Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der römischen Republik und enthüllen Sie das komplexe Gefüge ihrer Verfassung, ein System, das über Jahrhunderte hinweg die Geschicke eines aufstrebenden Weltreiches lenkte. Diese tiefgründige Analyse beleuchtet die aristokratischen Wurzeln der „res publica romana“, die subtilen Mechanismen der Machtverteilung und die einflussreiche Rolle des Senatsadels als Hüter der politischen Ordnung. Entdecken Sie die Bedeutung der „Sitte der Vorfahren“ als oberste Richtlinie und erkunden Sie die verschiedenen Ebenen der Volksversammlung, von den Kuriatkomitien bis zu den Zenturiat- und Tributkomitien, die das Stimmrecht der Bürger widerspiegelten. Verstehen Sie, wie Plebejer in die Heeresversammlung integriert wurden und wie die Einteilung in Tribus die Gesetzgebung vereinfachte. Erfahren Sie mehr über die zentralen Akteure der römischen Politik, die Magistrate, ihre ehrenamtliche Tätigkeit, die Einjahresbeschränkung und das Prinzip der Kollegialität, das durch das Interzessionsrecht ergänzt wurde. Ein besonderes Augenmerk gilt den Zensoren, deren Überwachung der Senatszugehörigkeit und fehlende Kontrolle ihnen eine einzigartige Machtposition verlieh. Im Zentrum dieser Untersuchung steht der Senat, die „Versammlung der Alten“, die als mächtigstes Souverän die Außenpolitik gestaltete, über Krieg und Frieden entschied und für innere Ruhe und Ordnung sorgte. Erleben Sie, wie der Senat in Notfällen agierte, Gesetze umging und Tradition und Kontinuität verkörperte, um bis ins letzte Jahrhundert der Republik die eigentliche Regierung Roms zu bilden. Diese umfassende Analyse bietet einen detaillierten Einblick in die römische Verfassung, ihre Stärken, Schwächen und die Faktoren, die letztendlich zu ihrem Untergang führten, und ist somit unerlässlich für jeden, der die Grundlagen der westlichen Zivilisation verstehen möchte. Die detaillierte Untersuchung der Machtverteilung, der Einfluss der Eliten und die Rolle der Traditionen zeichnen ein lebendiges Bild der politischen Landschaft Roms.
Die römische Verfassung „res publica romana“
Einleitung
- aristokratische Verfassung (Staatsform, in der eine privilegierte Gruppe von adligen Personen herrscht)
- Manipulation der Verfassung → Autorität des Senats → Senatsadel = Elite
- Römische Sitte → „Sitte der Vorfahren“ → wichtigste Instanz für die politische Ordnung
Volksversammlung
- Teilnahme aller männlichen Bürger
- Recht auf Vornamen, Familiennamen, Beinamen, das Tragen der Toga, den Heeresdienst als Ehrenrecht und aktives sowie passives Wahlrecht
- Anstimmung nicht als Individuum sondern als Gruppe
- Jede Gruppe → eine Stimme (unabhängig von der Anzahl ihrer Mitglieder)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Kuriatkomitien
- Einteilung der Familien Roms in 30 Kurien (je 10 aus den 3 Stadtbezirken)
Heeresversammlung (Zenturiatkomitien)
- Plebejer → Stimmrecht
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- 193 Zenturien (Hundertschaft im römischen Heer)
- 18 Zenturien Reiter → 80 Zenturien reicher Römer
- als letzte eine Zenturie Proletarier → gleiche Anzahl an Mitglieder → eine Stimme
Tributkomitien
- Einteilung der Bürger innerhalb der 35 Stadtbezirke des römischen Staatsgebietes
- Einschreibung fast aller ärmeren Bürger in 4 Bezirke → restliche 31 Besitzbürger
- Einteilung der Concilium plebis in Tribus
- Seit 287 v.Chr. Verabschiedung von Gesetzen durch diese Volksversammlung → unkomplizierteste Einberufung
- Leitender Beamter war alleinig befugt Anträge zu stellen oder Kandidaten zur Wahl zu stellen
- War der Magistrat mit der Abstimmung nicht zufrieden mußte er sie nicht verkünden
Magistrat
- Wichtigsten Magistrate (Beamte) → Konsuln (oberste Leiter der Staatsgeschäfte, Heeresführung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Keine Besoldung → ehrenamtlich
- Einjahresbeschränkung → Annuität
- Jeder Magistrat hatte einen oder mehrere Kollegen → Kollegialität
- Gegenseitiges Einspruchsrecht → Interzessionsrecht
- Während der Amtszeit dürfen die Magistrate nicht zur Rechenschaft gezogen werden → Immunität
- 2 Sondermagistrate → Zensoren
- Überwachung der Zugehörigkeit zum Senat
- Zensoren waren keiner Kontrolle unterworfen
Senat
- Mächtigstes Souverän in der römischen Republik
- „Versammlung der Alten“
- 300 Mitglieder
- jeder Beamte erwarb nach einem Jahr Anrecht auf einen Senatssitz
- hauptsächliche Aufgaben → Außenpolitik (Empfang ausländischer Gesandtschaften, Einsetzung von Provinzstatthaltern [Verlängerung ihrer Amtszeit], Ernennung von Oberkommandierenden, Gewährung eines Triumphs für einen siegreichen Feldherrn
- Angabe der Stellungnahme zu Verträgen, Kriegserklärungen und Friedensschlüssen
- Beschlüsse der Zenturiatskomitien bedurften der Zustimmung des Senats, bevor sie rechtsgültig wurden
- Zuständig für innere ruhe und Ordnung
- Senatsnotstand bei höchster Gefahr → Beauftragung eines Konsuls mit der Wiederherstellung des Friedens → auch Umgehung von Gesetzen
- Verkörperung der Tradition und Kontinuität (Zusammenhang, Stetigkeit)
Häufig gestellte Fragen
Was ist die "res publica romana"?
Die "res publica romana" ist die römische Verfassung, eine aristokratische Staatsform, in der eine privilegierte Gruppe von adligen Personen herrschte. Manipulationen der Verfassung führten zur Stärkung der Autorität des Senats, wodurch der Senatsadel zur Elite wurde.
Welche Rolle spielte die "Sitte der Vorfahren" (mos maiorum) in der römischen Politik?
Die "Sitte der Vorfahren" (mos maiorum) war die wichtigste Instanz für die politische Ordnung in Rom.
Wer durfte an der römischen Volksversammlung teilnehmen?
Alle männlichen Bürger Roms durften an der Volksversammlung teilnehmen.
Welche Rechte hatten die römischen Bürger in der Volksversammlung?
Römische Bürger hatten das Recht auf Vornamen, Familiennamen, Beinamen, das Tragen der Toga, den Heeresdienst als Ehrenrecht und aktives sowie passives Wahlrecht. Sie stimmten jedoch nicht als Individuum, sondern als Gruppe ab.
Wie war die Stimmabgabe in der Volksversammlung organisiert?
Jede Gruppe in der Volksversammlung hatte eine Stimme, unabhängig von der Anzahl ihrer Mitglieder.
Was waren die Kuriatkomitien?
Die Kuriatkomitien waren eine Einteilung der Familien Roms in 30 Kurien (je 10 aus den 3 Stadtbezirken).
Was waren die Zenturiatkomitien (Heeresversammlung)?
Die Zenturiatkomitien waren die Heeresversammlung, in der auch Plebejer ein Stimmrecht hatten. Sie waren in 193 Zenturien (Hundertschaften im römischen Heer) eingeteilt. Die Einteilung umfasste Reiter, reiche Römer und Proletarier, wobei jede Gruppe eine Stimme hatte.
Was waren die Tributkomitien?
Die Tributkomitien waren eine Einteilung der Bürger innerhalb der 35 Stadtbezirke des römischen Staatsgebietes. Ärmere Bürger wurden fast ausschließlich in vier Bezirke eingeschrieben, während die restlichen 31 Bezirke Besitzbürgern vorbehalten waren. Das Concilium plebis war ebenfalls in Tribus eingeteilt.
Welche Befugnisse hatten die Tributkomitien?
Seit 287 v.Chr. konnten die Tributkomitien Gesetze verabschieden. Der leitende Beamte war allein befugt, Anträge zu stellen oder Kandidaten zur Wahl aufzustellen. Der Magistrat konnte die Verkündung einer Abstimmung verweigern, wenn er mit dem Ergebnis nicht zufrieden war.
Wer waren die Magistrate in der römischen Republik?
Die wichtigsten Magistrate (Beamte) waren die Konsuln, die obersten Leiter der Staatsgeschäfte und der Heeresführung. Andere Magistrate existierten auch.
Wie war die Amtszeit der Magistrate geregelt?
Die Amtszeit der Magistrate war auf ein Jahr beschränkt (Annuität). Sie übten ihr Amt ehrenamtlich aus und erhielten keine Besoldung.
Welche Prinzipien galten für das Amt der Magistrate?
Die Magistrate waren durch Kollegialität (mehrere Kollegen) und Interzessionsrecht (gegenseitiges Einspruchsrecht) eingeschränkt. Während ihrer Amtszeit genossen sie Immunität.
Wer waren die Zensoren und welche Aufgaben hatten sie?
Die Zensoren waren zwei Sondermagistrate, die die Zugehörigkeit zum Senat überwachten. Sie waren keiner Kontrolle unterworfen.
Welche Rolle spielte der Senat in der römischen Republik?
Der Senat war das mächtigste Souverän in der römischen Republik, eine "Versammlung der Alten" mit 300 Mitgliedern. Nach einem Jahr im Amt hatte jeder Beamte Anrecht auf einen Senatssitz.
Welche Aufgaben hatte der Senat?
Der Senat war hauptsächlich für die Außenpolitik (Empfang ausländischer Gesandtschaften, Einsetzung von Provinzstatthaltern, Ernennung von Oberkommandierenden, Gewährung eines Triumphs) zuständig. Er gab Stellungnahmen zu Verträgen, Kriegserklärungen und Friedensschlüssen ab. Beschlüsse der Zenturiatskomitien bedurften der Zustimmung des Senats, bevor sie rechtsgültig wurden. Er war auch für die innere Ruhe und Ordnung zuständig.
Was war der Senatsnotstand?
Bei höchster Gefahr konnte ein Senatsnotstand ausgerufen werden, bei dem ein Konsul mit der Wiederherstellung des Friedens beauftragt wurde, auch unter Umgehung von Gesetzen.
Welche Bedeutung hatte der Senat für die römische Republik?
Der Senat verkörperte die Tradition und Kontinuität und war bis in das letzte Jahrhundert der Republik die eigentliche Regierung Roms.
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- Herold Philip (Author), 2000, Die römische Verfassung "res publica romana", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97309