Diese Arbeit soll einen kleinen Überblick über die unterschiedlichen Naturauffassungen des Lyrikers Günther Eich geben. Dazu wird zunächst anhand des Lebenslaufes erklärt, worin dieser Wandel eventuell begründet werden kann. Danach werden die Auffassungen kurz wiedergegeben und anhand zwei seiner Gedichte verdeutlicht. Die Gedichte liegen zwar zeitlich recht nah beieinander und sind beide in der Nachkriegszeit verfaßt worden, dennoch enthält ersteres einige Elemente der Vorkriegslyrik Eichs.
Günther Eich wurde am 1.2.1907 im dörflichen Lebus bei Frankfurt an der Oder geboren. Die ersten zwölf Jahre seines Lebens verbrachte er in Dörfern oder Kleinstädten. Dies erklärt eventuell die später öfter wiederkehrende Sehnsucht nach der Idylle. Sein Vater war Gutsverwalter und Rechnungsführer. 1918 bekam Eich das erste Mal Kontakt mit der Stadt, da seine Familie nach Berlin umzog. Dort starben jedoch in kurzer Folge seine Mutter und seine Großmutter, und Eich kehrte in die Kleinstadt (Oettingen) zurück. 1925 machte er sein Abitur in Leipzig und begann kurz darauf mit dem Studium der Volkswirtschaft und später auch der Sinologie.
1932 brach er das Studium ab und wandte sich vollständig der Redaktion der Zeitschrift "Die Kolonne" zu. Deren Programm wandte sich gegen eine urbane, neusachlich- sozialkritische Moderne.
Während der Nazizeit erlaubte es ihm seine Rundfunkstellung, sich ein Haus an der Ostseeküste zu kaufen. Die Jahre zwischen 1933 und 1940 wurden zu Eichs produktivster Zeit . Jedoch wurde Eich mit dem Hörspiel "Deutsche Kalender. Monatsbilder vom Königswusterhäuser Landboten" zunehmend in die NS-Propaganda-Maschinerie verstrickt . Die Erkenntnis dieser Verstrickung und der gleichzeitigen finanziellen Abhängigkeit vom Rundfunk führte zu einer Selbstentfremdung Eichs. Diese Entfremdung trug auch zu einer wesentlichen Änderung seiner Werke bei .
Die ersten Nachkriegsjahre waren nun geprägt vom Existenzkampf, dem Zurechtkommen mit der Selbstentfremdung und den Schwierigkeiten mit seiner drogenabhängigen Ehefrau. Dies waren einige Gründe dafür, daß sich Eichs Weltansicht verdüsterte. Es folgte die Zeit der Kahlschlagliteratur, jedoch gab es auch wieder einen Rückgriff auf die Vorkriegslyrik und somit eine Erneuerung der "magisch- beschwörenden Seinsdichtung".
Eichs Leben war außerdem geprägt durch [...]
Inhaltsverzeichnis
- Eichs Naturlyrik im Wandel- ein Vergleich der Gedichte „Die Häherfeder" und „Variationen über eine Novemberlandschaft"
- Eichs Natur-auffassung im Wandel- ein Vergleich der Gedichte „Die Häherfeder" und „Variationen über eine Novemberlandschaft"
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die unterschiedlichen Naturauffassungen des Lyrikers Günther Eich, insbesondere im Vergleich der Gedichte „Die Häherfeder" und „Variationen über eine Novemberlandschaft". Die Arbeit untersucht, wie sich Eichs Sicht auf die Natur im Laufe seines Lebens und insbesondere während der Nachkriegszeit entwickelt hat.
- Die Entwicklung von Eichs Naturauffassung
- Die Rolle der Natur in Eichs Werk
- Der Vergleich der Gedichte „Die Häherfeder" und „Variationen über eine Novemberlandschaft"
- Die Bedeutung von Sprache und Symbolen in Eichs Naturlyrik
- Die Auswirkungen von Krieg und Nachkriegszeit auf Eichs Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Eichs Natur-auffassung im Wandel- ein Vergleich der Gedichte „Die Häherfeder" und „Variationen über eine Novemberlandschaft":
Die Hausarbeit beginnt mit einer kurzen Darstellung von Eichs Leben und Werk, um den Kontext für die spätere Analyse seiner Naturlyrik zu schaffen. Besonderes Augenmerk wird auf die Veränderungen in Eichs Weltanschauung während der Nazizeit und den Nachkriegsjahren gelegt. Die Arbeit stellt die These auf, dass diese Veränderungen auch in Eichs Naturauffassung deutlich werden.
- „Die Häherfeder":
Das Gedicht „Die Häherfeder" aus dem Jahr 1947 zeigt die typische Naturauffassung Eichs aus der Vorkriegszeit. Die Natur wird als Quelle des Geheimnisses und der Wahrheit dargestellt, die dem Menschen zwar zugänglich ist, aber letztlich nicht vollständig erfasst werden kann. Das lyrische Ich des Gedichts sehnt sich nach dieser Wahrheit, die es in der Natur sucht und die es in der Häherfeder zu finden glaubt. Die Häherfeder symbolisiert die Vermittlungsinstanz zwischen Mensch und Natur, die das Geheimnis des Lebens trägt. Das Gedicht zeichnet sich durch eine einfache Sprache und ein klares Reimschema aus, was seinen sachlichen Charakter unterstreicht.
- „Variationen über eine Novemberlandschaft":
Das Gedicht „Variationen über eine Novemberlandschaft" aus dem Jahr 1948 hingegen zeigt eine deutlich veränderte Naturauffassung Eichs. Die Natur wird hier nicht mehr als Quelle des Geheimnisses, sondern als Ort der Vergänglichkeit und des Absterbens dargestellt. Die Sprache des Gedichts ist komplexer und bildhafter, was den düsteren und bedrohlichen Charakter des Textes verstärkt. Die Natur erscheint als ein feindlicher Ort, der dem Menschen keinen Trost mehr bietet. Die Sprache des Gedichts ist geprägt von militärischen Begriffen und Bildern, die die Zerstörung und den Verlust der Nachkriegszeit widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Günther Eich, Naturlyrik, Naturdeutung, „Die Häherfeder", „Variationen über eine Novemberlandschaft", Vorkriegslyrik, Nachkriegslyrik, Symbolismus, Sprache, Krieg, Vergänglichkeit, Geheimnis, Wahrheit, Trost, Hoffnung, Düsternis, Bedrohung.
- Citation du texte
- Kathrin Schwarz (Auteur), 1998, Eichs Naturlyrik im Wandel - ein Vergleich der Gedichte Die Häherfeder und Variationen über eine Novemberlandschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9546
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