Vorwort
Goethe war Dichter, Kritiker und Naturforscher und ist bis heute die bedeutendste Person der deutschen Literatur (er gab der Epoche den Namen _ Goethezeit).
,,Mit der Tragödie FAUST schuf er (Goethe) das zentrale Werk der nationalen Dichtung und ein Menschheitsdrama von zeitloser Gültigkeit und weltliterarischem Rang". (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des Juristen und Stadtschultheißen Johann Casper Goethe (1710 - 1782) und Katharina Elisabeth Goethe (geb. Textor, 1731 - 1808) in Frankfurt am Main geboren.
Er wuchs in einem vermögenden Elternhaus auf und erhielt Privatunterricht.
Goethe erlebte in seiner Jugend bedeutende Ereignisse haut nah mit, wie z.B.: Die Besetzung seiner Heimatstadt 1759, die er später in seiner Autobiographie Dichtung und Wahrheit schildert.
Obwohl Goethes Begabungen bekannt waren studierte er auf Wunsch seines Vaters von 1765 bis 1768 Rechtswissenschaften in Leipzig.
Während der Studienzeit entstanden mehrere Gedichte, wie z.B.: Die Annette - Lieder (1767) sowie das ,,Schäferspiel" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998) Die Laune des Verliebten (1767 - 1768). Goethe machte erste sexuelle Erfahrungen mit Käthchen Schönkopf, mußte aber aufgrund einer schweren Krankheit nach Hause zurück kehren.
Bei seiner lange andauernden Genesung lernte er die Stiftsdame Susanna Katharina von Klettenberg, eine Freundin seiner Mutter, kennen und porträtierte sie schließlich im sechsten Kapitel von Wilhelm Meisters Lehrjahre (Untertitel: Bekenntnisse einer schönen Seele).
1770 setzte Johann Wolfgang von Goethe sein Studium in Straßburg fort und ,,promovierte 1771 zum Lizenziaten der Rechte" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998).
Im selben Jahr waren auch seine ersten Gedichte in Buchform erhältlich.
Goethe knüpfte Beziehungen zu Vertretern des Sturm und Drang und schuf unter dem Eindruck der gotischen Architektur Von deutscher Baukunst (1772).
Auch in der Liebe betätigte er sich weiterhin, so widmete er der Pfarrerstochter Friederike Brion zahlreiche Lieder (Mailied, Willkommen und Abschied, Heidenröslein), da er mit ihr ,,in dieser Periode [...] ein Liebesverhältnis hatte."
(Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
1771 eröffnete Goethe eine Kanzlei in Frankfurt, vollendete jedoch ebenfalls seine ,,dichterischen Versuche" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998).
Die Urfassung des 1832 gedruckten Dramas Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand befand sich auch darunter.
1772 begann er seine Laufbahn als Schriftsteller bei der Frankfurter Gelehrten Anzeigen.
Anschließend war es wieder einmal die Liebe (diesmal die unerfüllte zu Charlotte Buff) die ihn zu seinem ersten Roman anregte.
Durch Die Leiden des jungen Werthers (1774, Neufassung 1787) gelangte Goethe ,,auf einem Schlag zu literarischem Ruhm" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CDROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998).
Goethe ließ sich bei seinen Werken unter anderem von William Shakespeare inspirieren und schrieb die Rede Zum Schäkespears Tag.
Des weiteren produzierte er in dieser Zeit die Hymnendichtungen Wanderers Sturmlied, Prometheus, Ganymed und An Schwager Kronos sowie die Dramen Faust (Urfaust), Mahomet und Prometheus, Clavigo und Egmont.
1775 unterhielt er eine Liebesbeziehung zu der Offenbacher Bankierstochter Lili Schönemann, die allerdings so problematisch war, dass er die ein Jahr zuvor eingegangene Verlobung wieder löste.
,,Das erotische Erlebnis fand erneut ein vielfältiges Echo im dichterischen Werk." (Neue Liebe, neues Leben, An Belinden, Wonne der Wehmut, Lilis Park, Auf dem See, Herbstgefühl). (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Das erste Weimarer Jahrzehnt (1775 - 1786)
1775 zog Goethe nach Weimar, da der Herzog Karl August ihn eingeladen hatte. Dort machte er schnell Karriere als Beamter (1776 Geheimer Legationsrat, 1779 Geheimer Rat, 1782 Leiter der Finanzkammer) und verhalf der Stadt zu künstlerisch-wissenschaftlicher Geselligkeit.
Er lernte Charlotte von Stein kennen und blieb aufgrund der Liebe zu ihr in der Stadt. Die übernommene Oberaufsicht über den Ilmenauer Bergbau ließ sein Interesse an den Naturwissenschaften wieder aufleben und führte zum Versuch, die Metamor-phose der Pflanzen zu erklären (1790).
1776 erschien mit Stella das letzte vom Sturm und Drang geprägte Schauspiel, denn Goethe arbeitete nun mit ,,einer gemeinschaftsdienlichen Humanität".
(Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Dies wurde erstmals in dem Drama Iphigenie auf Tauris (1779) deutlich. Auch in weiteren Werken Egmont (1788) und Torquato Tasso (1789) steht der Konflikt von individueller Daseinsgestaltung und geschichtlicher Notwendigkeit im Mittelpunkt. In Goethes abgeschiedenem Gartenhaus, bei Wanderungen oder Dienstreisen entstanden zahlreiche Gedichte, überwiegend Naturlyrik, darunter
Harzreise im Winter, Wanderers Nachtlied, Ilmenau, Balladen wie der Erlkönig und sein bekanntestes Gedicht Ü ber allen Gipfeln ist Ruh.
Außerdem arbeitete er weiter am Faust und an Wilhelm Meisters theatralischer Sendung (1777 - 1785).
Italienreise & Rückkehr nach Weimar (1786-1793)
1786 absolvierte Goethe eine Bildungs- und Erholungsreise nach Italien, über die er 1816/17 die autobiographische Schrift Die Italienische Reise veröffentlichte.
Bei der Reise lebte er unter den Synonym ,,Maler Möller".
Er befasste sich mit seinen literarischen Projekten (Egmont, Tasso, Faust, Iphigenie), Studien der antiken Bildhauerkunst und der Verbesserung seiner zeichnerischen Fähigkeiten. Goethe bezeichnete die Reise als ,,Wiedergeburt" und ,,sonderbare Hauptepoche seines Lebens". Ein weiteres Ergebnis der Reise waren die Römischen Elegien (1788 - 1790) und der Römische Carneval (1788).
Im Sommer 1788 kehrte Goethe nach Weimar zurück, übernahm die Leitung des ,,Freien Zeichen-Instituts" und ab 1791 die ,,Oberdirektion des Hoftheaters", wurde ansonsten aber ,,auf eigenen Wunsch von allen Ämtern entbunden".
(Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Kurz darauf lernte er seine künftige Lebensgefährtin Christiane Vulpius kennen. Das führte zur vorübergehenden Trübung des Verhältnisses mit Charlotte von Stein, da Christiane aus ärmlichen Verhältnissen (Vollwaise) stammte.
Im selben Jahr lernte er seinen späteren Freund Friedrich von Schiller kennen. 1790 veröffentlichte Goethe die Erstfassung des Faust (Faust. Ein Fragment.)
Später reiste er erneut nach Italien, hatte jedoch Probleme mit der Trennung von Christiane und dem einjährigen Sohn August.
1795 druckte er in Schillers Zeitschrift Die Horen seine Venetianischen Epigramme, in denen er der Französischen Revolution zutiefst ablehnend gegenüberstand.
Schon zuvor kritisierte er in Die Campagne in Frankreich 1792, Der Bürgergeneral (1793) und dem Schauspiel Der Groß-Kophta (1792) den 1. Koalitionskrieg (1792-1797). ,,Ende 1793 begann eine fünf Jahre andauernde Phase intensiver Homer-Studien," (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998) während der er Teile der Ilias und Odyssee übersetzte.
Das Jahrzehnt mit Schiller (1794 - 1805)
Seit 1794 arbeitete Goethe mit Friedrich von Schiller an der Zeitschrift Die Horen. Beide freundeten sich an und Schiller zog 1799 nach Weimar.
Man beriet sich über Werke wie Schillers Ü ber dieästhetische Erziehung des Menschengeschlechts oder Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795/96). Schiller war es, der Goethe zur Vollendung von Faust drängte. Dieser wirkte auch an Goethes Stück Hermann und Dorothea (1797) mit.
Schließlich schufen sie die gemeinsame Ballade Ü ber epische und dramatische Dichtung.
Von Goethe und Schiller. (1797)
Johann Wolfgang von Goethe fabrizierte in dieser Zeit zahlreiche weitere Balladen: Der Schatzgräber, Legende, Die Braut von Korinth, Der Gott und die Bajadere, und Der Zauberlehrling.
Goethe hatte zwar viele Freunde, doch Schiller war der wichtigste, so war es für ihn im Mai 1805 schwer seinen Tod zu verkraften. Aus Dankbarkeit für seine Dienste und zur Bekennung der Freundschaft ,,setzte er dem Verstorbenen im Epilog zu Schillers Glocke (1805) ein einfühlsames literarisches Denkmal." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Die Begegnung mit der Romantik (1806 - 1814)
Nach Schillers Tod wurde Wilhelm von Humbold zur wichtigsten Person an der Seite Goethes. 1806 heiratete er seine Lebensgefährtin Christiane von Stein.
Seine Haltung gegenüber den Romantiker änderte sich.
1805 stand er ihnen in Winckelmann und sein Jahrhundert neutral gegenüber, 1809 arbeitete er im Roman Die Wahlverwandtschaften mit romantischen Stilmitteln, aber 1812 stichelte er im Aufsatz Letzte Kunstausstellung 1805 gegenüber der Romantik.
1808 traf Goethe Napoleon und veröffentlichte den ersten Teil des Faust.
1811 erschien die Autobiographie Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, die 1812, 1814, 1831 und 1833 ergänzt wurde.
Im Jahr 1812 lernte er Ludwig van Beethoven kennen, dieser vertonte einige Gedichte von ihm.
1813 starb Christoph Martin Wieland, der ein bedeutender Dichter der damaligen Zeit war, Goethe widmete ihm den Nachruf Zum brüderlichen Andenken Wielands.
Die letzten Lebensjahrzehnte (1815 - 1832)
1815 reiste Goethe durch das Rheingebiet und begegnete Marianne von Willemer, die seine Zuneigung erwiderte. Auch dieser Umstand hatte Auswirkungen auf sein Schaffen _ Buch Suleika des West-östlichen Divan (1819).
Marianne schrieb einige Gedichte, die Goethe mit kleinen Änderungen übernahm.
Als nächste liebte er die neunzehnjährige Ulrike von Levetzow _ Marienbader Elegie (1827).
Andere lyrische Werke waren Urworte. Orphisch (1820), die Paria-Trilogie (1824) und die Zahmen Xenien (1827).
1827 legte Goethe die Weimarer Hoftheaterleitung nieder und zog sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.
Er beschäftigte sich nun vermehrt mit der Naturwissenschaft und brachte letzter Hand (1827- 1830) heraus.
Des Weiteren arbeitete er an Faust (Teil zwei, veröffentlicht 1832) und an Wilhelm-Meisters Wanderjahren (begonnen 1807, erschienen 1821-1829).
,,Beide Werke haben die offene Form sowie die Ereignis-, Stoff- und Motivfülle gemeinsam:" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Christiane von Stein starb 1816, sein Sohn August 1830.
Goethes letzte Werke waren die Aufsätze Landschaftliche Malerei und Noch ein Wort für junge Dichter.
Johann Wolfgang von Goethe starb am 22.03.1832 in Weimar und wurde neben Schiller in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.
Nachwort (Werke)
,,Kein anderer Dichter hat ein so breit gefächertes Lebenswerk geschaffen wie Goethe." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Goethe galt und gilt als Genie, so plante er Faust schon in seiner Jugend, schloß ihn aber erst im Alter ab.
Goethes lyrische Gedichte waren fast ausschließlich seinem Freundeskreis bekannt, bis er einige von ihnen zwischen 1787 und 1790 drucken ließ.
Zuerst war Goethe von erotischen Erfahrungen und Naturerlebnissen geleitet, dann von der Klassik und schließlich (unter dem Mitwirken von Schiller) der Balladenform.
Der Unterschied zwischen der Balladenform Schillers und der Goethes lag darin, dass Schiller belehrtet auftrat und Goethe ,,die Poetik reizte." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Goethe arbeitete mit seinen Gedichten mit einem subjektiven (einseitigen) Ton in die Lyrik ein, der später zum Inbegriff für die Dichtung der Romantik war.
(Erzählerisches Werk)
Goethes erzählerisches Werk begann mit den Leiden des jungen Werthers (1774), diese wurden in mehrere Sprachen übersetzt und bedeuteten seinen Ruhm. Für diese Erzählung benötigte Goethe nur die Zeit von vier Wochen.
Er schilderte in seinen Werken meistens leidenschaftliche Menschen, die sich in ausweglosen Konfliktsituationen befinden und sich diesen durch Selbstmord entziehen. Die Ereignisfülle, und die Entfaltung einer Gefühls- und Gedankenwelt zeichneten seine Werke aus. So wurden Wilhelm Meisters Lehrjahre als Muster des klassischen Bildungsromans angesehen.
Goethe urteilte in seinen Produktionen über das zeitliche Geschehen in der Welt, so war er mit der Französischen Revolution nicht einverstanden, was er in Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (1794) zum Ausdruck brachte.
Beim Roman Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagten (1821/1829) überlässt Goethe ,,es dem Leser den Zusammenhang zwischen einzelnen Bruch-stücken herzustellen." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Einer durchgängigen Interpretation unterzieht sich das Werk aber ebenso wie der zweit Teil des Faust.
(Dramen)
In seinen Dramen Götz von Berlichingen (1773), Clavigo (1774), Stella (1776), Egmont (1778) und Torquato Tasso (1789) demonstrierten die Hauptdarsteller das Problem der Vereinigung von der Welt und einem ,,Querkopf".
Goethe rückte jedoch in später, unter dem Einfluss der Klassik, von der egozent-rischen Haltung ab und forderte Wahrheit und Menschlichkeit in seinen Dramen. Zum ersten Mal geschah das in dem Prosawerk Iphigenie auf Tauris (1779).
,,Goethes dramatische Produktion spielte fortan - abgesehen von Faust - eine gegenüber der Lyrik und dem erzählerischen und dem wissenschaftlichen Werk marginale Rolle." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Es entstanden unter anderem folgende Werke:
Die Geschwister (1776), das Monodrama Proserpina (1778), das Singspiel Scherz, List und Rache (1790), Der Groß-Kophta (1792), das Trauerspiel Die natürliche Tochter (1803) sowie die Festspiele Pandora (1810) und Des Epimendies Erwachen.
Im Jahre 1814 schrieb Goethe ein Festspiel zum Sieg Friedrichs III. gegen Napoleon, weil ihn der Leiter des Nationaltheaters in Berlin darum gebeten hatte, obwohl er Bewunderer von Napoleon war.
Die Aufführung dieses Festspiels fand 1815 in Berlin statt und ,,setzte den Schlusspunkt der klassischen Periode Goethes." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CDROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
(Faust)
Faust (1. Teil erschienen 1808, 2. Teil 1833) war Goethes Hauptwerk und seine Entstehung zog sich über sechs Jahrzehnte hin.
Zwischen 1772 und 1775 entstand der erste Entwurf, dieser wurde Urfaust genannt.
1790 wurde Faust. Ein Fragment. fertig gestellt, aber erst auf Drängen Schillers nahm er 1797 die Arbeit an Faust wieder auf.
Die Handlung des Stücks ist, dass Gott und Teufel (Mephisto) um Fausts Seele wetten, da Faust beschließt sich umzubringen, es im letzten Moment aber nicht tut. Er wird sich über sein schwankendes Wesen klar (,,Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust."), und Mephisto verspricht den Konflikt zu lösen, fordert aber Fausts Seele als Pfand. Der Pakt wird dann mit Blut besiegelt und die Schlussformulierung stellt den Charakter der Wette dar.
,,Wird` ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! Du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich zu Grunde gehen!"
Faust will bei seiner Frau (Gretchen) ,,seine leidenschaftliche Begierde erfüllen," (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998) und nimmt dazu Mephistos Hilfe in Anspruch.
Faust betäubt daraufhin die Mutter von Gretchen, die stirbt jedoch an dem Mittel, dann kämpft er gegen Gretchen's Bruder und siegt, woraufhin sie das gemeinsame Kind tötet und im Kerker landet.
Mephisto besitzt über Gretchen keine Gewalt und das Böse scheitert an der von ihr zu Faust vorhandenen Liebe.
Goethe begann durch die Darstellung der Unvereinbarkeit der Ehe mit der Erotik eine Diskussion über die bürgerliche Ehe, diese Diskussion belegte die ,,Unlösbarkeit der geistigen und sinnlichen Existenz" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998) in Faust.
Im zweiten Teil des Faust wird dann die Wette eingelöst, und am Ende gibt es die Einsicht der Aussage:
,,Wer immer strebend sich bemüht, Den können wir erlösen."
und das macht Mephisto unter der ,,Macht der göttlichen Gnade" (Nagel, Joachim. In:
Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998) zum Verlierer der Wette.
Der erste Teil des Werkes fand in der Öffentlichkeit große Begeisterung, der zweite Teil stieß bei seiner Veröffentlichung jedoch auf Unverständnis, dies tat dem Werk aber keinen Abbruch.
Ursachen dieses Unverständnisses waren die oft missverständlichen Interpre-tationen.
Das Menschheitsdrama Faust nimmt einen der ersten Plätze unter den Werken der Weltliteratur ein und regte zu mehreren Vertonungen und Filmfassungen an.
(Naturwissenschaftliche Schriften)
Erst spät erkannte man Goethes naturwissenschaftliche Fähigkeiten, die sein Ansehen und seinen dichterisches Werk entscheidend prägten.
Goethe war Mitarbeiter der Physiognomischen Fragmente (1775-1778) und mehreren wissenschaftlichen Zirkeln.
Goethes größte Entdeckung war die des menschlichen Zwischenkieferknochens im Jahr 1781, die seine derzeit noch umstrittene These, das Mensch und Säugetier eine gemeinsame Entwicklungslinie haben, bewies.
1790 verfasste er den Versuchüber die Gestalt der Tiere und den Versuch, die Metamorphose der Pflanzen zu erklären.
1791 beschäftigte er sich mit der Farbphysik, die er in Beiträgen zur Optik erläuterte.
Allerdings war auch er nicht ohne Fehler, so setzte er im Gegensatz zu Isaac Newton (und damit der Wahrheit) Weiß als reine Farbe voraus.
1810 erschien Die Abhandlung zur Farbenlehre.
Die gesamten wissenschaftlichen Arbeiten Goethes waren von einer ,,gefärbten
Naturphilosophie geprägt:" (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CDROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Goethe vertrat die Ansicht, dass alle Pflanzen aus einer Urpflanze stammen und sich von dieser aus weiter entwickelt hätten.
Die Wirkung von Goethes Werken
Goethes Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, seine Aushängeschilder waren dabei Faust, Werther, Wilhelm Meister und Die Wahlverwandtschaften.
Der Kontakt mit vielen bedeutenden Personen unterstreicht seine Ausnahmestellung.
Allerdings nahm das Interesse an ihm gegen Ende seines Lebens ab, auch die in den dreißiger Jahren auftretende Bewegung des ,,Jungen Deutschland" stand ihm ablehnend gegenüber, so löste auch sein hundertster Geburtstag nur ein leises Echo aus.
Erst durch die Neuverlegung seiner Schriften rückte er wieder in das Licht der Öffentlichkeit. Das dort vorhandene Bild von ihm stellte ihn mal als ,,jungen Dichter und mal als Altersweisen dar." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Goethes Werke fanden auch im 19. Jahrhundert noch starken Widerhall, so zählt der erste Teil des Faust heute noch zum Standardrepertoire internationaler Bühnen.
Die ,,überhöhte Darstellung" des Dichters im 20.Jahrhundert ,,erschwert eine Annäherung an sein Leben und Werk." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Goethe gewidmete Institutionen
Es gibt einige Institutionen die mit Goethe verbunden sind, so wurde bereits 1885 in Weimar die Goethe-Gesellschaft gegründet. Sie beschäftigt sich mit der Erforschung von Goethe und seinen Werken und betreut unter anderem die Goethe-Bibliothek und gibt das Goethe- Jahrbuch heraus.
In Weimar gibt es außerdem das Goethe-Nationalmuseum und weitere Gedenkstätten. Museen gibt es zudem in Düsseldorf und Frankfurt am Main.
Die bekannteste Institution ist aber das 1951 gegründete Goethe-Institut ,, zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit [...] mit weltweit über hundert Zweigstellen." (Nagel, Joachim. In: Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie CD-ROM Nr.1469, Microsoft Corporation, 1998)
Mit Goethe ist auch einer der bedeutendsten deutschen Kulturpreise verbunden (Goethepreis der Stadt Frankfurt), dieser wird alle drei Jahre vergeben, und wurde schon an Personen wie Max Planck (1945) und Thomas Mann (1949) verliehen.
Schlußwort / Eingene Meinung
Ich finde das Leben von Johann Wolfgang von Goethe sehr interessant, denke aber, dass es durch seine zahlreichen Werke in unterschiedlichen Bereichen und einige ,,Frauengeschichten" kompliziert wird.
Ob Goethe wirklich der größte deutsche Dichter war kann ich nicht beurteilen, da ich
1. seine Werke nur auszugsweise gelesen habe und kenne
2. die Gedichte und Dramen anderer Künstler nicht kenne und
3. Literatur nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung ist und ich auf diesem Gebiet eine kleine Leuchte bin.
Aber ,,Wenn es so viele fachkundige Menschen behaupten, wird's wohl stimmen."
Die zahlreichen im gewidmeten Museen, Kulturpreise und Bibliotheken bestätigen seine Ausnahmestellung in der Literatur weltweit.
Probleme bei der Verfassung dieses Referats hatte ich in der Richtung, dass ich nicht so recht wußte welche meiner Informationen wichtig und welche unwichtig sind.
Außerdem hatte ich zahlreiche Infos, so dass eine Zusammenfassung dieser nicht ganz so einfach war.
- Arbeit zitieren
- Daniel Ackermann (Autor:in), 2000, Goethe, Johann Wolfgang von - Leben und Werk, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97474
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