Diese Hausarbeit bietet einen Einblick in die einzigartige Position der Åland-Inseln innerhalb der europäischen Integration. Durch die Untersuchung ihrer geographischen Merkmale, geschichtlichen Entwicklung, wirtschaftlichen Strukturen und des politischen Systems wird deutlich, warum die Åland-Inseln als Sonderfall betrachtet werden können. Ziel ist es, ein detailliertes Verständnis der Faktoren zu vermitteln, die zu ihrer heutigen Stellung geführt haben, und wie diese die Beziehung zwischen den Åland-Inseln, Finnland und der Europäischen Union beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geographischer Überblick
2.1. Lage
2.2. Entstehung
2.3. Topographie
2.4. Bevölkerung
2.5. Verkehr
2.6. Fauna und Flora
3. Geschichte
3.1. Erste Besiedlung
3.2. Christianisierung und Einfluß Schwedens
3.3. Wechselnde Machtverhältnisse
3.4. Russischer Einfluß
3.5. Unabhängigkeit Finnlands
3.6. Selbstverwaltung und Autonomie
4. Wirtschaft
4.1. Primärer Sektor
4.1.1. Forstwirtschaft
4.1.2. Landwirtschaft
4.1.3. Fischerei
4.2. Seefahrt
4.3. Handwerk und Industrie
4.4. Dienstleistungen
4.4.1. Tourismus
4.2.2. Banken und Versicherungen
4.2.3. Postwesen
4.2.4. Glücksspiel
4.2.5. Medien
5. Politisches System
5.1. Finnland
5.2. Åland-Inseln
5.2.1. Selbstverwaltung Ålands
5.2.1.1. Selbstverwaltungsgesetz
5.2.1.2. Beziehungen zu Finnland
5.2.1.3. Wirtschaftliche Selbstverwaltung
5.2.1.4. Heimatrecht
5.2.1.5. Schulwesen
5.2.1.6. Mitgliedschaft im Nordischen Rat
5.2.1.6. Sonderstellung Ålands in der EU
6. Fazit
7. Literatur
1. Einleitung
Im Herzen der Ostsee liegt das Åland-Archipel. Diese aus unzähligen Inseln be- stehende Gruppe bildet eine schwedischsprachige finnische Provinz. Aufgrund ihrer wechselhaften, bewegten Geschichte genießen die Inseln eine Sonderstellung im Völkerrecht. Mit dem 1995 erfolgten EU-Beitritt gab es eine Reihe von Sonderbestimmungen trotz der geringen Einwohnerzahl von etwa 25 000 Personen. Zwischen dem finnischen Festland und den Inseln gab es nie bewaffnete Konflikte, sie sind daher ein Beispiel für eine gelungene Minderheitenpolitik. Seefahrt, Fischerei und Landwirtschaft werden auf Åland seit Jahrtausenden betrieben und bilden noch heute die Grundlage des täglichen Lebens. Trotzdem haben die Åländer den Sprung in die moderne Dienstleistungsgesellschafft geschafft.
Das Gebiet ist im Vergleich zu anderen europäischen Regionen von der Fläche wie auch von der Bevölkerungszahl her sehr klein. Naturräumlich und auch touristisch bilden die Åland-Inseln, der Schärengürtel vor Stockholm/Schweden und vor Turku/Finnland eine gemeinsame Region.
Das Beispiel der Åland-Inseln zeigt, daß es trotz Angleichungen im Rahmen der Europäischen Union möglich ist, Sonderwege zu gehen. Wenn jedoch jede Region so weitreichende Autonomierechte einfordern würde, wäre die Europäische Union nur auf einem niedrigen Stand möglich. Trotzdem weist die Geschichte der Inseln und die Sonderstellung gegenüber des finnischen Festlandes darauf hin, daß eine EUIntegration nur unter diesen Voraussetzungen möglich war.
2. Geographischer Überblick
2.1. Lage
Die Åland-Inseln befinden sich in der Ostsee am Eingang zum Bottnischen Meerbusen ungefähr im Schnittbereich des 20. Längen- und des 60. Breitengrades zwischen der schwedischen Küste vor Stockholm und der finnischen Küste vor Turku.
2.2. Entstehung
Mit dem Rückgang der Gletscher der Weichsel-Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren wurde der Boden von einer gewaltigen Eislast befreit, die stellenweise bis zu drei Kilometer mächtig war. Seither hebt sich das Land kontinuierlich, im Bereich der Åland-Inseln ungefähr 30 cm pro 100 Jahre, an der nördlichen Spitze des Bottnischen Meerbusen sogar 90 cm1. Ungefähr 8000 v. Chr. tauchten die ersten Granitfelsen im Bereich der heutigen Åland-Inseln auf. Durch die Einwirkung der eizeitlichen Gletscher entstand auch der typische Charakter dieser glattgeschliffen Felsen, die man überall im Bereich der Schären vorfindet.
2.3. Topographie
Das Gebiet der Åland-Inseln hat eine Gesamtfläche von 6784 km². Die Landfläche beträgt jedoch nur 1527 km² (22,5%). Die höchste Erhebung ist der Orrdalsklint mit 128 m über dem Meeresspiegel. Insgesamt zählen rund 6500 Inseln zu den Ålands, davon ca. 6400 mit einer Fläche über 3000 m². Allerdings sind nur 65 Inseln bewohnt2. Die Åland-Inseln bilden zusammen mit den Schären vor Stockholm/Schweden und Turku/Finnland eine naturräumliche Region.
2.4. Bevölkerung
Heute haben die Inseln die höchste Einwohnerzahl in Ihrer Geschichte. Laut einer Reiseschilderung von F.W. Radloff bewohnten im 18. Jahrhundert rund 11 000 Menschen ungefähr 80 der Inseln. Anfang des 20 Jahrhunderts waren es schon 22 000 auf 150 Inseln3. Während die Anzahl der bewohnten Inseln stark
zurückging, wuchs die Be- völkerung auf über 25 000 (Stand 1995)4. Der Über- wiegende Teil der Bevöl- kerung bewohnt die Hauptinsel auf der sich auch Mariehamn die Hauptstadt der Inseln befindet. Die restlichen Inseln, genannt Schärengarten, sind nur sehr
Abb. 1: Bevölkerungsverteilung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Åland in figures 1995. Ålands statistik- och utred- ningsbyrå. o.O. 1995
durchschnittlich 16,4 Einwohner/km² liegt ungefähr im finnischen Mittel (16,7 E/km²). Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt mit 146,8 E/km² im Jahr 1993 ist die Besiedelung der Inseln und des finnische Festlands sehr gering5.
2.5. Verkehr
Auf den Inseln gibt es über 900 km öffentliche Straßen. Während die Bevölkerung weniger als 0,5% der gesamten finnischen Einwohnerzahl entspricht, befinden sich über 1% der finnischen Straßenkilometer auf den Åland-Inseln. Das Auto ist aus dem åländischen Verkehrswesen nicht wegzudenken. Viele der Inseln sind durch
Brücken und Dämme miteinander verbunden. Die Autodichte per Einwohner ist die höchste in Europa6.
Der ÖPNV besteht aus einigen Busverbindungen und zahlreichen Fährlinien zwischen den einzelnen Inseln. Zwei dieser Fährlinien sind bis Osnäs bzw. Galtby, zwei dem finnischen Festland vorgelagerten Inseln, verlängert und erfüllen damit auch Verbindungsfunktionen mit dem Festland. Zwischen Schweden und Åland gibt es drei feste Fährverbindungen von Eckerö nach Grisslehamn, von Mariehamn nach Kappelskärr und nach Stockholm. Außerdem laufen einige Fähren der Linien Stockholm-Turku und Kappelskärr-Naantali Mariehamn an.
Auf Åland gibt es drei offizielle Häfen in Berghamn/Eckerö, Mariehamn und Långnäs/Lumparland. Der Hafen in Mariehamn wird von Fähr- und Frachtschiffen genutzt. Der Hafen in Eckerö dient als Fährhafen der Eckerö-Grisslehamn-Linie nach Schweden. Långnäs wird vor allem für den Passagier- und Frachtverkehr zwischen den Inseln genutzt. Außerdem gibt es noch rund 30 Gästehäfen für touristische Zwecke.
Zwei Fluggesellschaften bieten Linienflüge von und nach Mariehamn an. Die Gesellschaft Skärgårdsflyg mit Sitz Mariehamn fliegt zweimal täglich Stockholm an, die finnische Gesellschaft Finnaviation verbindet die Inseln mit Turku und Helsinki. Außerdem werden zusätzlich noch Taxiflugdienste angeboten.
Es fällt auf, daß die verkehrstechnische Anbindung der Inseln an Schweden fast besser ist als die Anbindung an das finnische Festland. So gibt es täglich durchschnittlich rund 22 Fährverbindungen mit Schweden gegenüber 20 Verbindungen mit Finnland.
2.6. Fauna und Flora
Das vielfältige Wechselspiel zwischen Land- und Seeflächen kommt den vielen Vogelarten zu Gute. Neben den zahlreichen Möwen und Lummen finden sich auch Seeadler, Raubseeschwalben und die für die Schärengebiete typischen Eiderenten. Der Fischreichtum mit Hecht, Lachsforelle, Lachs, Barsch, Zander und Steinbutt bietet auch den Keggelrobben und Ringelrobben eine reichhaltige Nahrungsgrundlage.
Bei den Inselwäldern überwiegt die kleingewachsene Latschenkiefer. Dort wo die Bodenkrume mächtiger ist, finden sich auch Laubbäume wie Eschen, Linden, Eichen, Ahorn und Ulmen. In den geschützten Schärenlagen gibt es ausgeprägte Schilfgürtel. Das milde Klima und der kalkreiche Boden begünstigen auch die zahlreichen Orchideenarten7.
Durch jahrhundertelange Bewirtschaftung mit Ackerbau und Viehhaltung ist eine alte Kulturlandschaft entstanden, die sich durch Hainwiesen und wachol- derbewachsene Felder auszeichnet8. Durch Wegzug der Bevölkerung veröden jedoch viele Hainwiesen. Außerdem gefährdet die Euthrophie das Gleichgewicht in den Gewässern, die heute nicht mehr so klar und zum Teil schon durch übermäßigen Algenbewuchs belastet sind. Der rege Schiffsverkehr der Ostsee und die stark industrialisierten Ostseeanrainer tragen zur Verschmutzung des Meeres bei. Dazu kommt noch die Luftverschmutzung, die die Schärengebiete überquert und die Wälder, insbesondere auf den Außenschären wo besonders schroffe Klimabedingungen herrschen, gefährden. Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt wurden im Bereich der Åland-Inseln an die zwanzig Naturschutzgebiete eingerichtet.
3. Geschichte
3.1. Erste Besiedlung
Um 8000 v.Chr. erheben sich die ersten Felsen der heutigen Åland-Inseln aus dem Meer. Während die ältesten Funde in Südfinnland auf 7200 v. Chr. datiert werden, findet man auf den Inseln Spuren von ersten jahreszeitabhängigen Niederlassungen, die um 4200 v. Chr. bestehen. Diese älteste Bevölkerung Finnlands und der Åland- Inseln erfolgte vermutlich über den Landweg aus Osteuropa9. Begünstigt wurde die Besiedelung durch eine Erwärmung des Klimas und einer damit verbundenen Veränderung der Vegetation.
Um 2500 v. Chr. beginnt auch die Zuwanderung aus dem Westen. Nach den Funden aus dieser Zeit werden diese erste dauerhaften Besiedlungen 'Muldenkeramische Kultur' genannt. Hier dominiert die Jagt und der Fischfang über primitivem Ackerbau und Viehhaltung.
Aus der Bronzezeit 1500-400 v. Chr. finden sich neben Gegenständen auch noch Steingräber.
3.2. Christianisierung und Einfluß Schwedens
Durch klimatisch bedingte Veränderungen noch vor der Zeitenwende nimmt die Bevölkerung ab, das Land verödete zum Teil und die Bronzefunde hören auf, was vermutlich auf eine Stagnation des Handels zurückzuführen ist. In dieser Zeit nehmen in Finnland die weiten Laubwälder ab und die Fichte wird vorherrschend. Nach dem Ende dieser Periode um 500 n. Chr. erfolgt eine erneute Zuwanderung auf die Åland-Inseln von Schweden aus dem Westen. Die Bevölkerung nimmt in der Folgezeit rasch zu und es entstehen Niederlassungen, die sich vor allem auf der Hauptinsel befinden. Während sich dänische und norwegische Wickingerstämme gegen Ende des 8. Jahrhunderts mit ihren Handels- und Raubzügen Richtung Süden und Westen orientieren, wenden sich die schwedischen Wickinger nach Osten, in der Hoffnung, von dort aus in die reichen arabischen Länder zu erreichen. Es entsteht ein wichtiger Ostseehandelsweg an den Inseln des Schärenmeeres entlang durch den finnischen Meerbusen zur Neva, von dort aus in den Ladogasee bis zum Dnepr, der in südlicher Richtung bis ins Schwarze Meer nach Konstantinopel führt. Die Auswirkungen der Wickingerzüge auf Finnland sind gering, auf Åland jedoch gibt es aus dieser Zeit zahlreiche Funde von arabischen Münzen, die darauf hindeuten, daß die damalige Bevölkerung mit ihren schwedischen Stammesgenossen an den Wickingerzügen beteiligt waren10.
Mit den Wickingern kommen im 10. Jahrhundert auch die ersten Spuren des Christentums auf die Inseln. Aus dem 12. Jahrhundert stammen die ältesten, noch heute vorhandenen Kirchen. In dieser Zeit gerät das finnische Festland auch in den Einflußbereich schwedischer Machtinteressen. Dem gegenüber steht das russische Novgorod, das wiederum versucht, auf des östliche Finnland Einfluß zu nehmen.
Im Jahr 1309 wird Åland der Verwaltung in Åbo (Turku) unterstellt und gehört wie auch weite Gebiete Finnlands zu Schweden. Aus dieser Zeit stammt die Zuordnung des schwedisch besiedelten Ålands zum Bistum Turku, welches ganz Finnland umfaßt. 1388 wird das Schloß Kastelholm das erste Mal erwähnt. Im 15. Jahrhundert bildet Åland ein eigenes Verwaltungsgebiet mit Sitz in Kastelholm. 1442 wird im 'Kristoffers Landrecht' festgelegt, daß Åländer nur in Åbo und Stockholm Handel treiben dürfen. Finnland genießt im Rahmen der Skandinavischen Union weitgehende Selbständigkeit.
3.3. Wechselnde Machtverhältnisse
Unstimmigkeiten innerhalb der Union Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts führen zu einer Reihe von Unionskriegen. In deren Folge wird Kastelholm 1507 von dänischen Flotteneinheiten verwüstet, Åland fällt unter dänische Herrschaft. In den von 1521-1523 andauernden Befreiungskriegen unter Gustav Wasa kommt es auch auf den Inseln zu Kämpfen zwischen Dänen und Schweden, welche die kurze Episode dänischer Herrschaft beenden. In diesen Jahrzehnten gelingt es auch der Reformation im schwedischen Herrschaftsbereich Fuß zu fassen, in finnischen Gebieten auf dem Festland etabliert sich, unter besonderem Verdienst vom späteren Bischof von Turku Michael Agricola, die finnische Schriftsprache11. Gustav Wasa gelingt es, das bisherige Wahlkönigtum in eine erbliche Thronfolge umzuwandeln, was 1544 vom Reichstag bestätigt wird. Während durch schwedisch-russische Grenzkonflikte in Finnland bedingter Kämpfe 1555 flieht Gustav Wasa auf die für ihn sicheren Åland-Inseln als die Russen auf Viipuri (Viborg) vorrücken. 1556 erhält Herzog Johann Åland und Åboland als Lehen (Herzogtum Finnland) von seinem Vater Gustav Wasa. 1557 werden die Grenzstreitigkeiten mit Rußland zunächst beigelegt. Der Tod Gustav Wasas bringt seinen Sohn Erich XIV. auf den Thron. Johann festigt seine Macht, indem 1561 er mit Reval (Tallinn) einen wichtigen Brückenkopf im Baltikum gewinnt. Durch seine Heirat mit der Schwester des polnischen Königs, Katharina Jagellonica werden die Machtinteressen im Ostseeraum gegenüber Rußland weiter vertreten. Seine polenfreundlich Politik bringt ihn jedoch in Konflikt mit dem schwedischen Mutterland und seinem Bruder Erich XIV. der ihn 1563 zum Tode verurteilt. Johann und Katharina werden auf Schloß Gripsholm gefangengesetzt, aber von Erich in einem Anfall von geistiger Umnachtung wieder freigelassen. Dies führt dazu, daß Erich wegen seines Geisteszustandes gestürzt und im Schloß Kastelholm auf Åland und in der Festung Turku inhaftiert wird. Johann besteigt an seiner Stelle den schwedischen Thron.
Die Åland-Inseln bleiben von den folgenden andauernden schwedisch-russischen Streitigkeiten (1570-1595) und internen schwedisch-finnischen Machtkämpfe weitgehend unberührt. Auch im folgenden 17. Jahrhundert gibt es trotz des Dreißigjährigen Krieges unter König Gustav Adolf keine wesentlichen Ver- änderungen für die Inseln. Bei einer Neueinteilung der Provinzen ist Åland 1634 ein Teil der Provinz Åbo/Björneborg (Pori) und steht unter der Verwaltung eines Provinzhauptmannes. 1638 beginnt der organisierte Postverkehr von Schweden nach Finnland über Åland. Die auf Åland ansässigen Bauern werden zum Posttransport verpflichtet (Postrotte). 1639 wird eine allgemeine Provinzschule (Ålands pedagogi) in Saltvik gegründet.
3.4. Russischer Einfluß
1700 beginnen die Kampfhandlungen des Großen Nordischen Krieges. Nach einem anfänglichen Sieg des schwedisch-finnischen Heeres unter Karl XII. gegen die Russen in der Schlacht von Narva gab es immer mehr Niederlagen, auch weil sich Schweden mehr auf Kriegshandlungen im Westen konzentrieren. Russische Truppen können im Baltikum Fuß fassen und rücken auch in Finnland immer weiter vor. Im Juni 1714 bringen die Russen der schwedischen Flotte bei Hanko (Hangö) eine schwere Niederlage bei. So können sie weiter in den südwestlichen Schärengürtel vordringen und ganz Finnland einnehmen (Zeit des sog. Großen Unfriedens). Aus strategischen Gründen wird Åland von ihnen verwüstet, der größte Teil der Bevölkerung flieht nach Schweden. 1718 finden erste Friedensverhandlungen zwischen Schweden und Rußland auf Vårdö (Åland) statt. Die zunächst wieder abgebrochenen Verhandlungen werden 1721 in Uusikaupunki (Nystad) wieder aufgenommen und führen zum Frieden von Uusikaupunki bei dem Schweden unter anderem Südost-Finnland abtritt. Die Åland-Inseln kommen nach russischer Besetzung wieder unter schwedische Herrschaft.
1741 erklärt Schweden Rußland den Krieg (Kleiner Nordischer Krieg) mit dem Ziel, die verlorenen Provinzen wieder zurückzugewinnen. Bei Lapeenranta erleiden die schwedisch-finnischen Truppen jedoch eine verheerende Niederlage. Finnland und Åland kommen erneut unter russische Besatzung (Zeit des sog. Kleinen Unfriedens). 1742 taucht zum ersten Mal von zaristischer Seite ein Manifest zur Unabhängigkeit des Fürstentums Finnland auf. 1743 wird der Friede von Turku geschlossen. Schweden muß weitere Gebiete im Osten abtreten, bleibt jedoch im Besitz Finnlands und Ålands.
Die Konflikte zwischen Schweden und Rußland kommen nicht zur Ruhe und bei einem erneuten Krieg 1788-1790 entstehen in Offizierskreisen erste separatistische Bewegungen. In Folge einer Vereinbarung von Napoleon und dem Zaren Alexander
I. in Tilsit 1807 versucht Alexander die Schweden auf diplomatischem Wege zu einer Kontinentalsperre gegen England zu zwingen. Als dies fehlschlägt, marschiert er 1808 in Finnland ein und besiegt die von Schweden allein gelassenen finnischen Truppen im sog. Finnischen Krieg 1808-1809. Auf Åland macht ein Bauernaufstand die russischen Besatzungstruppen zunächst kampfunfähig, die endgültige russische Besetzung 1809 kann jedoch nicht verhindert werden. Im Frieden von Frederikshamn im gleichen Jahr verliert Schweden Finnland und Åland.
Finnland gewinnt mit dem Anschluß an das Zarenreich die Stellung eines 'autonomen Staates', eines Großfürstentums, von einem Generalgouverneur vertreten, dessen verfassungsmäßiger Monarch der Zar ist12. Es folgt eine Blütezeit Finnlands, da Rußland durch Stärkung der Finnen versucht, schwedischen Einfluß zurückzudrängen. 1828 wird in Eckerö (Åland) das Post- und Zollhaus nach Entwürfen von C.L. Engel als Zeichen des westlichsten Ausläufers des Zarenreiches fertiggestellt. Die geographische Lage der Inseln gewinnt an strategischer Bedeutung, da von ihnen der Großteil der Schiffsbewegungen in der Ostsee kontrolliert werden können. 1829 beginnen die Befestigungen von Bomarsund und Skarpans. 1835 wird die Seefahrtsschule in Godby gegründet.
Im Krimkrieg wird die Festung Bomarsund 1854 von englischen und franzö- sischen Seestreitkräften eingenommen. In den Friedensverhandlungen von 1856 in Paris wird Åland durch eine einseitige Erklärung Rußlands zum demilitarisierten Gebiet erklärt13. Außerdem wird die Gewerbefreiheit eingeführt und hat eine kräftige Entwicklung der Bauernseefahrt und der Bauernreedereien zur Folge. 1861 wird Mariehamn gegründet und die Barke 'Preciosa' überquert 1865 als erstes åländisches Schiff den Atlantik.
3.5. Unabhängigkeit Finnlands
Ende des 19. Jahrhunderts beginnt das zaristische Rußland systematisch die Autonomie Finnlands zu untergraben. Es folgen zwei Unterdrückungsperioden 1899- 1905 und 1908-1914 die nur durch den Krieg Rußlands gegen Japan unterbrochen werden.
Trotz des demilitarisierten Status der Inseln stationiert Rußland 1915 im Zuge des
1. Weltkriegs erneut Truppen und errichtet Küstenbatterien und Feldbefestigungen. Vor allem in Schweden werden diesbezügliche Bedenken laut, immerhin sind die Inseln nur 135 km von der schwedischen Hauptstadt Stockholm entfernt. Von der russischer Seite versucht man die Bedenken mit dem Hinweis, die Maßnahmen wären nur für die Dauer des Krieges ergriffen und danach wieder rückgängig gemacht, zu entkräften14.
Die russische Revolution 1917 bleibt nicht ohne Folgen für Finnland und Åland. Bei einer Zusammenkunft in der Heimvolkshochschule am 20. August wird der Wunsch der Åländer, zu Schweden zu gehören, das erste Mal öffentlich verkündet. Finnland erklärt am 6. Dezember seine Unabhängigkeit, was auch am 4. Januar 1918 von Rußland anerkannt wird. Es folgte ein Bürgerkrieg, da ein linker Flügel der sozialdemokratischen Partei eine Revolution wie in Rußland anstrebt. Mit deutscher Hilfe gelingt es den Regierungstruppen unter General Mannerheim, den Bürgerkrieg zu ihren Gunsten zu entscheiden. Auch auf Åland gibt es Kämpfe zwischen den 'Roten Garden' und dem 'Nystadskorps'. Schwedische Truppen gehen auf Åland an Land um Verhandlungen und eine Beendigung der Kämpfe einzuleiten und natürlich auch um das schwedische Interesse an den Inseln zu unterstreichen. Durch Intervention eines deutschen Flottegeschwaders verlassen alle Truppen Åland. Es bildet sich ein erster, noch illegaler Landtag. 1919 legt eine Abordnung von drei åländischen Vertretern die Ålandsfrage der Friedenskonferenz in Versailles vor. Schweden kämpft auf der Konferenz vergeblich um den Besitz der Inseln. Åland wird Finnland zugesprochen, mit der Auflage, Autonomie zu gewähren und die Inseln zu demilitarisieren. Daraufhin beschließt 1920 der bereits 1919 gewählte finnische Reichstag ein Selbstverwaltungsgesetz für Åland. Finnland normalisiert seine Beziehungen zu Sowjetunion in einem Friedensvertrag, der in Dorpat unterzeichnet wird.
3.6. Selbstverwaltung und Autonomie
Der illegale Landtag wird 1920 bei der schwedischen Führung vorstellig, mit der Versicherung, daß der Wiedervereinigungsgedanke aufrecht gehalten wird. Die åländischen Führer Julius Sundblom und Carl Björkman werden wegen Hochverrats angeklagt und inhaftiert. Die Situation spitzt sich zu. Auf Vorschlag Englands wird daraufhin die Ålandsfrage 1921 dem Völkerbund unterbreitet. Finnland wird die Souveränität über die Inseln zugesprochen, die Auflage der Demilitarisierung wird erneuert. Die Åländer erhalten Garantien betreffend ihrer Sprache, Kultur und lokalen schwedischen Traditionen. Schwedisch wird als Amts- und Schulsprache festgeschrieben15. Das vom finnischen Reichstag erlassene Selbstverwaltungsgesetz tritt 1922 in Kraft. Es wird der erste legale Landtag mit dem Präsidenten Sundblom gewählt. Am 9. Juni findet die erste Sitzung statt, dem heutigen åländischen Selbstverwaltungstag.
1938 gibt es von finnischer und schwedischer Seite Bestrebungen, den Åland- Vertrag aufzuheben um auf den Inseln erneut Befestigungen zu errichten. Schweden und Finnland befürchten, daß im Falle eines Krieges Åland sehr schnell von einer fremden Macht zum Zwecke der Kontrolle der wichtigsten Ostseeverkehrswege eingenommen werden könnte. Mit einer Seeblokade der Meerenge zwischen Grisslehamn/Schweden und Eckerö/Åland, die an dieser Stelle nur 40 km breit ist, könnte zum Beispiel der wichtige Erztransport aus den nordschwedischen Gebieten unterbunden werden. Auch von deutscher Seite wäre eine finnische Befestigung der Inseln wünschenswert, um sie vor dem Einfluß der Sowjetunion zu schützen, die nicht zu den Unterzeichnerstaaten des Ålandvertrags zählt16. Der Völkerbund kommt wegen der sowjetischen Bedenken nicht zu einer Entscheidung.
1939 wird Finnland von der Sowjetunion angegriffen und somit in den 2. Weltkrieg hineingezogen (Winterkrieg). Der Winterkrieg endet 1940 mit einem Friedensvertrag, der neben Gebietsabtretungen an die Sowjetunion auch den demilitarisierten Status Ålands noch einmal hervorhebt. Außerdem wird in diesem Vertrag der Sowjetunion das Recht eingeräumt, auf Åland zur Kontrolle des demilitarisierten Status ein Konsulat zu errichten17.
Als Deutschland 1941 die Sowjetunion angreift, tritt Finnland in der Hoffnung, die verlorenen Gebieten zurückzugewinnen, an der Seite Deutschlands in den Krieg ein. Nach einer sowjetischen Großoffensive unterzeichnen finnische Unterhändler einen Zwischenfriedensvertrag mit der Sowjetunion. Die Hoffnung, Gebiete zurückzubekommen hat sich nicht erfüllt, im Gegenteil, es muß noch mehr abgetreten werden. Außerdem verlangte der Vertrag den Rückzug der sich noch in Lappland befindenden deutschen Truppen. Da diese das Land nicht freiwillig verlassen, wird Finnland noch in den Lapplandkrieg gegen Deutschland gezwungen, der 1945 beendet wird. 1947 wird der endgültige Friedensvertrag zwischen Finnland und der Sowjetunion unterzeichnet. Noch vorhandene militärische Anlagen auf Åland werden zerstört.
1951 erfolgt eine Revision des åländischen Selbstverwaltungsgesetz. 1954 erhält Åland eine eigene Flagge. 1970 wird Åland Mitglied des nordischen Rates. Seit 1984 gibt es auf den Inseln eigene Briefmarken. 1993 tritt ein neues Selbstverwaltungsgesetz in Kraft in dem die åländischen und finnischen Zuständigkeiten umfassend geregelt sind18. 1995 tritt Åland nach einer eigenen Volksabstimmung mit Finnland der Europäischen Union bei.
4. Wirtschaft
Die Wurzeln des åländischen Wirtschaftslebens liegen in der Seefahrt, dem Fischfang und dem Ackerbau. Das heutige Erscheinungsbild der Wirtschaftsstruktur läßt sich fast immer auf diese Wurzeln zurückführen. Trotzdem war der Wandel von der Agrargesellschaft hin zu einem modernen, auf Dienstleistungen basierenden Markt schmerzvoll. Die freiwerdenden Arbeitskräfte im primären Sektor konnten nicht alle aufgefangen werden. Dies führte in der Nachkriegszeit bis ca. 1970 zu einer Auswanderungswelle vor allem nach Schweden19. Der Fährverkehr zwischen Schweden, Finnland und Åland bildet das Rückrat der åländischen Wirtschaft (Abb.
2). Dadurch bedingt gewann der Tourismus immer mehr an Bedeutung. Als kleine Region mit freier Wirtschaft ist Åland sehr auf Wirtschaftsbeziehungen zu den angrenzenden Regionen angewiesen.
Abb. 2: Struktur der åländischen Wirtschaft 1990
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Problematisch für den åländischen Arbeitsmarkt ist die hohe Nachfrage nach saisonbedingten Arbeitskräften. Außerdem steht der Arbeitsmarkt immer in Konkurrenz zur Großstadtregion um Stockholm mit ihrem hohen Lebensstandard20. Die Arbeitslosenquote ist die geringste unter den finnischen Provinzen und liegt auch unter dem EU-Durchschnitt (Abb. 3).
Abb. 3: Arbeitslosenquoten 1993
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: tietoaika 9/1994
Die Anteile von Frauen und Jugendlichen an der Anzahl der Arbeitslosen ist geringer als in Finnland und in der EU21. Allerdings ist in Folge der Rezension auch auf Åland die Arbeitslosenrate gestiegen (Abb 4).
20 Åland unterhält eine eigene Handelskammer. Sie setzt sich unter ande- rem für die Erweiterung des souveränen Steuer- rechts der Provinz für % Handel und Gewerbe ein. Von den rund 2000 auf Åland tätigen Firmen sind 1100 der Handelskammer angeschlossen. Neben den etwa 20 Großbetrieben sind dies vor allem kleine Unternehmen. 85% davon beschäftigen nur 1-5 Personen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Entwicklung der Arbeitslosenquoten
4.1. Primärer Sektor
4.1.1. Forstwirtschaft
Der Anteil der Holzwirtschaft ist natürlich im Vergleich zum finnischen Festland gering. Das aus den åländischen Bäumen gewonnene Holz zeichnet sich jedoch durch eine hohe Qualität aus. Es darf nicht mehr Holz geschlagen werden, als nachwachsen kann (jährlich ca. 250 000 m²). Holzschliff für finnische und schwedische Papierfabriken und Schnittholz werden exportiert. Außerdem wird der Grundstoff in åländischen Betrieben der Holzverarbeitung benötigt.
4.1.2. Landwirtschaft
Auf den Inseln gibt es hauptsächlich Felder mit kleinem Zuschnitt. Aus diesem Grund und wegen des milden Klimas herrscht der Spezialanbau von Kartoffeln, Zwiebeln, Äpfel, Gurken, Chinakohl, Zuckerrüben usw. vor. Besonders bekannt für ihre Qualität sind die Kartoffeln. Ende der 60er Jahre machte sich die Chips Oy Ltd eine Marktlücke zu Nutze, da bis dahin noch keine Firma in Finnland Kartoffelchips produzierte. Heute zählt die Firma mit 500 åländischen Beschäftigten zu den wichtigsten Arbeitgebern der Inseln und unterhält Produktions- und Vertriebsstätten in Norwegen, Schweden, Finnland und Estland. Neben Chips Oy Ltd gibt es noch einige weitere Betriebe zur Nahrungsmittelveredelung. Außerdem gibt es noch Betriebe zur Verarbeitung der auf den Inseln produzierten Milch. Fleisch aus der Viehhaltung wird in den 3 Schlachthöfen verarbeitet.
4.1.3. Fischerei
Ein wesentlicher Teil der finnischen Fischereiflotte ist auf den Åland-Inseln be- heimatet. Gefangen wird hauptsächlich Hering. Während die Bedeutung der Fischerei nachläßt, haben die Fischzuchtanstalten einen Zuwachs zu verzeichnen. Einige Betriebe der fischverarbeitenden Industrie sind im Bereich der Inseln angesiedelt.
4.2. Seefahrt
Die Seefahrtstradition Ålands reicht weit zurück. Schon vor 1000 Jahren waren die Inseln Zwischenstation von Friesen, Wickinger und hanseatischen Kaufleuten auf dem Weg nach Osten. Als 1856 die Gewerbefreiheit eingeführt wurde, begannen die Åländer aus dem zähen Holz der Inselkiefern hochseetüchtige Schiffe zu bauen. So entstanden bis 1920 über 300 Segelschiffe. Die Schiffe befanden sich im Eigentum vieler Anteilseigener. Es war auch üblich, Anteile an vielen verschiedenen Schiffen zu halten, um das Risiko zu minimieren. So entstanden die sog. Bauernreedereien. Die Segelschiffära fand ihren Höhepunkt in den 'Grain Races'. Weizenfrachten wurden zur Jahrhundertwende in immer neuen Rekordzeiten aus Australien nach Europa verschifft. Das Prinzip der Kleinaktien ist noch heute bei den auf Åland ansässigen Reedereien üblich. Beliebt sind die Aktien der Eckerö-Linie, die zu Freifahrten und Benutzung des skandinavischen Buffets auf den Schiffen berechtigt und daher 'Butterbrot-Aktien' genannt werden. Die Handelsflotte umfaßt 29 Schiffe, davon 8 Fährschiffe22. Die 1,6 Mio. Bruttoregistertonnen der åländischen Handelsflotte werden bei der Tonnage pro Einwohner nur noch von der Insel Kios in Griechenland übertroffen.
Ungefähr 1500 Åländer sind in diesem Bereich beschäftigt. Da dazu noch eine Vielzahl der Bürger Reedereiaktien besitzt, hängt der Wohlstand der Inseln direkt von der Seefahrt, besonders von der Fährschiffahrt ab.
4.3. Handwerk und Industrie
Aus diesem Bereich gibt es etwa 100 Betriebe mit rund 1300 Beschäftigten. Auffallend ist die hohe Anzahl an Ein-Mann-Betrieben. Im europäischen Vergleich ist der Anteil der Industrie gering. Nach Einschätzung von Agneta Erlandson, Vorsitzende der åländischen Handelskammer, wird sich der Anteil der Industrie auch nicht wesentlich vergrößern, der Trend geht mehr in Richtung High-Tech-Fertigung23.
4.4. Dienstleistungen
4.4.1. Tourismus
Seit den frühen 60er Jahre sind die Besucherzahlen drastisch angestiegen. Wurden 1964 noch knapp 300 000 Besucher gezählt24, sind es heute mehr als 1,5 Mio. An erster Stelle der Besucher stehen die Schweden vor den Finnen. Deutschland kommt nach Dänemark auf Platz 4. Der Trend geht zu Aktivferien. Die Inseln bieten in dieser Beziehung mit Fahrradfähren, Golfplätzen, Wasserflächen zum Angeln und für den Bootssport optimale Voraussetzungen. Der Tourismus konzentriert sich hauptsächlich auf die Sommermonate. Um diese Spitze etwas zu entschärfen, wird versucht, die Saison zu verlängern. Ansatzpunkte sind Golf- und Angelferien. Außerdem bieten sich die luxuriösen Fährschiffe als Ausrichtungsorte für Tagungen und Konferenzen an. Zusammen mit Kreuzfahrtangeboten versuchen die Reedereien so, ihre Schiffe auch zur Nebensaison auszulasten. Ein wesentliches Element sind die Tagesbesucher, die auch durch den Tax-Free-Verkauf an Bord der Fährschiffe angelockt werden. Dies ist Angesichts der hohen Alkohol- und Tabakpreise in den skandinavischen Länder nicht verwunderlich.
4.2.2. Banken und Versicherungen
Auch hier sind die Beziehungen zur Schiffahrt augenscheinlich. Das Versiche- rungswesen hat den Ursprung in der Praxis der auf mehrere Schiffe verteilten Anteile. Die Alandia Group versichert heute Schiffe im Wert von 6 Mrd. Finnmark. Åländische Versicherungen sind auch im Bereich der Freizeitboote spezialisiert25. Das größte Bankhaus, die Ålandsbanken, wurde wie auch der Vorläufer der Alandia Group vom Segelschiffkönig Gustav Erikson gegründet. Als Segelschiffe aus der Mode kamen, kaufte Erikson sie billig auf und machte mit Frachttransporten ein Vermögen.
Es wird vom Banken- und Versicherungswesen eine weiter Expansion erwartet, da Åland innerhalb der EU einen Sonderstatus genießt und auch nach der Fiskalunion eigene Wege bei der Besteuerung gehen kann.
4.2.3. Postwesen
Seit 1984 gibt es åländische Briefmarken, die jedoch von der finnischen Post- verwaltung herausgegeben wurden. Mit der Revision des Selbstverwaltungsgesetzes 1993 unterhält Åland nunmehr ein eigenes Postwesen. Die Sonderstellung macht die Briefmarken für Sammler aus aller Welt interessant. Allerdings ist die åländische Postverwaltung im Gegensatz zu 'Briefmarkenstaaten' zurückhaltend bei der Herausgabe neuer Marken. Die Grenadine Islands oder St. Vincent bringen pro Jahr 500-600 Marken heraus, während Åland sich mit rund 8 Marken pro Jahr beschränkt. Trotzdem betragen die Einnahmen aus den 55 000 Briefmarkenabonnenten in aller Welt 15 Mio. Finnmark bei einem Gesamtumsatz von 45 Mio. Finnmark26.
4.2.4. Glücksspiel
PAF ist die Glückspielautomatengesellschaft Ålands. Die Besitzer sind Wohl- fahrtsorganisationen. Aufgrund liberaler Rechtsvorschriften auf den Schiffen wird knapp 90% des Gewinnes, der wohltätigen Zwecken dient, auf See eingespielt. Seit 1967 hat PAF 300 Mio. Finnmark kulturellen, sportlichen oder sozialen Zwecken zur Verfügung gestellt. Mehr als 1000 Glücksspielautomaten und 40 Spieltische wurden auf 25 Schiffen der Silja Line, Viking Line, Birka Line und Sally Line aufgestellt. Die PAF ist auch im Finnland-Estland-Verkehr, auf Kanalfähren und in der Mittelmeerregion aktiv27. Seit Åland eine eigene Fernsehnation ist und eigene Rechtsvorschriften betreffend des Spielbereichs hat, ist PAF auch in diesem Bereich aktiv und strebt hier auch Kooperationen mit anderen europäischen Gesellschaften an28.
4.2.5. Medien
Eigene Medienangebote sind ein wichtiges Element der Autonomie. Trotz der geringen Einwohnerzahl ist die Medienlandschaft auf den Inseln reichhaltig. Es erscheinen zwei Tageszeitungen (Tidning Åland und Nya Åland). Der lokale Radiosender Radio Åland gehört zum 'Finlands Rundradio' einem Radiosender in schwedischer Sprache. Seit der Neufassung des Selbstverwaltungsgesetzes 1993 gibt es auch ein kommerzielles Radioprogramm. In das Kabelnetz wird ein lokales Fernsehprogramm eingespeist. Außerdem gibt es die Möglichkeit, zahlreiche schwedische und finnische Radio- und Fernsehprogramme zu empfangen.
5. Politisches System
5.1. Finnland
Die finnische Regierungsform ist im Grundgesetz geregelt, welches 1919 erlassen wurde. Darin ist auch Finnisch und Schwedisch als Nationalsprachen der Republik in §14 festgeschrieben29.
Der Staatspräsident hat eine starke Stellung und übt oberste Exekutivgewalt aus. Er wird in einer direkten Volksabstimmung für 6 Jahre gewählt und kann für höchstens zwei aufeinanderfolgenden Amtsperioden gewählt werden.
Die Wahl zum Parlament ist eine Kombination aus Listen- und Persönlich- keitswahl. Die 200 Abgeordneten werden für 4 Jahre nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Die 15 Wahlbezirke der Republik verfügen jeweils über eine gewisse Anzahl von Parlamentssitzen. Die Parteien stellen für jeden Wahlbezirk Listen mit Kandidaten auf. Die Stimmergebnisse der Listen werden zusammengezählt und die Sitze werden anhand des d'Hondtschen Wahlverfahren verteilt. Bei der Vergabe der Sitze wird die jeweilige Stimmenzahl der Listenkandidaten berücksichtigt30. Die Åland-Inseln entsenden einen zusätzlichen Parlamentarier zur Wahrung ihrer Interessen.
Finnland besitzt eine ausgeprägte Kommunalverwaltung. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen unter anderem das Schulwesen, das Gesundheitswesen, die Gebietsplanung und die Sozialhilfe.
Die Rechtsprechung wird von unabhängigen Gerichten ausgeübt. Die Richter werden von den Justizbehörden ernannt. Der Staatspräsident ernennt die Präsidenten des Obersten Gerichtshofes und des Obersten Verwaltungsgerichtshofes.
Neben den Åländern gibt es noch weitere schwedischsprachige Einwohner, die vor allem in Süden und Westen Finnlands angesiedelt sind und etwa 6% der Ge- samtbevölkerung ausmachen. In Nordlappland leben rund 4500 Samen die samisch sprechen. In den südlichen Landesteilen gibt es um die 6000 Roma. Im finnischen Teil Kareliens an der russischen Grenze siedelt noch eine kleine russisch-orthodoxe Minderheit.
5.2. Åland-Inseln
Das åländische Parlament 'Ålands Lagting' besteht aus 30 Sitzen und wird alle 4 Jahre in geheimer Proportionalwahl gewählt (Abb. 5). Das Parlament beruft die Regierung 'Ålands Landskapsstyrelse', die aus 5-7 Personen besteht. Wahlberechtigt sind alle Bürger über 18 die das åländische Heimatrecht besitzen.
Die politischen Parteien sind unabhängig von Parteien Finnlands oder anderer Länder. Allerdings werden Beziehungen zu Parteien entsprechender politischer Ausrichtung gepflegt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Zusammensetzung des Ålands Lagting 1991
Quelle: Ålands statistik- och utredningsbyrå. Åland in figures 1995.
Die Regierung ist eng mit dem Verwaltungsapparat verwoben. Er besteht aus einer zentralen Verwaltungsbehörde mit sechs Abteilungen.
Durch den demilitarisierten Status der Inseln brauchen die jungen Männer im Gegensatz zu Finnland keinen Wehrdienst ableisten, können jedoch im Bedarfsfall für Leuchtturm- und Lotsendienste herangezogen werden.
5.2.1. Selbstverwaltung Ålands
5.2.1.1. Selbstverwaltungsgesetz
1993 trat das neue Gesetz über die Selbstverwaltung in Kraft. Dieses Gesetz kann nur vom finnischen Reichstag mit der Zustimmung des Ålands Lagting geändert werden. Åland kann somit eigene Gesetzte bezüglich seiner inneren Angelegenheiten erlassen und hat eigene Haushaltshoheit.
Nach dem Selbstverwaltungsgesetz fallen in
Å ländische Zuständigkeit:
- Unterricht und Kultur
- Gesundheitswesen und Krankenpflege · Förderung der Wirtschaft
- Verkehrswesen
- Gemeindeverwaltung · Polizei
- Post
- Medien
Finnische Zuständigkeit:
- auswärtige Angelegenheiten
- wesentliche Teile des Zivilrechts · Gerichtswesen und Strafrecht · Zoll- und Münzwesen
Das Gesetz regelt auch den Gebrauch der schwedischen bzw. finnischen Sprache. Auf Åland eingesetzte Beamte müssen schwedische Sprachkenntnisse besitzen, amtliche Dokumente müssen immer auch in Schwedisch abgefaßt sein. Allerdings hat eine Person mit finnischer Muttersprache z.B. das Recht, sich vor Gericht in Finnisch zu äußern.
5.2.1.2. Beziehungen zu Finnland
Oberster Vertreter des finnischen Staates auf den Inseln ist der Gouverneur. Er wird vom finnischen Staatspräsidenten unter Übereinstimmung des Provinzlandtages ernannt. Gibt es keine Einigung über den Kandidaten, wählt der Staatspräsident einen aus fünf vom Landtag vorgeschlagenen Kandidaten.
Neben dem Abgeordneten im finnischen Reichstag gibt es noch die Delegation Ålands. Diese besteht aus zwei Mitgliedern des finnischen Staatsrats und aus zwei Mitgliedern des åländischen Parlaments unter Vorsitz des Gouverneurs. Die vom Landtag beschlossenen Gesetze werden dem finnischen Präsidenten vorgelegt. Dieser hat ein Vetorecht, falls die Gesetze die Kompetenz des Landtags überschreitet oder wenn das Gesetz die innere Sicherheit Finnlands tangiert. Die Entscheidungen des Präsidenten gründen sich auf Gutachten der Delegation Ålands oder des Obersten Reichsgerichtes.
5.2.1.3. Wirtschaftliche Selbstverwaltung
Die vom finnischen Staat erhobenen Steuern, Abgaben und Zölle gehen an den finnischen Staat. Als Ausgleich dafür bekommt Åland zur Zeit 0,45% der Einnahmen des Staatshaushalts. Mit dieser Summe werden die Ausgaben in Bereichen gedeckt, die sonst in den Aufgabenbereich des Staates fallen. Der Landtag kann unabhängig über die Verteilung der Mittel entscheiden31. Die Delegation Ålands beschließt über die Festlegung dieses Betrages. Es können auch zusätzliche Geldmittel für außergewöhnliche einmalige Ausgaben bewilligt werden. Falls die in der Provinz für das Steuerjahr erhobene Einkommen- und Vermögenssteuer die entsprechende Steuer auf dem finnischen Festland um 0,5% übersteigt, steht der darüber hinausgehende Teil als Steuerbonus der Provinz zu32.
5.2.1.4. Heimatrecht
Die Åländer besitzen eine Art regionaler Staatsbürgerschaft. Diese bekommt man durch Geburt, falls wenigstens ein Elternteil im Besitz des Heimatrechts ist. Bei zugezogenen Personen wird das Heimatrecht nur gewährt, wenn sie befriedigende Kenntnisse der schwedischen Sprache besitzen, schon fünf Jahre auf Åland leben und finnische Staatsbürger sind. Das Heimatrecht erlischt, wenn man länger als fünf Jahre aus Åland abgemeldet ist.
Das Heimatrecht ist Voraussetzung für die Wahlberechtigung und Wählbarkeit bei den Landtags- und Gemeindewahlen. Außerdem beinhaltet es das Recht, auf Åland Grund und Boden zu erwerben und Gewerbe zu betreiben. Damit soll sichergestellt werden, daß Grund und Boden im Besitz der åländischen Bürger bleibt. Über Ausnahmen entscheidet die Landesregierung33.
5.2.1.5. Schulwesen
An den Schulen Ålands ist die Unterrichtssprache Schwedisch. Die Gemeinden unterhalten die neunjährige Grundschulen, in denen Englisch Pflichtsprache, Finnisch jedoch nur Wahlsprache ist. Durch die kleinen Inselgemeinden gibt es zum Teil Schulen mit weniger als 10 Schülern. In Mariehamn besteht ein weiterführendes Gymnasium, dessen Abschluß zum Studium an Universitäten und Hochschulen berechtigt. Hier kann auch ein Abschluß ohne finnische Sprachkenntnisse abgelegt werden.
In den Bereichen Seefahrt, Handel, Tourismus, Technik und Landwirtschaft, also traditionell typischen åländischen Bereichen, gibt es zehn Fachschulen. Außerdem werden an der Hochschule Ålands akademische Kurse angeboten.
5.2.1.6. Mitgliedschaft im Nordischen Rat
Seit 1970 ist Åland mit einer eigenen Vertretung im Nordischen Rat, dem Dänemark, Schweden, Norwegen, Island und Finnland angehören. Der Nordische Rat dient zur Förderung der Zusammenarbeit und zur Vereinfachung der Gesetzgebung besonders auf Gebieten mit kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Hintergrund. Die 'Åländische Delegation im Nordischen Rat' besteht aus zwei vom Landtag aus seinen Reihen gewählten Mitgliedern und aus, von der åländischen Regierung bestellten, Vertretern.
Außerdem ist die åländische Regierung an der Arbeit des Nordischen Ministerrates beteiligt.
5.2.1.6. Sonderstellung Å lands in der EU
Bei internationalen Abkommen, die die Åland-Inseln unmittelbar betreffen, ist eine Stellungnahme der åländischen Regierung einzuholen. Wenn ein besonderer Grund vorliegt, muß der Provinzialregierung die Möglichkeit der Teilnahme an den Verhandlungen geboten werden.
Ein internationales Abkommen mit einer, in die Zuständigkeit der Provinz fal- lenden, Angelegenheit tritt auf Åland nur in Kraft, wenn der Landtag zustimmt. Deshalb wurde auf Åland eine von Finnland unabhängige Abstimmung zum EU-Beitritt abgehalten. Da sich zuvor schon die Schweden und Finnen für den EU-Beitritt entschieden hatten, fiel das Votum der Åländer mit 73,6% Ja-Stimmen deutlich aus (Finnland: 57%).
In einem separaten Vertrag wurden Åland betreffende Sonderregeln festge- schrieben. In Anbetracht der Sonderstellung Ålands im internationalen Recht gibt es Ausnahmen betreffend des Heimatrechts, der Zoll- und Steuerunion34. Das Heimatrecht bleibt vom EU-Recht unangetastet. So wird weiterhin gewährleistet, daß nur Personen mit åländischem Heimatrecht Grund und Boden erwerben bzw. Gewerbe betreiben dürfen. durch die Sonderregelung im Steuer- und Zollbereich ist auch weiterhin der Tax-Free-Verkauf auf den Passagierfähren und den Flügen gewährleistet.
Die Åland-Inseln werden auch Nutznießer von verschiedenen EU-Förder- programmen sein. 15 der 16 åländischen Gemeinden (außer Gemeinde Mariehamn) fallen in die 5b-Direktive regionaler Priorität der EU. Die Förderung wird sich auf Tourismus, Unternehmen in schwach besiedelten Gebieten, Umwelt, Kultur und technische Unterstützung konzentrieren35.
6. Fazit
Die Stärke der åländischen Wirtschaft ist der Fährverkehr. Jeder dritte Åländer ist direkt mit Aktien an Reedereien beteiligt, indirekt profitiert fast jeder Einwohner von diesem Wirtschaftszweig. Besonders der Tax-Free-Verkauf an Bord der Schiffe lockt viele Touristen an. Deshalb wurde die Frage des Tax-Free-Verkaufs zur nationalen Schicksalsfrage erhoben. Wäre hier kein åländischer Sonderweg innerhalb der EU möglich gewesen, hätten die Åländer womöglich dem Beitritt zur EU nicht zugestimmt.
Die weitgehende Autonomie ist sicher ein Beispiel für die Behandlung von Minderheiten. Allerdings machen es die åländischen Gegebenheiten nicht allzu schwer. So werden die Inseln zu 95% von schwedischsprachigen Åländern bewohnt und bilden eine homogene Einwohnerschaft. Die Sprachenfrage wird auch dadurch erleichtert, daß auch im Bereich des Festlandes schwedischsprachige Minderheiten existieren. Das Åland-Model hat sich als funktionstüchtig erwiesen. Trotz der noch immer sehr starken kulturellen und sprachlichen Bindungen an Schweden fühlen sich die Åländer auch mit Finnland verbunden. Dies bekräftigt die Notarin des åländischen Landtags Susanne Eriksson: "Finnland ist ein vorbildliches Mutterland, das die Beziehungen zu seiner autonomen Minderheit so vorzüglich gestaltet hat, daß die Minderheit heute stolz auf ihre finnische Staatsangehörigkeit ist"36.
7. Literatur
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Dey, Reinhold: Finnland heute. Wien, Düsseldorf 1965.
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Eskola, Matti (Hg): Hier ist Finnland. Keuruu ²1995.
Grüssner, Albrecht-Joachim: Die Ålandinseln - Ein wehrgeopolitisches Problem im Ostseeraum. In: Zeitschrift für Geopolitik. Jg. 14/1937. S. 914-928.
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(Hg). Brüssel 1994.
Finland. 34. Jg. Helsinki 1995. S. 100-145.
[...]
1 ) vgl. Eskola, Matti (Hg): Hier ist Finnland. Keuruu ²1995. S. 6
2 ) vgl. Åland. Eigenständiger Charakter und einzigartiges Gepräge. In: Finland. 34. Jg. Helsinki 1995. S. 105
3 ) vgl. Åland. Das Wichtigste in Kürze. Ålands Landskapsstyrelse, Ålands Lagting (Hg). Mariehamn 1994. S. 6
4 ) vgl. Åland in figures 1995. Ålands statistik- och utredningsbyrå. o.O. 1995. Faltblatt
5 ) vgl. The Åland Islands. Single Programming Document for Community Structural Funds Assistance Under Objektive 5b 1995-1999. The Gouvernment of Åland (Hg). o.O. 1995. S. 6
6 ) vgl. Florierende Wirtschaft stützt Autonomie. In: Finland. a.a.O. S. 136
7 ) vgl. Die Schären. Grenzenlose Inselwelt im Herzen der Ostsee. Nord Info GmbH / Nordeuropa Marketing (Hg). Frankfurt 1995. S. 5
8 ) vgl. Nationalpark Schärenmeer. Amt für Staatswälder (Hg). o.O. 1995 (Faltblatt)
9 ) vgl. Jutikkala, Eino: die Geschichte Finnlands. Stuttgart ²1976. S. 10
10 ) vgl. Jutikkala, Eino: a.a.O. S. 20-22
11 ) vgl. Jutikkala, Eino: a.a.O. S. 89
12 ) vgl. Eskola, Matti (Hg): a.a.O. S. 47
13 ) vgl. Internationella avtal och dokument rörande Åland 1856-1932. International Treaties and Documents Concerning Åland Islands 1856-1932. Ålands Kulturstiftelse (Hg). Mariehamn 1993. S. 5-13
14 ) vgl Björksten, S.R.: Das Wassergebiet Finnlands in völkerrechtlicher Hinsicht. In: Fennia 46, Nr. 3. Helsingfors (Helsinki) 1925. S. 214
15 ) vgl. Internationella avtal och dokument rörande Åland 1856-1932. International Treaties and Documents Concerning Åland Islands 1856-1932. a.a.O. S. 14-29
16 ) vgl. Grüssner, Albrecht-Joachim: Die Ålandinseln - Ein wehrgeopolitisches Problem im Ostseeraum. In: Zeitschrift für Geopolitik. Jg. 14/1937. S. 925
17 ) vgl. Internationella avtal och dokument rörande Åland 1856-1932. International Treaties and Documents Concerning Åland Islands 1856-1932. a.a.O. S. 38-40
18 ) vgl. Gesetz über die Selbstverwaltung Ålands (inoffizielle Übersetzung). Ålands Lagting, Ålands Landskapsstyrelse (Hg). Mariehamn 1993
19 ) vgl. The Åland economy and taxfree sales in the perspective of EC integration. The Government of Åland (Hg). Mariehamn 1993. S. 1
20 ) vgl. Åland. Das Wichtigste in Kürze. a.a.O. S. 17
21 ) vgl. The Åland Islands. Single Programming Document for Community Structural Funds Assistance Under Objektive 5b 1995-1999. The Gouvernment of Åland (Hg). o.O. 1995. S. 25f
22 ) vgl. The Åland Islands. Single Programming Document for Community Structural Funds Assistance Under Objektive 5b 1995-1999. The Gouvernment of Åland (Hg). o.O. 1995. S. 14
23 ) vgl. Florierende Wirtschaft stützt Autonomie. In: Finland. a.a.O. S. 133
24 ) vgl. Dey, Reihold: Finnland heute. Wien, Düsseldorf 1965. S. 269
25 ) vgl. Do business with Åland! Ålands Handelskammare (Hg). Mariehamn 1995. S. 14f
26 ) vgl. Åland aus philatistischer Sicht. In: Finland. a.a.O. S.121f
27 ) vgl. Kleinvieh macht auch Mist. In: Finland. a.a.O. S. 117
28 ) vgl. Do business with Åland! a.a.O. S. 8
29 ) vgl. Finnische Grundgesetze. Geschäftsordnung des Parlaments. Parlament Finnlands / Ministerium für auswärtige Angelegenheiten / Justizministerium (Hg). Helsinki 1992. S. 4
30 ) vgl. Eiling, Ludger / Klaus von Lepel: Die Reichstagswahlen in Finnland 1995. In: Konrad-Adenauer-Stiftung. Auslandsinformationen. Heft 6. 11 Jg. 1995. S. 45f
31 ) vgl. Åland. Das Wichtigste in Kürze. Ålands Landskapsstyrelse, Ålands Lagting (Hg). a.a.O. S. 8
32 ) vgl. Gesetz über die Selbstverwaltung Ålands (inoffizielle Übersetzung). Ålands Lagting, Ålands Landskapsstyrelse (Hg). a.a.O. S. 19f
33 ) vgl. Åland. Das Wichtigste in Kürze. Ålands Landskapsstyrelse, Ålands Lagting (Hg). a.a.O. S. 12
34 ) vgl. Union common position on Finland request the status of the Åland Islands / Pro - tokol No. 2 on the Åland Islands. Conference on accesion to the European Union (Hg). Brüssel 1994. S. 1-4
35 ) vgl. The Åland Islands. Single Programming Document for Community Structural Funds Assistance Under Objektive 5b 1995-1999. The Gouvernment of Åland (Hg). o.O. 1995. S. 33
36 ) vgl. Autonom und demilitarisiert. In: Finland. a.a.O. S. 106
- Quote paper
- Armin Weiler (Author), 1995, Die Åland-Inseln - Ein Sonderfall der europäischen Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96590
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