Die Einsendeaufgabe setzt sich mit dem Feld der Psychologie des Gesundheitsverhaltens auseinander. Dabei beginnt sie mit den Ausführungen zur Selbstwirksamkeitserwartung. Darauf folgen Erläuterungen zu Suchterkrankungen, hier spezifisch die Alkoholsucht. Im dritten Teil folgt das Beratungsgespräch, das die Rolle des Beraters und den Gesprächsverlauf thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung
1.3 Gegenüberstellung zweier wissenschaftlicher Studien
2 SUCHTERKRANKUNG (ALKOHOLSUCHT)
2.1 Definition Alkoholsucht
2.2 Theoretische Grundlagen
2.3 Entstehung
2.4 Überblick über aktuelle Daten und Zahlen
2.5 Präventions- und Interventionsprogramme
2.6 Konsequenzen für eine gesundheitsorientierte Beratung
3 BERATUNGSGESPRÄCH
3.1 Das Transtheoretische Modell (TTM)
3.2 Rolle des Beraters
3.3 Gesprächsverlauf
4 LITERATURVERZEICHNIS
5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Tabellenverzeichnis
5.2 Abbildungsverzeichnis
1 Selbstwirksamkeitserwartung
In den folgenden drei Teilkapiteln wird das Konstrukt der Selbstwirksamkeitserwartung (Kompetenzerwartung) genauer erläutert.
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
Unter Selbstwirksamkeitserwartung versteht man „die eigene Überzeugung, bestimmte Situationen bewältigen, etwas bewirken und sein Leben selbst kontrollieren zu können“ (Hobmair, 2008, S.172).
Selbstwirksamkeit (engl. self-efficacy) ist also die individuelle Überzeugung eines Menschen, in einer bestimmten Situation die bestmögliche Leistung zu zeigen. Dabei gibt es einige Einflussfaktoren auf die Gefühle eines Menschen: Einsicht, Wahrnehmung, Motivation. Wenn es zu Konflikten oder schwierigen Situationen kommt, ist es von enormer Bedeutung, dass man eine positive Einstellung mitbringt damit diese Situationen gemeistert werden können. Denn Menschen neigen oft dazu, scheinbar schwierigen Situationen aus dem Weg zu gehen. Auch wenn eine Person in der Lage ist eine bestimmte Situation zu meistern, wird erst überlegt, ob man wirklich dazu im Stande ist, weil man glaubt, dass einem das Nötige fehlt. Selbstwirksamkeit steht also für das Gefühl des eigenen Könnens, nicht zu verwechseln mit dem Selbstvertrauen. Der Erwerb von Selbstwirksamkeitserwartung wird am Stärksten durch direkte Erfahrungen beeinflusst. Indirekte Erfahrungen (Beobachtung einer Person) sind auch von enormer Bedeutung, da man sich mit der Modellperson identifizieren kann. Des Weiteren kann es zu einer höheren Selbstwirksamkeitserwartung mit symbolischen Erfahrungen (verbale Ermutigung) kommen, denn so steigt das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen. Die Gefühlserregung (Emotionen) spielt im Vergleich zu den direkten Erfahrungen eine nicht so große Rolle in der Stärkung der Selbstwirksamkeit. Alles in allem kann man sagen, dass eine hohe Selbstwirksamkeit günstige Voraussetzungen zur Bewältigung schwieriger Situationen schafft (Studienbrief, S127).
Eine weitere Definition der Selbstwirksamkeitserwartung ist „die subjektive Gewissheit neue und schwierige Anforderungssituationen auf Grund eigener Kompetenzen bewältigen zu können“ (Jerusalem & Hopf, 2002).
Dieses Konzept bezieht sich ähnlich wie das oben genannte Zitat auf Banduras sozialkognitive Theorie. Es werden also Prozesse (Motivation, Emotionen, etc.) durch die subjektive Überzeugung gesteuert.
1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung
In dem oben dargestellten Diagramm wird die Selbstwirksamkeit zu sportlichen Aktivität dargestellt. Hierfür wurden fünf Personen aus dem beruflichen Umfeld befragt, ob diese in der Lage sind, eine sportliche Aktivität auch dann noch auszuführen, wenn widrige Umstände herrschen. Um diese Merkmale zu erfassen, wurde ein 12-Item-Instrument (SSA-Skala) benutzt (Fuchs & Schwarzer, 1994, S.141).
Des Weiteren wurden sieben Antwortvorgaben verwendet, mit drei Einstufungskategorien: gar nicht - vielleicht - ganz sicher. Durch das Aufsummieren der zwölf Antwortmöglichkeiten kommt man auf den entsprechenden Score für jede Person. Der maximal zu erreichende Wert liegt bei 84, demgegenüber ist 12 der Mindestwert. Die y-Achse zeigt den Score auf, welcher bei Person 3 den höchsten Wert von 65 aufweist. Je höher der Score desto höher ist die Selbstwirksamkeitserwartung. Daraus resultiert, dass der Proband eine sehr hohe Selbstwirksamkeitserwartung besitzt. Person 4 hat den geringsten Score von 53, daraus lässt sich schließen, dass dieser Proband eher weniger Sport treibt als beispielsweise Person 3. Die restlichen drei Probanden liegen mit einem Score im Bereich des Wertes 55 und weisen damit eine Selbstwirksamkeit auf, die leicht über dem Mittelwert liegt. Zudem ist auffällig, dass die männlichen Probanden (Personen 2,3 & 5) eine höhere Selbstwirksamkeit aufzeigen als die Frauen (Personen 1,4). Bei einer Umfrage von fünf Personen ist es allerdings möglich, dass es Zufall war. Alles in allem ist festzuhalten, dass die SSA-Skala darüber Aufschluss gibt, wie sportlich aktiv beziehungsweise wie sportlich inaktiv eine Person ist.
1.3 Gegenüberstellung zweier wissenschaftlicher Studien
Im Folgenden werden zwei Studien verglichen, welche sich mit dem Thema der Selbstwirksamkeitserwartung auseinandersetzen. Auf der einen Seite geht es um den Einfluss von Ergebnis- und Selbstwirksamkeitserwartung auf die Ergebnisse einer Rehabilitation nach Hüftgelenkersatz (Dohnke, Müller-Fahrnow & Knäuper, 2006). Auf der anderen Seite beschreiben Schneider, J. und Rief, W. (2007) die Selbstwirksamkeitserwartung und Therapieerfolge bei Patienten mit anhaltender somatoformer Schmerzstörung.
Tab. 1: Vergleich zweier Studien
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Offene Fragestellung:
- Üben die Verbesserungen in den genannten Bereichen ihren Einfluss auf die Steigerung auf der SelbstwirksamkeitserWartung jeweils direkt oder indirekt aus?
- Wie groß ist bei gleichzeitiger Berücksichtigung aller genannten Bereiche der relative Einfluss der einzelnen Bereiche?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Folglich lässt sich sagen, dass es bei beiden Studien um das Thema der Selbstwirksamkeitserwartung geht. Dohnke et al. (2006) beschreibt eher die das Wohlbefinden der Patienten, wohingegen Schneider und Rief (2007) sich eher auf psychische Faktoren beziehen. Des Weiteren ziehen beide Studien Schlüsse von Reha-Beginn bis Reha-Ende, doch bei Dohnke et al. (2006) geht es über sechs Monate nach Reha-Ende hinaus. Unterschiede findet man auch deutlich bei dem Untersuchungsdesign. Auf der einen Seite eine Feldstudie bei Schneider und Rief (2007), auf der anderen Seite eine multizentrische Längsschnittstudie. Außerdem ist die Anzahl der Hüft-TEP Patienten mit n = 1065 deutlich höher als die Patienten mit somatoformer Schmerzstörung n = 316.
Letztendlich ist aus der Gegenüberstellung zu schließen, dass die Selbstwirksamkeit der Patienten bei Dohnke et al. (2006) ausgeprägter ist als die von Schneider und Rief (2007). Aufgrund der oben genannten Aspekte ist ein Vergleich beider Studien schwer möglich.
2 Suchterkrankung (Alkoholsucht)
In den folgenden 6 Teilaufgaben wird Alkoholsucht genauer erläutert.
2.1 Definition Alkoholsucht
Alkoholsucht wird definiert als „chronische Verhaltensstörung, die bestimmt wird durch exzessives Trinken durch Alkohol über das sozialübliche Maß hinaus, unter anderem mit der Folge körperlicher und psychischer Abhängigkeit“ (Payk & Brüne, 2013).
Alkoholsucht ist eine seelische Erkrankung, bei der eine Droge (Alkohol) in rauen Mengen konsumiert wird. Es kann alle gesellschaftliche Schichten treffen und ist deshalb sehr schwierig zu erkennen. Symptome für Alkoholsucht sind das allgemeine Verlangen nach Alkohol. Des Weiteren sind das ständige Denken sowie die Vernachlässigung von Freunden und Familie ein weiteres Anzeichen auf Alkoholsucht. Alkoholsüchtige nehmen Dinge in Kauf, beispielsweise das Verlassen der Familie damit sie ungestört Alkohol konsumieren können.
Merkmale einer Sucht (Fertinger, 2000):
1. intensives Verlangen, einen Wirkstoff (Alkohol) zu konsumieren, sich in eine bestimmte Situation zu begeben
2. Neigung, die Dosis des Wirkstoffes zu steigern oder sich in eine bestimmten Zustand zu versetzen
3. physische, psychische und soziale Abhängigkeit von der angenehmen Wirkung des Wirkstoffes
4. Entzugserscheinungen, wenn der Wirkstoff, die bestimmte Situation nicht erreicht werden kann
5. Den Sinn, den der Abhängige in der Sucht sieht
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- Arbeit zitieren
- Ronnie Straßer (Autor:in), 2018, Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung, Alkoholsucht und Beratungsgespräch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/953998
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