UMWELTBELASTUNG DURCH STREUSALZ
Jeden Winter werden weltweit Millionen Tonnen von Streusalz auf Autobahnen und
Straßen verstreut. Dadurch kommt es zu einer erheblichen Schädigung der Umwelt und auch der Fahrbahn. Das aus Natriumchlorid, Kalzium- und Magnesiumsulfat, Kalium- Ferrocyanid und dem Farbstoff Naphthalin bestehende Salz wird dazu verwendet, um die Gefriertemperatur von Wasser auf den Straßen zu senken und damit Schnee- und Eisglätte zu bekämpfen. Doch nachdem das Eis oder der Schnee zu salzhaltigem Wasser geworden ist, gelangt es von der Straße in den Boden. Das hat zur Folge, dass
... der Boden nährstoffarm wird , so dass er verklebt und die Landwirtschaft beeinträchtigt.
... der Salzgehalt in Flüssen, Seen und Bächen stark zunimmt. auch unser Grundwasser salzhaltiger wird und regelmäßig kontrolliert werden muss, so dass zum Beispiel einige Trinkwasserquellen in Nähe von Autobahnen aufgrund ihres hohen Salzgehaltes geschlossen werden mussten.
... sogar am Meer lebende Pflanzen an mitteldeutschen Autobahnen entdeckt wurden
... an Autobahnen und Straßen hektargroße Waldgebiete vergiftet werden.
Eine Rolle für das Ausmaß der Schädigung spielt die jährliche Niederschlagsmenge.
Denn je mehr Niederschläge es im Laufe des Jahres gib, desto mehr wird das Salz vom vorherigen Winter aus dem Boden gewaschen. Doch meistens reichen die Niederschläge nicht aus um den Boden komplett zu säubern, weshalb der Salzgehalt des Bodens immer größer wird.
Das Leiden der Pflanzen an Straßen:
Tatsache ist, dass jährlich Tausende von Bäumen an Straßen durch die regelmäßige Salzzufuhr getötet werden. Dieses Sterben wird auch dadurch verursacht, dass Regentropfen das von den Blättern ausgeschiedene Salz aufnehmen, auf den Boden tropfen und einsickern, so dass der Baum folglich das Salz wieder über seine
Wurzeln aufnimmt und abermals geschädigt wird. Im Laufe seiner Krankheit werden zuerst seine Blätter braun und fallen weit vor Herbsteinbruch ab, danach sterben die ersten Zweige ab und letztendlich der ganze Baum. Die Widerstandsfähigkeit gegen Salz ist von Baumart zu Baumart unterschiedlich. Eiche, Platane und Robinie zählen zu den hartnäckigeren Arten; Linden, Ahorn und Kastanien hingegen reagieren auf Salz empfindlicher, weshalb bei der Anpflanzung an Straßen eher auf die Letzteren verzichtet wird. Auf Autobahngrünstreifen können beispielsweise in jedem Winter
1 Kilogramm Streusalz pro Quadratmeter fallen und deshalb pflanzt man dort widerstandsfähige Pflanzen an.
Warum bleibt man trotz aller Schäden beim Salz?
Die Wirksamkeit verschiedener anderer Stoffe wurde getestet und man kam zu dem Ergebnis, dass Alkohol und Glykole wegen ihrer großen Umweltbelastung und ihrer hohen Entflammbarkeit ungeeignet sind. Hanf schädigt ebenfalls die Umwelt. Sand und Kies erhöht die Verkehrssicherheit bei winterlicher Witterung nicht ausreichend. Außerdem ist Salz abgesehen von Sand und Kies die kostengünstigste Alternative.
VERSUCH 1:
AUFBAU: Zuerst stellt man eine 0,1%ige, eine 2%ige, eine 5%ige und eine 10%ige Streusalzlösung. Danach wird in 5 Petrischalen je ein Filterpapier gelegt. Anschließend verteilt man Kressesamen gleichmäßig auf die Filterpapiere und tränkt die Filterpapiere mit jeweils einer Salzlösung bzw. zur Wachstumskontrolle unter normalen Zuständen, ein Papier mit sauberem Leitungswasser. Zuletzt werden Deckel auf die Schalen gelegt und an einen hellen Platz gestellt.
BEOBACHTUNG: Die Samen, die mit Leitungswasser und die, die mit der 0,1%igen Salzlösung gegossen wurden, keimten schon nach zwei Tagen. Die anderen Samen konnten auch bei Versuchsabbruch nach 3 Wochen nur sehr wenige Keimlingen vorweisen. Wie viele Samen bei welcher Salzlösung gekeimt haben und wie diese gewachsen sind, zeigt die folgende Tabelle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ERKLÄRUNG: Bei den Kressesamen wird durch die Salzkonzentration die Keimstruktur zerstört, weshalb sie nicht mehr austreiben können.
Versuch 2:
AUFBAU: Der Aufbau ist zu Versuch 1 identisch, allerdings sind die Samen ungezählt und statt Filterpapier wird Blumenerde in die Petrischalen gegeben. Hinzu kommt, dass man die Samen anfangs mit normalem Wasser, nach drei Tagen aber mit den 0,1%, 2% und 5%igen Salzlösungen bzw. zum Wachstumsvergleich eine weiterhin mit Leitungswasser gießt. Damit soll die Reaktion von Jungpflanzen auf Salzwasser getestet werden.
BEOBACHTUNG: Die Pflanzen zeigen, wie in der folgender Tabelle gezeigt, unterschiedliche Reaktionen auf die ihnen zugeführten Salzlösungen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ERKLÄRUNG: Die unterschiedlichen Salzlösungen verursachen Störungen des Wachstumsprozesses. Dabei gilt:
Je konzentrierter die Salzlösung, desto größer die Schädigung der Pflanze .
- Citation du texte
- Sebastian Herbert (Auteur), 1997, UMWELTBELASTUNG DURCH STREUSALZ, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96142