen - wie man glaubte - gegen Schnecken.
Auf jedem Schiff gab es nur eine einzige Kabine, welche für den Kapitän bestimmt war. Die Mannschaften mussten sich zum Schlafen mit dem wenigen freien Raum zwischen Lebensmittelvorräten, Waffen und Munition begnügen. Außerdem gab es - wenn überhaupt - auch nur eine Toilette, welche ebenfalls für den Kapitän bestimmt war. Die restliche Besatzung musste sich mit einem Eimer zufrieden geben. Jedes Schiff hatte außer dem Kapitän einen Steuermann, einen Offizier, einen Arzt und vielleicht noch einen Dolmetscher, welcher etwas Chinesisch oder Japanisch konnte, an Bord.
- Arbeit zitieren
- Tim Bantien (Autor:in), 2000, Kolumbus, Christoph, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97570
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