Diese Arbeit stellt zehn Thesen innerhalb des Internationalen Managements auf, die zu den Business Essentials in diesem Bereich gezählt werden. Inhaltlich befinden sich die Thesen im Bereich der Globalisierung oder auch industrieller internationaler Wirtschaftszweige. Weiters werden unternehmensspezifische Themen wie die Steuerung internationaler Unternehmen behandelt oder auch Wertschöpfungsketten.
Sobald ein Unternehmen über Ländergrenzen hinweg agieren will, sind unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Es existieren verschiedene politische, rechtliche, wirtschaftliche und vor allem soziokulturelle Faktoren im Ausland, deren Beachtung für den internationalen Handel erforderlich ist. Zu den Rahmenbedingungen zählen zum Beispiel politische Risiken (Instabilität, Terrorakte, internationale Konflikte), natürliche Gegebenheiten (wie klimatische und topografische Bedingungen, logistische Infrastruktur), rechtlich-politische Normen, soziale Beziehungen und Bindungen, kulturell bedingte Wertvorstellungen (informelle Institutionen) und der technologische Entwicklungsstand.
Internationale Unternehmen müssen nicht nur eine multikulturelle Belegschaft führen und organisieren, sondern auch die Wünsche einer internationalen Kundschaft befriedigen. Daher werden Formen der Führung und Organisation wichtiger, die einen effektiven Einfluss sowohl innerhalb bestimmter Kulturen als auch über verschiedene Kulturen hinweg gewährleisten können. Um der Komplexität der Darstellung kultureller Unterschiede zu begegnen, sind verschiedene Modelle entwickelt worden, die eine systematische Analyse interkultureller Interaktionen sowie kultureller Merkmale zulässt. Das Kulturmodell von Geert Hofstede zählt zu den bekannteren Untersuchungen, um kulturelle Unterschiede sichtbar zu machen. Ziel der Studie war die Ausarbeitung von Dimensionen, mit deren Hilfe Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Ländern dargestellt werden können. Hofstede gelangt in seiner Analyse zu vier Kulturdimensionen mit den Bezeichnungen Machtdistanz, Individualismus/Kollektivismus, Maskulinität/Femininität und Unsicherheitsvermeidung. In einer späteren Studie wurde eine fünfte Dimension, nämlich Langzeit- versus Kurzzeitorientierung einer Kultur hinzugefügt.
Inhaltsverzeichnis
- These 1: Die Theorie der komparativen Kostenvorteile von Ricardo ist die Erklärung für die Internationalisierung/ Globalisierung der Wirtschaft. Andere Erklärungsansätze treten deutlich zurück.
- These 2: Die Globalisierung erhöht den weltweiten Wohlstand und bedeutet nicht den Abbau sozialer Standards; Globalisierung schafft Wertschöpfung und generiert damit Arbeitsplätze.
- These 3: Die Industrien/ Wirtschaftszweige werden immer mehr global ausgerichtet. Es gibt, in nicht allzu ferner Zukunft, kaum noch Industrien/ Wirtschaftszweige, die regional oder lokal orientiert sein werden.
- These 4: Wertschöpfungsketten bilden die Grundstruktur für Produktionen bei zahlreichen Produkten, aber auch bei Dienstleitungen. Zur Steigerung der Produktivität und damit auch der Gewinne der Unternehmen werden immer mehr Wertschöpfungsketten zerschlagen und Teile davon in verschiedene Länder verlagert.
- These 5: Das Internationale Management unterscheidet sich kaum von einem Nationalen Management. Die zu erfüllenden Aufgaben sind gleich, es sind nur geringfügige Unterschiede zu verzeichnen.
- These 6: Bei der Strategie der Internationalisierung von Unternehmen stehen die Direktinvestitionen im Mittelpunkt. Die übrigen Formen der Internationalisierung sind demgegenüber deutlich unterentwickelt. Insbesondere haben der indirekte und direkte Export signifikant an Bedeutung verloren.
- These 7: Die Steuerung von internationalen Unternehmen erfordert ein intensives Nachdenken über die Orte der Gewinnerstehung und -verwendung. Die Transfer- und Verrechnungspreise, sowie die Wechselkurse haben dabei einen besonderen Einfluss.
- These 8: Die Ethik der Wirtschaftsführung muss sich den Kulturen der jeweiligen Länder anpassen, in denen ein Unternehmen tätig ist. Es gibt keine verbindliche, einheitliche Ethik für internationales Unternehmertum.
- These 9: Der ethnozentrische und der geozentrische „Approach\" steht generell für die Standardisierung im Marketing Mix. Im globalen Kontext werden so Produkte und Kommunikationskampagnen immer standardisierter und vergleichbarer. Individuelle Produkte/ Kommunikationskampagnen werden für die verschiedenen Absatzmärkte zurückgehen.
- These 10: Die Logistik von Unternehmen wird durch verschiedene Produktionsstätten, aber auch durch die Logistikinfrastruktur bestimmt. Für die Marktversorgung wird durch die Internationalität die Logistik immer einfacher, verursacht dadurch immer weniger Kosten und bringt eine geringere Kapitalbindung mit sich.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Aspekten des internationalen Managements und beleuchtet diese anhand von zehn prägnanten Thesen. Das Ziel ist es, die wichtigsten Herausforderungen und Chancen der Globalisierung in einem leicht zugänglichen Format zu präsentieren und dabei einen umfassenden Überblick über die relevanten Themenfelder zu bieten.
- Die Theorie der komparativen Kostenvorteile und ihre Bedeutung für die Globalisierung
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf den Wohlstand und die Arbeitsmärkte
- Die zunehmende Globalisierung von Wertschöpfungsketten und die Verlagerung von Produktionsstätten
- Die Herausforderungen und Besonderheiten des internationalen Managements im Vergleich zum nationalen Management
- Die Rolle von Ethik und Kultur im internationalen Unternehmertum
Zusammenfassung der Kapitel
- These 1: Die These beleuchtet die Theorie der komparativen Kostenvorteile von Ricardo als zentrale Erklärung für die Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaft. Sie analysiert, warum dieser Ansatz gegenüber anderen Erklärungsmodellen eine dominierende Rolle einnimmt.
- These 2: Diese These untersucht die positiven Auswirkungen der Globalisierung auf den weltweiten Wohlstand und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Sie widerlegt dabei gängige Vorurteile, die der Globalisierung eine negative soziale Entwicklung unterstellen.
- These 3: Die dritte These analysiert die zunehmende Globalisierung von Industrien und Wirtschaftszweigen. Sie argumentiert, dass in Zukunft kaum noch Branchen regional oder lokal orientiert sein werden.
- These 4: Die These beschäftigt sich mit der Rolle von Wertschöpfungsketten im internationalen Management. Sie zeigt auf, wie Unternehmen diese Ketten zerschlagen und Teile in verschiedene Länder verlagern, um die Produktivität und Gewinne zu maximieren.
- These 5: Die fünfte These betrachtet die Unterschiede zwischen dem Internationalen Management und dem Nationalen Management. Sie zeigt, dass trotz geringfügiger Unterschiede die grundlegenden Aufgaben und Herausforderungen weitgehend identisch sind.
- These 6: Diese These fokussiert auf die Bedeutung von Direktinvestitionen für die Internationalisierung von Unternehmen. Sie beleuchtet den Rückgang des indirekten und direkten Exports und betont die wachsende Bedeutung von Direktinvestitionen.
- These 7: Die siebte These analysiert die Herausforderungen der Steuerung internationaler Unternehmen. Sie betrachtet dabei die Bedeutung von Transferpreisen, Verrechnungspreisen und Wechselkursen für die Gewinnentstehung und -verwendung.
- These 8: Die achte These beschäftigt sich mit der Notwendigkeit, die Ethik der Wirtschaftsführung an die jeweiligen Kulturen anzupassen. Sie argumentiert gegen eine einheitliche Ethik im internationalen Unternehmertum.
- These 9: Die neunte These untersucht den Einfluss von Ethnozentrismus und Geozentrismus auf die Standardisierung im Marketing Mix. Sie zeigt auf, wie Produkte und Kommunikationskampagnen im globalen Kontext zunehmend standardisiert werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit beinhalten die Globalisierung der Wirtschaft, internationale Unternehmen, Wertschöpfungsketten, Direktinvestitionen, Transfer- und Verrechnungspreise, Ethik und Kultur im internationalen Kontext, sowie Marketing und Logistik im globalen Umfeld.
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- Sebastian Peneder (Autor), 2019, Business Essentials im Internationalen Management, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950061