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Zusammenfassung
1 Grundlagen
1.1 Begriffe
1.1.1 Auszahlung Zahlungsmittel werden vom Unternehmen auf andere Wirtschaftssubjekte übertragen. Z.B. Barkauf, Überweisung von Löhnen
Ausgabe
Aufwendungen
⇒ Zweckaufwand Aufwendungen = Kosten (Grundkosten)
Betriebszweckbezogener, ordentlicher, periodenrichtiger Güter- und Dienstleistungsverzehr
⇒ Neutraler Aufwand
Kosten
⇒
Kalkulatorische Kosten
Werden in der KER, kalkulatorisch nach Mengen oder Preisen angesetzt
z.B.
⇒ Anderskosten Aufwandslose Kosten
1.1.2 Einzahlung Zufluß von Zahlungsmittel
Einnahmen Zunahme des Geldvermögensbestandes
Ertrag
⇒
Zweckertrag Betriebsbeogene, ordentliche, periodenrichtige Gütererstellung und Dienstleistungsentstehung
⇒ Neutraler Ertrag Ertrag keine Erlöse
Betriebs- u. periodenfremd, betr.-außerordentlich, bewertungsbedingte Differenz
Leistung
⇒ Anderserlöse Ertrag > Erlöse
Umbewertete Erträge z.B. Wechselkursschwankungen; Bewertung von Fertigen Erzeugnissen
⇒ Zusatzserlöse Leistungen die nie zu Einzahlung, Einnahme oder Ertrag führen
z.B. Immaterillen Vermögensgegenstände (Patente, Firmenwert)
Geldvermögen / Zahlungsmittel
Bestand an Kasse + Sichtguthaben bei Banken = Zahlungsmittelbestand Zahlungsmittelbestand + Bestand an Forderungen = Finanzaktiva Finanzaktiva - Bestand an Verbindlichkeiten = Geldvermögen Erstellt von Christian Bock Seite 1 von 1 © Kassel 2000
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1.2 Kostenrechungssysteme
1.2.1 Pagatorischer Kostenbegriff (Fibu)
Leistungsbezogene Ausgabe - Entgeld für die Anschaffung von Produktionsfaktoren Bewertung der historischen Beschaffungspreise
Keinen Kostencharakter: Kalkulatorische Kosten - Zusatzkosten ohne Ausgabe Der Terminus pagatorische Kosten subsumiert sämtliche letztlich auszahlungswirksame Kosten.
1.2.2 Wertmäßiger Kostenbegriff
Kosten sind bewerteter, leistungsbezogener und mengenmäßiger Güterverbrauch. Zusätzlicher Ansatz des Werteverzehrs für die Inanspruchnahme des Eigenkapitals und des Unternehmerlohns unabhänig ihrer Finanzierungsform.
1.2.3 Entscheidungsorientierter Kostenbegriff (nach Riebel)
Kosten sind die mit der Entscheidung über das betrachtete Objekt ausgelösten Ausgaben. 1.3 Spezielle Kostenbegriffe 1.3.1 Einzelkosten EK sind direkt auf ein Kalkulationsobjekt zurechenbar
→ EK im Sinne der Vollkostenrechung
- eindeutiger meßbarer leistungsbezogener mengenmäßiger Zusammenhang von Faktoreinsatz und Produkteinheit
- von der Kostenartenrechnung unmittelbar den Kostenträger zugerechnet ohne die Kst zu durchlaufen
→ EK im Sinne des Identitätsprinzip (nach Riebel)
- die durch die Entscheidung ausgelößten Kosten eine Produkteinheit zu produzieren - Auszahlungen, die zusätzlich anfallen, wenn eine Einheit produziert wird.
→ Relative EK im Sinne des Identitätsprinzip (nach Riebel)
- Gemeinkosten sind zugleich allerdings Einzelkosten jener übergeordneten Kalkulationsobjekten, denen sie gemeinsam zurechenbar sind.
- Durch die Relativierung, werden sämtliche erfaßten Kosten als relative Einzelkosten betrachtet - EK eines alkulationsobjektes - durch dessen Existez zusätzlich hervorgerufen wurde 1.3.2 Gemeinkosten Kosten die nicht unmittelbar auf den Kostenträger zurechenbar sind ⇒ Echte GK sie entstehen für eine Mehrzahl von Bezugsgrößen Gemeinsam für mehrere Kostenstellen anfallende Kosten ⇒ Unechte GK sind zwar direkt erfaßbar, werden aber aus Wirtschaftlichengründen nicht direkt erfaßt. Z.B. der Verbrauch von Roh- und Hilfsstoffen
1.4 Kostenzurechnungsprinzipien
1.4.1 Verursachungsprinzip
Jedes Kalkulationsobjekt soll jene Kosten tragen die es tatsächlich verursacht hat. In Sinne des Gerechtigkeitsdenkens.
⇒ Kausulitätsprinzip (Ursache - Wirkung)
→
Finalprinzip
Kosten nicht Ursache, wohl aber Mittel „um ihretwillen“ - Zweck-Mittel-Relation
→
Kosteneinwirkungsprinzip
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1.4.2 Identitäsprinzip (nach Riebel)
Kosten und Leistungen sind gekoppelte Wirkungen derselben identischen Entscheidung Den Kalkulationsobjekt werden jene Ek zugerechnet, deren Anfall auf dieselbe (identische) Entscheidung zurückzuführen ist, wie das Kalkulationsobjekt selbst.
1.4.3 Proportionalitätsprinzip
Die Zurechnung sollte aufgrund nachgewiesener proportionaler Beziehung zwischen Kosten und Leistung erfolgen.
Z.B. Divisions-, Zuschlags-, Bezugsgrößen-, bzw. Verrechungssatzkalkulation
1.4.4 Kostenanlastungsprinzip Verfahren zur Verteilung von Gemeinkosten auf Kalk.Obj. ⇒ Tragfähigkeitsprinzip
Kosten werden nach der Belastbarkeit der jeweiligen Kostenträger verteilt. > Belastbarkeit nach Gewinn gemessen
1.5 Kalkulationsverfahren im Sinne des Proportionalitätsprinzips
>Einproduktunternehmen 1.5.1 Divisionskalkulation a) einstufige: hier bleiben die Bestandsveränderungen im Lager unberücksichtigt.
Stückkosten
b) mehrstufige:
Einstufige Divisionskalkulation unschließt den gesamten Prozeß der Leistungserstellung, wo hingegen die mehrstufige einzelne Kostenstellen oder Unternehmensbereiche berücksichtigt. 1.5.2 Äquivalenziffernkalkulation > Mehrproduktunternehmen mit ähnlicher Kostenverursachung
Bezugssorte
⇒
Äquivalenziffer
⇒
Kostenbelastungsdivergenz (rechnerisch gleichnamig) Kosten Kosten
k
verr
=
1.5.3 Zuschlagskalkulation
Die Zuschlagskalkulation unterteit die Gesamtkosten in Einzel- und Gemeinkosten. Einzelkosten werden den Kostenträgern direkt zugerechnet.
Gemeinkosten mit Hilfe von Zuschlagssätzen den einzelnen Kostenträgern (Produkten) angelastet. Man unterstellt eine proportionale Beziehung zwischen Kostenträgereinzelkosten und -gemeinkosten Die dem Kostenträger direkt zurechenbaren Kosten (EK) fungieren als Zuschlagsbasis für die GK. Gemeinkosten des Bereichs Zuschlagssatz = Einzelkosten des Bereichs
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1.6 Bezugsgrößen- Verrechungssatzkalkulation
Die Kosten einzelner Kostenstellen (oder Kostenplätze ) werden proportional zu deren Leistungsvolumen verrechnet.
Man bezieht die erfaßten Kosten auf die Leistung der jeweiligen Kostenstelle und ermittelt so leistungsbezogene Verrechungssätze in Mengen oder Wertschlüsseln ( Zeitgrößen ).
1.6.1 Maschinenstundensatzrechung
... die zur Kalkulation der Fertigungskosten anlagenintensiver Industrieunternehmen herangezogen wird. Die Gemeinkosten werden differenziert in leistungsab- und leistungsunabhänige Kosten.
Maschinenlaufzeitabhänige Kosten ermitteln ⇒ Maschinenstundensatz ⇒ Fertigungskosten
2 Grundaufbau
Die Kostenrechung gliedert sich in drei Teilgebiete :
1. Kostenartenrechung Welche Kosten sind angefallen ?
2. Kostenstellenrechung Wo sind die Kosten entstanden ?
3. Kostenträgerrechung Wer hat die Kosten zu tragen ?
2.1 Kostenartenrechung
2.1.1 Aufgaben:
1. Erfassung der primären Kosten einer Periode
(sämtliche anfallenden Kosten vollständig, eindeutig und überschneidungsfrei nach den einzelnen Kostenarten gegliedert zu erfassen.) 2. Übernahme der Aufwendungen aus der Finanzbuchhaltung 3. Ermittlung des neutralen Aufwandes bzw. der Anderskosten 4. Ermittlung der Zusatzkosten 5. Verrechung der primären Kosten
2.1.2 Kostenarten
sekundäre Kosten Selbsterstellte innerbetrieblicher Leistungen. Wiedereinsatz in der Kst.-Rechnung
pagatorische Kosten ...von den Ausgaben abgeleitet.
Fixe Kosten unabhänig von der Veränderung der betrachteten Kosteneinflußgröße.
Variable Kosten abhänig von der Veränderung der betrachteten Kosteneinflußgröße.
⇒ Beschäftigung ist die Ausnutzung o. den Ausnutzungsgrad der Kapazität von Anlagen des Unternehmens
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2.2 Kostenstellenrechung
Die Kostenstellenrechnung übernimmt aus der Kostenartenrechnung die Gemeinkosten. Bereitet diese auf für ihre Weiterverrechung. Mit Hilfe von Zuschlagssätzen werden in der Kst. erfaßte GK auf die angefallenen Einzelkosten verrechnet. → üblicherweise mit Hilfe des Betriebsabrechungsbogens ( BAB)
2.2.1 Kostenstellen
Funktional, organisatorisch abgegrenzte Teilbereiche die von ihnen jeweils verursachten Kosten erfaßt und ausweist, gegebenenfalls auch geplant und kontrolliert werden.
2.2.2 Aufgaben
a) Planung der Gemeinkosten (primäre Kosten) und Verrechung der innerbetrieblichen Leistungen (sekundäre Kosten)
fix + k P x BG j P ⇒ k j = k j
b) Kontrolle der Wirtschaftlichkeit (Abweichungsanalyse) ist - k j soll ⇒ Soll - Ist - Vergleich ∆ k = k j
Für ∆ k j + Abweichungsursache c) Kostenverantwortlichkeit
d) Ermittlung von Zuschlags- und Verrechungssätzen ⇒Ziel: Weiterwälzung der Kostenträgergemeinkosten
2.2.3 Bildung von Kostenstellen (nach funktionalen und räumlichen Aspekten)
1. eindeutige proportionale Beziehung zwischen den anfallenden Kosten und den von der Kostenstelle erstellten Leistung
2. Identität von Kostenstelle und Verantwortungsbereich
3. Klar voneinander abgegrenzt; zweifelsfreie Zuordnung aller Kosten
4. Nur so weit differenzieren, wie dies wirtschaftlich gerechtfertigt erscheint und die Übersichtlichkeit nicht gefährdet
2.2.4 Typen von Kostenstellen
Endkostenstellen > Verrechungstechnisch <
- Leistungen an herzustellenden und abzusetzenden Produktenarten erbracht - die direkt erfaßbaren Kosten werden an die Kostenträger weiter verrechnet
Unmittelbar an der Leistungserstellung und -verwertung von Hauptprodukten beteiligt.
Be- oder verarbeiten solche Produkte die nicht zum eigentlichen gewünschten Produktionsprogramm gehören. Vorkostenstellen > Verrechungstechnisch <
- Unselbständige Zischenglieder der Weiterwälzung von Kosten innerhalb der → Hilfskostenstellen > Produktionstechnisch <
Dienen nur mittelbar der Herstellung absatzfähiger Endprodukte. Unterstützende Leistung der Haupt- und Nebenkostenstelle
Spezielle Hilfskst. nur für einen Unternehmensbereich
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2.3 Kostenträgerrechung
Übernahme der Einzelkosten aus der Kostenartenrechung und übernahme der Gemeinkosten aus der Kostenstellenrechnung. Weiter werden auch die Leistung erfaßent, wodurch der Leistungsbezogene Erfolg der Unternehmens ermittelt wird. 2.3.1 Aufgaben
- Ermittlung der Kosten - Ermittlung des Erfolgens
-
Informationen
für
⇒
Preispolitik
⇒
Programmpolitik ⇒ Beschaffungspolitik (Preisobergrenzen - Entscheidung über Eigenfertigung / Fremdbezug) ⇒ Bewertung von Fertigen und Unfertigen Erzeugnissen 2.3.2 Betriebsabrechungsbogen ( BAB )
Wichtigste technisch - organistorisches Hilfsmittel; tabellarisch
↓
Vertikal die
Kostenarten
→
Horizontal die Kostenstellen
Aufgabe :
3 Vollkostenrechung Traditionelle VKR - VKR auf Teilkostenbasis Ziel: Sämtliche effektiv angefallenden Kosten zu erfassen und Letztlich auf die Kostenträger zu verrechnen. 3.1 Kostenstellenrechung in der Vollkostenrechung
Primärkostenverteilung
Übernahme der Gemeinkosten aus der Kostenartenrechnung
Aufteilung in Vor- und Endkostenstellen (Kein Unterscheidung fix und variable Kosten) 3.1.1 Innerbetriebliche Leistungsverteilung (sekundär Kosten)
Verrechung der Vorkostenstellen auf die Endkostenstellen
⇒ Anbauverfahren
Die Primärkosten sämtlicher Vorkostenstellen werden auf
Verrechungspreis =
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⇒ Stufenleiterverfahren
Die Vorkostenstellen geben Leistungen an nachgelagerte Vorkst. Und Endkst. ab. Und es werden von den vorgelagerten Kostenstellen Leistungen empfangen.
Verrechungspreis =
⇒ Simultanverfahren
Lineares Gleichungssystem das die innerbetrieblichen Leistungen mehrstufig und mit wechselseitigen Beziehungen am genausten ermittelt. Der Eigenverbrach der Kostenstellen wird so mit berücksichtigt.
Erstellt von Christian Bock Seite 7 von 7 © Kassel 2000
- Arbeit zitieren
- Christian Bock (Autor:in), 2000, Kostenleistungsrechung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97121
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