Die Arbeit stellt ein Projekt dar, um gegen den schlechten Einfluss des Raps ein Statement zu setzen, dass sich gegen die Schattenseiten des Raps wehrt. Das Projekt trägt den Namen „Geschlechterungleichheiten im deutschen Rap“. Das Anliegen ist es hierbei, dass vor allem Jugendliche auf das Problem des Sexismus und der Rollenklischees aufmerksam gemacht werden, sich damit auseinandersetzen und lernen in der Lage zu sein, ihr Verhalten und das anderer zu reflektieren.
Der Slogan des Projekts lautet: „Nutze deinen Verstand beim Rappen, denn sonst machst du dich zum Deppen!“. Jener soll die Jugendlichen, die Zielgruppe, ansprechen, zum Nachdenken anregen und Lust auf neue Musik machen. Die konkrete Fragestellung des Projekts lautet daher: Inwieweit beeinflusst der deutsche Rap Jugendliche, hinsichtlich ihres Denkens, bezüglich der (mangelnden) Gleichbehandlung der Geschlechter und in Bezug auf Rollenklischees und Sexismus?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Hinführung zum Thema und Relevanz
Hauptteil: Projektentwurf
Projektziele
Klafkis Bildungstheorie
Theoretischer Kontext
Fazit
Anhang
Ablaufplan
Literaturverzeichnis
Einleitung: Hinführung zum Thema und Relevanz
Capital Bra, Loredana, Farid Bang, KC Rebell, Apache, Marteria und Co.: dies sind alles deutsche Rapper, die mithilfe ihres musikalischen Talents bekannt und angesehen sind, siehe Capital Bra, welcher der erfolgreichste Künstler mit der Anzahl seiner Nummer eins Hits ist (vgl. Homepage offizielle Charts). Aber nicht nur durch Quantität, sondern ebenso durch die Qualität z.B. ihrer Texte. Die Liedschriften sind provokant, aufrüttelnd und metaphorisch, so z.B. Apaches Titel, welcher zugleich der Refrain seines Songs darstellt: „Du kleine Hure“. Doch nicht nur das, denn sie können genauso frauenfeindlich, diskriminierend, sexistisch, klischeebehaftet und beleidigend sein. Wenn das der Fall ist, fühlen sich Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Senioren angegriffen, verletzt und bedeutungslos. So etwas ist nicht Sinn des deutschen Raps. Er sollte vielmehr für Toleranz, Respekt und Gleichberechtigung stehen. Denn der sogenannte deutsche Gangster-Rap hat mit dem ursprünglichen Rap nur noch wenig zu tun. Zu Beginn war es nur ein „schneller rhythmischer Sprechgesang in der populären Musik“ (Duden, 2020) und eine „Gesangstechnik, die im Hip Hop verwendet wird.“ (Gonzalez-Quijano, 2013). Dabei ist keine Rede von diskriminierenden Inhalten oder Ähnlichem. Die Quelle dessen liegt im Englischen und bedeutet so viel wie Plauderei, Unterhaltung und stoßweises Sprechen. Darüber berichten auch Davide Bortot und Jan Wehn in ihrem Buch: „Könnt ihr uns hören?: Eine Oral History des deutschen Rap“ (2019. S.3). Der Rap war nicht schon immer in Deutschland zu finden, sondern fand erst in der Mitte der 1980er Jahre seinen Weg von den USA herüber. Weiterhin sprechen sie über die Beeinflussung der Alltagssprache durch den Rap und die Prägung kultureller Werte (vgl. Ebd.), was mir später als Ausgangspunkt dienen wird.
Um gegen den schlechten Einfluss ein Statement zu setzen, wollte ich ein Projekt erschaffen, das sich gegen die Schattenseiten des Rap wehrt. Natürlich gibt es auch positiv zu bewertende Musiker, die sich für gute Werte einsetzen und das ist auch dringend notwendig. Aber es beherrschen einfach zu viele „schwarze Schafe“ den Markt, bei denen man nicht mehr länger wegsehen kann. Deswegen möchte ich mit meinem Projekt „Geschlechterungleichheiten im deutschen Rap“ ein Statement dagegen setzen. Mein Anliegen ist es hierbei, dass vor allem Jugendliche auf das Problem des Sexismus und der Rollenklischees aufmerksam gemacht werden, sich damit auseinandersetzen und ihr Verhalten und das anderer in der Lage sind zu reflektieren. Jene Begrifflichkeiten werde ich im Anschluss genauer definieren.
Daraus ergab sich der Slogan des Projekts: „Nutze deinen Verstand beim rappen, denn sonst machst du dich zum Deppen!“. Jener soll die Jugendlichen, meine Zielgruppe, ansprechen, zum Nachdenken anregen und Lust auf neue Musik machen. Wiederum daraus konnte ich dann die konkrete Fragestellung meines Projekts: „Inwieweit beeinflusst der deutsche Rap Jugendliche, hinsichtlich ihres Denkens, bezüglich der (mangelnden) Gleichbehandlung der Geschlechter, in Bezug auf Rollenklischees und Sexismus?“, ableiten. Ich möchte die Jugend für das Thema sensibilisieren und demnach sollen sie sich eine eigene Meinung bilden können und ihre Interaktionen reflektiert beurteilen. Denn laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erleben 63% der Frauen, hingegen „nur“ 39% der Männer, im Jahr 2020, in ihrem Alltag eine Form von Sexismus gegen sich oder nehmen jenen gegenüber anderen wahr (vgl. Wippermann, 2020, S.32). Dieser große Teil der Betroffenen zeigt, wie wichtig es ist, dass die Schüler/innen eigene Verhaltensweisen und auch die von Bekannten und Fremden z.B., aktiv hinterfragen und richtig zuordnen können. Sie sollen nicht einfach wegsehen, sondern für ihre Mitmenschen einstehen. So zeigt auch eine Statistik, dass die Verwendung der frauenfeindlichen Begriffe im deutschen Rap massiv zunimmt. Im Jahr 2001 lag der Durchschnitt pro Album bei ca. 14 und im Jahr 2014 schon bei 24 Wörtern (vgl. Scherer, 2016). Aufgrund dessen lassen sich der Sexismus und die Geschlechterklischees gegenüber Frauen als gesellschaftliches Schlüsselproblem nach Klafki bezeichnen. „Schlüsselprobleme sind die wesentlichen Kernprobleme einer Gesellschaft. Das meint Friedensfragen, Umweltfragen, gesellschaftlich produzierte Ungleichheit, Gefahren und Möglichkeiten neuer technischer Steuerungs-, Informations- und Kommunikationsmedien, Subjektivität des Einzelnen und das Phänomen der Ich-Du-Beziehung“ (Klafki, 2007, S.56-60), auf welche ich später noch zu sprechen komme.
Für die Schüler/innen ist es relevant und empfehlenswert an meinem Projekt teilzunehmen, da sie mithilfe dessen lernen, dass der deutsche Rap nicht immer realitätsnah und alltagstauglich ist. Denn es werden z.B. Bezeichnungen für Frauen, wie: „Bitch: Fresse! Bevor ich dir den Sack in den Mund presse!“ (Kool Savas, 2000, Lutsch mein Schwanz), genutzt, die im hier und jetzt gar keine Anwendung finden sollten. Exakt das möchte ich den Teilnehmern/ Teilnehmerinnen vermitteln. Im Folgenden werde ich dies in meinem Projektentwurf anhand Klafkis Bildungstheorie, dem wissenschaftlichen Kontext, dem Ablaufplan und dem anschließenden Fazit vertiefen.
Hauptteil: Projektentwurf
Projektziele
Mein Projekt trägt den Namen Geschlechterungleichheiten im deutschen Rap. Um dies zu spezifizieren, habe ich mir einen Slogan und ein Logo überlegt. Meinen Slogan: „Nutze deinen Verstand beim rappen, denn sonst machst du dich zum Deppen!“, soll die Jugendlichen ansprechen und schon von Beginn an zum Nachdenken anregen. Dabei könnten sogleich Fragen aufkommen wie: „Wieso sollte ich mich zum Deppen machen, wenn ich rappe? Worauf sollte ich beim rappen achten? Was hat der Rap genau mit dem Verstand zu tun?“ usw. So wird bei den zukünftigen Teilnehmer/innen gleich Interesse und Aufmerksamkeit erregt. Daraus wiederum ergab sich das Logo:
„Raptastisch: gemeinsam. gleichberechtigt.“ Dabei ist ein Neologismus, „Raptastisch“, entstanden. Jener setzt sich aus den Wörtern „Rap“ und „fantastisch“ zusammen. Dies finde ich sehr passend, da der Rap viel mit kreativer Auslebung zu tun hat. Die zwei Worte „gemeinsam. gleichberechtigt.“ stehen für die Zusammenarbeit der Teilnehmer, und dass sie eine diskriminierungsfreie Gemeinschaft werden, in der sich gegenseitig unterstützen. Daher auch die Punkte am Ende der Wörter, da es fest und unumstößlich ist. Die Note und die Schallplatte stehen für den Bezug zur Musik, damit die Jugendlichen sofort wissen, dass die Musik bei dem Projekt eine große Rolle spielt. Das Logo mit dem Slogan kann man z.B. auf Flyer drucken lassen und sie an die Schüler/innen verteilen oder Aushänge mit jenen machen.
In Bezug auf die Ziele des Projekts, lässt sich sagen, dass ich mittels der Auseinandersetzung der Rap-Musik, mit den Heranwachsenden über Geschlechterklischees, Vorurteile und Diskriminierung von Frauen, miteinander ins Gespräch kommen möchte. Dies soll wiederum Aufmerksamkeit auf die Themen der ungleichen Behandlung, der Selbstreflexion und der Entfaltung der Persönlichkeit, lenken. Weiterhin möchte ich zum Nachdenken anregen und ihnen die Frage stellen, ob sie solche Mädchen und Jungen sein wollen, wie sie oftmals in den deutschen Raps dargestellt werden. Die Jugendlichen stellen Überlegungen an, wie sie von ihren Mitmenschen gesehen werden wollen und wie sie sich selber sehen. Was genau die Geschlechterrollen eigentlich für sie bedeuten und inwieweit dies im Rap verkörpert wird, sollen die Schüler/innen sich überlegen. Ich möchte die Frage in den Raum stellen, was sie für genaue Vorstellungen von meinem Workshop besitzen. Im Allgemeinen ist mein Hauptaugenmerk, eine neue Perspektive auf die Rollenklischees zu werfen und die Teilnehmer/innen für die Folgen der männlichen Dominanz, die mit der Abwertung von Frauen einhergeht, zu sensibilisieren.
Weiterhin ist ein Ziel, die Wirkung des negativen Raps einzuschränken, um eine Diskriminierungsfreiheit zu schaffen. Meine Vorsätze sind wichtig, weil die Schüler/innen das Gelernte auf ihren Alltag anwenden können. So sollen sie sich einen Leitfaden erarbeiten, wie man korrekt mit seinen Mitmenschen umgeht und alle gleich behandelt. Demnach können sie ihre vergangenen Handlungen selbst reflektieren und überlegen, wie sie sie in der Zukunft ändern oder fortführen wollen. Die Jugendlichen sollen für ihr Handeln Verantwortung tragen und Missstände, wie z.B. die Frauendiskriminierung, kritisch hinterfragen, verändern und nicht einfach so hinnehmen. Weiterhin ist geplant, dass die Schüler/innen die Opfer von Geschlechterungleichheiten unterstützen und gegen deren Unterdrückung ankämpfen. Die Empathiefähigkeit wird bei ihnen somit, im besten Fall, verstärkt und ausgebaut werden.
Dass die Relevanz der Thematik, in der nicht immer gegebenen Alltagstauglichkeit des Raps, begründet ist, schnitt ich schon in der Einleitung an. Ich werde den Teilnehmern/ Teilnehmerinnen vermitteln, inwieweit Frauen benachteiligt, schikaniert und oft als Negativbeispiele im Rap missbraucht werden. Demnach sind alle Geschlechter gleich zu behandeln und müssen auf einem gemeinsamen Level stehen. Die Jugendlichen erfahren, dass viele Rapper nur Aufmerksamkeit erregen wollen und sich folglich im Ton vergreifen. Für eventuell ein paar mehr Likes, Klicks oder verkaufte Alben. Dieses Phänomen zeige ich den Teilnehmer/innen auf und so lernen sie, wie man sich richtig und angemessen anderen Menschen gegenüber verhält. Indem man nämlich keine/n, aufgrund von anderen Zugehörigkeiten, wie z.B. Religion, Geschlecht, Stand, usw., runtermacht oder in eine Schublade steckt. Dies alles sind meine Überziele. Als Unterziel habe ich mir die Aufklärung über die Gleichberechtigung aller Geschlechter und das Nachdenken über die Vorurteile und vorgegebenen Geschlechterklischees gesetzt. Jenes ist unabdingbar, da die Teilnehmer/innen nicht den Inhalt des Raps einfach so hinnehmen sollen, wie sie ihn hören, sondern diesen kritisch hinterfragen und sich überlegen, ob sie damit eigentlich konform sind. Um dies optimal gewährleisten und unterstützen zu können, habe ich mich zunächst mit den genauen Definitionen der Begrifflichkeiten beschäftigt, die ich den Jugendlichen auch vermitteln werde. Hierbei spielt die exakte Benennung und Eingrenzung von Sexismus, Rollenklischees und Vorurteilen eine tragende Rolle. Der Sexismus, der aussagt, dass eine „Vorstellung, nach der ein Geschlecht dem anderen von Natur aus überlegen sei und die mit welchem eine getragene Diskriminierung, Unterdrückung, Zurücksetzung, Benachteiligung von Menschen, besonders von Frauen durch Männer, einhergeht“ (Duden, 2020), wird den Teilnehmern/ Teilnehmerinnen näher geführt. Ebenfalls berücksichtige ich die Rollenklischees, welche eine „eingefahrene Vorstellung, von der sozialen Rolle einer Personengruppe (Ebd.)“, darstellen. Mit dem einher gehen meistens die Vorurteile. Jene lassen sich als „nicht objektive meist von feindseligen Gefühlen bestimmte Meinungen, die sich jemand ohne Prüfung der Tatsachen voreilig, im Voraus über jemanden oder etwas gebildet hat“ (Ebd.), festlegen. All dies sind Aspekte gegen die ich mit den Jugendlichen ankämpfen und auch überhaupt aufmerksam machen möchte. Dabei ist der rechtliche Rahmen nicht zu vergessen, denn der Artikel drei im Grundgesetz untermauert mein Vorhaben: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden […].“ (Grundgesetz, 2020).
Um gegen all dies vorzugehen, lege ich mein Unterziel darauf fest, dass ich eine Aufklärung über die Gleichberechtigung erreichen möchte und das Nachdenken der Jugendlichen, über die Vorurteile und vorgegebenen Geschlechterklischees im Rap, vorrangig gegen die Frauen, anfache.
Nun stellt sich die Frage, welche Teilnehmer/innen genau meine Zielgruppe darstellen. Ich werde Schüler/innen im Alter von 12 bis 18 Jahren an meinem Projekt „Raptastisch: gemeinsam. gleichberechtigt“ agieren lassen. Jene sollten im besten Fall schon ein paar Kenntnisse zum deutschen Rap besitzen, welche Rapper im Moment angesagt sind oder welche Songs es gibt. Sie müssen nicht alles exakt wissen, aber einige Grundkenntnisse wären wünschenswert. Denn so können sie gleich einen Bezug zu ihrem Alltag herstellen und sich untereinander austauschen, über z.B. Erfahrungen wie Konzerte, bekannte Lieder usw. Diesen angesprochenen Bezug zum Alltag, lässt sich meiner Meinung nach, am besten mit dem Medium Workshop gestalten. Dort haben die Schüler/innen Abwechslung zum Schulalltag und können sich auf neue spannende Erfahrungen freuen. Darauf und auf den genauen Ablaufplan werde ich später konkret eingehen. Mein Projekt soll eine Dauer von zwei Tagen, in der Schule einnehmen.
Die Jüngeren können sich trotz ihres Alters gut einbringen, da ich Gruppen gemäß ihres Alters bilden werde. Hier tritt wiederum der Alltagsbezug hervor, da z.B. 12-jährige anderen Rap hören, jenen anders verstehen und ihn anders hinterfragen, als z.B. 18-jährige. Somit gehe ich auf ihre unterschiedlichen Interessen ein. Dementsprechend können die jüngeren Teilnehmer/innen sich so freier ausleben, einbringen und müssen sich z.B. nicht von den jungen Erwachsenen eingeschüchtert fühlen. Die Älteren besitzen schlichtweg mehr „Lebenserfahrung“ und haben auch schon einen anderen Blick auf die Dinge. Musik ist weiterhin ein zeitloses Thema und jeder besitzt seine Meinung dazu, die gefestigt oder geändert werden kann. Mithilfe von einleitenden Worten und Erklärungen, werden die Jugendlichen erst aufgeklärt, sodass eine Grundlage geschaffen wird. Durch diese fairen Gruppenaufteilungen gleichen sich die Schwächen und Stärken der Teilnehmer/innen aus.
Doch bei meinem geplanten Projekt ist es auch möglich, dass mehrere Risiken auftreten können. Die Schüler/innen könnten nicht in der Lage sein, zu verstehen, worum es genau geht bei dem Workshop und wozu dieser eigentlich gut sein soll. Schließlich ist der deutsche Rap doch toll und manche Sachen sind wirklich nicht so gemeint, wie sie gesagt werden, könnte eine mögliche Begründung lauten. Weiterhin wäre es möglich, dass mangelndes Interesse entsteht, die Teilnehmer/innen nicht aktiv interagieren oder überhaupt gar nicht teilnehmen und zu wenig, z.B. nur drei von ihnen kommen. Das wäre schwierig, da ich mit einer größeren Anzahl rechne und das Projekt auch darauf, in puncto Kommunikation, Austausch untereinander sowie der Zusammenarbeit, ausgelegt ist. Demnach würden meine Überziele so nicht erreicht werden. Des Weiteren ist es von großer Bedeutung, dass ich Probleme genau benenne, denn ansonsten wüssten die Jugendlichen eventuell nicht, was genau ich von ihnen möchte und wie sie die Arbeitsanweisungen zu verstehen und zu deuten haben. Um dagegen zu wirken, lassen sich die Risiken wie folgt beseitigen. Die Schüler/innen lernen auf der emotionalen Ebene und fühlen sich direkt angesprochen. Dabei benutze ich z.B. die Fragen: „Was macht das mit dir, wenn du hörst, wie über Frauen gesungen wird? Was meinst du, wie fühlen sich Frauen dann? Was kann das für Folgen für die Betroffenen haben?“. Somit müssen sie sich aktiv beteiligen und werden zum Nachdenken und Hinterfragen angeregt. Das mangelnde Interesse und die eventuell mangelnde Teilnehmerzahl könnte ich beheben, indem Flyer in der Schule verteilt und Aushänge gemacht werden. Das Logo und der Slogan sorgen dafür, dass die Neugier geweckt wird.
Da die Projekttage im angeführten Rahmen der Schule stattfinden, erfolgt vor allem eine Zusammenarbeit mit einem/ einer Lehrer/in. Ein/e Pädagoge/ Pädagogin mit dem Fächerschwerpunkt Musik, Deutsch oder Sozialkunde ist hierfür am besten geeignet, da sie sich direkt auf das Projektthema beziehen und sich mit unseren Schwerpunkten am besten auskennen. Ich würde somit das Projekt leiten, mit der Unterstützung eines Lehrer/ einer Lehrerin. Dies wäre angemessen, da zwei Betreuer ausreichen, der/ die Schüler/innen schon besser kennt und fachliche Kompetenzen besitzt.
Daraufhin baut sich die Frage auf, warum die Jugendlichen teilnehmen sollten und wollen. Das Wollen lässt sich darauf begründen, dass der Rap aktuell und sehr beliebt ist bei den Schülern/ Schülerinnen. Weiterhin erfolgen zahlreiche Debatten über den Sexismus. Diese Vermischung aus beiden Punkten wird die Teilnehmer/innen freiwillig anregen an dem Projekt mitzuwirken. Der Workshop findet freiwillig statt und kann in den Ferien in der Schule angeboten werden. Eine freiwillige Teilnahme ist unumgänglich, da die Jugendlichen, die nicht an dem Rap interessiert sind, schwer zu motivieren sind, sich mit dieser Musikrichtung auseinanderzusetzen. Im Angesicht dieser Begründung, könnte man sich fragen, warum die Schüler/innen das Thema nicht selbst aussuchen dürfen. Schließlich könnte man so eine breitere Zielgruppe ansprechen. Dies lässt sich wie folgt beantworten: Ich möchte, dass die Jugendlichen meine gebotene Thematik, der Geschlechterungleichheiten im deutschen Rap, reflektieren. Würden sie sich auf eigene Faust einen Aspekt überlegen, wäre dies nicht der Fall. Denn sie wählen wahrscheinlich etwas, womit sie sehr vertraut sind und eine eingefahrene Meinung besitzen, die schwer zu ändern wäre. Deswegen und aufgrund der gesellschaftlichen Wichtigkeit, lege ich selbst das Workshop-Thema fest. Es findet eine Rahmensetzung mit Inhalten statt, die ich vermitteln möchte, um so die Risikopunkte zu verringern. Wenn z.B. den Jugendlichen einfach gesagt wird „schreibt einen Songtext“, könnten die Texte in dem Format geschrieben werden, das wir gerade verhindern wollen. Allerdings haben die Jugendlichen natürlich auch selber die Zeit sich, individuell und kreativ, auszuleben. Außerdem sind die Inhalte vorgegeben, weil bewusst auf die Punkte des Sexismus, der Vorurteile und der Rollenklischees eingegangen werden soll. Wenn die Teilnehmer/innen die Thematik selber aussuchen dürften, könnte dieser Aspekt möglicherweise untergehen, bzw. nur als nebensächlich gesehen werden. Schrittweise sollen die Schüler/innen lernen, wie der Rap sexistische und rollenbehaftete Gesichtspunkte handhabt. Ihnen wird hierbei ein Raum der Selbstreflektion gewährt, wodurch ihre Meinungsbildung gefördert wird.
Die Umsetzung des Workshops erfolgt laut dem Ablaufplan, der im Anhang zu finden ist. Dazu zusagen ist noch, dass die Teilnehmer/innen von Beginn an, Ideen immer wieder sammeln und nebenbei aufschreiben. Wenn z.B. Schreibblockaden bei ihren eigenen Songs auftreten sollten, erfolgt eine Anregung der Kreativität. Mögliche Methoden wären hierbei sich noch weitere Künstler und Songs anzuhören, Bilder zur Ansicht vorzubereiten oder draußen einfach kurz umherzugehen. Ich werde zunächst eine Schule, gerne eine Musikschule kontaktieren und mit ihnen zusammen planen wann das Projekt startet. Daraufhin, wie schon erwähnt, werden dann Aushänge und Flyer erstellt und verteilt.
Wenn man schon an die Zukunft des Projekts denkt, gibt es einige Weiterentwicklungsmöglichkeiten. D.h. es bestünde die Möglichkeit den Workshop jedes Jahr anzubieten. Dabei kann man auf die Erfahrungen von ehemaligen Teilnehmern/ Teilnehmerinnen zurückgreifen, die dann den „Neuen“ von ihren Erlebnissen berichten. Selbstredend wären sie in der Lage, erneut teilzunehmen und ihre Nachfolger etwas anzuleiten. Jenes wäre dahingehend ein positiver Nebeneffekt, da den Betreuern etwas Arbeit abgenommen werden würde und die Jugendlichen in Kontakt mit ihren Vorgängern treten und miteinander interagieren. Ebenfalls gäbe es die Option der Verlängerung des Workshops. Er ließe sich auf eine Woche ausweiten. Oder auch Fahrten, von zwei Tagen oder einer Woche, können dazu angeboten werden und z.B. in Tonstudios führen. Zuzüglich lässt sich an die Chance denken, eine Aufnahme des Themas in den Musikunterricht zu vollführen. Das bedeutet, dass die Musiklehrer/innen so eine besondere Rap-Stunde einführen oder auch mehrere und sich mit der Thematik auseinandersetzen.
Klafkis Bildungstheorie
Mit meiner entwickelten Fragestellung „Inwieweit beeinflusst der deutsche Rap Jugendliche, hinsichtlich ihres Denkens, bezüglich der (mangelnden) Gleichbehandlung der Geschlechter, in Bezug auf Rollenklischees und Sexismus?“, abgeleitet aus Klafkis erwähnten Schlüsselproblemen, habe ich mich im Rahmen des Seminars „Handlungsorientierte Medienpädagogik in digitalisierten Alltagswelten“ in Form der handlungsorientierten Medienpädagogik auseinandergesetzt, welches ich nun, nach meinem Projektentwurf, näher begründen werde.
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- Quote paper
- Anonymous,, 2020, Geschlechterungleichheiten im deutschen Rap. Der Einfluss auf Jugendliche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950918
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