© Steffen Riediger, Klasse 101 | |||
Szenarium für "Kabale und Liebe" | |||
von Friedrich Schiller | |||
Akt / Szene | Personen | wesentlicher Inhalt | bedeutende Textstellen / Zitate |
Miller: "Ich werde sprechen zu Seiner Exzellenz: Dero | |||
I. / 1. | Miller | Miller ist aufgebracht und will sich beim Präsidenten | Herr Sohn haben ein Aug auf meine Tochter; meine |
darüber beschweren, dass sein Sohn Ferdinand ein | Tochter ist zu schlecht zu Dero Herrn Sohnes Frau, | ||
Millerin | Verhältnis mit seiner Tochter Luise eingeht. | aber zu Dero Herrn Sohnes Hure ist meine Tochter zu | |
kostbar, und damit basta! - Ich heiße Miller! | |||
I. / 2. | Miller | -Wurm zeigt seine Ambitionen auf Luise | Wurm: "Nun! nun! und wie befindet sich denn meine Zu- |
-Vater Miller ist außer sich vor Wut darüber | künftige - oder Gewesene?" | ||
Millerin | -es entsteht ein heftiger Disput zwischen Wurm u. Miller | Miller: "Ich rate meiner Tochter zu keinem - aber Sie | |
-die Millerin tritt in die Rolle der Schlichterin | missrat ich meiner Tochter, Herr Sekretarius. ... | ||
Sekretär Wurm | Einem Liebhaber, der den Vater zu Hilfe ruft, trau ich - | ||
erlauben Sie - keine hohle Haselnuss zu." | |||
I. / 3. | Luise Miller | -Luise bekräftigt gegenüber ihren Eltern nochmals, dass | Miller: "Höre, Luise - das bissel Bodensatz meiner Jah- |
sie den Major Ferdinand von Walter liebt | re, ich gäb es hin, hättest du den Major nie gesehen." | ||
Miller | -Miller will sie davon abbringen | Luise: "..., dass Ferdinand mein ist, mir geschaffen, mir | |
zur Freude vom Vater der Liebenden. ... " | |||
Millerin | |||
I. / 4. | Ferdinand | -Luise hat Angst, dass man die beiden trennen könnte | Luise: "Ferdinand! Ein Dolch über dir und mir! - Man |
-sie fürchtet sich besonders vor dem Präsidenten | trennt uns!" ... "Oh, wie sehr fürcht ich ihn - | ||
Luise | -Ferdinand versteht diese Ängste nicht | diesen Vater!" | |
I. / 5. | Präsident | -Wurm überbringt dem Präsidenten, dass Ferdinand | Präsident: "Damit nun der Fürst im Netz meiner Familie |
ein Verhältnis mit Luise Miller hat | bleibe, soll mein Ferdinand die Milford heuraten..." | ||
Sekretär Wurm | -Präsident duldet dies nicht und schmiedet den Plan, | ||
seinen Sohn mit Lady Milford zu verheiraten | |||
I. / 6. | Hofmarschall von Kalb | Präsident gibt Hofmarschall die Anweisung, die Lady | Präsident: "Nun muss ja mein Ferdinand wollen, oder |
auf die Ankunft seines Sohnes vorzubereiten, der ihr | die ganze Stadt hat gelogen." | ||
Präsident | "seinen Heiratswunsch" überbringen soll | ||
I. / 7. | Ferdinand | Der Präsident teilt seinem Sohn sein Vorhaben mit, | Präsident: "Mich lass an deinem Glück arbeiten, und |
worauf Ferdinand geschockt reagiert. | denke auf nichts, als in meine Entwürfe zu spielen." | ||
Präsident | Ferdinand gerät in einen Gewissenskonflikt. | ||
II. / 1. | Lady Milford | Lady Milford erklärt, dass sie Ferdinand eigentlich nicht | Lady: "...nur ein Fürstentum kann meinem Geschmack |
liebt und ihn nur nehmen wird, weil er ein Fürstentum | zur erträglichen Ausrede dienen - Du sagst, man | ||
Kammerjungfer Sophie | besitzt. | beneide mich. Armes Ding! Beklagen soll man mich | |
vielmehr!" | |||
II. / 2. | Lady Milford | Der Kammerdiener überbringt Diamanten. Er sagt, dass | Lady: "Es ist besser, falsche Juwelen im Haar und das |
der Fürst die Steine durch den Tausch gegen Kinder, | Bewußtsein dieser Tat im Herzen zu haben." | ||
Sophie | die nach Amerika geschickt wurden, bezahlt habe. | ||
Die Lady läßt die Diamanten zu Geld machen und | |||
Kammerdiener d. Fürsten | überläßt das Geld 400 Familien, die durch Feuer in | ||
Not gerieten. | |||
II. / 3. | Ferdinand | Ferdinand bringt der Lady bei, dass er nur auf Verlangen | Lady: "Wir können miteinander nicht glücklich werden. |
seines Vaters handelt und kein Interesse an der Lady hat. | Wir müssen doch der Voreiligkeit Ihres Vaters zum | ||
Lady Milford | Daraufhin erzählt sie ihm ihre schwierige Lebens- | werden. Nimmermehr wird ich das Herz eines Mannes | |
geschichte. Ferdinand ist erschüttert. | haben, der mir seine Hand nur gezwungen gab." | ||
II. / 4. | Miller | Miller ist ausser sich, da sein Haus von einem Spion | Miller: "Wenn ich ihm (Wurm) nicht Leib und Seele brei- |
des Präsidenten bewacht wird. Er spricht Morddrohungen | weich zusammendresche, alle zehen Gebote und alle | ||
Millerin | gegenüber Sekretär Wurm aus, da dieser das Verhältnis | sieben Bitten im Vaterunser und alle Bücher Mosis und | |
zwischen Luise und Ferdinand an den Präsidenten verriet. | der Propheten aufs Leder schreibe, dass man die blaue | ||
Luise | Flecken bei der Auferstehung der Toten noch sehen soll | ||
II. / 5. | Ferdinand | -Ferdinand und Luise sind völlig verwirrt aufgrund der Tat- | Ferdinand: "Der Augenblick, der diese zwo Hände |
sache, dass der Präsident sie trennen will | trennt, zerreißt auch den Faden zwischen mir und | ||
Luise | -Ferdinand will sich in diesem Falle selbst töten | der Schöpfung." | |
Miller | |||
Millerin | |||
II. / 6. | Präsident, Ferdinand, | -Präsident fragt nach der Dauer der Beziehung | Präsident: "Eine lustige Zumutung! Der Vater soll die |
Miller, Millerin, Luise | -Präsident duldet das Verhältnis nicht | Hure des Sohns respektieren. ... Vater ins Zuchthaus - | |
-Präsident droht mit Strafen | an den Pranger Mutter und Metze von Tochter! ... | ||
Ich will meinen Hass an eurem Untergang sättigen, die | |||
ganze Brut, Vater, Mutter und Tochter will ich meiner | |||
brennenden Rache opfern." | |||
II. / 7. | Gerichtsdiener, Präsident, | -Gerichtsdiener wollen Miller, Millerin und Luise abführen | Ferdinand: "Vater, sie soll an dem Pranger stehn, aber |
Ferdinand, Miller, Millerin, | -Ferdinand stellt sich vor Luise und zieht den Degen | mit dem Major, des Präsidenten Sohn - Bestehen Sie | |
Luise | -Ferdinand will, dass nur beide gemeinsam abgeführt wer- | noch darauf? ... Vater! Eh Sie meine Gemahlin be- | |
den und verletzt die Gerichtsdiener | schimpfen, durchstoß ich sie - Bestehen Sie noch | ||
-Luise fällt in Ohnmacht | darauf?" | ||
III. / 1. | Präsident, Sekretär Wurm | Wurm schmiedet den Plan, Luise zur Niederschrift eines | |
Liebesbriefs an den Hofmarschall zu zwingen, wenn sie | |||
ihre Eltern befreien will. Diesen Brief soll Ferdinand zu- | |||
gespielt werden. | |||
III. / 2. | Präsident, Hofmarschall | Präsident unterrichtet den Hofmarschall von seinen | |
Plänen | |||
III. / 3. | Präsident, Sekretär Wurm | Sekretär teilt mit, dass die Millers verhaftet wurden und | Präsident: "Ein Gift wie das müsste die Gesundheit |
zeigt einen Entwurf des Liebesbriefes | selbst in eiternden Aussatz verwandeln..." | ||
III. / 4. | Luise, Ferdinand | -Ferdinand macht ein Angebot zur Flucht | Ferdinand: "Ein Liebhaber fesselt dich, und Weh über |
-Luise lehnt ab | dich und ihn, wenn mein Verdacht sich bestätigt!" | ||
-Ferdinand verliert die Fassung und glaubt Luise hätte | |||
einen Liebhaber | |||
III. / 5. | Luise | Luise merkt, dass mit ihren Eltern etwas nicht stimmen | |
kann | |||
III. / 6. | Luise, Sekretär Wurm | -Sekretär zwingt Luise zur Niederschrift | Luise: "Du gingst beim Henker zur Schule." ... |
-Wurm würde Luise im Falle der Trennung vom Major | "Weil ich dich in der Brautnacht erdrosselte und mich | ||
nehmen | dann mit Wollust aufs Rad flechten ließe." | ||
-Luise ist außer sich | |||
IV. / 1. | Ferdinand | Ferdinand hält den Brief in den Händen und will den | Ferdinand: "Der gnädige Herr soll im Namen der ganzen |
Hofmarschall sprechen | Hölle daherkommen." | ||
IV. / 2. | Ferdinand | Ferdinand ließt den Brief | Ferdinand: "Mich zu berechnen in einer Träne - Auf |
jeden gähen Gipfel der Leidenschaft mich zu begleiten, | |||
mir zu begegnen vor jedem schwindelnden Absturz - | |||
Gott! Gott! und alles das nichts als Grimasse? ... | |||
Tod und Rache!" | |||
IV. / 3. | Hofmarschall, Ferdinand | -Ferdinand fordert von Kalb auf, das Verhältnis zu | Ferdinand: "Die Millerin ist verloren um deinetwillen, |
gestehen, was der nicht tut | du leugnest sie dreimal in einem Atem hinweg? - | ||
-Ferdinand bedroht ihn mit Pistolen | Fort, schlechter Kerl. Für deinesgleichen ist kein Pulver | ||
-von Kalb sagt, er hätte Luise nie gesehen | erfunden!" | ||
IV. / 4. | Ferdinand | -Ferdinand fasst den Plan, Luise und sich umzubringen | Ferdinand: "Gott! Gott! Die Vermählung ist fürchterlich - |
aber ewig!" | |||
IV. / 5. | Präsident, Ferdinand | -Ferdinand fleht Vater um Vergebung an | Präsident: "Meine Grundsätze weichen deiner Liebe - |
-Präsident meint, er könne das Verhältnis jetzt | Sie sei dein!" | ||
akzeptieren | Ferdiand: "Das fehlte noch - Leben Sie wohl, | ||
-Ferdinand verabschiedet sich vom Vater | mein Vater." | ||
IV. / 6. | Lady, Sophie | Sophie kündigt Luise an | Lady: "...wie tief muss ich schon gesunken sein, dass |
eine solche Kreatur mich ergründet!" | |||
IV. / 7. | Lady, Luise | -Lady bietet Luise den Posten der Kammerjungfer an | Lady: "Ich kann nicht mit ihm glücklich werden - aber |
-Luise lehnt ab | du sollst es auch nicht werden - wisse das, Elende! | ||
-Lady versichert Luise, dass sie sie vom Major trennen | Seligkeit zerstören ist auch Seligkeit." | ||
werde | Luise: "Jetzt, Mylady, nehmen Sie ihn hin! Rennen sie | ||
-Luise meint, die Lady könne den Major haben | in seine Arme! Reißen Sie ihn zum Altar - Nur ver- | ||
gessen sie nicht, dass zwischen ihren Brautkuss das | |||
Gespenst einer Selbstmörderin stürzen wird - Gott wird | |||
barmherzig sein - Ich kann mir nicht anders helfen!" | |||
IV. / 8. | Lady Milford | Lady Milford ist gerührt aufgrund der Situation und beginnt | |
einen Brief an den Herzog zu schreiben | |||
IV. / 9. | Lady, Sophie, | -Lady übergibt Hofmarschall einen Brief, in dem sie die | |
Hofmarschall | Ausreise verkündet | ||
-die Lady entläßt ihre Bediensteten und veranlasst, dass | |||
ihr Vermögen unter diesen aufgeteilt wird | |||
V. / 1. | Miller, Luise | -Luise zeigt ihrem Vater den Abschiedsbrief an Ferdinand, | Luise: "Weg, weg, weit weg von dem Ort, wo mich so |
in dem sie die Intrigen des Präsidenten aufführt | viele Spuren der verlorenen Seligkeit anreden." | ||
-Luise steht kurz vor dem Selbstmord und in dem Brief | |||
fordert sie auch Ferdinand dazu auf | |||
-Vater und Luise wollen fliehen | |||
V. / 2. | Ferdinand, Luise, Miller | -Ferdinand behauptet, er könne Luise jetzt heiraten | Ferdinand: "So schön war sie nie, die fromme, recht- |
-anschließend zeigt er ihr den Brief an den Hofmarschall | schaffne Tochter - Mit diesem Leichengesicht - - | ||
-Luise gesteht, den Brief geschrieben zu haben | Der Odem des Weltgerichts, der den Firnis von jeder | ||
Lüge streift, hat jetzt die Schminke verblasen, womit | |||
die Tausendkünstlerin auch die Engel des Lichts hinter- | |||
gangen hat - ... | |||
Es ist ihr erstes wahres Gesicht!" | |||
V. / 3. | Miller, Ferdinand | -Gespräch über den Tag des ersten Kennenlernens, das | Ferdinand: "Unglückseliges Flötenspiel, das mir nie |
Flötespielen und Luise | hätte einfallen sollen." | ||
V. / 4. | Ferdinand | -Ferdinand fasst den Entschluss, Luise zu töten | Ferdinand: "Ich verdiene noch Dank, dass ich die Natter |
zertrete, ehe sie auch noch den Vater verwundet." | |||
V. / 5. | Miller, Ferdinand | Ferdinand gibt Miller ein Säckchen voll Goldstücken | |
V. / 6. | Luise, Miller, Ferdinand | -Ferdinand schickt Miller zum Präsidenten | |
-Luise will dies erledigen, darf aber nicht | |||
-Luise begleitet Miller zur Tür, während Ferdinand Gift ins | |||
Limonadenglas wirft | |||
V. / 7. | Ferdinand, Luise | -Ferdinand beschimpft Luise | |
-beide trinken die Limonade | |||
-als Ferdinand sagt, dass es Gift war, erzählt Luise die | |||
wahre Geschichte | |||
-Luise stirbt | |||
-Ferdinand will zum Präsidenten um diesen zu töten | |||
V. / letzte Szene | Ferdinand, Präsident, | -Ferdinand stellt Präsidenten zur Rede | |
Wurm, Miller | -Präsident und Wurm beschuldigen sich gegenseitig | ||
-Miller wirft Ferdinand das Gold zurück | |||
-Ferdinand stirbt | |||
-Präsident und Wurm werden verhaftet | |||
Excerpt out of 10 pages
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- Quote paper
- Steffen Riediger (Author), 1998, Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe - Szenarium, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95669
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