Die Behandlung normativer Probleme reicht bis in den Zuständigkeitsbereich der modernen Sozialphilosophie und insofern auch in den Bereich der Sozialwissenschaften.
David Hume stellt im sogenannte „Humeschen Gesetz“ die These auf, dass sich aus Aussagen über tatsächliche Zustände und Zusammenhänge (Sachaussagen und Tatsachenaussagen) keine Werturteile (Sollsätze, „normative Konsequenzen“) ableiten lassen. Diese These allerdings ist oft bestritten worden, aber nie mittels stichhaltiger Argumente widerlegt.
Oftmals ist es in modernen sozialwissenschaftlichen Analysen zu Umschärfen im Zusammenhang zwischen den nicht explizit normativen Passagen und den Tatsachenaussagen gekommen. Außerdem scheint die wissenschaftliche Erkenntnis selbst zum Teil auf Werturteilen zu beruhen, so dass die strikte Trennung von letzteren und den Sachaussagen sehr problematisch ist.
Die gängige Argumentation knüpft auch heute noch an das methodolgische Prinzip der Wertfreiheit nach Weber an; demnach können Realwissenschaften ausschließlich über Handlungsmöglichkeiten informieren. Sie können keine Anweisungen zu Handlungen leisten und insofern auch keine normativen Aussagen formulieren.
Weber hat bei seinen Untersuchungen zur Methodologie der Sozialwissenschaften fast alle Aspekte der Wertfreiheitsproblematik abgehandelt. So unter anderem
- DIE LOGISCHE UND ERKENNTNISTHEORETISCHE ASPEKTE DER WERTPROBLEMATIK;
- DAS PROBLEM DER PRAKTISCHEN ANWENDUNG DER WISSENSCHAFT;
- DIE KRITIK DES ZWECK-MITTEL-DENKENS IN DEN SOZIALWISSENSCHAFTEN;
- DIE KRITIK DER „KRITISCHEN THEORIE“;
- DAS PROBLEM EINER ADÄQUATEN SOZIALEN ORDNUNG.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) MAX WEBER UND DER WERTURTEILSSTREIT
- 11. LOGISCHE UND ERKENNTNISTHEORETISCHE ASPEKTE DER WERTPROBLEMATIK
- IV. ZUM PROBLEM DER PRAKTISCHEN ANWENDUNG DER WISSENSCHAFT
- V. ZUR KRITIK DES ZWECK-MITTEL-DENKENS IN DEN SOZIALWISSENSCHAFTEN
- u. ZUR KRITIK DER „KRITISCHEN THEORIE"
- vn. ZUM PROBLEM EINER ADAQUATEN SOZIALEN ORDNUNG
- Die Wertfreiheitsproblematik und der normative Hinterqrund der Wissenschaft
- L) Max Weber und der Werturteilsstreit
- III. Methodologische Aspekte der Wertproblematik (der Sozialwissenschaften)
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Wertfreiheitsproblematik in den Sozialwissenschaften und beleuchtet die Debatte um die Rolle von Werten in wissenschaftlicher Erkenntnis und deren praktische Anwendung.
- Das Verhältnis von Tatsachenaussagen und Werturteilen
- Die Kritik am Weberschen Wertfreiheitsprinzip
- Die methodologischen Aspekte der Wertproblematik
- Die praktische Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse
- Die Kritik am Zweck-Mittel-Denken in den Sozialwissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Wertfreiheitsproblematik und den Werturteilsstreit, der sich mit der Frage beschäftigt, ob und inwieweit wissenschaftliche Erkenntnisse von Werten beeinflusst sind. Es wird die These von David Hume beleuchtet, dass sich aus Aussagen über Tatsachen keine Werturteile ableiten lassen.
Das zweite Kapitel untersucht die logischen und erkenntnistheoretischen Aspekte der Wertproblematik. Es werden verschiedene Deutungen von Werturteilen diskutiert und die Annahme eines „Wert-Platonismus", die besagt, dass Werte Bestandteile der Wirklichkeit sind, analysiert.
Im dritten Kapitel werden methodologische Aspekte der Wertproblematik in den Sozialwissenschaften beleuchtet. Es werden drei Fragekomplexe unterschieden: die Rolle von Wertungen im Objektbereich, in der Forschungspraxis und innerhalb sozialwissenschaftlicher Aussagen.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage der praktischen Anwendung der Wissenschaft. Es wird diskutiert, ob die Sozialwissenschaften Wertprämissen einführen müssen, um praktisch brauchbar zu sein.
Das fünfte Kapitel analysiert die Kritik am Zweck-Mittel-Denken in den Sozialwissenschaften. Es wird argumentiert, dass die Wissenschaft zwar die Wirksamkeit von Mitteln beurteilen, aber keine handlungsrelevanten Bewertungen geben kann.
Das sechste Kapitel befasst sich mit der „kritischen Theorie" und deren Unterscheidung von drei Arten von Wissen: technisches, praktisches und emanzipatorisches.
Das siebte Kapitel behandelt das Problem einer adäquaten sozialen Ordnung. Es wird die sozialtechnologische Fragestellung von Thomas Hobbes analysiert und die Frage nach der Rolle der Wissenschaft bei der Gestaltung der sozialen Ordnung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wertfreiheitsproblematik, den Werturteilsstreit, die methodologischen Aspekte der Wertproblematik, die praktische Anwendung der Wissenschaft, das Zweck-Mittel-Denken, die „kritische Theorie" und die Frage nach einer adäquaten sozialen Ordnung. Der Text beleuchtet die Rolle von Werten in wissenschaftlichen Erkenntnissen und deren Einfluss auf die praktische Anwendung von Wissen.
- Citar trabajo
- Thomas Schröder (Autor), 2001, Max Weber - Der Werturteilsstreit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9610
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