Die Weltwirtschaftskrise (1929 -1933)
1. Definition - Weltwirtschaftskrise
Bezeichnung für eine heftige oder andauernde wirtschaftliche Krise, die nicht auf einen einzelnen Staat beschränkt bleibt, sondern zu einem umfassenden Zusammenbruch in allen Teilen der Weltwirtschaft führt.
2. Ausgangssituation in USA
- nach Ende 1. Weltkrieg: größte Macht (in Industrie- & Landwirtschaftspotential & Finanzkraft) - USA: weltgrößter Kreditgeber: Europa: 7 Mrd. US-$ Schulden durch Reparationen und Kriegskredite
Internationaler Finanzkreislauf:
USA geben Kredite an europ. Staaten → Europa bezahlte damit eigene Kredite & Reparationen o. kaufte benötigte amerik. Produkte → Großteil des Geldes floß direkt zurück in USA
Die Goldenen 20er:
- durch weiterhin gutes Wirtschaftswachstum → "Prosperity", einem großen Wohlstand
- Auswirkungen:
- Aktien- & Immobilienkauf (am "Schwarzen Freitag" besaßen rd. 1 Mio. Amerikaner Aktien)
- neg. Auswirkungen:
- Volkseinkommen ungleichmäßig verteilt → große Armut
3. Ursachen der Wwk in den USA
- "Wirtschaftspolitik des nationalen Egoismus"
- "Isolationismus"
- Auseinanderklaffen von Unternehmensgewinnen und Lohnerhöhungen
- "Überproduktion und Unterkonsumption"
- Dauerkrise im Agrarsektor
- 3 Hauptgründe:
- verfehlte Geldpolitik
- verfehlte Wirtschaftspolitik
- überhöhte Kapitalanhäufung
4. Ursachen der WK in Dtl.
- "Schwarzer Freitag" in USA war Auslöser ➔ amerik. Banken zogen kurzfristig Kredite aus Europa zurück um wieder flüssig zu werden + USA erhöhten die Schutzzölle ➔ Europa (inkl. Dtl.) mit in die Krise gerissen
5. Verlauf der Wwk. (ausgehend vom Börsencrash)
Börsencrash: - Kurse stark angestiegen + weit von den tatsächlichen Werten entfernt → viele Käufe auf Kredit → Oktober '29: leichte Kurseinbrüche → Verkäufe → bewirkten weitere Kurseinbrüche → Panikverkäufe → extreme Kurseinbrüche (in 1 Woche: um 40%)
Wwk: - entwickelte sich aus Börsencrash
- Agrarpreise brachen zusammen → Krise in LW
- viele Bankenzusammenbrüche durch Sturm auf Banken
- Industrieproduktion sank auf 54% den vorherigen Niveaus
- Sozialprodukt sank auf 43% des vorherigen Niveaus
- 100.000de Geschäfte + 10.000de Fabriken meldeten Konkurs an → Massenarbeitslosigkeit (15. Mio.) → Arbeitslose hatten keine Arbeitslosenversicherung → waren auf städtische Fürsorge angewiesen → Städte waren darauf nicht vorbereitet → 1932: alle Großstädte der USA gingen bankrott
- Reallöhne sanken von '29-'32 um 60% → selbst Vollbeschäftigte lebten am Existenzminimum
- bereits '31: Krise griff auf gesamte Welt über → Zusammenbruch des internat. Zahlungsverkehrs
6. Das Ende der WWK
- die WK in USA wurde überwunden durch:
- New Deal
- in Europa überwunden durch:
- wieder einsetzende Aufrüstung
7. Auswirkungen auf Dtl.
- einzelne Folgen stark vernetzt politische Folgen:
- Sparmaßnahmen (siehe soziale Folgen)
- 1930: Erhöhung der Einkommenssteuer, der Steuern für Zucker, Tabak, Bier und Kaffee
- politische Radikalisierung soziale Folgen:
- jährlich durchschnittlich 1,9 Mio. Arbeitslose ab '28 (Februar '32: 6,128 Mio. Arbeitslose) → Kaufkraft der Bevölkerung sank → Steuereinnahmen d. Staates sank
- höhere Beiträge für Arbeitslosenversicherung
- Arbeitslosenunterstützung reichte gerade für Existenzminimum
- Kürzung von Beamtengehältern
- Kürzung von Altersrenten + Sozialleistungen → Rückgang der Staatsausgaben um 1/3 → aber: erfolglos
wirtschaftliche Folgen:
- Rückgang der Nachfrage → Produktionsrückgang (auf 1/2 des Standes vor '28) → erneute Entlassungen
- Viele dt. Banken hatten Zahlungsschwierigkeiten (da Ausland Kredite zurückzog)
- kleine + mittlere Unternehmer verloren ihre Betriebe durch Konkurs
- Quote paper
- Alexander Donath (Author), 1999, Weltwirtschaftskrise (1929-33), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95053
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