Fanzines sind Printmagazine in Kleinauflagen, die von Fans für Fans produziert werden. Dieser Beitrag behandelt Fanzines einiger Heavy-Metal-Subgenres, vergleicht sie mit kommerziellen Publikationen und geht auf ihre Funktionen, Inhalte und politischen Dimensionen ein.
Typischerweise sind Fanzines Nischenprodukte, die – im gesamtgesellschaftlichen Maßstab betrachtet – eher randständige Interessen bedienen und in Subkulturen zirkulieren. Subkulturen als Teile eines größeren Kulturzusammenhangs lassen sich von ihrem Umgang mit kulturellen Ressourcen her beschreiben: „their unorthodox, even oppositional or illegitimate, use of cultural signs“ (Gelder 2005) bestimmt sie als besondere Ausdrucksformen von Sozialität. Dieser Zeichengebrauch entspricht den Selbstbildern, Interessen, Haltungen und Praxisformen, durch die eine Subkultur sich von anderen kulturellen Formationen unterscheidet. ›Subkultur‹ ist hier also nicht als abwertendes Urteil über die kulturelle Güte, etwa im Gegensatz zu weithin anerkannten Kulturbereichen, zu verstehen, sondern als Teil oder Unterbereich größerer kultureller Formationen, von denen sich die Subkultur durch ihren Zeichengebrauch und faktisch zumeist auch durch die verhältnismäßig geringe Anzahl ihrer Akteure abhebt. Fanzines sind dabei Schnittpunkte in subkulturellen Netzwerken, an denen sich nachvollziehen lässt, wie Sinn und Selbstbilder generiert, Sinngehalte interpretiert, neue Bedeutungsfelder eröffnet und Zeichenvorräte neu kombiniert werden. Wie das geschieht, wird nachfolgend diskutiert, wozu schlaglichtartig verschiedene Facetten von Metal-Fanzines mit Schwerpunkt auf dem deutschsprachigen Raum vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Fanzines?
- Typischerweise sind Fanzines Nischenprodukte
- Was beinhalten Fanzines?
- Welche Funktionen haben Fanzines?
- Fanzines und kommerzielle Medien im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle von Fanzines im Kontext von Metal-Subkulturen. Der Fokus liegt auf gedruckten Fanzines aus den 1990er Jahren bis 2020 und untersucht deren Bedeutung als Plattform für Selbstpräsentation, Informationsvermittlung und Subkulturbildung.
- Bedeutung von Fanzines als Nischenprodukte in Subkulturen
- Inhaltliche Vielfalt und Themenbereiche von Metal-Fanzines
- Funktionen von Fanzines: Information, Selbstdarstellung, Distinktion, Partizipation
- Vergleich zwischen Fanzines und kommerziellen Medien
- Einfluss von Fanzines auf die Entwicklung und Ausformung von Subkulturen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel definiert den Begriff "Fanzine" und beschreibt die charakteristischen Merkmale dieser Publikationsform.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Fanzines als Nischenprodukte innerhalb von Subkulturen und erläutert den Zusammenhang zwischen Fanzines und dem Zeichengebrauch innerhalb von Subkulturen.
- Das dritte Kapitel untersucht die inhaltlichen Schwerpunkte von Metal-Fanzines, insbesondere die Themen Interviews, Rezensionen, Konzertberichte, Gedichte, Kurzgeschichten und Sachtexte.
- Das vierte Kapitel beleuchtet die Funktionen von Metal-Fanzines im Kontext von Subkulturen, wie z.B. die Vermittlung von Informationen, die Selbstdarstellung von Szeneakteuren und die Schaffung von Distinktion.
- Das fünfte Kapitel vergleicht Fanzines mit kommerziellen Medien und analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Zielgruppen, Inhalte, Finanzierung und Autoren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind Fanzines, Metal-Subkulturen, alternative Kulturjournalismus, Selbstdarstellung, Distinktion, Partizipation, Themenvielfalt, Subkulturbildung und Vergleich mit kommerziellen Medien.
- Quote paper
- Dr. Jan Leichsenring (Author), 2020, Fanzines! Unterwegs im Blätterwald einiger Metal-Subkulturen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/973722