Aktuell sehen sich Textil- und Bekleidungsunternehmen vor der Herausforderung die Umwelt zu schützen und gleichzeitig mit ihren Produkten konkrete Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Das Modell der CE bildet einen Ansatz genau diese Herausforderungen zu lösen.
Darauf basierend ist das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit, die Potenziale zirkulärer Geschäftsmodelle in der Bekleidungsbranche zu analysieren, die dazu beitragen das heutige lineare Model der Bekleidungsindustrie auf praktische Weise in Richtung Zirkularität umzuwandeln. Dafür sollen zum einen die Chancen und Herausforderungen des zirkulären Konzeptes für Bekleidungsunternehmen vorgestellt werden und zum anderen untersucht werden wie die CE einen Lösungsansatz für eine nachhaltige Bekleidungsindustrie darstellt.
Daher wird im Folgenden die Fragestellung analysiert: ‘‘Wie können Bekleidungsunternehmen das Problem kürzerer Produktlebenszyklen sowie wachsenden Mengen an Ressourcenverbrauch lösen und zu einer nachhaltigeren Bekleidungsindustrie beitragen?‘‘
Entsprechend werden die Auswirkungen der Fast Fashion Industrie entlang der Wertschöpfungskette analysiert, um daraufhin näher auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft im Allgemeinen und in der Bekleidungsbranche einzugehen. Das folgende Kapitel erläutert die genaue Vorgehensweise.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einführung
1.1 Hintergrund und Problemstellung
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Methodik und Aufbau
2 Grundstruktur und Auswirkungen der Textil- und Bekleidungsindustrie
2.1 Begriff und Branchenstruktur
2.2 Die Fast Fashion Industrie
2.3 Auswirkungen der Fast Fashion Industrie
2.3.1 Sozioökonomische Auswirkungen
2.3.2 Ökologische Auswirkungen
2.4 Fast Fashion vs. Slow Fashion
3. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft
3.1 Herkunft und Definition der Kreislaufwirtschaft
3.2 Cradle-to-Cradle
3.2.1 Dimensionen der Kreislaufwirtschaft
3.3 Closed-Loop-System
4. Die Kreislaufwirtschaft als alternatives Geschäftsmodell
4.1 Nachhaltige Geschäftsmodellinnovationen
4.2 Zirkuläre Geschäftsmodelle
4.2.1 Treiber, Prinzipien und Strategien
4.2.2 ReSOLVE
4.3 Die Verbindung von Zirkularität und Nachhaltigkeit
4.4 Zirkuläre Geschäftsmodelltypen
4.4.1 Circular Business Model Canvas
4.4.2 Fünf zirkuläre Geschäftsmodelle nach Lacy und Rutqvist
4.5 Chancen und Barrieren zirkulärer Geschäftsmodelle
5. Die Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungsindustrie
5.1 Definition des Begriffs Textile Kreislaufwirtschaft
5.2 Post-Retail Initiativen
5.3 Das 5 R-Konzept des textilen Wertschöpfungskreislaufes
5.3.1 Redesign und Reimagine
5.3.2 Reduce
5.3.4 Reuse
5.3.5 Recycle
5.4 Zusammenfassung und Fazit
6. Fallstudie Patagonia, Inc
6.1 Methodische Vorgehensweise
6.1.1 Auswahl des Unternehmens
6.1.2 Erhebung der Daten
6.1.3 Datenanalyse und Interpretation
6.2 Einzelfallanalyse Patagonia, Inc
6.2.1 Allgemeine Angaben zum Unternehmen
6.2.2 Zirkuläres Geschäftsmodell von Patagonia, Inc
6.3 Erfolgspotenzial Analyse
6.4 Handlungsempfehlungen für Bekleidungsunternehmen
7. Fazit und Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Textile Wertschöpfungskette (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, 2017)
Abbildung 2: Wachstum des Bekleidungsverkaufs und Rückgang der Nutzung von Bekleidung seit 2000 (EMF, 2017)
Abbildung 3: Kreislaufwirtschaft als Paradigmenwechsel (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an GIZ, 2019)
Abbildung 4: Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft (EMF, 2013)
Abbildung 5: Circular Business Model Canvas (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an Lewandowski, 2016)
Abbildung 6: Die vier Ressourcenkreisläufe (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an EMF, 2013)
Abbildung 7: 5 R's des Wertschöpfungskreislaufes (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an Strähle, 2017; Esty und Winston, 2006)
Abbildung 8: Logo von Patagonia (Patagonia, Inc., 2020e)
Abbildung 9: Fünf zikrkuläre Geschäftsmodelle nach Lacy und Rutqvist (Lacy und Rutqvist, 2015)
Abbildung 10: Kampagne Patagonia ,,Don't Buy This Jacket'' (Lutz, 2015)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beziehung zwischen Treibern, Grundgedanken, Prinzipien und Strategien der Kreislaufwirtschaft (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an EMF, 2015a; EMF, 2015b; Kirchherr et al., 2017; Lacy und Rutqvist, 2016; Potting et al., 2017)
Tabelle 2: Tabelle 2: Patagonia, Inc. Preisliste (vgl. Patagonia, Inc., 2020)
Tabelle 3: Zahlen Patagonia, Inc. Worn Wear Programm 2015-2017 (Patagonia, Inc., 2017, S. 8)
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einführung
Zu Beginn dieser wissenschaftlichen Arbeit werden zunächst der Hintergrund und die Problemstellung beschrieben, um einen groben Überblick über die Thematik zu bekommen. Anschließend wird im darauf aufbauenden Abschnitt dieses Kapitels die Zielsetzung und Forschungsfrage aufgezeigt sowie deren Herangehensweise und Aufbau erläutert.1
1.1 Hintergrund und Problemstellung
Textilien und Bekleidung sind ein grundlegender Bestandteil des täglichen Lebens. Die Textil- und Bekleidungsbranche gehört zu einer der größten Industriezweige der Welt und bildet gleichzeitig einen bedeutenden Sektor in der globalen Wirtschaft (vgl. Wolde und Korneeva, 2018; Stamm et al., 2019). Laut der Ellen MacArthur Foundati- on (EMF)2 ist die weltweite Modeindustrie 1,3 Billionen US-Dollar wert und beschäf- tigt insgesamt über 300 Millionen Menschen entlang der Wertschöpfungskette (vgl. EMF, 2017). In Deutschland erzielt der Wirtschaftssektor einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 35 Milliarden Euro mit einer Beschäftigtenanzahl von etwa 135.00 und gehört damit zu der zweitgrößten Konsumgüterbranche des Landes (vgl. Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., 2018).
Dennoch zählt der Bekleidungs- und Textilsektor zu einer der ressourcenintensivsten und umweltschädlichsten Industrien der Welt, weshalb die Branche in der öffentli- chen Auseinandersetzung über u.a. Wasserknappheit, Klimawandel sowie Menschenrechte eine große Rolle spielt (vgl. Global Fashion Agenda und The Boston Consulting Group, 2017; Bürklin und Wynants, 2020). Aktuell verursacht die globale Bekleidungsindustrie rund 1,2 Billionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) jährlich und ist damit allein für fünf Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich, welche durch die Gewinnung von Plastikfasern, der Weiterentwicklung sowie langen Transportwegen entstehen (vgl. EMF, 2017). Nach Angaben der EMF könnte der Sektor damit bis 2050 für rund ein Viertel der klimaschädlichen CO2 Emissionen verantwort- lich sein und die durchschnittliche globale Erwärmungsgrenze von zwei Grad Celsius überschreiten (vgl. ebd.). Der Kampf um mehr Profit und Wachstum geht jedoch nicht nur auf Kosten des Klimas und der Umwelt, sondern auch auf die der Mitarbeiter in den Billiglohnländern (vgl. Niinimäki und Hassi, 2011).
Die gegenwärtige Bekleidungsindustrie ist weitgehend durch das "take-make- disposeSystem" im Sinne einer konventionellen und linearen Wirtschaft geprägt (vgl. Global Fashion Agenda und The Boston Consulting Group, 2017; EMF, 2017; Braungart und McDonough, 2014). Zur Herstellung von Kleidung, die oft nur für kurze Zeit getragen wird, werden große Mengen nicht erneuerbarer Ressourcen gewon- nen, die dann meist auf Deponien oder in der Verbrennung entsorgt werden. Im Zuge der Ausbreitung des Fast Fashion Segmentes kam es darüber hinaus zu immer kür- zeren Produktlebenszyklen und einem stetig wachsendem Massenkonsum von Be- kleidung (vgl. Global Fashion Agenda und The Boston Consulting Group, 2017).
Die aufgeführten Problematiken zwingen die Bekleidungsindustrie über andere Formen des Konsumierens und Wirtschaftens nachzudenken (vgl. Angrick, 2013). Darüber hinaus verdeutlicht die Tatsache, dass die globale Nachfrage nach Textilien weiterhin ansteigen wird die Notwendigkeit von zirkulären Geschäftsmodellen und Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die in der Lage sind Kleidungsabfälle in wertvolles Einsatzmaterial für neue Bekleidung zu verwandeln (vgl. Bürklin und Wynants, 2020; EMF, 2017). Ein solches System wird als Kreislaufwirtschaft oder Circular Economy (CE) bezeichnet und gewinnt für die Textil- und Bekleidungsindustrie immer mehr an Bedeutung (vgl. Global Fashion Agenda und The Boston Consulting Group, 2017). Das von der EMF sowie der Cradle-to-Cradle (C2C) Bewegung propagierte Model der CE strebt ein Wirtschaftssystem an, in dem alle Material- und Produktflüsse zirkulieren, so dass die Abfälle als Inputfaktoren für neue Anwendungen dienen (vgl. EMF, 2017; Braungart und McDonough, 2016). Dabei versucht die zirkuläre Ökonomie wirtschaftlichen Fortschritt vom Verbrauch endlicher Ressourcen zu entkoppeln und fokussiert sich gleichzeitig auf die Förderung und Verbesserung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Bedingungen entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette (vgl. EMF, 2017; Van Buren et al., 2016).
1.2 Zielsetzung der Arbeit
Aktuell sehen sich Textil- und Bekleidungsunternehmen vor der Herausforderung die Umwelt zu schützen und gleichzeitig mit ihren Produkten konkrete Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Das Modell der CE bildet einen Ansatz genau diese Herausforderungen zu lösen (vgl. Stamm et al., 2019).
Darauf basierend ist das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit, die Potenziale zirkulärer Geschäftsmodelle in der Bekleidungsbranche zu analysieren, die dazu beitragen das heutige lineare Model der Bekleidungsindustrie auf praktische Weise in Richtung Zirkularität umzuwandeln. Dafür sollen zum einen die Chancen und Herausforderungen des zirkulären Konzeptes für Bekleidungsunternehmen vorgestellt werden und zum anderen untersucht werden wie die CE einen Lösungsansatz für eine nachhaltige Bekleidungsindustrie darstellt.
Daher wird im Folgenden die Fragestellung analysiert:
‘‘Wie können Bekleidungsunternehmen das Problem kürzerer Produktlebenszyklen sowie wachsenden Mengen an Ressourcenverbrauch lösen und zu einer nachhaltigeren Bekleidungsindustrie beitragen?‘‘
Entsprechend werden die Auswirkungen der Fast Fashion Industrie entlang der Wertschöpfungskette analysiert, um daraufhin näher auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft im Allgemeinen und in der Bekleidungsbranche einzugehen. Das folgende Kapitel erläutert die genaue Vorgehensweise.
1.3 Methodik und Aufbau
Inhaltlich gliedert sich die vorliegende Arbeit in zwei Abschnitte, bestehend aus ei- nem theoretischen sowie einem empirischen Teil. Zu Beginn jeden Kapitels wird eine genauere inhaltliche Einführung zu den jeweiligen Themen gegeben. Nachdem in der Einführung bereits die Relevanz der Problematik in dieser Arbeit thematisiert und die Zielsetzung definiert wurden, folgt im zweiten Kapitel eine Darstellung der Grundstruktur sowie der Auswirkungen der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie. Das dritte Kapitel legt das Konzept der Kreislaufwirtschaft dar. Das vierte Kapitel befasst sich mit kreislaufwirtschaftlichen Geschäftsmodellen. Darauf aufbauend wird im fünf- ten Kapitel die aktuelle Situation der Umsetzung des Konzeptes in der Textil- und Bekleidungsindustrie ausführlich analysiert.
Der zweite Teil basiert auf einer empirischen Analyse bestehend aus einer Dokumentenanalyse des Unternehmens Patagonia, Inc., welches bereits ein zirkuläres Geschäftsmodell entlang seiner textilen Wertschöpfungskette umsetzt. Diese qualitative und pragmatische Methode dient dazu, die Theorie zu überprüfen und mit einem expliziten Praxisbeispiel zu untermauern. Darüber hinaus liefern die Erkenntnisse aus diesen empirischen Daten wertvolle Informationen für die Beantwortung der Forschungsfrage, ob das Konzept der CE ein effektives Instrument für eine nachhaltige Entwicklung in der Textil- und Bekleidungsindustrie darstellt.
Die Auswertung der Dokumentenanalyse erfolgte nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Hierbei sollten negative Aspekte und Schwierigkeiten analysiert sowie Erfolgsfaktoren erforscht werden. Darauf aufbauend werden im Anschluss Lösungsstrategien und Handlungsempfehlungen für Bekleidungsunternehmen abgeleitet, um das Konzept der CE innerhalb von Bekleidungsbranche effektiver zu gestalten.
Im Schlussteil erfolgt eine kritische Beleuchtung der CE im Textil- und Bekleidungssektor. Zudem wird ein Fazit mit Bezug auf die Forschungsfrage gezogen, ehe zum Schluss noch ein Ausblick auf die zukünftige Bedeutung und Entwicklung von zirkulären Geschäftsmodellen in der Bekleidungsindustrie gegeben wird.
2. Grundstruktur und Auswirkungen der Textil- und Bekleidungsindustrie
In der Einführung wurde bereits deutlich, dass die Textil- und Bekleidungsbranche einen bedeutenden Sektor in der globalen Wirtschaft einnimmt. Die Bekleidungsindustrie stellt in dieser Arbeit eine Basis zur Analyse der Chancen und Risiken der CE dar. Aufgrund dessen wird im Folgenden die Branche mit dessen Strukturen, Akteuren sowie ihren Auswirkungen mit Schwerpunkt auf den Fast Fashion Sektor aus der makroökonomischen Perspektive thematisiert. Am Ende des Kapitels erfolgt ein kurzes Fazit der behandelten Inhalte, die als Grundlage für das darauffolgende Kapitel dient.
2.1 Begriff und Branchenstruktur
Für den Begriff der Textil- und Bekleidungsindustrie sind zahlreiche Definitionen verbreitet. Dabei werden die Begrifflichkeiten Bekleidungsbranche und —industrie häufig als Synonyme verwendet. In der Literatur wird die Abgrenzung der Bekleidungsindustrie von der Textilindustrie vereinzelt kritisiert. Im Rahmen dieser Arbeit erscheint eine Abgrenzung jedoch sinnvoll. Unter dem Begriff Textilindustrie werden sämtliche Unternehmen zusammengefasst, die Textilwaren bearbeiten oder erzeugen. Die Bekleidungsindustrie, welche vielfach auch als Modeindustrie bezeichnet wird, verarbeitet den größten Anteil der aus der Textilindustrie erzeugten Waren. Beide Industrien gehören zum Zweig der Verbrauchsgüterindustrien und können wie der Groß- und Einzelhandel der Textilwirtschaft zugeordnet werden (vgl. Bächstädt und Rall, 2016; Kromer, 2008)
Die hoch komplexe Struktur der Bekleidungsbranche lässt sich anhand einer Wertschöpfungskette vereinfacht darstellen (siehe Abbildung 1). Die textile Wertschöpfungskette bezeichnet den Weg von der Erzeugung der ersten Textilfaser bis hin zur Entsorgung (vgl. Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., 2016). Dabei erfolgt die Herstellung und Produktion von Bekleidung und Textilien für den Massenmarkt zum Großteil entlang von globalen Wertschöpfungsketten, die überwiegend von großen Marken- und Handelsunternehmen aus Europa sowie den Vereinigten Staaten (USA) organisiert und gesteuert werden (vgl. Starmanns, 2010).
Nach Kozlowski et al. besteht die textile Wertschöpfungskette eines jeden großen Markenunternehmens aus einer Vielzahl von Lieferbetrieben, Zwischen- und Einzelhändlern (vgl. Kozlowski et al., 2015).
Den ersten Fertigungsschritt der textilen Wertschöpfungskette stellt die Fasererzeugung dar, die zwischen der Herstellung von natürlichen und synthetischen Fasern unterscheidet. Baumwolle bildet, auf Grund ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit mit einem weltweiten Anteil von 25 Prozent, die wichtigste Naturfaser der Branche (vgl. Umweltinstitut München e.V., 2016). In einem zweiten Schritt werden die Fasern zu Garnen gesponnen, welche wiederum durch Weben oder Stricken zu Textilien weiterverarbeitet werden. Die Garne und Fasern werden für die jeweilige Weiterverarbeitung chemisch behandelt sowie gebleicht. Die aufgeführten Prozesse werden dabei überwiegend maschinell in Großanlagen ausgeführt (vgl. Choubey und Agrawal, 2016). Anschließend erfolgt die arbeitsintensive Konfektion der Textilien. Schätzungsweise arbeiten weltweit rund 75 Millionen Menschen auf dieser Stufe der Wertschöpfungskette, welche fast ausschließlich in Niedriglohnländern erfolgt (vgl. Richero und Fer- rigno, 2016). Die fertige Bekleidung wird auf der nächsten Stufe über verschiedene Handelskanäle an die Konsumenten geliefert. Aktuell wird gebrauchte Kleidung überwiegend entsorgt und nur ein geringer Teil recycelt oder second-hand weiterverkauft (vgl. EMF, 2017). Der grüne Pfeil in Abbildung eins symbolisiert eine geschlossene textile Kette zu einem Kreislauf im Sinne eines angestrebten zirkulären Wertschöpfungsprozesses, bei dem Bekleidung verwertet wird.
2.2 Die Fast Fashion Industrie
In Folge der Internationalisierung und dem Aufkommen des Fast-Fashion-Systems in den 1990ern hat die Modebranche in den vergangenen 25 Jahren viele Veränderungen erfahren (vgl. Schulze, 2015). Dieser Trend führte zu einer Entwicklung vom traditionellen Angebot saisonaler Kollektionen hin zu einer wöchentlichen Auswahl neuer Produkte mit immer kürzeren Produktlebenszyklen sowie einem stetig wachsen- den Massenkonsum (vgl. Remy et al., 2016; EMF, 2017; Henninger, 2015). Fast Fashion wird davon bestimmt aktuelle, modisch ausgerichtete Trends von agieren- den Designern im hohen Preissegment zu kopieren, diese innerhalb weniger Wochen zu produzieren und zu einem vielfach günstigeren Preis auf dem Markt anzubieten (vgl. Schulze, 2015). Führende Fast Fashion Unternehmen wie Inditex, Nike, H&M oder Adidas weisen ein stetiges Wachstum auf und generieren Milliarden Umsätze innerhalb kürzester Zeit (vgl. Stamm et al., 2019).
Zwischen den Jahren 2000 bis 2015 verdoppelte sich der Gesamtkonsum der globalen Bekleidungskäufe von etwa 50 Milliarden Bekleidungsstücken auf mehr als 100 Milliarden und wird mit fortsetzendem Wachstum bis 2050 schätzungsweise 160 Millionen Tonnen erreichen (vgl. EMF, 2017; Remy et al., 2016; Greenpeace e.V., 2017b). Gleichzeitig sank in den Jahren dabei die Anzahl und Dauer wie oft ein Kleidungsstück im Schnitt getragen wird (vgl. EMF, 2017). Des Weiteren kam es im Vergleich zu steigenden Preisen anderer Konsumgüter, in Folge der expandierenden Mittelschicht, seit Beginn des Jahrhunderts zu einer Preissenkung für Textilien und Bekleidung (vgl. Remy et al., 2016; WRAP, 2018).
Aktuell werden weniger als ein Prozent der zur Herstellung von Kleidung verwendeten Materialien in einem geschlossenen Kreislauf zu neuer Kleidung recycelt. Dies führt zu einem wirtschaftlichen Verlust von mehr als 87 Milliarden Euro jährlich in Form von Material (vgl. EMF, 2017; Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), 2019). Weltweit werden lediglich 20 Prozent der Kleidungsabfälle gesammelt, um wiederverwendet oder recycelt zu werden, während die restlichen 80 Prozent verbrannt oder deponiert werden. Dabei variiert die Infrastruktur für die Sammlung in Bezug auf Umfang und Effizienz, was zu großen Unterschieden zwischen den Ländern führt. In einigen der wohlhabendsten Volkswirtschaften der Welt (z.B. China, USA) liegen die Sammelquoten zwischen zehn und 15 Prozent, während in vielen einkommensschwachen Ländern Afrikas und Asiens keinerlei Sammelinfrastruktur vorhanden ist. Zudem stellt die Tatsache, dass die meisten Se- cond-Hand-Textilien aus Ländern mit einem hohen Einkommen in diese Regionen exportiert werden ein großes Problem dar (vgl. EMF, 2017).
2.3 Auswirkungen der Fast Fashion Industrie
Inzwischen sind Bilder von schrecklichen Fabrikunglücken und überladenen Mülldeponien allgegenwärtig. Dennoch rücken die Unmengen an Ressourcenverbrauch, Chemikalien und Treibhausgasemissionen, welche von der Industrie erzeugt werden, beim Kauf des fünf Euro T-Shirts nach wie vor häufig in den Hintergrund. Auf Grund dessen befassen sich die folgenden zwei Abschnitte mit den negativen Effekten der Modebranche auf den Menschen sowie auf die Umwelt und dient dazu die Komplexität der Thematik darzustellen.
2.3.1 Sozioökonomische Auswirkungen
Der verheerende Unfall des Rana Plaza im Jahr 2013, bei dem ca. 1.130 Mitarbeiter ums Leben kamen, rückte erstmals die ethischen Missstände wie Kinderarbeit, Ausbeutung und Gesundheitsfragen in die internationale Öffentlichkeit. Die Bedingungen unter denen in den Produktionsländern wie Bangladesch, Indien oder Kambodscha gearbeitet wird sind höchst problematisch (vgl. Reinecke und Donaghey, 2015; Stamm et al., 2019). Der im Jahr 2016 veröffentlichte Dokumentarfilm ,,The True Cost‘‘ von A.J. Segal verdeutlicht die schlechten Arbeitsbedingungen entlang der ge- samten textilen Produktionskette. Angefangen mit der niedrigen Entlohnung, die in der Regel nicht ausreicht, um das Existenzminimum der meisten Familien zu sichern, leisten die meisten Beschäftigten zahlreiche Überstunden, welche mit erheblichen gesundheitlichen Risiken einhergehen (vgl. Stamm et al., 2019).
Dennoch bildet die Textilbranche für viele Entwicklungsländer einen wichtigen Motor für die wirtschaftliche Entwicklung und schafft weltweit Millionen Arbeitsplätze für finanzschwache und gering qualifizierte Menschen (vgl. ebd.) Im Jahr 2016 waren nach Angaben der Internationalen Arbeitsagentur (ILO)3 90 Prozent aller Menschen in Entwicklungsländern in der Landwirtschaft und dem informellen Sektor beschäftigt (vgl. ILO, 2018). Ein Rückzug von Aufträgen aus Ländern mit schwierigen Produktionsbedingungen wäre daher keine denkbare Alternative. Vielmehr liegt die Herausforderung darin, die Arbeitsbedingungen in eine Richtung zu verbessern, welche eine ökologische Nachhaltigkeit und verbesserte Arbeitsstandards gewährleistet (vgl. Stamm et al., 2019).
2.3.2 Ökologische Auswirkungen
Neben den aufgeführten sozioökonomischen Auswirkungen treten gleichzeitig erhebliche ökologische Probleme auf. CO2 Emissionen, Wasserverschmutzung sowie ein enormer Ressourcenverbrauch sind nur einige Aspekte, die der Konsum von Fast Fashion mit sich bringt (vgl. Franke, 2015). Bereits mit dem Anbau von Baumwolle kommt es auf Grund des hohen Wasserverbrauches sowie durch den Einsatz von Chemikalien zu starken Umweltbelastungen (vgl. Universität St. Gallen und CSCP, 2014). Für die Herstellung von einem Kilogramm Baumwolle werden durchschnittlich rund 11.000 Liter Wasser benötigt (vgl. Stamm et al., 2019). Laut des Waste & Resources Action Programme (WRAP) ist die schädlichste Praxis die Herstellung von Fasern durch die sogenannte Polymereextrusion, insbesondere von Baumwolle, Seide und Wolle. Aktuell ist die Modebranche damit für 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich, was in vielen Gebieten der Welt zu Wasserknappheit führt (vgl. WRAP, 2017). Zusätzlich führt die Nutzung von gefährlichen Chemikalien, Düngemitteln und Pestiziden, welche häufig in Flüssen und Wasserstraßen münden zu extremen Auswirkungen auf die Umwelt (vgl. Global Fashion Agenda und The Boston Consulting Group, 2017; Remy et al., 2016).
Ein weiteres schwerwiegendes Problem bildet die Verschmutzung der Weltmeere durch Mikroplastikfasern4 und die dadurch verursachte Bedrohung der marinen Ökosysteme. Ein erheblicher Anteil der Verschmutzung stammt von unzähligen Synthetikfasern, welche in Bekleidung verarbeitet werden. In den vergangenen Jahren haben mehrere Studien bestätigt, dass ein einziges Kleidungsstück pro Waschgang bis zu 1.900 Mikrofasern abstößt (vgl. Patagonia, Inc., 2017).
Auch die zunehmende Menge an Post-Consumer- Abfällen, welche als Nebenpro- dukt des Fast Fashion Konsums entstehen, wirken sich negativ auf die Umwelt aus (vgl. Koszewska, 2018). Durch die Schnelllebigkeit von Fast Fashion ist Kleidung zu einer austauschbaren Wegwerfware geworden (vgl. Brode, 2015). Im Durschnitt kau- fen Deutsche derzeit 60 Kleidungsstücke pro Jahr was zusammen 4,8 Milliarden Bekleidungsstücke ergibt (vgl. Greenpeace e.V., 2017b; Fries, 2016). Diese werden von den Verbrauchern nur sehr kurz oder gar nicht getragen, bevor sie auf Müllbergen oder in Altkleidercontainern entsorgt werden. Folglich landen in Europa und Nord- amerika jährlich rund 15 Millionen Tonnen Textilabfälle auf Deponien, davon allein 5,8 Millionen Tonnen in der EU. Gerade einmal 15 Prozent der Textilien werden heu- te wiederverwendet, was pro Jahr zu einem globalen Materialverlust von über 100 Milliarden Dollar führt (vgl. Lee, 2017, EMF, 2017).
2.4 Fast Fashion vs. Slow Fashion
Aufgrund des zunehmenden Bewusstseins für die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist auf der Verbraucherseite ein zunehmender Trend in Richtung Slow Fashion und ökologiebewusstes konsumieren zu erkennen (vgl. Gerstmeyer, 2020). Der Begriff Slow Fashion gilt grundsätzlich als Bestandteil des nachhaltigen Modekonsums und beschreibt einen Ansatz bei dem sich Designer, Einkäufer, Händler sowie Verbraucher über die Auswirkungen der Produkte auf sozioökonomischer und ökologischer Ebene bewusst sind (vgl. Fletcher, 2014). Wie bereits in Kapitel 2.3 beschrieben, zielt Fast Fashion darauf ab in kürzester Zeit möglichst viel zu produzieren, um den höchsten Gewinn zu generieren, wobei Menschenrechte und Umweltaspekte außeracht gelassen werden. Das Konzept der Slow Fashion versucht genau diese Aspekte aufzugreifen und zu verbessern (vgl. Wagner, 2020).
Laut einer Studie der britischen NGO5 Fashion Revolution Foundation, informieren sich Konsumenten immer häufiger über die Auswirkungen der Produkte auf Mensch und Umwelt einer Marke, bevor sie einen Einkauf tätigen. Ausschlaggebend dafür seien ebenfalls die Punkte Klimawandel, Umweltschutz sowie globale Armut (vgl. Fashion Revolution Foundation, 2018). Unternehmen, die diesen Wandel in ihren Geschäftsmodellen aufgreifen werden von den Konsumenten immer öfter belohnt, da sie nachhaltige Marken und ,,grüne“ Erwägungen immer häufiger in ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen (vgl. PwC, 2019). Eine Zielgruppe, die bei dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt, bildet die Generation Y6 (vgl. Hildebrandt, 2015). Konsumenten dieser Generation sind bereit, mehr Geld für Produkte auszugeben, sofern diese fair gehandelt sowie unter guten sozialen und ökologi- schen Bedingungen hergestellt werden (vgl. Starmanns, 2010). Angesichts der stei- genden Nachfrage nach mehr Transparenz im Bereich des nachhaltigen Wirtschaf- tens und vor dem Hintergrund, dass die Generation Y in absehbarer Zeit zur treiben- den Kraft in der Gesellschaft und Wirtschaft wird, verdeutlicht weshalb Modeunter- nehmen ihre Geschäftsmodelle anpassen sollten (vgl. Knudt, 2020).
3. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft
Die Veröffentlichung des Club of Rome zu den „Grenzen des Wachtums“ im Jahre 1972 brachte erstmals eine globale Debatte darüber, inwiefern der zunehmende Wohlstand, eine wachsende Weltbevölkerung und das damit verbundene Konsumverhalten mit den endlichen Ressourcen unserer Erde vereinbar ist (vgl. Meadows et al.,1972). Thematiken wie dem Verlust unserer Biodiversität und der Ausbeutung von Rohstoffreserven verdeutlichen, dass „[...] menschliche Aktivitäten das Erdsystem destabilisieren und damit sogenannte ,,planetare Grenzen“ überschritten werden können“ (vgl. Weber und Stuchtey, 2019, S. 11). Wie in Abschnitt 4.2 verdeutlichtbesteht die größte Schwäche unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems darin, dass wir Ressourcen nutzen um sie nur nach kürzester Zeit wegzuwerfen (vgl. Milow und Kutzschenbach, 2019). Die daraus resultierende Anhäufung von Müll sowie der immense Ressourcenverbrauch führen in Folge dessen, zu erheblichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Umwelt. Als Modell, welches gegen diese negativen Auswirkungen und für eine nachhaltige Transformation des bestehenden linearen Modells vorgeht, hat sich aus verschiedenen Denkansätzen die Kreislaufwirtschaft herausgebildet (vgl. EMF, 2017). Auf Grund dessen befasst sich das dritte Kapitel der vorliegenden Arbeit zunächst mit den theoretischen Grundlagen der Kreislaufwirtschaft und dient als terminologische Grundlage für die drauffolgenden Kapitel.
3.1 Herkunft und Definition der Kreislaufwirtschaft
Die Idee einer Kreislaufwirtschaft wird bereits seit den neunziger Jahren in der Politik und Industrie thematisiert und besteht grundsätzlich aus einer Verflechtung verschiedener Denkschulen, wie der Industrieökologie, Blue Economy und der Performance Economy (Allenby und Graedel, 2002; Pauli, 2010; Stahel, 2010). Erstmals wurde das Prinzip der CE von dem britisch-amerikanischen Ökonomen Kennethi E. Boul- ding in dem Bericht ,,The Economics of the Coming Spaceship Earth“ veröffentlicht (vgl. Boulding, 1966). Im Jahre 1976 stellten Walter Stahel und Genevieve Reday einen Forschungsbericht vor, in dem sie die Vision einer Kreislaufwirtschaft und ihre Auswirkungen auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, die Einsparung von Ressourcen sowie die Abfallvermeidung skizzierten (vgl. Zhijun et al., 2007). Durch die EMF und der Veröffentlichung des Berichts „Towards the Circular Economy“ im Jahre 2012 etablierte sich der Ansatz der zirkulären Ökonomie erstmals in den wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Diskussionen über zukünftige Wirtschaftssysteme (vgl. Braungart und McDonough, 2014; EMF, 2017; Bastein et al. 2013).
Obwohl der Begriff der zirkulären Wertschöpfung in den vergangenen Jahren zunehmende Aufmerksamkeit gewonnen hat, findet sich in der Fachliteratur nach wie vor keine allgemeingültige Definition des Begriffs (vgl. Geissdoerfer et al., 2017). Der Begriff ,,Zirkuläre Wertschöpfung‘‘ orientiert sich an der international oft verwendeten Bezeichnung CE, die im deutschen aber zumeist mit Kreislaufwirtschaft nur unzureichend übersetzt wird und oftmals mit Recyclingwirtschaft oder Abfallwirtschaft assoziiert wird. Insgesamt umfasst die Zirkuläre Wertschöpfung ,,[...] den gesamten Wertschöpfungsprozess, beginnend vom Produktdesign, der Roh- und Werkstoffauswahl, über den Produktionsprozess, die Logistik und die Integration des Produktes am Ende des Lebenszyklus in eine neue Wertschöpfungsform‘‘ (siehe Kapitel 2.1) (Scheelhaase und Zinke, 2016, S.17). Nach Lacy und Rutqvist handelt es sich um eine Wertschöpfungsform, die es ermöglicht das Wirtschaftswachstum von der Ressourcenentnahme zu entkoppeln (vgl. Rutqvist und Lacy, 2015). Folglich kann dadurch das Wirtschaftswachstum in einen positiven Zusammenhang mit dem Schutz von primären Rohstoffen sowie der Umwelt gebracht werden (vgl. Braungart und McDonough, 2014; EMF, 2015). Die EMF beschreibt die CE darüber hinaus als ein „[...] industrial system that is restorative or regenerative by intention and design“ (EMF, 2014, S.14).
Die Kreislaufwirtschaft steht damit dem aktuell vorherrschenden linearen Wirtschaftsund Konsummodell, welches auch als Cradle-to-Grave bezeichnet wird, gegenüber. Hervorgerufen durch die Industrialisierung sowie der Ausdehnung des internationalen Handels entstand eine Wegwerfgesellschaft im Sinne eines ,,take-make-dispose- Systems‘‘, welches durch den ineffizienten Einsatz natürlicher Ressourcen entlang der Wertschöpfungskette geprägt ist (vgl. Buchberger et al., 2019; Braungart und McDonough, 2014). Dabei entnehmen Produzenten Ressourcen, wenden Arbeitskraft und Energie auf um ein Produkt herzustellen und der Verbraucher entsorgt das Produkt sobald es keine Verwendung mehr findet. Angesichts des weltweiten Wohlstands- und Bevölkerungswachstums nähern wir uns rasch einem Punkt, an dem das lineare Modell nicht mehr funktioniert. Dies ist dann der Fall, wenn die Verfügbarkeit vieler nicht erneuerbarer Rohstoffe der Nachfrage nicht mehr Schritt halten kann (vgl. Lacy und Rutqvist, 2015). Bereits jetzt sehen sich viele Unternehmen in einem Spannungsbogen zwischen steigenden bzw. unvorhersehbaren Preisen für primäre Rohstoffe auf der einen Seite und einer stagnierenden Nachfrage vieler Konsumentenmärkte auf der anderen Seite (vgl. EMF, 2015; Braungart und McDonough, 2014).
Nach Braungart et al. stellt der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft einen grundlegenden Paradigmenwechsel sowie eine Transformation industrieller Abläufe dar, bei der Abfall als wertvolle Ressource verstanden wird. In einer CE arbeiten die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen, um die Ökoeffektivität des gesamten Ökosystems zu optimieren und gemeinsame Werte zu schaffen (vgl. Braungart et al., 2007). Dabei hat die lokale und angepasste Produktion Vorrang und Downcycling, wird wo immer möglich vermieden, um den materiellen Wert von Produkten und Komponenten so lange wie möglich zu erhalten (vgl. GIZ, 2019).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Kreislaufwirtschaft als Paradigmenwechsel (eigene Darstellung der Autorin in Anlehnung an GIZ, 2019)
3.2 Cradle-to-Cradle
Das von Michael Braungart und William McDonough entwickelte Cradle-to-Cradle Konzept (C2C) versteht die CE als eine Struktur, die von natürlichen Ressourcen entkoppeltes Wirtschaftswachstum erzeugt, indem es geschlossene Kreisläufe von Wiederaufbereitung, Wiederverwendung und Recycling ermöglicht und damit einen Beitrag zur Umsetzung einer modernen Rohstoffökonomie leistet (vgl. Braungart und McDonough, 2014). Das Konzept zielt darauf ab Komponenten, Materialien und Produkte in ihrem höchsten Nutzen und Wert zu erhalten und trägt dadurch zu einer deutlichen Reduzierung des Material-, Flächen- und Energieverbrauchs sowie den verursachten Emissionen bei (vgl. Braungart, 2020; Walcher und Leube, 2017, EMF, 2017). Dadurch verkleinert sich mit jedem Produkt gleichzeitig der ökologische Fußabdruck, der durch die Produktion verursacht wird (vgl. Scheelhase und Zinke, 2016). Angetrieben vom Drei-Säulenmodell7 der Nachhaltigkeit, zielt das Konzept in seiner Umsetzung und in seinem Ansatz gleichermaßen auf eine positive Auswirkung auf soziale, ökonomische und ökologische Aspekte ab (vgl. Braungart und McDonough, 2014).
3.2.1 Dimensionen der Kreislaufwirtschaft
Nach Braungart und McDonough sowie der EMF unterscheidet das C2C Konzept aus einer systematischen Perspektive in biologische und technische Metabolismen. Diese Bereiche unterscheiden sich in Bezug auf die in einem Kreislauf fließenden Materialien (vgl. Braungart und McDonough, 2014; EMF, 2013). Innerhalb biologi- scher Kreisläufe zirkulieren Güter wie zum Beispiel Naturfasern (Baumwolle, Bambus etc.), welche am Ende ihrer Nutzung der Biosphäre zurückgeführt werden können und schließlich zu Nährstoffen werden, aus denen neue Produkte gewonnen werden. Dagegen sind endliche Materialien wie Kunststoff oder Polyester in den technischen Kreislauf eingebunden und sollen in geschlossenen industriellen Kreisläufen zirkulie- ren, solange dies möglich ist, da sie der Biosphäre nicht wieder zugeführt werden können. Bereits während des Designs- und Herstellungsprozesses werden derartige Produkte als Ressourcen für ihre nächste Nutzungsphase optimiert (vgl. Braungart und McDonough, 2014; Braungart, 2020; Franco, 2017). Zudem ist es essenziell, die Nährstoffe aus beiden Kreisläufen getrennt zu halten, um einen Materialverlust zu vermeiden (vgl. Braungart und McDonough, 2014). Die nachfolgende Abbildung 4 zeigt eine Konzeptualisierung der Kreislaufwirtschaft von der EMF. Das Rahmenwerk verdeutlicht die Kernaussagen und den Aufbau der CE und hat in der Wirtschaft sowie im politischen Diskurs große Resonanz gefunden. Dabei sind die biologischen Kreisläufe grün eingefärbt, während die technologischen Kreisläufe blau sind (vgl. EMF, 2017).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft (EMF, 2013)
Gleichzeitig veranschaulicht die Abbildung, dass Materialien in einer CE in unterschiedlich kleinen und großen Kreisläufen geführt werden können. Dabei können den verschiedenen Möglichkeiten der Kreislaufführung sogenannte Designprinzipien (DP) zugeordnet werden, welche sich vor allem auf die Gestaltung der Produkte sowie auf die organisatorischen Anforderungen beziehen, um die Kreislaufschließung zu ermöglichen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass je kleiner der Kreis ist, desto geringer ist der Wiederaufbereitungsaufwand, wodurch die ökonomische und ökologische Wertschöpfung aus der verarbeiteten Ressource gesteigert wird (vgl. EMF, 2017).
3.3 Closed-Loop-System
Das ,,Closed-Loop-System‘‘, verfolgt das Ziel Materialkreisläufe zu schließen und hat aufgrund dessen seit einigen Jahren sowohl bei Forschern als auch bei Bekleidungsunternehmen immens an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Verbindung mit der CE (vgl. Haddick, 2018). Nach Beamon und Fernandez entstehen sogenannte Closed-Loop Supply Chains, wenn die klassischen Wertschöpfungsketten jeweils um die Reverse Logistik erweitert werden oder diese in die Lieferkette integriert werden (vgl. Beamon und Fernandez, 2008). Der Begriff Reverse Logistik bezieht sich speziell auf die Wiederverwendung und das Recycling von Altmaterialien und steht im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft (vgl. Schneiders et al., 2004). Closed- Loop Supply Chains können als "[...] Zurücknahme eines Produktes von dem Kun- den, um den Mehrwert wiederherzustellen [...]‘‘ definiert werden (vgl. Guide und Van Wassenhove, 2009, S.10). Nach Guide und Van Wassenhove gibt es drei Möglichkeiten den Kreislauf zu schließen Teile des Produktes, das Material oder das Produkt als Ganzes wiederzuverwenden. Dafür wird in der Praxis meist eine Kombination angewendet (vgl. ebd.).
Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen alle Akteure (u.a. Lieferanten, Produzenten, Kunden) der Lieferkette dazu beitragen die Komponenten, Materialien oder recycelten Produkte in die Wertschöpfungskette zurückzuführen. Die Closed-Loop Produktion schafft dadurch eine Verlängerung des Produktlebenszyklus und reduziert damit die negativen Auswirkungen auf die Umwelt, da weniger neue Ressourcen bezogen werden müssen. Gleichzeitig führt dies zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit sowie einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens (vgl. Strähle, 2017).
4. Die Kreislaufwirtschaft als alternatives Geschäftsmodell
In Abschnitt 3.1.1 wurde bereits deutlich, dass in einer Welt mit endlichen Ressourcen die Zahl der Produkte, die hergestellt werden können, begrenzt sind. Solange wir also weiterhin nach dem Prinzip „business as usual“ zur Erzeugung wirtschaftlichen Wachstums verfahren, wird dies zu einer zunehmenden Ungleichheit zwischen Ressourcenbedarf und -vorrat führen (vgl. Lacy et al., 2015). Für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft ist der Übergang zu alternativen Geschäftsmodellen daher notwendig (vgl. Bocken et al., 2014). Das Folgende Kapitel befasst sich aufgrund dessen mit dem Aufbau sowie der Relevanz zirkulärer Geschäftsmodelle. Darauf aufbauend widmet sich das Kapitel 4.3 und 4.4 mit der Vorstellung sowie den Eigenschaften des Circular Business Model Canvas (CBMC) sowie den fünf zirkulären Geschäftsmodellen nach Lacy und Rutqvist und bildet den Hauptbestandteil des vierten Kapitels.
4.1 Nachhaltige Geschäftsmodellinnovationen
Der Begriff Nachhaltigkeit wird selbst im deutschen Sprachgebrauch oftmals als „Sustainability“ bezeichnet (vgl. World Commission on Environment and Develope- ment (WCED), 1987). Durch die Veröffentlichung des Brundtland-Berichts ,,Our Common Future“ von der WCED8 erlangte Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung großes Interesse (vgl. Grunwald und Kopfmüller, 2012). Eine der bekanntesten und bis heute vielfach zitiertesten und anerkanntesten Definition beschreibt nachhaltige Entwicklung folgendermaßen:
,,Sustainable Development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs’’ (WCED, 1987).
Die Definition beschreibt, dass es zukünftigen Generationen nicht schlechter gehen darf als gegenwärtigen (vgl. Kuhlmann und Farrington, 2010). Demnach wird nachhaltiges Handeln als zukunftsorientierte Entwicklung eines nachhaltigen Wirtschaf- tens und der Menschheit verstanden, die auf der Ebene von Konsumenten sowie Unternehmen gefordert wird. Die Voraussetzung um ein längerfristiges Überleben der Menschheit zu gewährleisten, setzt zum einen den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen voraus und zum anderen soll es zu einer gerechteren Wohlstandsverteilung zwischen armen und reichen Ländern kommen (vgl. Balderjahn, 2013). Demnach sollen sowohl ökonomische, soziale als auch ökologische Auswirkungen verbessert werden und mehr Verantwortung der Unternehmen übernommen werden. Nach dem klassischen Drei-Säulen-Modell setzt sich nachhaltige Entwicklung aus den genannten drei Dimensionen zusammen (vgl. Carter und Rogers, 2008; Sitra, 2015; Bocken et al., 2014; Geissdoerfer et al., 2018).
Für die erfolgreiche Implementierung eines nachhaltigen Geschäftsmodelles ist die Innovation von Geschäftsmodellen erforderlich und bildet einen wichtigen Aspekt für die langfristige Sicherung der Umsätze von Unternehmen (vgl. PwC, 2019; Kant Hvass, 2016; Geissdorfer et al., 2018). Osterwalder und Pigneur definieren ein Geschäftsmodell als ,,[...] rationale of how an organization creates, delivers and captures value“ (Osterwalder und Pigneur, 2010, S. 14). Zugleich beantwortet das Geschäftsmodell die Fragen, mit welchen Infrastrukturen und Ressourcen und unter welchen Voraussetzungen (Wertschöpfungsbedingungen) finanzieller Wert für die Organisation generiert wird sowie erhalten bleibt (vgl. Glinik und Vorbach, 2019). Ein innovatives Geschäftsmodell soll ein Unternehmen von anderen differenzieren und dadurch einen Wettbewerbsvorteil (Competitive advantage) schaffen (vgl. Bocken et al., 2016; Zott et al., 2011). Nach Bocken et al., besteht ein Geschäftsmodell aus den drei Hauptelementen: Nutzenversprechen (Value Proposition), Wertschöpfung (Value Creation) und einer Werterfassung (Value Capture) (vgl. Bocken et al., 2016).
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell bezieht neben ökologischen, auch soziale Perspektiven mit ein (vgl. Boons und Lüdeke-Freund, 2013). Lüdeke-Freund definiert ein nachhaltiges Geschäftsmodell als ,,[...] Geschäftsmodell, das durch [einen] überlegenen Kundennutzen Wettbewerbsvorteile schafft und zu einer nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen und Gesellschaft beiträgt“ (Lüdeke-Freund, 2010, S. 17). Dabei betrachtet ein nachhaltiges Geschäftsmodell die Umwelt und Gesellschaft explizit als eine wichtige Interessengruppe und bringt diese in Einklang (vgl. Stubbs und Cocklin, 2008). Die Geschäftsmodellinnovation bietet einen ,,[...] potential approach to deliver the required change through re-conceptualising the purpose of the firm and the value-creating logic, and rethinking perceptions of value” (Bocken et al., 2014, S.43). Demnach bildet die Geschäftsmodellinnovation ist eine entscheidende Voraussetzung für einen Übergang zu den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft und beschreibt eine grundlegende Veränderung der Schlüsselaktivitäten eines Unternehmens (vgl. DeAngelis, 2016).
4.2 Zirkuläre Geschäftsmodelle
Die Idee des C2C Konzeptes ist nicht nur innerhalb der theoretischen Forschung von Interesse, sondern auch für die Praxis von Unternehmen attraktiv, da sie als Operationalisierung zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie gesehen wird (vgl. Kirchherr et al., 2017). Im Vergleich zu linearwirtschaftlichen Geschäftsmodellen ändert sich das Design und Zusammenwirken der unterschiedlichen Elemente eines zirkulären Geschäftsmodells grundlegend. Unternehmen überdenken bei der Umsetzung die ,,klassichen‘‘ Produzenten-Konsumenten-Beziehungen, Wertschöpfungsprozesse und Werteangebote (vgl. Joustra et al., 2013; Lacy und Rutqvist, 2015). Kreislaufwirtschaftliche Geschäftsmodelle ziehen den Wert für den Verbraucher, die Gesellschaft und die Umwelt mit in Betracht und konzentrieren sich somit auf eine Wertschöpfung im weiteren Sinn (vgl. PwC, 2019). Bei zirkulären Geschäftsmodellen ist die Wertschöpfung an den ökonomischen Nutzen gebunden, der nach dem Produktlebenszyklus durch ein neues Angebot entsteht oder in einem Produkt verbleibt (vgl. Linder und Williander, 2015).
In der Literatur lassen sich vereinzelte Definitionsansätze des Begriffs zirkuläre Geschäftsmodelle finden, welche jedoch größere Unterschiede aufweisen. Eine der bekanntesten Definitionen stammt von Linder und Williander. Sie definieren ein zirkuläres Geschäftsmodell wie folgt:
,,We define a cirular business model (CBM) as a business model in which the conceptual logic for value creation is based on utilizing economic value retained in products after use in the production of new offerings” (Linder und Williander, 2015, S.2).
Linder und Williander setzen dabei den ökonomischen Wert, infolge der Wiederaufbereitung und Rückführung und die anschließende Wiedervermarktung von Produkten in den Fokus (vgl. Linder und Williander, 2015). Darüber hinaus schaffen zirkuläre Geschäftsmodelle neben einem Wettbewerbsvorteil (Competitive advantage) ebenfalls einen „circular advantage“ (vgl. Lacy und Rutqvist, 2016). Das Folgende Kapitel erläutert, wie ein solcher „circular advantage“ erlangt werden kann.
4.2.1 Treiber, Prinzipien und Strategien
Nach Lacy und Rutqvist sowie der EMF, zählen zu den wichtigsten makroökonomischen Treibern der Kreislaufwirtschaft unter anderem die Ressourcenknappheit, die wachsende Mittelschicht sowie neue technologische Entwicklungen (siehe Tabelle 1) (vgl. Lacy und Rutqvist, 2016; EMF, 2015a). Die Einbeziehung von Lösungsstrate- gien für die aufgeführten makroökonomischen Umstände werden für Unternehmen zunehmend attraktiver, da sie es ihnen ermöglicht wettbewerbsfähig zu bleiben (DeAngelis, 2016). Weiterhin sollten Unternehmen für die Umsetzung zirkulärer Strategien die von der EMF formulierten drei Kreislaufprinzipien in ihre Geschäftsmodelle integrieren:
1. Bewahrung und Steigerung des natürlichen Kapitals durch die Kontrolle endlicher Vorräte und den Ausgleich durch erneuerbare Ressourcen.
2. Maximierung der Nutzung und Lebensdauer von Produkten.
3. Eliminierung systemexterner Effekte (vgl. EMF, 2015a).
Neben den aufgeführten Hauptprinzipien sowie den Grundideen der Kreislaufwirtschaft gibt es verschiedene zirkuläre Strategien zur Umsetzung einer vollständigen CE. Diese werden nach Potting et al. unter dem 9R Rahmenkonzept zusammengefasst und können grob in die Bereiche „Refuse“, „Rethink“ und „Reduce“ gegliedert werden. In erster Linie zielen die Strategien darauf ab, wie ein Produkt ganz oder in Einzelteilen den unterschiedlichen Schritten der Wertschöpfungskette wieder zugeführt werden kann (vgl. Potting et al., 2017; Buchberger et al., 2019). Die nachstehende Tabelle 1 veranschaulicht wie die Treiber, Prinzipien und Umsetzungsstrategien der Kreislaufwirtschaft ineinander übergreifen.
[...]
1 Aus Gründen der Leserlichkeit wird in der vorliegenden Arbeit die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.
2 Die EMF arbeitet in den Bereichen Bildung und Ausbildung, Wirtschaft und Regierung sowie Insight und Analyse, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen (vgl. EMF, 2017).
3 Die ILO ist die älteste Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf. Sie ist zuständig für die Entwicklung, Formulierung und Durchsetzung verbindlicher internationaler Arbeitsund Sozialstandards. Hauptziele der ILO sind die Förderung von menschenwürdiger Arbeit, sozialer Sicherung und die Stärkung des sozialen Dialogs (ILO, 2020).
4 Als Mikroplastik definieren Forscher Partikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimeter (vgl. Umweltbundesamt, 2020b).
5 Der Begriff „Non Governmental Organization” (NGO) bzw. Nichtregierungsorganisationen bezeichnet Zusammenschlüsse von Menschen, die ein gemeinsames Interesse verfolgen und dabei das Ziel verfolgen möglichst unabhängig von staatlicher Förderung ihre Arbeit tun zu können (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 2020).
6 „Als Generation Y wird im Allgemeinen die Kohorte, der zwischen 1980 und 2000 geborenen Men schen bezeichnet“ (Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V., 2011, S.9).
7 In Kapitel 4.1 wird näher auf das Drei-Säulen Model der Nachhaltigkeit eingegangen.
8 Die World Commission on Environment and Development wurde 1983 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Sie veröffentlichte mit dem Brundtland-Bericht Perspektiven einer langfristig angelegten umweltverträglichen globalen Entwicklung (vgl. Kopfmüller et al., 2007).
- Citar trabajo
- Neele Bösche (Autor), 2020, Circular Economy. Chancen und Risiken zirkulärer Geschäftsmodelle in der Bekleidungsindustrie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/956829
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