Im folgendem wird die Funktionalität eines Wechselkurszielzonenmodells diskutiert.
Ein Wechselkurzzielzonenmodell soll die Vorteile des Regimes fester und des Regimes flexibler Wechselkurse kombinieren und gleichermaßen die entsprechenden Einflussmöglichkeiten des Staates auf monetäre Schocks von beiden Regimen vereinen. Im Unterschied zu einem Festkursregime sind die Schwankungsmargen für den Wechselkurs groß bemessen, so dass die Volatilität der Geldnachfrage ihren Niederschlag in Wechselkursbewegungen finden kann. Die Zielzone begrenzt aber den Spielraum für Wechselkursschwankungen und schließt damit fundamentale Veränderungen der ,,terms of trade", soweit sie monetär bestimmt sind, aus. Die Glaubwürdigkeit solch eines Systems wird durch die begrenzte Flexibilität der nominalen Wechselkurse und dem Versprechen der Stabilisierung innerhalb einer Bandbreite bestimmt.
Man darf in diesem Zusammenhang die Devisenmarktinterventionsstrategien zur Stabilisierung der Wechselkurse nicht mit Wechselkurszielzonensystemen verwechseln. Die Gemeinsamkeit besteht lediglich darin, dass die Notenbank durch Käufe bzw. Verkäufe von Fremdwährungen den Wechselkurs beeinflusst. Der Unterschied besteht aber darin, dass Devisenmarktinterventionen oft erst einsetzen, wenn der Kurs von vorgegebenen Zielvorstellungen abweicht. Zielzonen dagegen verlangen Interventionen bevor ein Überschreiten des Zielwerts (d.h. Bandbreite) auftritt. Dies können Interventionen nur sicherstellen, wenn sie nach dem Schock unverzüglich einsetzen.
Ich stelle im folgenden das Wechselkurszielzonenmodell von Krugman (1991) vor.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung
- Das Wechselkurszielzonenmodell
- Das Modell von Krugman
- Die Implikationen des Modells
- Erfahrungen aus dem EWS
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert das Wechselkurszielzonenmodell und untersucht seine Funktionsweise sowie die Erfahrungen aus dem Europäischen Währungssystem (EWS). Dabei wird insbesondere das Modell von Krugman (1991) vorgestellt und dessen Implikationen für die Geldpolitik der beteiligten Länder beleuchtet. Der Essay befasst sich auch mit der Frage, inwieweit die Erfahrungen aus dem EWS die theoretischen Annahmen des Modells bestätigen oder widerlegen.
- Funktionalität des Wechselkurszielzonenmodells
- Das Modell von Krugman (1991)
- Implikationen des Modells für die Geldpolitik
- Erfahrungen aus dem EWS
- Glaubwürdigkeit und Stabilität des EWS
Zusammenfassung der Kapitel
- Fragestellung: Die Einleitung stellt die Fragestellung des Essays dar, nämlich die Funktionsweise des Wechselkurszielzonenmodells zu erläutern und die Erfahrungen aus dem EWS mit einzubeziehen.
- Das Wechselkurszielzonenmodell: Dieses Kapitel erklärt die Grundprinzipien des Wechselkurszielzonenmodells und beschreibt, wie es die Vorteile fester und flexibler Wechselkurse kombinieren soll. Es erläutert die Funktionsweise des Modells und die Rolle der Notenbanken bei der Stabilisierung des Wechselkurses.
- Das Modell von Krugman: Dieses Kapitel stellt das Modell von Krugman (1991) vor, das ein wichtiges Beispiel für ein Wechselkurszielzonenmodell darstellt. Es beschreibt die zentralen Annahmen des Modells und die Auswirkungen der Interventionen der Notenbanken auf den Wechselkurs.
- Die Implikationen des Modells: Dieses Kapitel analysiert die Implikationen des Modells von Krugman für die Geldpolitik der beteiligten Länder. Es zeigt auf, wie die Einführung von Wechselkurszielzonen die nationale Autonomie der Länder beeinflusst und die Rolle der Leitwährung im EWS verändert.
- Erfahrungen aus dem EWS: Dieses Kapitel untersucht die Erfahrungen aus dem Europäischen Währungssystem (EWS) und bewertet, inwieweit die theoretischen Annahmen des Wechselkurszielzonenmodells mit den realen Erfahrungen übereinstimmen. Es analysiert die Auswirkungen der Interventionen der Notenbanken und die Entwicklung des Wechselkurses im EWS.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Wechselkurszielzonenmodell, das Europäische Währungssystem (EWS), die Geldpolitik, die Interventionen der Notenbanken, die nationale Autonomie, die Glaubwürdigkeit und die Stabilität des Wechselkurssystems. Der Essay analysiert die Funktionsweise des Modells, die Implikationen für die Geldpolitik und die Erfahrungen aus dem EWS.
- Quote paper
- Florian Schoetzke (Author), 2001, Wechselkurszielzonenmodell und Erfahrungen aus dem EWS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9586