"Geschichten aus dem Wiener Wald" -Volksstück vonÖdön
von Horváth
Anlaß: Popularität des Werks; Interesse an der Zeitepoche
Zum Verfasser: - Ödön von Horváth (1901-1938) in Österreich
- Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten
- Ausübung von Kritik an die Gesellschaft als Schriftsteller
- erste Entwürfe zu diesem Themenbereich um 1928
- Uraufführung von "Geschichten aus dem Wiener Wald" 1931 in Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin
- kein großer Anklang bei den Nazis; Bezeichnung als "Miststück"
- gewürdigt von den anti-nationalistischen Schriftsteller
Inhalt des Werks:
Marianne, eine Frau auf der Suche nach ihr Glück jenseits der Konventionen, wird schließlich gezwungen, das zu tun, was die Gesellschaft von ihr erwartet.
Marianne, eine freundliche u. liebenswürdige Tochter, ist von ihrem Vater dem Metzgermeister Oskar versprochen - Sie liebt aber Alfred, einen eleganten Strizzi, der von Rennwetten u. dunklen Geschäften lebt - Sie sagt die Verlobung mit Oskar ab u. heiratet Alfred - Der Vater schmeißt sie aus dem Haus - Sie bekommt ein Kind mit Alfred - Er liebt sie nicht mehr, da sie ihm finanziell anhänglich ist - Um sie loszuwerden, schickt er sie zu einem Nachtlokal, u. das Kind bringt er bei seiner Großmutter unter - Wegen finanziellen Nots muß sie halbnackt auf der Bühne tanzen - Marianne lehnt erneut das Heiratsangebot von Oskar ab, da er nur sie will, aber nicht ihr Kind - Sie kommt durch eine falsche Beschuldigung ins Gefängnis - Das Kind stirbt - Versöhnung mit dem Vater nach der Entlassung - Oskar erklärt sich bereit, sie zu heiraten
Zu den Hauptfiguren:
Marianne:
- will ihre "Fesseln" brechen, nicht unterdrücken lassen und den Mann heiraten, den sie liebt
- ist ein Symbol dafür, was Frauen damals passiert, die sich nicht auflehnen
- wird ausgegrenzt, verachtet, und vom eigenen Vater verstoßen
- will mehr aus ihrem Leben machen, hat aber keine Chance, ohne Mann durchzukommenDer Vater(Zauberkönig):
- ist verlogen schimpft über seine tote Frau, aber bei der Verlobungsrede: "Es tut mir heute noch in der Seele weh, daß Gott der Allmächtige es meiner unvergeßlichen Gemahlin nicht vergönnt hat."
- verurteilt seine eigene Tochter, weil sie halbnackt auftritt, hat aber keine Hemmungen, zu einer Prostituierten an die Bar zu gehen
- denkt nur an sich und sieht Frauen als Dienstmädchen an, die gefälligst gesund zu sein haben
Oskar
- ist ein scheinheiliger Christ, der nach außen so fromm und kinderlieb tut, sich dann aber weigert, Mariannes Kind zu akzeptieren
- liebt Marianne tatsächlich aber ist nicht sehr bewandert in Sachen Liebe
Alfred
- ist opportunistisch, nimmt was er bekommt, hatte mit Marianne nur einen Flirt vor
- will ans schnelle Geld kommen, auch durch Betrug u. schlägt sich auf die für ihn nützliche Seite
Interpretation:
- Kritik an der Unterdrückung der Frauen und Verlogenheit in der Familie des kleinen Bürgertums
- Aufdeckung von Schiebereigeschäfte, Spielleidenschaft und Prostitution in der Wiener Vorstadt
- Kritik an den Moralvorstellungen der damaligen Kirche
- Wecken vom Mitgefühl für die sog. "gefallenen" Menschen damals
- Arbeit zitieren
- Tuan Tu Schmucker (Autor:in), 1998, Horváth, Ödön von - Geschichten aus dem Wiener Wald, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95612
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