Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Sozialisation
2.1 Sozialisationstheorien nach Hurrelmann
2.2. Geschlechtsspezifische Sozialisation
3. Frauenspezifische Lebensumstände
3.1 Leitbilder
3.2 Berufsorientierung bei Mädchen
3.3. Lebenslagen von Frauen zwischen Erwerb und Familie
4. Schlußbemerkungen
5. Literaturhinweise
1. Einleitung
Wir möchten in dieser Hausarbeit untersuchen, warum sich Frauen im jungen Erwachsenenalter in ihrer Berufswahl auf so wenige Berufe beschränken und selten in Männerberufen zu finden sind.
Den Begriff ”Männerberufe” definieren wir als die Berufe aus dem gewerblich-technischen Bereich, in dem Frauen, wenn überhaupt, als Minderheit mit einem Anteil unter 40%1 vertreten sind.
Eine stärkere Beteiligung von Frauen in den männerdominierten gewerblich-technischen Berufsbereichen halten wir für notwendig, weil Frauen im Erwerbsleben immer noch benachteiligt sind. Wegen relativ schlechter Bedingungen in ihrem Berufsleben ist es für sie schwierig, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen. Typische Frauenberufe zeichnen sich zum Beispiel durch ein im Durchschnitt niedriges Gehalt, schlechte Aufstiegsmöglichkeiten und geringe Übernahmechancen nach der Ausbildung im erlernten Beruf aus.2
Durch eine Ausdehnung des Berufsspektrums auf die männerdominierten Berufsfelder stünden Frauen mehr Möglichkeiten zur Verfügung und sie könnten gleichberechtigter am gesellschaftlichen, beruflichen und politischen Leben teilhaben.
Gleichzeitig würde mehr Vermischung in den Berufszweigen auch positive Auswirkungen auf die Wertschätzung und den Umgang der Geschlechter untereinander haben.
Aus eigenen Praxiserfahrungen mußten wir erkennen, wie eingeschränkt die Mädchen in ihrer Berufswahl sind. 1997 haben sich 56% der Mädchen auf nur 10 Ausbildungsberufe konzentriert3
Sie ziehen nur wenige Berufe für sich überhaupt in Betracht, ohne das gesamte Spektrum für sich nutzen zu können. Welche Faktoren zu diesen Einschränkungen führen, wollen wir in dieser Hausarbeit bearbeiten.
2. Sozialisation
2.1. Sozialisationstheorien nach Hurrelmann
Nach Hurrelmann bezeichnet der Begriff Sozialisation den Prozeß, durch den der Mensch eine sozusagen ”zwei- te”, soziokulturelle Geburt erlebt und zur sozialen, gesellschaftlich handlungsfähigen Persönlichkeit wird, indem er in gesellschaftliche Struktur- und Interaktionszusammenhängen (in Familien, Gruppen, Schichten usw.) hinein- wächst.4
Die menschliche Persönlichkeit entstehe und entwickele sich in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlichen vermittelten, sozialen und dinglich materiellen Umwelt. Der Mensch muß sich also mit seiner biologischen Ausstattung, mit sich selbst und der Umwelt auseinandersetzen.
Durch diesen Sozialisationsprozeß soll der Mensch eine sozial handlungsfähige Persönlichkeit bilden. Dieser Prozeß finde ein Leben lang statt.5
Die Persönlichkeitsentwicklung steht, nach Hurrelmann, in dauerhafter Abhängigkeit und Auseinandersetzung mit der äußeren und inneren Realität.
Äußere Realität - die Gesellschaft, repräsentiert durch Sozial- und Wertstruktur, soziale und materielle Lebensbedingungen.
Innere Realität - der menschliche Organismus.
Weiter versteht Hurrelmann die Persönlichkeitsentwicklung als ”... die individuelle, in Interaktion und Kommuni- kation mit Dingen wie mit Menschen erworbene Organisation von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen, Handlungskompetenzen und Selbstwahrnehmungen eines Menschen auf der Basis der natürlichen Anlagen und als Ergebnis der Bewältigung von Entwicklungs- und Lebensaufgaben zu jedem Zeitpunkt der Lebensgeschich- te.”6
Der Mensch erwirbt motorische, sensorische, interaktive und affektive Fertigkeiten und Fähigkeiten, um sich mit der äußeren Realität auseinanderzusetzen.
Diese Basiskompetenzen, die der Mensch erworben hat, sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausge- prägt. Von Handlungskompetenzen spricht Hurrelmann, wenn diese Fähigkeiten soweit ausgeprägt sind, daß sie dem Menschen ein eigenständiges und selbstständiges Verhalten, Interagieren und Kommunizieren ermöglichen.7
Von Identität soll gesprochen werden, wenn ein Mensch über verschiedene Handlungssituationen und über unterschiedliche lebensgeschichtliche Phasen hinweg eine Kontinuität des Selbsterlebens auf der Grundlage eines bewußt verfügbaren Selbstbildes wahrt.
Die Prozesse der Selbstwahrnehmung, Selbstbewertung und Selbstreflexion sieht Hurrelmann als Voraussetzung und Grundlage der Identität.8
Die wesentlichen Voraussetzungen für den Aufbau der Identität seien mit dem Eintritt in das Jugendalter, spätestens nach Überwinden der Pubertätskrise, gegeben; wann sie sich realisieren, hängte allerdings von den individuellen Entwicklungsprozessen in ihrer Abhängigkeit von den äußeren Lebensbedingungen ab.9
2.2 Geschlechtsspezifische Sozialisation
Unter Sozialisation wird der gesamte Prozeß verstanden, bei dem wir lernen, ein Teil dieser Gesellschaft zu werden, bei dem wir uns die Werte und Normen und Sitten dieser Gesellschaft, in der wir leben, zu eigen machen, bis sie Bestandteil unserer Persönlichkeit geworden sind. Ein Großteil dieses Sozialisationsprozesses ist die Sozialisation zur Frau oder zum Mann.10
So gibt es Untersuchungen, die zeigen, daß Erwachsene schon mit einem Säugling geschlechtsspezifisch umge- hen und auf das Geschlecht bezogen bestimmte Erwartungen und Überzeugungen haben. So sagen Erwachsene oft, sie behandeln Jungen und Mädchen gleich, doch zeigt sich schnell, daß sich die Beziehungsform, bis hin zur gesprochenen Tonlage, dem Geschlecht anpaßt.11
Diese Verhaltensweisen sind oft unbewußt, und wir können uns nicht davon freisprechen, da auch wir so erzogen worden sind.
Jungen zeigen im Alter von 19-24 Monaten im Sozialverhalten mehr Durchsetzungsvermögen, damit sind sie erfolgreicher als Mädchen. Die Mädchen verhalten sich in diesem Alter zurückgezogener. Dieses Muster zeigt sich im späteren Lebenslauf auch weiterhin.12
Wenn zum Beispiel Jungen und Mädchen verbal das gleiche aggressive Verhalten zeigen, wird das Mädchen ”zickig” genannt. Ein Mann gilt als willensstark, während eine Frau als ”herrisch” bezeichnet wird..13 Bei einem Jungen, der sein Auto auseinandernimmt, wird sein technisches Interesse honoriert. Ein Mädchen, das seiner Puppe die Arme ausreißt, kommt einer Kindermörderin gleich.
Durch das Vorbild der Erwachsenen, durch Ver- und Gebote, Lob und Tadel, durch Normen und Ideologien, aber auch durch Jungen- bzw. Mädchenspielzeug und Beispiele in ihren Büchern, lernen Mädchen und Jungen, was von ihnen erwartet wird, was sie nicht tun sollen.14
Beim Durcharbeiten der Texte für diesen Abschnitt wird mir klar, daß das verhängnisvolle an diesem Ordnungssystem die tiefe Verwurzelung ist, in die jedes einzelne Individuum steckt. Dabei denke ich vor allem an meine Arbeit als Erzieherin. Dort wurde mir bewußt, wie stark auch ich an Normen und Werte gebunden bin und wieviel Kraft es kostet etwas dagegen zu tun.
Geschlechtstypische Spielzeuge und Spiele sowie Interaktionen der Kinder werden von den Forschern mit späterem Sozial- und Leistungsverhalten, insbesondere Berufswahl, in Zusammenhang gebracht. Die spielerische Einübung in und Vorwegnahme der Arbeitsteilung nach Geschlecht scheint eindeutig.15
Diese Tatsache bestimmt schon einen großen Teil der geschlechtsspezifischen Sozialisation. Mädchen werden von klein auf an dazu angehalten, sich sprachlich und nicht handwerklich auseinanderzusetzen. Mädchen fehlt das ”Begreifen”, der handgreifliche Umgang mit der Umwelt, Jungen fehlt das ”Reden, sich ausdrücken” können. Im Alter, wo die Jugendlichen eine Ausbildung beginnen, haben sich bei beiden Geschlechtern die Rollen weitgehend stabilisiert. Mädchen haben im allgemeinen gelernt, personen- und beziehungsorientiert zu denken und zu handeln und zeigen Interesse an Kommunikation, an sozialen Kontakten. In Konflikten- und Konkurrenzsituationen ziehen sie sich schneller zurück. Sie zeigen eher Kompromißbereitschaft, weniger kämpferisches Selbstbewußtsein und Durchsetzungsvermögen als Jungen. Dieses heißt nicht, daß Jungen tatsächlich selbstbewußter sind. Die Männer- bzw. die Frauenrolle gibt vor, mit den gleichen Kenntnissen und Fähigkeiten, mit dem gleichen Maß an Sicherheit und Unsicherheit anders umzugehen und anders aufzutreten.
Mädchen suchen schnell die Schuld bei sich, leisten, wenn überhaupt, passiven Widerstand und resignieren. Ihre Aggressionen sind ”leise” und richten sich stärker gegen sich selbst. Ausdruck finden dieser Widerstand und diese Aggressivität häufig in Selbstzweifel, depressiven Stimmungen, sich Wunden zufügen, psycho- somatischen Krankheiten wie Magersucht etc. Jungen reagieren nach außen aggressiver, geben die Schuld eher den anderen.16
Frauen werden in der Berufswahl, Berufsausbildung und im Beruf massiv benachteiligt. Zwar ist die Anzahl der erwerbstätigen Frauen mit einer Ausbildung von 38% im Jahr 1970 auf 68% (1985) gestiegen, selbst 1991 sind immer noch von den nicht gleich nach dem Schulabgang vermittelten Jugendlichen 66% weiblich.17 Zwar hatte die Verbesserung der Bildungschancen zunächst einmal zur Folge, daß das durchschnittliche Bil- dungsniveau der jungen Mädchen und Frauen heute erheblich über dem ihrer Eltern, insbesondere über dem ihrer Mütter liegt.18
Doch die einseitige Schwerpunktsetzung der Mädchensozialisation, die unzureichende Vorbereitung auf die Arbeitswelt und die früh erfahrene Zweitrangigkeit haben erheblichen Einfluß auf die weibliche Berufswahl und auf die Möglichkeiten von Mädchen und Frauen in Ausbildung und Beruf, in Politik und Gesellschaft.19
Das Bild ihres zukünftigen Berufes entwerfen die Mädchen vor dem Hintergrund ihrer Sozialisation, bei der Wahl ihres Berufes betonen sie oft die soziale Orientierung, mehr als die Jungen legen sie großen Wert darauf ”mit Menschen zu arbeiten”, auf kommunikative Aspekte. Für Mädchen spielen diese Dinge eine größere Rolle, als Leistungsaspekte und Karriere.20
Hagemann-White benennt unter Rückgriff auf Hurrelmann folgende Entwicklungsaufgaben, die Jugendliche im Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenstatus (in der Adoleszens) zu bewältigen haben:
- der selbstverantwortliche Vollzug einer schulischen und beruflichen Qualifikation bis zur Fähigkeit, durch Erwerbsarbeit die eigene Existenz zu sichern;
- Klärung der eigenen Geschlechterrolle und Befähigung dazu, Bindungen zu Gleichaltrigen des eigenen und des anderen Geschlechtes einzugehen, perspektivisch eigene Kinder großzuziehen;
- Entwicklung eines selbst angeeigneten Wert- und Normensystems, das es langfristig möglich macht, verant-wortlich zu handeln;
- Entwicklung von Handlungsmustern für den Umgang mit Konsum und Freizeit.21
In der sozialen wie der individuellen Konstruktion von Geschlechtszugehörigkeit spielt auch der Körper eine zent- rale Rolle. Geschlechtszugehörigkeit muß verkörpert, d.h. in körperliche Zeichen und Darstellungen symbolisiert werden.22
Kinder brauchen Jahre, um körperlich intuitiv zu wissen, was sie zu vermeiden haben oder was sie dürfen. Dazu gehört Bewegung, Blicke, Lachen, Stimme, Kleidung, Haltung, Schrittlänge, usw.
Der männliche Körper wird grobmotoris ch und bewegungsintensiv sozialisiert, der weibliche Körper eher feinmotorisch und ästhetisch- attraktivitätsfördernd.23
Der Muskelmann- Typ verkörpert zur Zeit das Ideal der Männer: unabhängig, machtvoll, stark und aktiv. Die super schlanke Frau ist das noch bestehende Ideal der Frauen: klein, zart und hübsch. So quälen sich die Männer in den Bodybuilding- Studios, und die Frauen mit Diäten.
Die Mädchen und Frauen sind meist bemüht, vor allem dem anderem Geschlecht zu gefallen. Diese gegenwärtigen Auflagen an den weiblichen Körper erschweren den Mädchen zum Teil stark das Leben. Jede Abweichung von den Idealmaßen läßt die Einheit des weiblichen Körpers zusammenbrechen. Für das Mädchen ist sein Körper somit ein ständiger Anlaß zu Enttäuschungen und unentwegten, verbissenen Versuchen, diese zu beschwichti- gen.24
Einige ForscherInnen widmen sich auch der Frage nach der emotionalen Sozialisation.
So seien Frauen emotional; sie sind ängstlich und fühlen sich eher traurig oder hilfloser als Männer. Männer seien rational, d.h. weniger emotional; sie haben Probleme allenfalls mit Aggressionen. Männlichkeits- Weiblichkeitskonstrukte gehen auch in die Überzeugung von Eltern, LehrerInnen, und Kindern schon im Vorschulalter ein und leiten deren Gefühlzuschreibungen an Jungen und Mädchen, Männern und Frauen.25
Mädchen wird es tendenziell nicht gestattet, sich z.B. verbal wütend zu äußern, wobei Jungen das schon einmal dürfen.
Dieses zeigt sich wiederum bei den Abwehrmechanismen. Frauen richten ihre Abwehr nach innen, Männer richten ihre Abwehr nach außen.26
Einen großen Einfluß auf die Geschlechtersozialisation haben auch die Medien.
Aus verschiedenen Forschungsangaben27 ist zu entnehmen, daß Kinder einen beträchtlichen Teil ihrer stereoty- pen Vorstellung über Männer und Frauen aus dem TV-Angebot ableiten, besonders aus der stereotypen Wer- bung.28
Auch Jugendzeitschriften spiegeln das traditionelle Rollenbild der Geschlechter; so lernen Mädchen schon sehr genau, wie sie sich ”weiblich” kleiden, schminken und verhalten sollen. Jungen sehen auf Video Actionfilme und lernen am Computer, ihre Feinde zu töten.
Bei dem Thema ”Gewalt gegen Frauen in den Medien” schreibt Helga Bilden: ”Aggressive Pornographie, die Vergewaltigungen und sexuelle Angriffe auf Frauen als für diese lustvoll darstellt, ruft im Experiment bei unag- gressiven Männern Aggressionen gegen Frauen (nicht gegen Männern) hervor, verringert die Sensibilität für Vergewaltigungen, erhöht die Akzeptanz von Vergewaltigungsmythen und sonstiger Gewalt gegen Frauen, die (verbale) Neigung zu Vergewaltigung und führt oft zu Gewaltphantasien; der Glaube, Frauen würden Vergewalti- gungen genießen, nahm zu.”29
3. Frauenspezifische Lebensumstände
3.1 Leitbilder
Trotz geschlechtsspezifischer Sozialisation ist die Rolle der Frau heute nicht mehr eindeutig festgelegt. Das Frau- enbild hat sich zum Teil enttraditionalisiert. Eine Daseinsform als nur Mutter und Hausfrau ist kaum noch akzep- tabel.30
In Beate Hoeltjes SchülerInnenbefragung der. Jahrgänge 6 bis 12 die von Januar bis Mai 1996 stattfand, bejahen 100% der Mädchen und 94% der Jungen, daß eine gute Berufsausbildung für Frauen genauso wichtig ist wie für Männer.31
Nach marktwirtschaftlichen Maßstäben ist die Tätigkeit als Hausfrau und Mutter ein wertloses Gut, weil es nicht bezahlt wird. Arbeit wird rein als Erwerbstätigkeit definiert. Reproduktive Arbeit hat in unserer Konsumgesell- schaft keinen hohen Stellenwert, sondern wird nebenbei erledigt und zwar zum weitaus größten Teil von Frauen. Für junge Mädchen gilt es deshalb heute als selbstverständlich, eine qualifizierte Ausbildung zu haben und er- werbstätig zu sein.
Früher bot sich als Weg aus dem Elternhaus am ehesten die Heirat an. Ausbildung und Berufstätigkeit war oft nur als Übergangsphase vor der Ehe gedacht. Die durch Heirat erreichte Unabhängigkeit mündete in die Abhängigkeit zum materiellen und sozialen Stand des Ehemann.
Heute sind die Vorstellungen vom unabhängigen Leben, die einen anerkannten Beruf zu haben oder zumindest, selbst Geld zu verdienen. Die Mädchen stellen sich im allgemeinen vor, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben in gleichberechtigter Partnerschaft zu führen - bis zum ersten Kind.
Wie diese Vorstellungen verwirklicht werden können und sollen, darüber gibt es keine einheitlich gesellschaftlich anerkannte Meinung. Es gibt verschiedene alte und neue Leitbilder, an denen junge Mädchen und Frauen sich orientieren können, die ihnen Sicherheit vermitteln sollen, in ihren Widersprüchlichkeiten aber eher verunsichernd wirken.
Frauen sind heute gefordert, ihr Leben individuell selbst zu gestalten. Sie werden für Erfolg und Mißlingen verantwortlich gemacht, ohne daß strukturelle Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern berücksichtigt werden. Bei der Betrachtung von Zugangschancen zum Arbeitsmarkt werden Machtverhältnisse, Ausgrenzungsstrategien und Interessenhierarchien übersehen.
Leitbilder formulieren Vorstellungen vom richtigen Handeln, einer angemessenen Lebensführung, ”Sie produzieren Bilder von bestimmten Situationen, davon, wie ein richtiger Mann, eine richtige Frau, eine gute Mutter in diesen Situationen handeln; in diesem Sinne sind sie handlungsleitend.”32
Das Leitbild der guten Mutter ist geprägt von der vorrangigen Sorge um das Kind und der Familie, der sie ihre eigenen Bedürfnisse unterordnet Sie bezieht ihre Selbstzufriedenheit aus dem Gedeihen ihrer Kinder und dem Wohlergehen ihrer Familie. Eine gute Mutter ist selbstlos immer bereit, alles zugunsten der Familie zu opfern. In der DDR herrschte aufgrund der großen Erwerbsbeteiligung von Frauen ein anderes Leitbild. Hier war es selbstverständlich, daß Mütter erwerbstätig sind.
Es gibt für junge Mädchen nicht nur das Leitbild der guten Mutter. Neben diesem stehen andere, zum Beispiel das Leitbild der materiell und sozial unabhängigen Frau, die ihr Leben selbstbestimmt.33
Wie auch Geissler/Oechsle in ihrer Studie von1996 über die Lebensplanung junger Frauen dargestellt haben, ist das Leitbild der doppelten Lebensführung, in der Beruf und Familie vereint werden sollen, heute richtungswei- send.
Die doppelte Lebensplanung ist der Versuch, widersprüchliche Lebensbereiche miteinander zu vereinbaren. Da Familie und Karriere nicht gleichzeitig möglich scheinen, wird das Drei-Phasenmodell favorisiert, in dem Frauen erst Berufstätigkeit, dann Kinderpause und danach den Wiedereinstieg ins Berufsleben planen. Dieses zieht Benachteiligungen auf einem Arbeitsmarkt nach sich, der, am männlichen Lebensarbeitsmodell orientiert, von lebenslanger vollzeitlicher Verfügbarkeit der Arbeitskraft ausgeht.
Familienarbeit wird immer noch fast ausschließlich den Frauen zugeschrieben, vor allem wenn Kinder existieren. Die jungen Mädchen und Frauen nehmen diese Aufgabenzuschreibung im allgemeinen an. Sie dehnen ihren Anspruch auf gleichberechtigte Partnerschaft nicht auf diesen Bereich aus, sondern setzen eher auf Harmoniebedürfnis und Konfliktvermeidung.34
Nach Chaberny haben SchülerInnen bereits in der 4. Klasse eine gesellschaftlich geformte Auffassung davon, welche Berufe eher Männer- oder Frauenberufe sind. Sie orientieren sich an ihrem Umfeld und der dort herrschen- den geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und der Zuordnung von geschlechtsstereotypen Berufsrollen.35
3.2 Berufsorientierung bei Mädchen
Trotz insgesamt besseren Leistungen gegenüber Jungen erfahren Mädchen in der Schule weniger Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Sie zeigen eher kooperatives Verhalten, während Jungen dazu neigen, durch konkurrierendes Verhalten auffällig werden und die Lehrperson dadurch zur Aufmerksamkeit zwingen.
Jungen werden eher für ihren fehlenden Fleiß gerügt (er könnte, wenn er wollte), wogegen Mädchen vermehrt fehlende intellektuelle Inhalte vorgehalten und Fleiß sowie Sorgfalt vorausgesetzt werden. Jungen wird dadurch vermittelt, sie könnten durch Anstrengung mehr erreichen. Mädchen dagegen wird suggeriert, daß ihre intellektu- ellen Fähigkeiten nicht ausreichen und ihre Erfolge auf die Fleißarbeit und das Wohlwollen der Lehrkraft zurück- zuführen sind.
Wenn den Mädchen mehr als ein Drittel der zur Verfügung stehenden Zeit gewidmet wird, haben alle, auch sie selbst, das Gefühl, die Mädchen würden bevorzugt. Durch diese permanente Zurücksetzung und Mißachtung können Mädchen im Verlauf ihrer Schulkarriere, trotz besserer Leistungen und kooperativem Verhalten, weniger Selbstvertrauen beziehen36
Die Zeit der Berufsorientierung fällt in eine schwierige Phase: die Pubertät. Sie ist geprägt von Unsicherheit dem eigenen Körper und dem eigenen Handeln gegenüber. Die eigene Identität muß neu gefunden und definiert wer- den.
Im Zentrum steht die geschlechtliche Identität. Nach ihrer Studie über Körperkonzepte Jugendlicher sieht Helfe- rich die Geschlechter während der Adoleszenz im Kampf um Autonomie auf der ”gleichen Seite”. Die Geschlechts- identität werde unter den gleich- und andersgeschlechtlichen ausgehandelt, präsentiert und bestätigt. Hierbei orientieren sich die Jugendlichen an Vorbildern, Mustern und Normen, bilden aber auch eigene gemeinsame Sym- bolsysteme und Ausdrucksformen, die zur Erleichterung der Identitätsbildung beitragen sollen.37 Sie schaffen sich eigene Leitbilder; Frau oder Mann sein wird für die Jugendlichen neu definiert. Es werden unter- einander Regeln aufgestellt, z.B. wie ein Mann sich zu verhalten hat oder wie eine Frau auszusehen hat und oder auch wie nicht. Die Angst, hier nicht ins Bild zu passen und als AußenseiterIn sanktioniert zu werden, erzeugt einen hohen Anpassungsdruck. Vor allem die Mädchen seien ”...übermäßig von der Bewertung und Bestätigung durch das soziale Umfeld abhängig.”38
Die meisten Jugendlichen versuchen sich in einem Rahmen zu bewegen, in dem sie sich untereinander anerkannt wissen. Für Mädchen und junge Frauen heißt das nach Flaake: ”Ein Kern ihrer Identität - ihre Weiblichkeit - ist stark gebunden an gesellschaftlich vorgegebene Ideale von Schönheit und Attraktivität, eigene sachbezogene
Leistungen und Erfolge können nicht beitragen zur Stärkung dieser Seite (der positiv bewerteten Weiblichkeit, eigene Anmerkung) der Persönlichkeit.”39
Das heißt, Mädchen investieren eher in ihr äußeres Erscheinungsbild, weil sie sich davon mehr Anerkennung in ihrem Umfeld versprechen als von ihren intellektuellen Leistungen. Sie erkennen, was von ihnen als Frau erwartet wird und versuchen diesem Wunschbild zu entsprechen.
Die Beschäftigung mit Sexualität tritt in dieser Zeit des Umbruchs in den Vordergrund, wogegen Schule und Beruf unwichtig werden.40
Das Spektrum der Berufswünsche ist trotz zahlreicher Einschränkungen deutlich breiter als später realisierte Be- rufseinmündungen. Die Reduktion der Berufswünsche erfolgt bei Chaberny in zwei Schritten: 1. Vor Beginn des Berufswahlunterrichts als Selbstbeschränkung aufgrund der wahrgenommen Realität. 2. Mit der Berufsorientierung als Anpassung an die Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Verengung des Berufsspektrums findet nicht nur in zwei Schritten statt, sondern auch auf verschiedenen Ebenen. Einmal als Selbsteinschränkung durch die Anpassung an gesellschaftliche Normen und Verhaltensmus- ter, auf der anderen Seite durch das konkrete Angebot an Lehrstellen und die Chance, eine davon in dem gewähl- ten Beruf zu bekommen.41
”So können Mädchen, die sich für einen untypischen Beruf entscheiden, nicht in Übereinstimmung mit ihren sozialen Bezugsgruppen handeln, bekommen weniger Informationen und Vermittlungshilfen von ihnen und werden in hohem Maße mit negativen Einschätzungen ihrer Eignung für den von ihnen gewählten Beruf konfrontiert Negativ bewertet wird hier von den Bezugsgruppen die potentielle Abweichung von der Geschlechtsrolle, nicht so sehr der ausgewählte Beruf, über den zumeist nur sehr vage Vorstellungen bestehen.”42
Die materielle Seite wird von den Mädchen bei der Berufswahl vernachlässigt. Gute Verdienstmöglichkeiten, si- cherer Arbeitsplatz und wenig anstrengende Arbeitsbedingungen spielen für sie vorerst noch keine entscheiden- de Rolle.
Ihre Ansprüche sind eher sinnhaft und subjektbezogen. Sie möchten sich im Beruf als ganze Person verwirklichen. Sie wollen im Arbeitsinhalt sinnvoll ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen einbringen können. Sie finden es wichtig in ihrem Arbeitsumfeld anerkannt und akzeptiert zu werden. Auch wenn die Berufswünsche dem Arbeitsmarkt angepaßt werden, so behalten Mädchen doch ihre inhaltlichen Ansprüche bei. Diese dienen jedoch nicht einer Überprüfung des angepaßten Berufswunsch.43
Leccardi sagt in ihrer Studie über die Zeitperspektiven junger Frauen: ”...,daß die Überzeugung, die eigene Zukunft kontrollieren zu können, eine Voraussetzung dafür ist, Pläne auszuarbeiten. Die Beschränkung auf die Gegenwart, der Rückzug in sie, scheint unausweichlich zu sein, wenn das Vertrauen in die Fähigkeit fehlt, den künftigen Lauf der Ereignisse kontrollieren zu können.”44
Mit zunehmender Anpassung an Geschlechtsrollenstereotype sowie Arbeits- und Ausbildungsmarkt entfernen Mädchen und junge Frauen sich von ihren ursprünglichen Wünschen und Ideen. Selbst Strategien, um die Anpassung als eigenen Wunsch zu rechtfertigen, können kaum darüber hinweg täuschen, daß die tatsächliche Berufseinmündung auch von diversen äußeren Faktoren, auf die sie wenig Einfluß nehmen können, abhängt. So ist es wenig verwunderlich, wenn ihnen die ernsthafte Überzeugung fehlten könnte, es sei möglich, die Lebensarbeitszeit selbst nach eigenen Plänen und Vorstellungen, zu gestalten.
Die jungen Leute wachsen heute mit Arbeitslosigkeit, phasenweiser Erwerbstätigkeit und dem teils sehr schnellen Veralten von Techniken und Qualifikationen auf. Doch ist ”in dieser Gesellschaft ...Erwerbstätigkeit eine der wichtigsten Möglichkeiten, das eigene Wirken in der Welt sozial zurückgespiegelt und damit bestätigt zu erfahren.”.45 Mädchen und junge Frauen arrangieren sich mit der Realität und passen sich ihr an. Sie versuchen nicht, die Gegebenheiten passend zu machen oder darauf zu warten, bis sie die für sie passenden gefunden haben. Sie wollen die Chance zum Eintritt in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt nicht verpassen.
Als Orientierung dienen Frauen, die im Berufsleben stehen. Dadurch daß der Frauenanteil in einem Beruf groß ist, wird davon ausgegangen, daß Frauen die Anforderung wie Erwerbstätigkeit und gleichzeitige Versorgung der
Familie gelingt.46 Weiter kann davon ausgegangen werden, daß für Frauen in diesen Berufen reelle Ausbildungsund Einstellungschancen bestehen, daß Frauen hier Ansprüche auf soziale Kontakte, Arbeitsinhalte und Kommunikation an einen Arbeitsplatz erfüllt finden und daß sie ihre Fähigkeiten einbringen können. Dagegen gibt es bei Mädchen und jungen Frauen durchaus realistische Vorstellungen von Diskriminierungen und Benachteiligungen, denen Frauen in Männerberufen ausgesetzt sind.
Vor diesem Hintergrund wirkt eine Rolle als Einzelkämpferin in einer Männerdomäne nicht besonders attraktiv.47 Die Frage, wieweit die spätere Familienarbeit in die Berufswahl schon mit einfließt, ist schwierig zu klären. In der Frauenforschung wird weitgehend davon ausgegangen, daß Mädchen ihre Verantwortung für spätere Kinderversorgung in der Berufswahl vorweg nehmen und sich hauptsächlich Berufen zuwenden, in denen die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kinderversorgung geleistet werden kann.
Hagemann-White z.B. steht dieser These kritisch gegenüber. Sie ist der Meinung, daß das Thema Hausarbeit und die geplanten Elternschaft für Jugendlichen in der Adoleszenz irrelevant ist. Dagegen äußert sie die Vermutung, daß wenn nach dem Stellenwert von Hausarbeit oder den später großzuziehenden Kindern gefragt wird, die Jugendlichen lediglich aus einem sozialen Drehbuch antworten, welches noch nichts mit ihrem eigenen Denken und Empfinden zu tun hat, da sie in dieser Phase mit anderen Dingen beschäftigt sind.48
In einem Modellversuch zur Öffnung gewerblich-technischer Berufe für Frauen wurde in einer Diskussionsrunde zwischen Schülerinnen und jungen Frauen in gewerblich-technischer Ausbildung im 3. Lehrjahr deutlich, daß die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Schülerinnen noch nicht von aktuellem Interesse war. Die Schülerinnen hatten eher Befürchtungen, den Anforderungen in einem Männerberuf nicht gewachsen zu sein. Die jungen Frauen versuchten diese Befürchtungen auszuräumen. Sie sahen keine Schwierigkeiten, die Arbeitsplätze, die sie in ihren Betrieben kennengelernt hatten, auszufüllen.
Am Anfang ihrer Ausbildung waren die jungen Frauen von dem Konflikt, Erwerbstätigkeit und Familie zu meis- tern, auch noch nicht beeinflußt. Sie gingen im allgemeinen von einer relativ problemlosen Vereinbarung durch ein zeitliches Nacheinander von Beruf und Familie aus. Im Laufe der Ausbildung bekam die Berufstätigkeit einen höheren Stellenwert. Sie sahen kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung große Schwierigkeiten, ihre Berufstätigkeit zu unterbrechen und später wieder in den Beruf einzusteigen. Die Vorstellung, aus dem Berufsleben zurückzutreten, ist mit Angst behaftet. Die jungen Frauen wollten nicht von Kontakten aus ihrem Berufsleben und Anerkennung der eigenen Arbeit durch andere abgeschnitten werden. Sie beurteilen die Lebenssituation von Hausfrauen durch das, was sie bei ihren Müttern gesehen haben: Isolation, eintönige Arbeit und Abhängigkeit vom Ehemann und der Familie. Die Alternative wäre eine Doppelbelastung, der sie sich nicht unbedingt gewachsen fühlen.
Die Überlegungen der Auszubildenden zu diesem Thema wurden von den Schülerinnen jedoch nicht weiter aufgenommen.49
Für Schülerinnen vor dem Berufseintritt stellen sich viele Situationen noch nicht konkret dar. Sie wissen von vielen Aufgaben und Schritten, die noch kommen werden, haben aber eine abstrakte Vorstellung davon, wie sie zu meistern sind oder wie sie damit umgehen werden. Erst wenn Entscheidungen direkt anstehen, werden sie auch konkret bearbeitet. Es gibt höchstens einen Leitfaden durch gesellschaftliche Normen und Vorbilder. Wie Probleme individuell gelöst werden zeigt sich erst, wenn es so weit ist.
3.3 Lebenslagen von Frauen zwischen Erwerb und Familie
In dem Versuch des Statistischen Bundesamts, Umfang und Wert unbezahlter Arbeit zu ermitteln, wurden 1991/1992 in Deutschland 47 Milliarden Stunden für bezahlte Arbeit aufgewandt. Für unbezahlte Arbeit sollen es 77 Milliarden Arbeitsstunden gewesen sein; das sind circa zwei Drittel mehr.
Der Haupanteil dieser unbezahlten Arbeit wird nach wie vor von Frauen geleistet.50
Bei uns sind die Systeme der sozialen Sicherung mit Erwerbsarbeit verbunden oder alternativ an die Versorgung durch den Ehemann gekoppelt. Dadurch geraten Frauen im Falle von Trennung durch Scheidung oder des Todes des Ehemanns eher als Männer in finanzielle Notlagen.
Der Blick auf Haus-, Erziehungs- und Pflegearbeit sowie unbezahlte politische und soziale Arbeit ist verstellt. Da der unbezahlte und der bezahlte Arbeitsbereich voneinander abhängig sind, wird vor allem von der Frauenbewegung gefordert, den Arbeitsbegriff nicht nur auf Erwerbstätigkeit zu beschränken.51
Die geschlechtliche Arbeitsteilung und die damit verbundene Benachteiligung hat nicht nur im reproduktiven Bereich ihre Auswirkungen.
Auch höhere Bildung führt nicht unbedingt zu gleichen Chancen im Beruf:
- Frauen arbeiten eher in Berufen mit geringeren Verdiensten;
- Frauen bekleiden überwiegend die unteren Positionen in der Betriebshierarchie;
- Frauen arbeiten oft in Teilzeit und in ungeschützten Arbeitsverhältnissen;
- Frauen tragen ein größeres Arbeitsplatzrisiko als Männer.52
Weibliche Auszubildende konzentrieren sich weitgehend auf den Sektor der Verwaltungs- und Dienstleistungsberufe, während männliche Auszubildende sich immer noch überwiegend dem handwerklichen oder industriellen Berufsbereich zuwenden.53
Die Übernahmequoten nach Vollendung der betrieblichen Ausbildung sind bei Frauen geringer als bei Männern. Frauen verlassen in den typischen Frauen-, aber auch in Mischberufen öfter von sich aus den Ausbildungsbetrieb. Gründe dafür sind unter anderem:
- Frauen absolvieren ihre Ausbildung überwiegend in Kleinbetrieben. Es ist häufig von vornherein klar, daß diese Betriebe nicht dazu in der Lage sind, die ausgelernten Arbeitskräfte zu übernehmen.
- In typischen Frauenberufen herrschen eher ungünstige Beschäftigungsperspektiven und Verdienstchancen. 1990 verdienten zum Beispiel Vollzeitbeschäftigte ein Jahr nach der betrieblichen Ausbildung in Berufen mit über 80% Frauenanteil 700 DM im Monat weniger als in Berufen, in denen der Männeranteil über 80% betrug.
Das größere Arbeitsmarktrisiko liegt bei Frauen. Ende September 1996 lag die Zahl der arbeitslosen Frauen unter 20 Jahren bei 53%, bei den 20-25jährigen betrug sie bei den arbeitslosen Frauen mit betrieblicher Ausbildung 43%. Diese Anteile liegen deutlich über dem Frauenanteil an Auszubildenden, der 1995 bei 40% lag.54
In Handelsschulen versuchen Mädchen und junge Frauen den Karrierevorsprung der männlichen Mitbewerber um die Ausbildungsplätze auszugleichen, während Männer diesen Weg eigentlich nur in konjunkturschwachen Zeiten gehen.
Hoose/Vorholt legen nach Schiersmann die Vermutung nahe, daß Betriebe im gewerblich-technischen Bereich nur dann für Mädchen werben, wenn allgemeiner Nachwuchsmangel aufgrund der schlechten Ausbildungsqualität und Arbeitsbedingungen besteht. Das würde heißen, Frauen sollten ein Arbeitskräftereservoire für unattraktive Männerberufe darstellen.55
Paul-Kohlhoff sieht eines der wichtigsten Ziele von Modellversuchen zur Öffnung gewerblich-technischer Berufe für Frauen nicht erreicht, nämlich daß” ”die geschlechtsspezifische Verteilung auf dem Arbeitsmarkt” korrigiert wird.
Es gebe weder bei Frauen mehr Bereitschaft, Berufe in diesem Bereich zu wählen, noch eine größere Bereitschaft der Betriebe, Frauen in dem Bereich einzustellen.56
Nach dem Berufsbildungsbericht 1992 werden bei Stellenanzeigen im Industriebereich zu 80% und im Handwerk zu 49% nur Männer angesprochen.57
Um Frauen auf dem Arbeitsmarkt gleichzustellen, müßte es ”eine strukturelle Verbesserung im Bereich der Frau- enberufe im dualen System geben...,wenn die Benachteiligung von Frauen tatsächlich überwunden werden sol- le”.58
Vollzeitige Erwerbsarbeit ist darauf ausgerichtet, eine Person im Hintergrund zu haben, die sich um die Alltagsversorgung kümmert und die berufstätige Person entlastet. Frauen übernehmen zusätzlich zu ihrer eigenen Alltagsversorgung meist auch noch die von ihren Kindern und Männern.59
In der Familie gibt es kein neues Modell der Arbeitsteilung. Die Modernisierung bezieht sich für das Leben von Frauen nur auf den Zugang zu Bildung und Erwerb. Die Familienarbeit bleibt meist in vollem Umfang in dem Zuständigkeitsbereich der Frauen. Dies zieht eine Doppelbelastung nach sich, die es Frauen kaum ermöglicht, mit ihrer eigenen Arbeitskraft strategisch umzugehen. Dadurch werden Frauen anfälliger für ”die erwerbsbezogenen Risiken”, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit und Krankheit.60
Die Verantwortung für die Familie wird den Frauen auch seitens der Betriebe zugeschrieben. Ob sie Kinder planen oder nicht, die Möglichkeit Kinder bekommen zu können und sie dann versorgen zu müssen, wirkt sich für sie auf dem Arbeitsmarkt immer nachteilig aus.
Es wird heute vielfach erwartet, daß Erwerbstätige dem Betrieb vollständig, auch über die normalen Arbeitszeiten hinaus, zur Verfügung stehen. Die Betriebe unterstellen Frauen von vornherein eingeschränktes Engagement, weil sie Erwerbsunterbrechung zur Familiengründung und Inanspruchnahme von Teilzeitarbeit beanspruchen könn- ten.61
Männern werden diese eventuellen Möglichkeiten nicht zugeschrieben. Tatsächlich nimmt auch nur ein ver- schwindend geringer Teil die Möglichkeit zum Erziehungsurlaub oder zur Teilzeitarbeit aus Gründen der Familien- versorgung war.
Von Frauen, die erwerbstätig sind, wird wiederum erwartet, daß sie in erster Linie die Bedürfnisse der Familie zu- frieden stellen. Ganz nach dem Leitbild der guten Mutter soll Berufstätigkeit für sie zweitrangig sein. Außer es liegen finanzielle Zwänge vor und die Versorgung der Familie kann nur durch ihren Verdienst oder Zuverdienst geleistet werden.
Trotz schlechter Arbeitsbedingungen, niedrigem Lohn und anderen schlechten Bedingungen hat die Einbeziehung der Frauen in die Erwerbstätigkeit in Bezug auf die Familie eine gewisse Unabhängigkeit gebracht. Dadurch daß Frauen am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben, sind sie nicht mehr so selbstverständlich über den Stand ihres Ehemannes definiert.
Sie sind unabhängiger, auch im Sinne vom Loslösen aus dem traditionellen Familienverband, der so gut wie möglich für die Versorgung seiner Mitglieder aufkommt.
Durch die neuen Möglichkeiten entstehen gleichzeitig neue Abhängigkeiten und Zwänge.62 Frauen sind nicht mehr durch Unterhaltsverpflichtungen des Ehemanns und noch nicht durch eigene Erwerbsexistenz abgesichert. Durch familiäre Pflichten ist die tatsächliche Ausübung der Berufstätigkeit für Frauen erschwert. Besonders Al- leinstehende geraten schnell in finanzielle Notlagen, wenn sie durch Kinderversorgung nicht in der Lage sind, berufstätig zu sein.
Geld hat eine mehrschichtige Bedeutung bei der Modernisierung des Frauenlebens.
Durch zunehmende Berufstätigkeit verfügen Frauen immer mehr über selbstverdientes Geld. Selbstverdientes Geld ist in diesem Sinne ”auch mehr eigenes Geld.”63, daß nicht für die Versorgung der Familie, sondern für die eigenen Bedürfnisse verwendet werden kann.
Finanzielle Unabhängigkeit schafft die Voraussetzungen für Erfahrungen und Kontaktmöglichkeiten außerhalb der Familie und ermöglicht Selbständigkeit. Wer kein Geld hat, ist in seinen Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt und von einem großen Teil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens abgeschnitten oder von dem Wohlwollen anderer abhängig und damit meist auf familiäre Kontakte beschränkt.
Im Gegensatz zu der unbezahlten Familienarbeit hat Geld außerdem noch den Aspekt der Meßbarkeit des Wertes der eigenen geleisteten Arbeit.
Wenn Frauen zum Lebensunterhalt finanziell beitragen, gewinnen sie dadurch eher ein Mitspracherecht bei Ent- scheidungen innerhalb der Familie. Sie beziehen daraus Selbstbestätigung und Selbstbewußtsein, auch zur Ernäh- rung der Familie beizutragen. Für andere hat die Erhaltung ihrer Arbeitskraft mehr Bedeutung, wenn die Familie auf ihr Gehalt angewiesen ist. Die Familienmitglieder sind dann eher bereit, sie in anderen Aufgaben zu entlasten. Außerdem kann sich eine finanziell unabhängige Frau eher aus einer gescheiterten Ehe lösen, als wenn sie finan- ziell vom Ehemann abhängig ist.64
Im Gegensatz zu bezahlter Arbeit ist unbezahlte Arbeit in unseren Breitengraden Gesellschaftlich kaum anerkannt. Auch Versuche der Frauenbewegung unbezahlte Arbeit aufzuwerten sind bei der breiten Masse bisher geschei- tert.
Durch möglichst qualifizierte Berufstätigkeit Geld zu verdienen bedeutet für Frauen einen wichtigen Schritt zu Selbständigkeit, Partnerschaftlichkeit, Unabhängigkeit und Wertschätzung ihrer Tätigkeit und ihrer Person.
4.Schlußbemerkungen
Nachdem diese Seiten geschrieben sind, stellt sich uns die Frage: Was hat sich in den letzten Jahren auf dem Arbeitsmarkt für Frauen bewegt?
Eine Gleichstellung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt ist nicht zu sehen. Durch den gleichen Zugang zu Bildungseinrichtungen hat sich vieles verändert. Daß Frauen überhaupt im Berufsleben präsent sind, ist ein Fortschritt zu ihrer früher eher üblichen Beschränkung auf den Haushalt. Die Vorrangigkeit der Familienaufgaben der Ehefrauen gegenüber der Erwerbsarbeit war bis 1977 noch gesetzlich verankert.65
Frauen haben heute wesentlich unterschiedlichere Lebensweisen als früher. Doch so groß die Ungleichheit unter den Frauen auch sein mag, sind sie allein durch ihre Geschlechtszugehörigkeit kollektiven Benachteiligungen ausgesetzt.
Unsere Praktikumseinrichtungen, die mit Mädchen zur Berufsorientierung und Erweiterung des Berufsspektrum arbeiten, sind von rigorosen Kürzungen der Geldmittel betroffen. Es scheint als hätte die Gleichstellung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt, angesichts der hohen Arbeitslosenquote, kaum noch eine Lobby. In unserer Gesellschaft gibt es immer noch Stimmen, die der Meinung sind, daß Frauen die Arbeitsplätze lieber Männern überlassen sollten wenn sie knapp werden.66
Es wird Zeit die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht nur formal sondern auch praktisch zu gestalten. Das heißt, wir müssen weg von geschlechtsspezifischen Aufgabenverteilungen aufgrund der geschlechtsspezifischen besonderen Eignung für bestimmte Aufgabenbereiche.
Es ist wichtig die Frauen endlich aus der alleinigen Familienverantwortung zu entlasten Männer sollen sich genauso an Familienarbeit und Verantwortung beteiligen wie Frauen am Erwerbsleben teilhaben wollen. Es sind beide Geschlechter die sich Familien wünschen und es gibt keinen Grund warum Männer nicht auch Familienaufgaben übernehmen und mit Frauen teilen könnten. Genauso muß es Frauen geben die in Männerdomänen eindringen um die geschlechtliche Arbeitsmarktverteilung aufzuweichen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede (von körperlichen Gegebenheiten abgesehen) finden hauptsächlich in den Köpfen der Menschen statt. Von hier aus pflanzen sie sich in der Entwicklung des einzelnen Individuum weiter fort und vererben sich auf die nächste Generation.
Um mehr Veränderung zu erreichen muß sich bei beiden Geschlechtern ein neues Bewußtsein entwickeln. Diese Entwicklungsarbeit voranzutreiben, scheint bei den meisten momentan, auch von staatlicher Seite, weder Dringlichkeit noch Popularität zu besitzen.
Wir wünschen uns für die Zukunft: parteiliche Mädchenarbeit und Jungenarbeit für eine selbstverständliche Gleichberechtigung der Geschlechter.
5.Literaturliste
- Arbeitsmarktreport für Frauen (1993): Berufliche Bildung und Beschäftigung für Frauen. Situation und Tendenzen. Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg
- Beck-Gernsheim (1983): Vom ”Dasein für andere” zum Anspruch auf ein Stück ”eigenes Leben”. Zeitschrift Soziale Welt
- Bilden, Helga (1991): Geschlechtsspezifische Sozialisation. In: Klaus Hurrelmann (Hrsg.): · Handbuch der Sozialisationsforschung. Weinheim; Basel; Beltz
- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (1998): Mitteilung des Senates an die Bürgerschaft. Bericht zur Ausbildungssituation sowie Maßnahmen zur Sicherung der beruflichen Bildung 1998.
- Flaake, Karin (1998): Weibliche Adoleszenz - Neue Möglichkeiten, alte Fallen ? Widersprüche und Ambi- valenzen in der Lebenssituation und den Orientierungen junger Frauen. In: Die ungleiche Gleichheit, Junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, Hrsg. Mechtild Oechsle/Birgit Geissler, Leske+Budrich, Opladen
- Geissler, Birgit (1998): Hierarchie und Differenz. Die (Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die sozi-ale Konstruktion der Geschlechterhierarchie im Beruf. In: Die ungleiche Gleichheit, Junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, Hrsg. Mechtild Oechsle/Birgit Geissler, Leske+Budrich, Opladen · Geissler, Birgit; Oechsle, Mechtild (1996): ”Lebensplanung junger Frauen” zur widersprüchlichen Moder- nisierung weiblicher Lebensläufe. Deutscher Studienverlag, Weinheim
- Glöss, Peter (1981): Frauen in Männerberufen: gewerblich-technische Ausbildung - eine Chance für Frauen ? Frankfurt/Main; New York, Campus-Verlag
- Hagemann-White, Carol (1992): Berufsfindung und Lebensperspektive in der weiblichen Adoleszenz. In:Flaake/King Hrsg., Weibliche Sozialisation. Zur Sozialisation junger Frauen. Frankfurt, New York
- Hagemann-White, Carol (1998): Identität-Beruf-Geschlecht. In: Die ungleiche Gleichheit, Junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, Hrsg. Mechtild Oechsle/Birgit Geissler, Leske+Budrich, Opladen
- Heimvolkshochschule ”Alte Molkerei” Frille (1991): Geschlechtsspezifische Bildungsarbeit für Jungen und Mädchen. Parteiliche Mädchenarbeit antisexistische Jungenarbeit. Abschlußbericht des Modellprojektes ”Was Hänschen nicht lernt...verändert Clara nimmer mehr.”
- Hoeltje, Bettina (1997): Ergebnisse der SchülerInnen-Befragung, Information für die Eltern der befragten SchülerInnen, ”Lübecker Netzwerke zur Berufsorientierung”. BLK- Modellversuch Schleswig-Holstein, Institut für Bildungsplanung ”Arbeit und Bildung Lübeck”e.V.
- Hoose, Daniela; Vorholt, Dagmar (1994): ”Die Schule dreht da ganz schön mit!”. Berufs- und Lebenspla-nung von Mädchen, Seminarkonzeption und Materialien für die Fortbildung von Pädagoginnen und Pädago-gen, Herausgegeben vom Institut für gesellschaftliche Entwicklungsforschung, Bürgerbeteiligung und Poli-tikberatung im Auftrage des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft
- Hurrelmann, Klaus (1995): Einführung in die Sozialisationstheorie. Weinheim;Basel. Beltz
- Leccardi, Carmen (1998): Biographische Zeitperspektive und Lebensplanung junger Frauen. In: Die unglei-che Gleichheit, Junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, Hrsg. Mechtild Oechsle/Birgit Geissler, Leske+Budrich, Opladen
- Lemmermöhle-Thüsing, Doris (1991): Wir werden was wir wollen. Schulische Berufsorientierung (nicht nur)für Mädchen. Traumberufe, Berufswünsche, Berufe, Hrsg. Ministerium für die Gleichstellung von Frau und Mann des Landes NRW
- Martens, Beate (1989): ”...und wünschen für die Zukunft alles Gute.”. Ergebnissverlag, Hamburg
- Meulenbelt, Anja (1986): Wie Schalen einer Zwiebel oder wie wir zu Frauen und Männern gemacht werden. Verlag Frauenoffensive, München
- Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (1997): Berufswahl ist mehr ...Lebensplanung gehört dazu. Eine Handreichung zur Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen für Schule und Jugendarbeit · Oechsle, Mechtild (1998): Ungelöste Widersprüche: Leitbilder für die Lebensführung von Frauen. In: Die ungleiche Gleichheit, Junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis, Hrsg. Mechtild Oechsle/Birgit Geissler, Leske+Budrich, Opladen
- Paul-Kohlhoff, Angela (1996): Beharrung trotz Wandel - Zur Situation der Frauen in der beruflichen Bil-dung. Berufsbildung Heft 41
- Schröder, Dr. Helmut; Belz, Janina (1997): Förderung neuer Berufsfelder für Frauen, insbesondere im Handwerk. Repräsentative Handwerksbefragung in NRW, Ergebnisstudie von Infas Sozialforschung im Auftrag des Westdeutschen Handwerkskammertages.
[...]
1 Vergl. Repräsentative Handwerksbefragung in NRW von Infas Sozialforschung, 1997, S 3
2 Vergl. u.a. Martens, 1989, S.45
3 Vergl. Mitteilung des Senates an die Bürgerschaft, 1998, S.3 1
4 Hurrelmann, 1995, S.275
5 Hurrelmann, 1995, S.14
6 Hurrelmann, 1995, S71/72
7 Hurrelmann, 1995, S.160
8 Hurrelmann, 1995, S.169
9 Hurrelmann, 1995, S.177
10 Meulenbelt, 1986, S.82
11 Bilden, 1991, S.282
12 Bilden, 1991, S.282
13 Meulenbelt, 1986, S.96
14 Hoose/Vorholt, 1994, S.13
15 Bilden, 1991, S.283
16 Hoose/Vorholt, 1994, S.15
17 Heimvolkshochschule ”Alte Molkerei 1991 Abschlußbericht
18 Beck-Gernsheim, Zeitschrift ”Soziale Welt”, 1983, S.314
19 19 Hoose/Vorholt, 1994, S.15
20 20 Hoose/Vorholt, 1994, S.16
21 Hoose/Vorholt, 1994, S.80
22 Bilden, 1991, S.284
23 Bilden, 1991, S.284
24 Hagemann-White, 1998, S. 32
25 Bilden, 1991, S.285
26 Bilden, 1991, S.286; vergl. S.6 dieser Arbeit
27 vgl. Bilden, 1991, S.287
28 vgl. Bilden, 1991, S.289
29 Bilden, 1991, S.289-290
30 Paul-Kohlhoff, 1996, S.1
31 Hoeltje, 1997, S.5
32 Oechsle, 1998, S.187
33 Oechsle, 1998, S.192
34 Oechsle, 1998, S.195
35 Arbeitsmarktreport für Frauen, 1993, S.37,vgl.Hoose/Vorholt, 1994, S.75/76
36 Hoose/Vorholt, 1994, S. 99/100
37 Hagemann-White, 1998, S.38
37 Hagemann-White, 1992, S.80
38 Hagemann-White, 1992, S.80
39 Flaake, 1998, S.49
39 Hagemann-White, 1992, S.80, 1998, S.29
41 Arbeitsmarktreport für Frauen, 1993, S.37/38
42 Hoose/Vorholt, 1994, S.77
43 Lemmermöhle-Thüsing, 1991, S.42
44 Leccardi, 1998, S.206
45 Hagemann-White, 1998, S.34
46 Hagemann-White, 1992,S.73)
47 Lemmermöhle-Thüsing, 1991, S 32-34
48 Hagemann-White, 1998, S.28
49 Peter Glöss, 1981, S.39/40
50 Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, 1997, S.8 8
51 Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, 1997, S.11
52 Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, 1997, S.10/11
53 Paul-Kohlhoff, 1996, S.7
54 Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, 1997, S.17/18
55 Hoose/Vorholt, 1994, S.28/32
56 Paul-Kohlhoff, 1996, S.7
57 Arbeitsmarkt Report für Frauen, 1993, S.35
58 Paul-Kohlhoff, 1996, S.7
59 Beck-Gernsheim, 1983, S.323
60 Geissler/Oechsle, 1996, S.26/27
61 Geissler, 1998, S.116
62 Beck-Gernsheim, 1983, S.323
63 Beck-Gernsheim, 1983, S 318
64 Beck-Gernsheim, 1983, S. 318/319
65 Hoeltje, 1997, S.5
66 Hoeltje, 1997, S.5
- Quote paper
- Petra Mielke (Author), 1999, Wie kommt es zu der Beschränkung des Berufswahlspektrums bei Frauen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96476
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