Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert den Roman "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann.
Ziel ist es, die biografischen Hintergründe des Autors, die Handlung des Romans und die Charaktere, insbesondere Felix Krull, zu untersuchen. Die Arbeit soll zudem die zentralen Themen und literarischen Techniken beleuchten, die Mann in diesem Werk verwendet. Der Roman "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann erzählt die Geschichte des charmanten und manipulativen Felix Krull. Der Roman beleuchtet Krulls Leben von seiner Jugend bis zu seinem Aufstieg in höhere gesellschaftliche Kreise durch Täuschung und Betrug.
Inhaltsverzeichnis
1. BIOGRAPHIE
2. INHALTSANGABE
3. CHARAKTERISTIK
Biographie
Er wird im Jahre 1875 in Lübeck als zweiter Sohn des Kaufmanns und Senators der Freien Stadt Johann Heinrich Mann und seiner Frau Julia da Silva-Bruhns geboren.
Während sein Vater Enkel und Urenkel Lübecker Bürger sind, hat seine Mutter in Rio de Janeiro als Tochter eines deutschen Plantagenbesitzers und einer portugiesisch-kreolischen Brasilianerin das Licht der Welt erblickt und ist mit sieben Jahren nach Deutschland verpflanzt worden. Sie ist von ausgesprochenen romantischen Typus, in ihrer Jugend eine viel bewunderte Schönheit und außerordentlich musikalisch.
Nach einem kurzen Intermezzo als Angestellter einer Feuerversicherung und als Redakteur der Zeitschrift ,,Simplicissimus" wird Thomas Mann freier Schriftsteller, der vorerst von einer Rente seiner Mutter in sozialer Sicherheit leben kann. 1902 ist er mit seinem Roman ,,Buddenbrooks", für den er 1929 auch den Nobelpreis erhält, gleich auf Anhieb national und international erfolgreich (bis 1922 erscheinen 60 000 Exemplare). So bleiben ihm Anfangsschwierigkeiten, wie sie viele Schriftsteller erleben müssen, erspart. 1905 heiratet er Katja, die Tochter der reichen Familie Pringsheim. Damit wird er endgültig zum Großbürger und etablierten Autor, der 1904 in einem Brief an seinen Bruder Heinrich meint: ,,Für politische Freiheit habe ich gar kein Interesse."
Doch zu Beginn des Ersten Weltkrieges tritt Thomas Mann, in Gemeinschaft mit Hauptmann, Hofmannsthal, Musil, etc., als Exponent des kriegsbegeisterten deutschen Bürgertums auf, verteidigt seinem Bruder Heinrich gegenüber ,,dieser großen, grundanständigen, ja feierlichen Volkskrieg". Das bringt ihn in Gegensatz zu seinem Bruder, einem frankophilen Pazifisten, den er als politischen ,,Zivilisationsliteraten" abqualifiziert. Der Kontakt zwischen den Brüdern bricht 1922 ab. In der Schrift ,,Betrachtungen eines Unpoltischen" (erscheint 1918) wendet sich Thomas Mann gegen die Demokratie, die er als ,,Fortschrittsradikalismus" bezeichnet, und spricht sich für eine ,,konservative Revolution" aus.
Große Überraschung löst daher sein in der Rede ,,Von deutscher Republik" (1922) abgegebenes Bekenntnis zur Demokratie aus: ,,Es lebe die Republik!" 1924 kommt Thomas Manns großer Roman ,,Der Zauberberg" heraus, der seinen Ruhm festigt.
Am 11. 2. 1933 verlässt Thomas Mann Deutschland, um Vorträge in Amsterdam, Brüssel und Paris zu halten. Auf Anraten seiner Kinder kehrt er nicht mehr zurück und geht in die Schweiz (bis 1938). 1936 wir der aus Deutschland ausgebürgert und exiliert später in die USA, wo er 1944 amerikanischer Staatsbürger wird. Er stirbt 1955 in Zürich.
INHALTSANGABE
Thomas Mann beschreibt in seinem Buch das Leben des Felix Krulls. Felix Krull erachtet die Welt für eine große und unendlich verlockende Erscheinung. Als er das Gymnasium besucht, wird seinen Mitschülern der Umgang mit ihm verboten, da es bei Felix Krull zu Hause nicht ehrbar zugehen solle. In seiner Jugendzeit stellt er sich oft krank, um nicht in die Schule gehen zu müssen. Einsamkeit prägt sein Leben in der Jugend, wie in seinem späteren Jahren. Schon in frühesten Jahren beherrscht Krull die Schauspielerei schon nahe zu perfekt. Er hat seinen Geist und Körper so gut unter Kontrolle, dass es ihm möglich ist, an Fieber, Schüttelfrost, ... zu leiden, ohne wirklich krank zu sein.
Die Firma seines Vaters geht in Konkurs, dadurch ist es ihnen nicht mehr möglich in dem selbigen Lebensstandard weiterzuleben. Das ist der Grund dafür, dass Krulls Vater dann Selbstmord begeht. Dadurch sind seine Mutter und er gezwungen nach Frankfurt zu gehen, wo sie dann zu arbeiten beginnt. In dieser Zeit geht er oft spazieren, um sich Schaufenster anzusehen. Mit den Augen saugt er die gesamten Eindrücke und ihm noch nicht bekannten Dinge in sich auf. Krull hält Droschen auf und ist beim Herbeirufen wartender Equipagen behilflich. Durch sein gutes Gedächtnis ist es ihm eine Leichtigkeit, sich komplizierte Namen einzuprägen. Diese Tätigkeit verhilft ihm zu etwas Geld. Sein Pate Schimmelpreester hat ihm zu einem Beruf in einem Hotel in Frankfurt verholfen.
Doch bevor er diesen antreten darf, muss er zur Ausmusterung. Die Herren bei der Ausmusterung bewundern sein ausgezeichnetes Gehör. Das Ausmu-sterungskomitee ist fasziniert von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten. Auch dieses Mal weiß Krull seinen Verstand gut einzusetzen. Er täuscht epileptische Anfälle vor, wodurch er für untauglich befunden wird. Außerdem lernt Krull in Frankfurt einige Freudenmädchen näher kennen. Roza, eine Prostituierte, lehrt ihn die Liebesschule, die sein restliches Leben sehr positiv beeinflusst.
Auf dem Weg nach Frankreich stiehlt er einer Dame am Bahnhof unbemerkt ein schwarzes Kästchen. In Paris beginnt Krull, als Liftboy in dem Hotel zu arbeiten. Einer seiner Zimmerkollegen ist Stanko, ein Kroate, der ihm dann eine Adresse verrät, wo er den Schmuck aus dem schwarzen Kästchen zu Geld machen kann. Krull verspricht Stanko einen Teil des Erlöses. Als er mit dem Geld zurück kommt, gibt Krull mehr Geld an, als er tatsächlich erhalten hat. Stanko glaubt ihm nicht, und gibt sich dadurch mit weniger Geld zufrieden. Doch die Freundschaft zwischen den beiden geht relativ bald in die Brüche. Auf schlaue Art und Weise hat er ich somit hereingelegt.
Eines Tages steigt die Dame namens Diane Philibert zu ihm in den Lift. Ihr stahl er das Schmuckkästchen. Als Diane Philibert gerade vom Einkaufen zurück kommt, hilft er ihr die Taschen auf ihr Zimmer zu tragen. Darauf hin lädt sie ihn zu sich ein, sie am Abend in ihrem Zimmer aufzusuchen. Die beiden werden miteinander intim und Krull gesteht ihr den Diebstahl des Kästchens. Diane Philibert besteht dann darauf, dass bevor er gehe sie noch ,,unbemerkt" ausraube. Sie will ihn dabei beobachten. Diane Philibert ist ein Mensch, der alles hat. Sie langweilt sich und will durch solche Aktionen ihr Leben interessanter gestalten.
Jeder der Bekanntschaft mit Krull macht, ist von seiner Art und seinem Aussehen fasziniert. Das bringt ihm viele Vorteile in seinem Leben. Schon nach einiger Zeit langweilt ihn sein Beruf als Liftboy. Er verlangt nach Ausweitung seines Daseins nach mehr Möglichkeiten des Austausches mit der Welt. Krull hat Glück und kann seinen Beruf als Liftboy quittieren und als Kellner zu arbeiten beginnen. Dies bietet ihm die Möglichkeit viele neue Menschen kennenzulernen.
Ms Twentyman verliebt sich in ihn. Krull versucht ihr jedoch aus dem Wege zu gehen.
Dadurch, dass er als Kellner arbeitet, lernt er viele Gäste ,,näher" kennen. Lord Kilmarnock ist sehr angetan von Felix Krull. Er will, dass Krull ihn als sein Diener begleite, da er sich sehr einsam fühlt. Doch Krull lehnt das Angebot ab.
Lord Kilmarnock bietet ihm sogar an sein Erbe zu werden, da er kinderlos ist. In diesem Lebensabschnitt führt Felix Krull ein Doppelleben. Er ist einerseits ein Feiner Herr und andererseits Kellner im Hotel. Er mietet sich sogar eine kleine Wohnung, wo er seine Garderobe aufbewahrt. ,,Dort wird dann aus dem Kellner der feine Herr." Er ist sein ganzes Leben lang ein Schauspieler, der sowohl sich als auch anderen etwas vormacht.
Durch Zufall trifft er eines Abends, als er gerade in einem Restaurant sitzt, auf den Marquis Venosta. Dieser bewundert seine plötzliche Verwandlung. Er erzählt Krull, dass seine Eltern ihn zwingen auf eine Weltreise zu gehen, damit er seine Freundin Zaza vergesse. Zaza ist Schauspielerin und darum verbieten die Eltern die Heirat zwischen den beiden. Er hält sich daran, da ihm sein Vater mit Enterbung gedroht hat. Aus diesem Grund bittet er Krull die Weltreise für ihn zu machen.
Nachdem die ganzen Reisevorbereitungen abgewickelt sind, begibt sich Felix Krull auf die Reise. Sein erstes Reiseziel ist Lissabon.
Im Zug beim Abendessen lernt er Herrn Professor Kuckuck kennen. Dieser lädt ihn ein, ihn in seinem Museum in Lissabon zu besuchen. Dadurch lernt Krull Kuckucks Tochter Suzanne kennen. Sie ist eine sehr vorlaute und sture Person. Aus diesem Grund interessiert sich Krull für Suzanne. Doch es ist schwer mit ihr auszukommen.
Krull fasziniert das ,,Doppelspiel" - ,,Ungleich-Zweifache" von Geschwistern oder Mutter und Tochter. Die optischen Unterschiede von Senora Kuckuck und Suzanne Kuckuck studiert er eingehend. Krull ist sehr angetan von Senora Kuckucks animalischem Aussehen und rassigen Hochzeit. Suzanne hingegen stellt für ihn ein liebreizendes Kind dar. Krull verlängert seinen Aufhalt in Lissabon, da er unbedingt Suzannas zarte Lippen küssen will.
Zu guter letzt, als Krull Suzanna gerade küsst, unterbricht ihre Mutter dieses Schauspiel. Sie nimmt Suzanne an der Hand und wirft Krull einen bösen Blick zu. Senora Kuckuck teilt ihm noch mit, dass Suzanne, Herrn Dom Miguels, einen Arbeitskollegen ihres Mannes, heiraten wird.
CHARAKTERISTIK DER HAUPTFIGUREN
Felix Krull verbringt seine Jugendzeit meist ohne Gesellschaft. Er nutzt die Zeit für stille Lektüre und den Mußegang. In dieser Zeit lernt er völlige Kontrolle über seinen Körper zu haben, dass es ihm möglich ist Dinge zu improvisieren. Während seiner Schulzeit nutzt er diese Selbstkontrolle über seinen Körper häufig aus. In den jungen Jahren von ihm steht er seinem ,,Patenonkel" als Modell zur Verfügung. Oftmals verkleidet er sich. Jedes Mal schlüpft er dabei in die Rolle eines anderen, das heißt er ändert seine Persönlichkeit und sein Charakter ändern sich ebenfalls. Als er in Frankreich in dem Hotel arbeitet, führt Felix Krull ein Doppelleben. Einerseits ist er als Liftboy angestellt und andererseits ist er ein Herr von Distinktion. Das Ich des Felix Krulls lässt sich nicht mehr genau definieren, da beide Rolle in sich verschmelzen.
Sein ganzes Leben lang ist er ein Einzelgänger. Er ist ein Mensch, der sich ein Ziel setzt und alles daran setzt dieses dann auch zu erreichen. Am Ende des Buches versucht Felix Krull Suzanne dazu zu bewegen, dass sie ihn küsst. Zu guter Letzt gewährt sie Felix Krull diesen Kuss.
Er ist überaus intelligent und besitzt ein sehr ausgeprägte Menschenkenntnis. Er weiß genau, wie er mit Leuten umgehen muss, was er zu ihnen sagen muss, um an sein Ziel zu gelangen. (Er ,,stapelt" hoch, um auf den Titel zu sprechen zu kommen). Er nutzt die Oberflächlichkeit der Menschen aus. Er profitiert auch von seinem Aussehen, vieles im Leben wird ihm dadurch erleichtert. Er ist sehr begabt und erlernt Dinge schnell. Als er als Kellner aushilft, stellt Felix Krull den anderen Kellner schon nach kurzer Zeit in den Schatten. Die Gäste sind fasziniert durch sein Aussehen und seinem Umgang mit den Speisenden.
Diane Philibert
Sie ist Felix Krulls Geliebte und besitzt sehr viel Geld. Sie langweilt sich ihres Daseins. Auf Grund ihres vielen Geldes kann sie sich alles ermöglichen. Durch außergewöhnliche Aktionen versucht sie ihr Leben interessanter zu gestalten. Sie will Felix Krull zusehen, wie er sie bestiehlt und sich dann still und leise aus ihrem Zimmer schleicht. Diane Philibert bittet ihn sogar, dass er sie schimpfen und schlagen möge. Felix Krull lehnt dies jedoch ab. Diane Philibert glaubt, dass sie besser ist als er, nur weil sie einer höheren Gesellschaftsschicht angehört.
Suzanne
Sie st die Tochter von Professor Kuckuck. Sie ist ein eigensinniges, stures aber hübsches Mädchen. Felix Krull ist fasziniert von ihr. Sie lässt sich nichts sagen, sondern möchte immer selbst ihren Kopf durchsetzten. Suzanne kann auch nicht leicht beeindruckt werden. Felix Krull muss einige Zeit investieren, bis sie ihm einen Kuss gewährt.
- Quote paper
- Nina Richter (Author), 1998, Mann, Thomas - Felix Krull, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95661
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