Fiskalpolitik im Klassisch-Neoklassischen Modell
Fiskalpolitik ist im Klassisch-Neoklassischen Modell eigentlich nicht notwendig, da die Volkswirtschaft von selbst ein Gleichgewicht erreicht. Was passiert aber, wenn der Staat trotzdem fiskalpolitische Maßnahmen ergreift?
Das Arbeitsangebot bleibt unbeeinflusst, da dieses nur vom Reallohn abhängig ist, das bedeutet auch, daß die Produktion gleich bleibt (Vollbeschäftigungsoutput).
Am Gütermarkt hingegen erhöht sich nun die Nachfrage um die Staatsnachfrage G:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Jede Zunahme der Staatsnachfrage muß die private Nachfrage im gleichen Umfang verdrängen damit die Gesamtnachfrage weiterhin dem konstanten Güterangebot entspricht Dies wird ersichtlich, wenn man bedenkt, daß die Güternachfrage gleich dem Güterangebot sein muß, welches gleich dem Vollbeschäftigungseinkommen ist:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Verdrängung nennt man Crowding-Out. In diesem Fall spricht man von totalem Crowding-Out, da jede Erhöhung der Staatsnachfrage die private Nachfrage in genau gleicher Höhe verdrängt. Durch die Erhöhung der Staatsnachfrage steigt auch der Zins von[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] auf[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] dadurch verringert sich die private Nachfrage verringert von I0 auf I1 wobei sich allerdings die gesamte Nachfrage auf[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] erhöht. Wie aus Abb.1 ersichtlich ist nimmt gleichzeitig auch die Ersparnis zu wodurch die Abnahme der Investitionsnachfrage geringer ausfällt als die Erhöhung der Staatsnachfrage. Wenn allerdings die Ersparnisse zunehmen muß der Konsum zurückgehen. Addiert man den Rückgang der Investitionsnachfrage und den Rückgang des Konsums so kommt man exakt auf die Erhöhung der Staatsnachfrage. Somit ist die Verdrängung total.
Die Wirkung der Fiskalpolitik im Keynsianischen-Modell:
Eine expansive Fiskalpolitik bewirkt eine Rechtsverschiebung der IS-Kurve, da eine Erhöhung der Staatsausgaben natürlich auch die gesamte Nachfrage erhöht. Die Wirtschaft geht vom alten Gleichgewichtspunkt[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]zum neuen Punkt[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]. An diesem Punkt herrscht ein höheres Zins- und Einkommensniveau. Die Verschiebung der IS-Kurve errechnet sich aus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
D.h. wenn die Staatsausgaben um z.B. 50 steigen und der Multiplikator 2 beträgt, so verschiebt sich die IS-Kurve um 100 nach rechts. Somit steigt der Output und mit ihm auch der Zinssatz, da es durch den Einkommensanstieg eine höhere Geldnachfrage gibt. Die Einkommenserhöhung fällt aber, wie aus Abb. 2 ersichtlich, geringer aus als der durch den einfachen Multiplikator ausgelöste Effekt (Ye * _A), da nämlich der höhere Zinssatz nun einen Teil der Investitionsausgaben verdrängt (Crowding-Out). Die tatsächliche Erhöhung des Outputs errechnet sich aus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ebenfalls ist aus dem Diagramm ersichtlich, daß die Verdrängung um so geringer ist · je flacher die LM-Kurve ist (je größer die absolute Zinsabhängigkeit der Geldnachfrage) · je steiler die IS-Kurve ist (je kleiner die absolute Zinsabhängigkeit der Investitionen)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
_A = Erhöhung der Staatsausgaben
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zusammengefaßt bedeutet das, wenn man sich zuerst Punkt[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]im Gleichgewicht befindet, und dann die Staatsausgaben erhöht, sich auf den Punkt[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] wie der Output, jedoch der Geldmarkt ist nicht länger im Gleichgewicht. Da nun das Einkommen gestiegen ist, erhöht sich auch die Geldnachfrage, das hat wiederum einen Zinsanstieg zufolge. Durch diesen Zinsanstieg gehen allerdings die Investitionsausgaben der Unternehmer zurück und daher sinkt wiederum die aggregierte Nachfrage. Der Gleichgewichtspunkt ist daher[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten].
Fiskalpolitik im Modell beschr[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] nkt flexibler Preise und [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
Bisher haben wir die Wirkung der Fiskalpolitik unter der Annahme untersucht, daß sie die Preise und Löhne fix sind. Was passiert aber, wenn dies nicht der Fall ist?
Man geht wieder von einem Punkt [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] aus, indem sich die Wirtschaft auf Vollbeschäftigungsniveau (Y) befindet. Expansive Fiskalpolitik verschiebt nun die IS-Kurve und die aggregierte Nachfragefunktion nach rechts. Dadurch werden auch die Preise erhöht wodurch sich die LM-Kurve geringfügig nach links verschiebt. Man befindet sich jetzt im kurzfristigen Gleichgewichtspunkt[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]mit erhöhten Preisen, erhöhter Produktion (über dem Vollbeschäftigungsniveau) und erhöhten Zinsen. Das Zinsniveau steigt, wie bereits vorher erläutert, deshalb, damit der Geld- und Gütermarkt im Gleichgewicht sind. Der Punkt E1 ist allerdings nur temporär, da er über dem Vollbeschäftigungsniveau liegt. Diese
Überbeschäftigung löst Lohn- und Preiserhöhungen aus. Diese Preiserhöhungen reduzieren die reale Geldmenge, steigern somit das Zinsniveau wodurch wiederum ein Nachfrage- und Produktionsrückgang bewirkt wird, bis sich die Wirtschaft wieder im Gleichgewichtspunkt[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] auf Vollbeschäftigungsniveau befindet. Allerdings kennzeichnen diesen Punkt nun höhere Preise und ein höheres Zinsniveau.
Kurzfristig hat hier die expansive Fiskalpolitik positive Effekte auf die Produktion sowie auf die Beschäftigung und kann daher als kurzfristige Stabilisierungspolitik verwendet werden.
Langfristig kommt es allerdings wieder zum sogenannten Crowding-Out Effekt, der eine Konsequenz des langfristig fixierten Vollbeschäftigungsniveau ist. Die erhöhte Staatsnachfrage kann daher nur zu Lasten der privaten Nachfrage erfüllt werden.
Generell ist zu sagen, daß Fiskalpolitik natürlich nur dann sinnvoll ist, wenn sich die Wirtschaft nicht im Gleichgewicht befindet um eben zu einem solchen zu kommen. Hierbei ist allerdings zu beachten das die ,,Dosierung" stimmt. Ergreift man nämlich zu starke fiskalpolitische Maßnahmen kann es passieren, daß man sozusagen über sein Ziel hinausschießt. Dann braucht die Wirtschaft durch die autonome Anpassung hin zum Gleichgewicht meist erst länger als hätte man keine Maßnahmen ergriffen.
Zusammenfassung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Citar trabajo
- Christian Schwab (Autor), 1999, Fiskalpolitik im neoklassischen und keynesianischen Modell, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95433
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