DIE STELLUNG DER FRAU IM HINDUISMUS
Ich will euch nun noch ein paar Dinge darüber erzählen, wie es im Hinduismus um die Gleichberechtigung von Mann und Frau steht Im Hinduismus sind viele Gesetze und Traditionen im Gesetzbuch des Manu niedergelegt, dem Gesetzgeber und Stammesvater dieser Religion. Beispielsweise steht darin über den Status der Frau: "Als junges Mädchen gehört die Frau ihrem Vater, als Verheiratete ihrem Ehemann und als Witwe ihren Söhnen und Verwandten, denn eine Frau darf niemals unabhängig sein." Im Hinduismus finden die Männer allerdings nicht, dass sie die somit Frauen demütigen, sondern sie meinen ernsthaft ihre Frauen so vor Eroberern zu beschützen und ihre soziale Stellung zu sichern.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Das wichtigste Ziel einer Frau besteht darin, SÖHNE ZU GEB Ä REN, Darin liegen ihre Existenzberechtigung und ihre soziale Anerkennung begründet. Während Söhne für die Familie auf lange Sicht finanzielle Absicherung bedeuten, führt die Verheiratun mehrerer Töchter, wegen der hohen Mitgiftforderungen häufig zum finanziellen Ruin der Familie. Da die Abtreibung in Indien legal ist, werden Aufgrund der Geschlechtsbestimmung durch Fruchtwasseruntersuchung, fast ausschliesslich Mädchen abgetrieben. Auch ist die Sterberate bei neugeborenen Mädchen erheblich höher als bei den Jungen, 99,98% der Todesfälle sind Mädchen. Das liegt daran, dass die Mädchen oft nicht ausreichend ernährt werden oder an mangelnder Pflege sterben.
Trotz Minderbewertung des weiblichen Geschlechts geniessen TÖCHTER in der Familie ein besseres Leben als die Söhne. Der Grund dafür ist jedoch nur die Vorbereitung auf die Ehe, denn Männer wünschen sich häusliche, gehorsame und feminine Frauen [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten], und auf diesen Typ Frau hin werden sie erzogen. Auch wenn Töchter aufgrund einer soliden Ausbildung eine Arbeit finden können, tun sich Eltern auch heute noch schwer, sie ins Arbeitsleben zu entlassen. Einerseits wegen männlicher Arbeitskollegen, andererseits könnten ihre Töchter allzu selbstständig werden.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Bei einer HOCHZEIT muss die Familie der Braut der des Bräutigams eine Mitgift zahlen deren Höhe die Familie des Bräutigams bestimmt. Leider gibt es immer wieder Fälle, wo ein Mann eine Frau heiratet, die Mitgift einkassiert, seine Frau dann kaltblütig ermordet und die nächste Frau heiratet. Auch gibt es in Indien nur wenige Liebesheiraten. Das liegt daran, dass die Töchter sehr abgeschirmt aufwachsen und somit schlecht den richtigen kennenlernen.Von einer guten E HEFRAU erwartet man Treue Ergebenheit. Sie hat für die Familie zu sorgen und ihre Ansprüche zurückzustellen. Dafür wird ihr Respekt gezollt.
Früher galt es noch als äusserste Gattinnentreue, wenn sich die W ITWE mit ihrem verstorbenen Mann zusammen verbrennen liess, meiner Meinung nach wies es die Frau aber eher als Eigentum des Mannes aus. Dieser Brauch wurde im 19. Jh zwar von der englischen Regierung verboten, wurde aber im geheimen bis in unser Jahrhundert hinein praktiziert. Eine Wiederverheiratung einer Witwe war unvorstellbar, und ist auch heute noch kaum denkbar. Sie hat sich durch schmucklose Kleidung kenntlich zu machen, und nur wenig soziale Anerkennung.
Nach Vorstellungen der Hindus kann eine Frau erstnicht zur Erlösung gelangen. Siemüsste dazu erst als Mann wiedergeboren werden. Ein Mann dagegen kann nie so tief fallen, dass er als Frau wiedergeboren werden würde, eher noch als WURM.
Gemäss Manu ist die Frau ein VONNATUR AUS ZUM BÖSEN GENEIGTES W ESEN. Auch heisst es im Huinduismus: Als Manu die Frauen erschuf, gab er ihnen Liebe zum Bett, zum Sitzplatz, zum Schmuck, unreine Begierden, Zorn, Unehrlichkeit Bosheit und schlechtes Benehmen mit. Nach Manu, dem Stammvater und Gesetzgeber der Menschen ist die Frau haltlos und sinnlich und muss deswegen ständig vom Mann beschützt und unter Kontrolle gehalten werden.
Die Gesetze für Frauen wurden zwar vor etwa 200 Jahren radikal, aber ich denke, dass die Umstände vor 200 Jahren ja auch nicht gut waren, zumindest nicht für die Frauen. Seit 1955 gilt nun auch das internationale E HERECHT, aber all diese Gesetze sind noch lange nicht selbstverständlicher Bestandteil des hinduistischen Alltaglebens geworden, und die Frau wird noch immer meistens als minderwertig angesehen. Frauen stehen auch heute noch keine guten Schul- und Bildungsmöglichkeiten offen und Witwen nehmen noch immer die unterste soziale Stufe ein. Auch schleppen die Untersuchungen bei Mitgiftmorden nur schleppend voran. Heutzutage gibt es in Indien zwar Frauengemeinschaften, aber diese sind nicht gut genug organisiert, um eine wesentliche Verbesserung zu erreichen.
Im Aargau, wo ich früher wohnte, kannte meine Mutter eine Frau mit 2 Töchtern und einem Sohn. Ihr Mann war ein Inder. Als die beiden Mädchen ca 13 Jahre alt waren, brachte der Vater sie gegen den Willen der Mutter nach Indien, wo sie dann, ohne Eltern bei der Familie des Vaters wohnen mussten. Ich finde es einfach grausam, dass so ein Inder in die Schweiz kommt, heiratet und dann das Gefühl hat, er könnte seine Töchter nach Indien verschleppen, so als wären sie nur irgendein Gegensand, damit sie ja nicht in einer Kultur aufwachsen, wo die Frauen nicht so unterdrückt werden wie im Hinduimus.
Ich persöhnlich habe mich eigentlich die ganze Zeit aufgeregt, während ich diesen Vortrag geschrieben habe, und bin heilfroh, dass ich nicht im Hinduismus leben muss!!!
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- Annette Fromm (Author), 1999, Die Stellung der Frau im Hinduismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96091
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