Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Das Suchtsystem
2.1. Das Männliche System
2.2. Beziehungssucht als Model für das Suchtsystem
2.3. Das Suchtsystem und Co- Abhängigkeit
3. Das Suchtsystem als Hologramm
3.1. Die typischen Merkmale von Süchtigen
4. Die Prozesse des Suchtsystems
5. Schlußgedanken
Einleitung
Beim Lesen des Buches ist es mir schwergefallen objektiv zu beurteilen was wichtig und was nebensächlich ist. Schließlich kann für mich etwas anderes bedeutend sein als für mein gegenüber. Ich setze andere Prioritäten, da ich auch andere Vorerfahrungen gemacht habe. Ich habe das Buch subjektiv gelesen und auch eine subjektive Auswahl getroffen was ich in diesen wenigen Seiten wiedergeben möchte.
2. Das Suchtsystem
2.1 Das Männliche System
Wir leben in einem System in dem die Macht in den Händen von Männern liegt. Sie sorgen für das Fortbestehen unseres Systems, mit der Unterstützung von uns allen. Das System beherrscht sämtliche Einrichtungen unsrer Kultur. Wir haben uns dieses System verinnerlicht und es zu einem Weltbild geformt.
Dieses System wird durch vier Mythen gestützt.,
1.”Es gibt nur das Männliche System.”1 Wer ein anderes Weltbild besitzt dem wird unterstellt er verstünde die Welt nicht.
2.”Das Männliche System ist von Natur aus überlegen.”2
3.”Das Männliche System ist allwissend.”3
4.”Es ist möglich absolut logisch , rational und objektiv zu sein.”4
Die vier Mythen bedeuten zusammenfassend , daß es möglich ist wie Gott zu sein. Das Männliche System wird von Anne Wilson Schaef als Suchtsystem bezeichnet. Es läuft dem wirklichen Leben zuwider, den mit Hilfe des Suchtsystems Können wir die Folgen einer falsch laufenden Orientierung erkennen.
Zudem kommt es recht selten vor, daß nur ein Mensch süchtig ist. Gewöhnlich ist die Sucht nicht auf ein Mittel oder eine Person beschränkt, oft sind es Sekundärkrankheiten, welche die typischen Mechanismen der Primärkrankheit ”Suchtprozeß” aktivieren. Dieser Suchtprozeß ist tödlich. Wobei bei einer Behandlung die Entscheidung gegen den Tod nicht unbedingt für das Leben bedeuten muß. Es besteht auch die Möglichkeit sich erstens gegen den Tod und zweitens gegen das Leben zu entscheiden. Diese Entscheidung bedeute die totale Anpassung und Anerkennung an das Suchtsystem, sie wird wohl am häufigsten getroffen.
2.2.Beziehungssucht als Modell für das Suchtsystem
Jeder Mensch geht zu irgendeiner Zeit eine Beziehung mit einem anderen Menschen ein, diese Beziehungen enden oft in einer Sucht. Sobald Klienten bestimmte Qualitäten und Merkmale in ihrer Beziehung als suchterzeugend identifizieren können verstehen sie die Sucht besser. Sie verstehen das jede Sucht von annähernd den gleichen Triebkräften und Merkmalen bestimmt wird, und das in unserem Kulturkreis Suchtbeziehungen die Regel sind. Suchtbeziehungen hießen hier: Wahre Liebe. ”Ein Beziehungssüchtiger hat sich derart in seinen Sicherheitswahn verrannt, daß er an der Illusion sogar noch fest hält , wenn die Beziehung sich zunehmend verschlechtert.”5 Da die Suchtbeziehungen die Norm in unserer Gesellschaft sind, kann man erkennen wie alles daran gesetzt wird um dies noch zu untermauern und zu fördern, beispielsweise durch Schlager, die Botschaft lautet hier : Lieben bedeutet auch leiden.
2.3. Das Suchtsystem und die Co- Abhängigkeit
Bei der Behandlung von Süchtigen setzt sich die Erkenntnis immer stärker durch, daß es nicht genüge den Suchtkranken allein zu behandeln, statt dessen muß die ganze Familie des Süchtigen mit behandelt werden.
Co- Abhängigkeit ist kein System von etwas anderen. Sie wird gestützt und gefördert durch unsere Kultur und positiv bewertet. Co- Abhängige sind diejenigen, die für die Gesellschaft die eigenen Bedürfnisse zurückstecken, zum Wohl der anderen. Am Ende sind sie überlastet und erschöpft aber wir feiern sie als Helden. Aber die Menschen m die sie sich kümmern sind abhängig. Ein Co- Abhängiger wird kaum ermutigt sich zu kurieren, da die Krankheit die Kultur stützt und diese die Krankheit fördert. Co-Abhängige wollen gut sein, so ist es ein leichtes sie zu täuschen. Viele Verhaltensmuster haben Co- Abhängige mit Alkoholikern gemeinsam, nur bei Co- Abhängigen gelten sie als akzeptabel :”Unehrlichkeit wird bei Co- Abhängigen als Nettigkeit, Rechtschaffenheit, Korrektheit und Einfühlungsvermögen ausgelegt. Die Selbstlosigkeit ist oftmals nichts anderes als getarnte Unehrlichkeit.”6 Gibt es den Co- Abhängigen nicht mehr verliert der Süchtige seinen Unterstützer. Will ein Süchtiger genesen kann er in der Umgebung des Co- Abhängigen nicht mehr leben. Beide vollziehen auf dem Weg der Genesung einen Systemwechsel, das Suchtsystem bricht zusammen.
3.Das Suchtsystem als Hologramm
3.1 Typische Merkmale von Süchtigen
”Das Suchtsystem schließt das Individuum ein und das Individuum trägt das System in sich. Anders formuliert : Das System weist dieselben Merkmale auf wie jeder einzelne Süchtige”7
Ich möchte nun die im Buch aufgeführten typischen Merkmale des Suchtkranken aufzählen.
Selbstbezogenheit :
Selbstbezogene Menschen sehen sich als Mittelpunkt des Universums.
Selbstbezogenheit und die dazu gehörige Arroganz findet in unserem Kulturkreis rege Unterstützung.
Kontrolle ist eine Illusion :
In einem Suchtsystem versucht jeder jeden zu Kontrollieren. Der Glaube allerdings jemand könne alles in den Griff bekommen ist reine Illusion. Wer in unserer Gesellschaft alles im ”Griff hat” und der alles ”unter Kontrolle hat”.
Krisenorientierung :
In einer Familie mit einer Suchtproblematik wird jedes Ereignis und jedes Problem als entscheidender Wendepunkt gesehen. Sobald eine Schwierigkeit überwunden ist, beginnt die nächste Krise.
Depression :
Kontrolle liefert die Rahmenbedingungen für eine Depression.
Streß :
Auch Streß hängt eng mit dem Merkmal Kontrolle zusammen. Unsere größte Angst liegt in der Vorstellung wir könnten die Kontrolle verlieren.
Das psychosoziale Gebiet :
Die Therapeutische Arbeit legt meistens ihre Arbeit darauf an den Klienten unter Kontrolle zu bekommen, die bei den ablaufenden Prozesse werden aufgehalten oder überwacht. So begünstigen die Therapien die Co- Abhängigkeit und Anpassung.
Unehrlichkeit :
Es gibt drei verschiedene Formen des Lügens :
1. Sich selbst zu belügen
2. Alle Menschen in ihrem Umkreis zu belügen
3. Die Lüge der Welt gegenüber
die Lüge vermittelt dem Süchtigen das Gefühl die Kontrolle über die Welt zu besitzen, die sie sonst als erschreckend und bedrohlich empfinden.
Außer den Lügen gibt es noch die drei ”Wenns”:
Die erste heißt : ” nur wenn” es geht um die Unehrlichkeit gegenüber der Vergangenheit. Die zweite lautet : ”als wenn”, diese ist die Unehrlichkeit hinsichtlich der Gegenwart. Die dritte Variante ist die im bezug auf die Zukunft sie lautet : ”was wenn”.
Unehrlichkeit ist die Norm im Suchtsystem, sie ist destruktiv.
Gestörte Denkprozesse :
Klare Menschen treten ganz anders auf als Suchtkranke, sie sind gelassen, ehrlich nicht abhängig und nicht selbstbezogen. Sie haben einen Systemwechsel vollzogen.
Kaputtes Denken ist der gestörte Denkprozeß des Süchtigen.
Bei einem nicht Wahrhaben wollen der Realität müssen wir eigene Erfahrungen verleugnen, Signale unseres Körpers und Botschaften aus unserem Inneren ignorieren.
Verwirrung :
Durch sie sind wir beobachtbar, unwissend und nicht in der Lager Verantwortung für unser Leben zu Übernehmen.
Perfektionismus:
Menschen mit hohen Erwartungen an sich selbst und mit großen Ambitionen gehören zu den Perfektionisten.
Vergeßlichkeit :
Süchtige haben kein Gedächtnis. Sie können nicht aus ihren Erfahrungen lernen.
Abhängigkeit:
Abhängige Menschen Bauen auf andere, sie erhoffen sich die Befriedigung ihrer emotionalen, psychischen, interlektuellen und spirituellen Bedürfnisse. Sie sind Menschliche Staubsauger.
Mangelmodell und Nullsummen Modell :
Beim Mangelmodell geht man von der Annahme aus das Vorhandene reiche nicht aus, während das Nullsummen Modell klar machen soll wenn jemand etwas bekommt steht es mir nicht mehr zur Verfügung.
Negativismus:
Der Negativismus steht in direkten Verhältnis zum Perfektionismus und zum Mangelmodell. Durch negatives Denken werden uns Energien entzogen, man Fixiert sich auf Dinge die nicht getan werden können.
Verteidigung:
Menschen die sich ständig verteidigen sind unsicher, sie haben kein vertrauen in ihre Fähigkeiten.
Kommunikation und Gegen- Kommunikation :
Süchtige haben kein Bedürfnis nach direkter offener Kommunikation, sie lassen ihre Umgebung daher im Unklaren. Sie können keine offenen Gespräche führen da ihr Verstand unklar arbeitet.
Verantwortlichkeit und Tadel :
Die weitläufige Auffassung lautet : mir stößt nur etwas zu, weil ich es verursacht habe. Man muß jederzeit alles unter Kontrolle haben.
Tunnelblick :
Sobald man sich auf ein solches System eingestellt hat, wird es zu einem einzigen Punkt fixiert, alles andere hört auf zu existieren.
Gefühlsstare:
Obwohl Süchtige oft zu außergewöhnlich starken Emotionen fähig sind, ist ihnen ein angemessener Umgang mit diesen verlorengegangen. Ein Suchtkranker glaubt mit Empfindungen nicht umgehen zu können. Er kann seine Gefühle nicht differenzieren.
Ethnische Verwahrlosung :
Der Verlust der inneren Moral und der Wertvorstellungen wird hier erfaßt.
Angst :
Nahe zu alle Merkmale des Suchtsystems haben ihre Wurzel in der Angst. ”Die Angst hält das Suchtsystem zusammen. Ohne Angst Hätte dieses System keine Überlebenschance”8
Das Suchtsystem als illusionäres System :
Nur das Suchtsystem ist Realität, alles andere ist nicht existent - also illusionär. Das System beruht auf einer Illusion, daher zwingt es uns, alles als Illusion wahrzunehmen.
4. Die Prozesse des Suchtsystems
In jedem System gibt es Inhalte, Rollen und Prozesse, die je nachdem wie das System ausgerichtet ist Inhalte höher als Prozesse oder Rollen höher als Inhalte Bewertet. Da das Suchtsystem sich am Prinzip der Kontrolle orientiert, liegt sein Schwerpunkt auf Inhalten und Rollen. Es Herrscht das Vorurteil ein ändern der Inhalte würde alles ändern.
Prozeß des Versprechens :
Die Versprechen lauten :” Es ist möglich alles zu bekommen”9, sowie ”Alles wird sich zum Besten wenden”10
Prozeß der Vereinnahmung / Pseudopodisches Ego :
Ein anderes System wird umschlossen und das System verleibt es sich ein, bis kein Unterschied mehr erkennbar ist.
Prozeß der Illusion :
Da das Suchtsystem sich selbst als Maßstab nimmt, bezeichnet es alles andere als Illusion, unsere Gesamten Erfahrungen und unsere Realität.
Prozeß des Fremdbestimmtseins :
Erfolge werden nicht nach ihrer Bedeutung für uns beurteilt, sondern danach wie sie andere Menschen einschätzen.
Prozeß etwas außer Kraft zu setzten :
Unsere Prozesse werden uns dadurch verborgen. Es ist einer der wirkungsvollsten Prozesse die das Suchtsystem in Gange hält.
Prozeß der Diffamierung / Konstruktion eines persönlichen Konflikts :
Im Fall der Diffamierung handelt es sich um einen Prozeß, der Gegen eine Person gerichtet ist und der Verwendet wird um sie in Frage zu stellen.
Prozeß des Dualismus :
Durch diesen Prozeß wird man in eine Situation gezwängt in der geglaubt wird es stünden nur zwei Möglichkeiten zur Wahl.
Die Baustein Theorie :
Fast alle Probleme treten paarweise auf. Es kann hilfreich sein man stellt sich eine Seite des Dualismus an das eine Ende des Bauklotzes vor, die andere Seite an das gegenüberliegende Ende.
Die im Bauch aufgezählten Beispiele für Dualismus möchte ich hier aufzeigen :
- Machtlosigkeit und Kontrolle
- Angst und Kontrolle / Abhängigkeit und Kontrolle
- Selbstbezogenheit und Nichtexistenz, - Respektlosigkeit, -Selbstverneinung, - Schuldgefühle, - Scham
- Habgier und Selbstverleugnung / Gier und Geiz
- Unehrlichkeit und Nett- sein / Rechthaberei und Verteidigungshaltung
- Unterdrückung und Besessenheit
- Wertlosigkeit und Unterlegenheit / Unterlegenheit und Grandiosität
- Rigides Urteilen und Flexibilität, -Selbstgerechtigkeit
- Selbstachtung und Neid
- Schuldzuweisung und Verantwortungslosigkeit
- Unausstehlichkeit und Bedürftigkeit
- Analyse und Ohnmacht
- Angst und Wut
- Gewinnen und Verlieren
- Hoffnungslosigkeit und Perfektionismus
- Arroganz und Unterlegenheit
- Zynismus und Idealismus
- Fördern und ignorieren
- Mann und Frau
Die Macht der Prozesse :
Wir sind in einem statischen System herangewachsen, dessen Fixierung fast ausschließlich auf Inhalten beruht, daher wissen wir nur wenig über die über Prozesse und können kaum mit ihnen umgehen. Darin liegt der Grund in der tiefgehenden Beeinflussung. Erst wenn wir erkannt haben wovon die Macht ausgeht können wir uns aller Kraft unserer Genesung zuwenden.
Das Suchtsystem führt uns in die vollständige Zerstörung :
Das System verlangt die persönliche Identität aufzugeben, die Kraft das Bewußtsein und das Wissen.
Das Suchtsystem ist moralisch und spirituell am Ende:
Wir sind abgehärtet gegen den moralischen Bankrott, den wir überall um uns herum wahrnehmen. Die notwendige Fähigkeit Wahrheit von Lüge zu unterscheiden ist uns verlorengegangen.
Das Suchtsystem befindet sich im Irrtum über den Zustand der Menschheit.
Gott gleich sein zu wollen entspricht nicht dem wirklichen Wesen der Menschen. Diese Auffassung entstammt dem Bestimmungs - und Verstehensbereich des Suchtsystems.
5. Schlußgedanken
Das Buch war einfach und verständlich zu lesen. Ich denke es regt zum Nachdenken und diskutieren an, da es sich hier um ein um ein sehr umfassendes Thema handelt. Da mich Thema und Buch interessiert haben hat mir die Arbeit auch Freude gemacht.
[...]
1 Seite 15
2 Seite 15
3 Seite 16
4 Seite 16
5 Seite 35
6 Seite 39
7 Seite 43
8 Seite 98
9 Seite 105
10 Seite 105
- Quote paper
- Daniela Bytomski (Author), 1998, Anne Wilson Schaef: "Im Zeitalter der Sucht - Wege aus der Abhängigkeit", Deutscher Taschenbuch Verlag 1991, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96467
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.