In der folgenden Arbeit möchte ich die These des britischen Militärhistorikers John Keegan am Beispiel des ersten Kreuzzuges untersuchen, die besagt, dass die Geschichte des Krieges und der Kriegskunst immer auch als Spiegel der menschlichen Zivilisation zu verstehen ist und dass der Krieg immer Teil der Kultur selbst ist und als solches zu akzeptieren gilt. Die Art und Weise, wie zum Beispiel ein Volk, eine Nation oder ein militärisches Bündnissystem Krieg führt, lässt nach John Keegan Rückschlüsse auf die Gesellschaft und auf den Stand der Zivilisation zu.1 „Krieg ist stets Ausdruck einer Kultur, oft sogar eine ihrer bestimmenden Größen, und in manchen Gesellschaften die Kultur selbst.“2 Wichtiger Bestandteil der Kultur eines Krieges ist nicht nur die Kriegsführung an sich, sondern auch wie Krieg legitimiert wurde, wer daran teilnahm, welche Motivation die Kämpfenden hatten oder warum er zum Beispiel so grausam geführt wurde. Auf diese genannten Aspekte werde ich mich in der folgenden Arbeit in Hinblick auf den ersten Kreuzzug fokussieren und versuchen dadurch Rückschlüsse und Erkenntnisse auf den Zustand der west- und mitteleuropäischen Zivilisation und Gesellschaft des elften Jahrhunderts zu ziehen und überprüfen, ob John Keegans Theorie denn wirklich in allen genannten Punkten seine Gültigkeit beibehält. Methodisch versuche ich dies herauszufinden, indem ich die oben genannten wichtigen Aspekte des ersten Kreuzzuges beschreibe und dann mit Hilfe von Sekundärliteratur hinsichtlich der oben formulierten Fragestellung analysiere und dies mit meiner Hauptquelle belege.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Aufruf Urbans II. zum ersten Kreuzzug
- Christentum und Krieg
- Kirchenstruktur im elften Jahrhundert
- Verlauf des ersten Kreuzzuges
- Die soziale Dynamik des elften Jahrhunderts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die These John Keegans, dass die Geschichte des Krieges ein Spiegel der menschlichen Zivilisation ist, am Beispiel des Ersten Kreuzzugs. Sie analysiert die Kriegsführung, die Legitimation des Krieges, die Motivation der Kämpfenden und die Grausamkeiten des Krieges, um Rückschlüsse auf die west- und mitteleuropäische Zivilisation des 11. Jahrhunderts zu ziehen.
- Der Erste Kreuzzug als Spiegelbild der Zivilisation des 11. Jahrhunderts
- Der Aufruf Urbans II. und seine Motivationen
- Die Rolle des Christentums im Ersten Kreuzzug
- Soziale und politische Dynamiken des 11. Jahrhunderts im Kontext des Ersten Kreuzzugs
- Die Legitimation und die Grausamkeiten des Heiligen Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Forschungsfrage ein und stellt die These von John Keegan vor, wonach Krieg stets Ausdruck einer Kultur ist. Die Arbeit beabsichtigt, diese These anhand des Ersten Kreuzzugs zu untersuchen, indem sie Aspekte wie die Kriegsführung, die Legitimation und die Motivation der Kämpfenden analysiert. Die "Historia Hierosolymitana" von Fulcher von Chartres dient als Hauptquelle, wobei die Debatte um die Definition des Kreuzzugs in der neueren Forschung ebenfalls berücksichtigt wird. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung der sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 11. Jahrhunderts für das Verständnis des Kreuzzugs.
Der Aufruf Urbans II. zum ersten Kreuzzug: Dieses Kapitel behandelt den Aufruf Urbans II. zum Ersten Kreuzzug auf dem Konzil von Clermont 1095. Es beleuchtet die Rolle von Papst Urban II. und analysiert die Inhalte seiner Rede, basierend auf den Berichten verschiedener Augenzeugen und Chronisten. Obwohl der genaue Wortlaut umstritten ist, zeigt die Analyse, dass der Aufruf eine bewaffnete Pilgerfahrt zur Befreiung des Heiligen Landes, motiviert durch das angebliche Bedrängnis der Pilger durch die Seldschuken und die Bitte des byzantinischen Kaisers Alexios I., beinhaltete. Das Kapitel diskutiert auch die Legitimierung des Krieges im Namen des Christentums und die damit verbundenen Versprechen von Buße und Besitz.
Verlauf des ersten Kreuzzuges: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf den Ablauf des Ersten Kreuzzugs selbst, wobei ein Fokus auf der sozialen Dynamik des 11. Jahrhunderts liegt. Es wird die komplexe Interaktion zwischen religiösen, politischen und sozialen Faktoren untersucht, die den Verlauf des Krieges beeinflussten. Die Analyse betrachtet wie die Motivationen und Handlungen der Teilnehmer den Krieg prägten und welche Rückschlüsse sich auf die gesellschaftliche Struktur des 11. Jahrhunderts ziehen lassen. Das Kapitel beleuchtet die spontanen und systematischen Grausamkeiten des Krieges und deren nachhaltige Wirkung.
Schlüsselwörter
Erster Kreuzzug, John Keegan, Zivilisation, Kultur, Krieg, Christentum, Papst Urban II., Seldschuken, Jerusalem, Heiliger Krieg, soziale Dynamik, elftes Jahrhundert, Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Ersten Kreuzzug
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über eine akademische Arbeit zum Ersten Kreuzzug. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse des Ersten Kreuzzugs als Spiegelbild der west- und mitteleuropäischen Zivilisation des 11. Jahrhunderts, basierend auf der These von John Keegan, dass Krieg ein Ausdruck der jeweiligen Kultur ist.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht den Ersten Kreuzzug unter verschiedenen Aspekten: den Aufruf Urbans II., die Rolle des Christentums, die soziale und politische Dynamik des 11. Jahrhunderts, die Legitimation des Krieges, die Motivation der Kreuzzugsteilnehmer und die Grausamkeiten des Krieges. Die "Historia Hierosolymitana" von Fulcher von Chartres dient als zentrale Quelle.
Welche These wird in der Arbeit untersucht?
Die Arbeit untersucht die These von John Keegan, dass die Geschichte des Krieges ein Spiegel der menschlichen Zivilisation ist. Sie versucht diese These anhand des Ersten Kreuzzugs zu belegen, indem sie den Krieg als Ausdruck der Kultur des 11. Jahrhunderts analysiert.
Welche Quellen werden verwendet?
Als Hauptquelle dient die "Historia Hierosolymitana" von Fulcher von Chartres. Zusätzlich werden Berichte verschiedener Augenzeugen und Chronisten zum Aufruf Urbans II. herangezogen. Die Arbeit berücksichtigt auch die aktuelle Forschungsdebatte zur Definition des Kreuzzugs.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Aufruf Urbans II. zum Ersten Kreuzzug, ein Kapitel zum Verlauf des Ersten Kreuzzugs und ein Fazit. Jedes Kapitel analysiert spezifische Aspekte des Ersten Kreuzzugs im Kontext der Zivilisation des 11. Jahrhunderts.
Was sind die wichtigsten Schlüsselwörter?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Erster Kreuzzug, John Keegan, Zivilisation, Kultur, Krieg, Christentum, Papst Urban II., Seldschuken, Jerusalem, Heiliger Krieg, soziale Dynamik, elftes Jahrhundert, Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, durch die Analyse des Ersten Kreuzzugs Rückschlüsse auf die west- und mitteleuropäische Zivilisation des 11. Jahrhunderts zu ziehen und die These von John Keegan zu überprüfen.
Wie wird der Erste Kreuzzug in dieser Arbeit betrachtet?
Der Erste Kreuzzug wird als komplexes Ereignis betrachtet, das durch das Zusammenspiel religiöser, politischer und sozialer Faktoren geprägt wurde. Die Arbeit untersucht die Motivationen der Beteiligten, die Legitimation des Krieges und die Auswirkungen des Krieges auf die Gesellschaft.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Der Erste Kreuzzug. Die Kultur des Ersten Kreuzzuges im Spiegel der Zivilisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/972694