In den vergangenen Jahren hat der Fokus auf die Vermittlung korrekten wissenschaftlichen Arbeitens und die Sensibilisierung für die systematische Themenwahl, gerade für Abschlussarbeiten, zugenommen. Das Finden bzw. Entwickeln des finalen Forschungsthemas für eine Abschlussarbeit auf wissenschaftlichem Weg ist oftmals ein schwieriger und zeitlich aufwändiger Prozess , bei welchem dem Studierenden systematisches Vorgehen abverlangt wird. Zahlreiche aktuelle, hilfreiche Literatur aus den Bereichen wissenschaftliches Arbeiten und der Themenfindung ist zu finden, allerdings kein pragmatisches, übersichtliches Modell, welches die Aspekte der systematischen Themenfindung durch eine Vorgehensweise in wissenschaftlicher Hinsicht vereint.
In der vorliegenden Arbeit soll ein Modell zur systematischen Themenfindung entwickelt werden, die einer wissenschaftlichen Vorgehensweise folgt. Hierbei sollen unterschiedliche Wege dargestellt und abgedeckt werden, sodass dieses Modell von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und Hochschulen, die vor einer Abschlussarbeit, vornehmlich der Masterthesis, stehen, eingesetzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Darstellungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung der Arbeit
1.3. Aufbau der Arbeit
2 Theoretische Grundlagen
2.1. Begriffe und Definitionen
2.2. Vorgehensweise und Methodik
2.2.1. Analyse der Fachliteratur
2.2.2. Kriterienentwicklung
3 Ist-Analyse
3.1. Handreichung einer Universität
3.2. Themenspezifische Fachliteratur
3.3. Fazit Ist-Analyse und Schlussfolgerung
4 Modell zur systematischen Themenfindung
4.1. Hinweise und Rahmen einer wissenschaftlichen Vorgehensweise
4.2. Ablauf einer systematischen Themenfindung
4.2.1. Forschungsfeld und Forschungslücke finden
4.2.2. Forschungsfrage definieren
4.2.3. Betreuung
4.3. Instrumente einer systematischen Themenfindung
4.3.1. Strategien der Literaturrecherche und Schema Literatursichtung und auswahl
4.3.2. Die Nutzwertanalyse
4.3.3. Das Exposé
5 Zusammenfassung und kritische Würdigung
Literaturverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
Darstellung 1: Schaubild Forschungsfeld, Forschungslücke, Forschungsfrage
Darstellung 2: Kriterienkatalog
Darstellung 3: Kriterienerfüllung Leitfaden Universität Bielefeld
Darstellung 4: Ablauf einer systematischen Themenfindung
Darstellung 5: Strategien der Literaturrecherche
Darstellung 6: Schema Literatursichtung und -auswahl, Teil I
Darstellung 7: Schema Literatursichtung und -auswahl, Teil II
Darstellung 8: Nutzwertanalyse
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
In den vergangenen Jahren hat der Fokus auf die Vermittlung korrekten wissenschaftlichen Arbeitens und die Sensibilisierung für die systematische Themenwahl, gerade für Abschlussarbeiten, zugenommen. Döring und Bortz nennen die Formulierung eines wissenschaftlichen Forschungsproblems als eines von vier Standards von Wissenschaftlichkeit.1 Dieses Finden bzw. Entwickeln des finalen Forschungsthemas für eine Abschlussarbeit auf wissenschaftlichem Weg ist oftmals ein schwieriger und zeitlich aufwändiger Prozess2, bei welchem dem Studierenden systematisches Vorgehen abverlangt wird. Zahlreiche aktuelle, hilfreiche Literatur aus den Bereichen wissenschaftliches Arbeiten und der Themenfindung ist zu finden, allerdings kein pragmatisches, übersichtliches Modell, welches die Aspekte der systematischen Themenfindung durch eine Vorgehensweise in wissenschaftlicher Hinsicht vereint.
1.2. Zielsetzung der Arbeit
Die vorliegende Arbeit soll ein Modell zur systematischen Themenfindung entwickeln, die einer wissenschaftlichen Vorgehensweise folgt. Hierbei sollen unterschiedliche Wege dargestellt und abgedeckt werden, sodass dieses Modell von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und Hochschulen, die vor einer Abschlussarbeit, vornehmlich der Masterthesis, stehen, eingesetzt werden kann. Um dies zu erreichen, wurde nicht nur relevante Fachliteratur herangezogen, sondern untersucht, mit welcher Handreichung aktuell Universitäten ihre Studierenden bezüglich der Themenfindung unterstützen, um daraus ggf. hilfreiche Ideen und Instrumente in das zu entwickelnde Modell zu integrieren.
Zuvor muss untersucht werden, welche Kriterien diesem Modell zugrunde liegen müssen, um die Anforderungen der wissenschaftlichen Vorgehensweise und der geforderten Systematik bei der Themensuche gewährleisten zu können.
Es sollen Instrumente entwickelt oder bestehende übernommen werden, die in den verschiedenen Arbeitsschritten herangezogen und ggf. angepasst werden. So ergibt sich ein modulares Modell, das verschiedene Wissensstände und Herangehensweisen zulässt. Das Modell reicht bis zur Definition der Forschungsfrage und des Arbeitstitels, weil ohne eine konkrete Forschungsfrage die Eignung eines Themas nicht beurteilt werden kann.
1.3. Aufbau der Arbeit
Um die Zielsetzung dieser Arbeit zu erreichen wurde die Gliederung wie im Folgenden beschrieben vorgenommen:
Nachdem im ersten, allgemein einleitenden Kapitel die Problemstellung vorgestellt, das Ziel dargestellt und die Gliederung aufgezeigt wurde, beginnt der theoretische Teil mit Definitionen und Begriffen, die in dieser Arbeit verwendet werden (Kapitel 2. 1.). In Kapitel 2.2. wird die Vorgehensweise und Methodik vorgestellt. Hier wird beantwortet, auf welcher Grundlage die Arbeit fußt, wie Wissenschaftlichkeit und Systematik umgesetzt werden kann, nämlich mit Hilfe von zu entwickelnden Kriterien. Das dritte Kapitel umfasst eine Ist-Analyse. Zum einen werden exemplarisch die Handreichungen von Universitäten zum Finden eines Abschlussarbeitsthemas analysiert und ggf. hilfreiche Elemente in der späteren Konzeption (Kapitel 4) übernommen. Zum anderen wird in Kapitel 3.2 eine Auswahl einschlägiger Fachliteratur dargestellt. Ein Fazit (Kapitel 3.3) der Ist-Analyse schließt Kapitel 3 ab und nennt Schlussfolgerungen, die in das zu entwickelnde Modell eingearbeitet werden. Das Modell zur systematischen Themenfindung wird in Kapitel vier entwickelt. Es werden in Kapitel 4.1 Hinweise und Rahmenbedingungen dargestellt, die den Einsatz des Modells prägen. Hier wird skizziert, welcher Studierende dieses Modell wie anwenden kann. In 4.2 wird dann der Ablauf des Modells aufgezeigt. Die Instrumente des Modells werden in einem eigenen Unterpunkt (Kapitel 4.3) dargestellt. Das fünfte Kapitel rundet die Arbeit mit einer Zusammenfassung und kritischen Würdigung ab.
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Begriffe und Definitionen
Im Folgenden werden die Begriffe Modell, systematisch, Wissenschaftlichkeit bzw. wissenschaftliches Arbeiten definiert, da diese die theoretische Basis für diese Arbeit bilden. In Kapitel 4 wird eine Aufteilung des Modellablaufes, in drei Schritte, vorgenommen. Zu diesem Zweck werden weiterhin Forschungsfeld, Forschungslücke und Forschungsfrage behandelt.
Ebenfalls in Kapitel 4 werden die Instrumente zur Themenfindung vorgestellt. Um diese klar abgrenzen zu können, wird der Begriff hier definiert.
Ein Modell kann eine formalisierte, also in eine strenge Form gebrachte, systematisierte, durchgehend an gegebene Form und Regeln orientierte Ausarbeitung von Theorie sein.3 Nach Stachowiak hat ein Modell 3 Hauptmerkmale: Das Abbildungsmerkmal meint, dass etwas abgebildet wird, z.B. als Prozess oder Ablauf.4 Das Verkürzungsmerkmal beinhaltet, dass das Modell „n i c h t a l l e Attribute des durch sie repräsentierten Originals, sondern nur solche, die den jeweiligen Modellerschaffern und/oder Modellbenutzern relevant scheinen“5, erfasst. Das pragmatische Merkmal bedeutet, dass das Modell dann für den Benutzer von Nutzen ist, wenn es tatsächlich auf die Zielgruppe, einen bestimmten Zeitintervall oder tatsächliche Operationen ausgerichtet ist.6
In dieser Arbeit wird der Begriff Modell verwendet für die formalisierte Darstellung, in Form von Hinweisen und dem Rahmen einer wissenschaftlichen Vorgehensweise (Kapitel 4.1.), dem Ablauf einer systematischen Themenfindung (Kapitel 4.2.) und den Instrumenten einer systematischen Themenfindung (Kapitel 4.3.), in die bestehende Theorien, wissenschaftliche Erkenntnisse, Erkenntnisse aus bereits bestehenden Handreichungen, sowie Ergänzungen der Autorin eingeflossen sind, entwickelt für in Kapitel 1 genannte Zielgruppe. Die formalisierte Darstellung erscheint in ihrem Kern als Ablaufschema. Darüber hinaus orientiert es sich an einem anwenderorientierten Pragmatismus, um dem Benutzer eine einfache und direkte Bearbeitung seiner Themensuche, ohne langes Einlesen oder Vorarbeiten zu ermöglichen. Die formalisierte Darstellung muss systematisch erfolgen.
Systematisch wird im Duden beschrieben mit den Worten: „nach einem System vorgehen, einem System folgend; planmäßig und konsequent“7. Die Themenfindung soll also nach einem bestimmten System, einem Ordnungsschema, stattfinden. Die Systematik wird im Titel der Arbeit bereits genannt und soll der Wissenschaftlichkeit bzw. dem wissenschaftlichen Arbeiten zugrunde liegen. Ihren Ausdruck findet die Systematisierung im Ergebnis dieser Arbeit, in der Form des Modells. Dieses ermöglicht somit die im Titel geforderte systematische Themenfindung durch eine wissenschaftliche Vorgehensweise. Wissenschaftlichkeit wird von Döring und Bortz in vier Standards definiert.8
Der erste Standard ist die Formulierung eines wissenschaftlichen Forschungsproblems. Das Forschungsproblem, meist ausdifferenziert in mehreren Modalfragen, muss auf dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand theoretisch erklärbarer Sachverhalte adressiert werden und „in einen bestehenden wissenschaftlichen Forschungs- und Publikationskontext einzuordnen sein“9. Der zweite Standard ist ein wissenschaftlicher Forschungsprozess.10 Hier fordern Döring und Bortz den Einsatz etablierter wissenschaftlicher Forschungsmethoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens in allen Phasen eines strukturieren Forschungsprozesses. Der dritte Standard ist die Wissenschafts- und Forschungsethik. Dies umfasst das Einhalten ethischer Regeln, z. B. sollen keine Daten manipuliert oder Ideen gestohlen werden. Der vierte Standard nennt die Dokumentation des gesamten Forschungsprojekts. Ein Forschungsprozess muss nachvollziehbar und replizierbar sein und soll zu diesem Zweck alle Daten, Erhebungen und deren Umstände, Forschungsmaterial etc. dokumentieren.11
Im zweiten Standard ist als Thematik der Punkt des wissenschaftlichen Arbeitens genannt, ebenfalls spielt dies eine wichtige Rolle in der Erstellung einer Masterthesis und wird deshalb ebenfalls in die Entwicklung des Modells mit einfließen.
Zum wissenschaftlichen Arbeiten haben Goldenstein, Hunoldt und Walgenbach folgende sechs Charakteristika festgelegt:
1.) Systematik: Eine Systematik muss erkennbar sein durch das Beginnen mit einem klar um- rissenen Ziel, das seinen Ursprung in einer Forschungsidee gründet. Daraus erwächst dann die Forschungsfrage, welche auf einer Theorie fußt und unter einer wissenschaftlich anerkannten Methodik bearbeitet wird. Eine Diskussion schließt die Arbeit ab.12
2.) Nachvollziehbarkeit und Transparenz wird dann erreicht, wenn Begriffe präzise definiert und durchgängig benutzt werden, sowie eine strukturierte Argumentation vorliegt. Diese wird durch eine „stringente und nachvollziehbare Struktur von Gedanken“13 und die Überzeugung des Lesers erreicht.
3.) Theorieorientierung: „Wissenschaftliches Arbeiten ist stets theorieorientiert“14.
4.) Allgemeingültigkeit: Die Arbeit muss den Kriterien der Objektivität, Validität und Relia bilität entsprechen. Objektivität bedeutet, dass das Ergebnis von der Person unabhängig sein muss. Validität bedeutet, dass eine wissenschaftliche Arbeit auch das untersucht, was sie zu untersuchen vorgibt. Reliabilität bedeutet, dass sich unter gleichen Bedingungen und mit gleichen Methoden das Ergebnis der Arbeit reproduzieren lässt.15
5.) Eigenständigkeit: Dieses Charakteristikum kann man erkennen, wenn in einer Arbeit Er gebnisse diskutiert, Bezüge herstellt und Forschungslücken und Desiderate aufgezeigt werden.16
6.) Schreibstil: Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach fordern als letztes Charakteristikum einen klaren, verständlichen und präzisen Schreibstil, dies beinhaltet z. B. das Einhalten von Formalien wie z. B. das Zitieren.17
In diesen beiden theoretischen Einordnungen von Wissenschaftlichkeit und wissenschaftlichem Arbeiten gibt es einige Überschneidungen, die in einem späteren Schritt, dem der Krite- rienentwicklung, zu neuen Einheiten zusammengefasst werden sollen. Döring, Bortz und Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach beschreiben den Sachverhalt auf unterschiedlichen Ebenen. Wissenschaftlichkeit ist übergeordnet und allgemeiner Natur. Wissenschaftliches Arbeiten ist konkreter und fokussiert auf das Arbeiten bezogen und enthält deshalb z. B. den Punkt Schreibstil. Es wird auch als Unterkriterium von Wissenschaftlichkeit genannt. Beide bringen wichtige Aspekte ein und sollen deshalb als Grundlage dienen.
Im Zusammenhang mit der Themenfindung einer wissenschaftlichen Arbeit unterscheidet man drei Ebenen der Konkretisierung:
Forschungsfeld: „Gegenstand, mit dem sich Forschung beschäftigt (Gegenstand der Forschung), bzw. der Bereich, in dem Wissenschaftler miteinander in Diskurs treten“18. Als Beispiel nennt Heitmann „die Bedingungen für die Ausgestaltung von Geschäftsmodellen“19. Forschungslücke: betrachtet einen Aspekt des Forschungsfeldes, der in der Forschungsliteratur bisher noch nicht genauer betrachtet wurde20 bzw. der bisher noch nicht erforscht wurde. Die Forschungslücke beinhaltet, „welche Erkenntnisse zu welchen Aspekten des Untersuchungsgegenstandes auf welcher theoretischen, empirischen und methodischen Basis gewonnen werden sollen.“21
Forschungsfrage: definiert das exakte Erkenntnisinteresse innerhalb des gesetzten Schwer- punktes22 und beinhaltet ggf. mehrere Modalfragen23 24, die am Ende der Arbeit beantwortet wer Ein Instrument dient als Werkzeug oder Hilfsmittel um das Ziel, der systematischen Themenfindung auf eine wissenschaftliche Vorgehensweise, zu erreichen. Die genannten Instrumente ermöglichen ein systematisches, wissenschaftliches Arbeiten und entfalten nur in Kombination, wie in Kapitel 4.2. dargestellt, ihre volle Systematik der Wissenschaftlichkeit.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung 1: Schaubild Forschungsfeld, Forschungslücke, Forschungsfrage, eigene Darstellung.
2.2. Vorgehensweise und Methodik
2.2.1 Analyse Fachliteratur
Zur Schaffung einer wissenschaftlichen Grundlage für die Entwicklung des Modells wird in einem ersten Schritt adäquate Fachliteratur, die mit dem unter Kapitel 4.3. Instrumente vorgestellten Prüfschema Literatursichtung und -auswahl ausgewählten Literatur, herangezogen. Auch die in einem späteren Schritt folgende Kriterienentwicklung basiert auf diesen Werken. Um mit dem aktuellsten Entwicklungsschritt in diesem Gebiet arbeiten zu können, dem wie bereits im ersten Kapitel angemerkt, in den letzten Jahren ein immer größeren Fokus zuteilwurde, hat die Autorin sich für die neuesten Werke zu diesem Thema entschieden. Weitere Hauptauswahlkriterien waren Forschungsaktivitäten der Autoren, z. B. Sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden und Evaluation25 und ansehnliche Erfahrung im Betreuen von Abschlussarbeiten26.
Die Analyse der Fachliteratur wird anhand folgender Fragen durchgeführt: 1.) Welchen Weg empfiehlt der Autor zum Vorgehen bei der Themensuche? 2.) Was sind aus Sicht des Autors wichtige Aspekte? 3.) Welche Instrumente empfiehlt er? 4.) Welche Überschneidungen und Unterschiede haben die Werke? Die Antworten auf diese Fragen können später die Grundlage des zu entwickelnden Modells sein und wichtige Hinweise liefern. Eventuell können bestehende Instrumente mit in das Modell eingebaut werden.
2.2.2 Kriterienentwicklung
Ein nächster Schritt widmet sich der Kriterienentwicklung. Die Kriterien sind notwendig, um einerseits die Handreichungen der Universitäten gezielt, systematisch beurteilen zu können und um andererseits eine wissenschaftliche Basis für die Entwicklung des Modells zu haben. Die Kriterien sollen das Ziel dieser Arbeit unterstützen und widerspiegeln, deshalb werden die Schlagworte aus dem Titel dieser Arbeit zur Bildung der Kriterien herangezogen. Dies sind I.) Wissenschaftlichkeit und wissenschaftliches Arbeiten, II.) Systematisch und III.) Modell. Es werden wichtige Aspekte und Merkmale dieser Begriffe herausgegriffen, die für das Modell der Themenfindung adäquat und in, für diese Arbeit angemessenem Umfang bewertbar erscheinen. Die Kriterien werden so formuliert, dass diese sowohl für die eigene Entwicklung als auch für die Ist-Analyse der Handreichungen der Universitäten einsetzbar sind. Eine Übersicht bietet Darstellung 2.
Kriterien, die sich aus I.) Wissenschaftlichkeit und wissenschaftlichem Arbeiten ableiten:
Bei dem Versuch, durch eine adäquate Zusammenfassung der sechs Charakteristika zum wissenschaftlichen Arbeiten und der vier Standards für Wissenschaftlichkeit, eine angemessene Anzahl an Kriterien zu erreichen wird klar, dass nur manche Kriterien zur Verwendung der Modellentwicklung genutzt werden können. Zur Beurteilung der Leitfäden können nur Kriterien angelegt werden, die für die Autorin bei der späteren Prüfung auch ersichtlich sind. Daraus ergeben sich folgende Kriterien:
Es wird auf der Basis von aktuellem Forschungsstand27 gearbeitet und entwickelt, dies soll gemessen werden an aktueller Fachliteratur, die zur Entwicklung des Modells verwendet (Literaturverzeichnis prüfen. Kriterium 1.1) und zitiert (Kriterium 1.2) wurde. Weiterhin ob die Ableitung des Themas aus der wissenschaftlichen Literatur erfolgen soll (Kriterium 1.1). Dem Modell liegt ein klar umrissenes Ziel zugrunde28 (Kriterium 2.1), es wird weiterhin in Modalfragen ausdifferenziert29 (Kriterium 2.2). Die Forschungsfrage wird im Hinblick auf eine Theorie untersucht30 (Kriterium 3). Das erarbeitete Ergebnis wird anschließend im Kontext der Forschungsfrage und verwendeter Theorie diskutiert31 (Kriterium 5). Es werden wissenschaftlich anerkannte Methoden32 verwendet (z. B. qualitative Inhaltsanalyse anhand des Kriterien- katalogs, Technik der systematischen Literaturrecherche33 Kriterium 4). Die Ausgestaltung des Forschungsprozesses muss auf wissenschaftstheoretischen Paradigmen begründet sein34 (Kriterien 1 - 7).
Aus dem Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens sollen geprüft werden, ob die Arbeit eine eigenständige Leistung hervorbringt, dies wird unter anderem deutlich bei der Diskussion von Ergebnissen, im Aufzeigen von Forschungslücken oder der Entwicklung eigener Fragestellungen35 (Kriterium 5).
Die Allgemeingültigkeit setzt sich zusammen aus der Objektivität, der Validität und der Reliabilität.36 Dieses Kriterium 6 umfasst, dass der genannte Adressatenkreis zu dem definierten Ziel, der Themenfindung, gelangt.37
Nachvollziehbarkeit und Transparenz schaffen durch Begriffsdefinition und deren konsequentes Benutzen wird im 7 Kriterium abgehandelt.
Kriterien, die sich aus II.) Systematisch ableiten:
Das Kriterium 8.1 widmet sich der Frage, ob ein System festgelegt wurde, nach dem die Themenfindung stattfinden soll. Wie im Kapitel 2.1. behandelt wurde, ist die Systematik, der in dieser Arbeit gefolgt wird, die der Wissenschaftlichkeit und das wissenschaftliche Vorgehen (Kriterium 8.1). Weiterhin ist zu prüfen, ob dieses festgelegt System, im Falle dieser Arbeit, die Kriterien 1.) - 7.), konsequent angewendet wurden (Kriterium 8.2).
Kriterien, die sich aus III.) Modell ableiten:
Theorie und wissenschaftliche Erkenntnisse kommen als formalisierte Darstellung, in der Form des Modells, zum Ausdruck (Kriterium 9). Es ist eine Darstellung wie im Kapitel 2.1 als Ergebnis tituliert entstanden (Kriterium 10).
Von den drei Hauptmerkmalen nach Stachowiak nimmt das pragmatische Merkmal38 eine große Rolle ein. Dieses findet seinen Ausdruck in den Instrumenten, die mit unterschiedlichen Wissensständen anwendbar sind (Kriterium 13), ebenso wie das gesamte Modell (Kriterium 11). Weiterhin soll das Modell ohne große Vorarbeit anwendbar sein (Kriterium 12).
[...]
1 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 85.
2 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 13.
3 Gabler Wirtschaftslexikon; https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/modell-39245, abgerufen am 27.03.2020.
4 Vgl. Stachowiak, 1973, S. 131.
5 Stachowiak, 1973, S. 132.
6 Vgl. Stachowiak, 1973, S. 132f.
7 Duden, https://www.duden.de/rechtschreibung/systematisch, abgerufen am 30.03.2020.
8 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 85.
9 Döring, Bortz, 2016, S. 85.
10 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 85.
11 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 86.
12 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 4.
13 Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 5.
14 Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 5.
15 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 5.
16 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 6.
17 Ebd.
18 Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 14.
19 Heitmann, 2019, S. 27.
20 Vgl. Heitmann, 2019, S. 27.
21 Döring, Bortz, 2016, S. 144.
22 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 14.
23 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 144.
24 Vgl. Heitmann, 2019, S. 27.
25 Trifft zu auf Döring, vgl. Döring, http://www.nicola-doering.de/research/, abgerufen am: 30.03.2020.
26 Trifft zu auf Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. V und Heitmann, 2016, S. 4.
27 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 85.
28 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 5, auch Döring, Bortz, 2016, S. 85.
29 Vgl. Döring, Bortz, 2016, S. 85.
30 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 5.
31 Ebd.
32 Ebd.
33 Vgl. Döring, Borts, 2016, S. 86.
34 Ebd.
35 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 6.
36 Vgl. Goldenstein, Hunoldt, Walgenbach, 2018, S. 5.
37 Einen empirischen Nachweis kann eine Studie liefern, die die Anwendbarkeit des Modells überprüft.
38 Vgl. Stachowiak, 1973, S. 132f.
- Citar trabajo
- Karoline Barzen (Autor), 2020, Systematische Themenfindung für eine Abschlussarbeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958364
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